Bahnstrecke Trilport–Bazoches

Bahnstrecke in Nordfrankreich

Die Bahnstrecke Trilport–Bazoches ist eine normalspurige, doppelgleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Nordfrankreich. Sie stellt eine Verbindung her zwischen der Bahnstrecke Paris–Straßburg im Südwesten mit der zu dieser parallel nördlich verlaufenden Bahnstrecke Soissons–Givet.

Charleville-Épernay–Reims
Bahnhof Oulchy-Breny laut Metatext vor dem 1. Weltkrieg, doch lassen
die Schäden an den Häusern ein späteres Datum vermuten.
Bahnhof Oulchy-Breny laut Metatext vor dem 1. Weltkrieg, doch lassen
die Schäden an den Häusern ein späteres Datum vermuten.
Strecke der Bahnstrecke Trilport–Bazoches
Streckennummer (SNCF):072 000
Kursbuchstrecke (SNCF):19 der Région Est
Streckenlänge:74 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:
Zweigleisigkeit:ja
Strecke
Bahnstrecke Paris–Strasbourg von Paris-Est
Bahnhof
50,2 Trilport 61 m
Abzweig geradeaus, nach rechts und ehemals von rechts
52,2 Bahnstrecke Paris–Strasbourg nach Strasbourg-Ville
Bahnhof
56,6 Isles-Armentières-Congis 63 m
Brücke über Wasserlauf
58,7 Marne (85 m)
Bahnhof
59,9 Lizy-sur-Ourcq 56 m
Kreuzung rechts
63,4 LGV Est européenne
Bahnhof
68,5 Crouy-sur-Ourcq 59 m
Grenze
~69,3 Seine-et-Marne / Aisne
Brücke über Wasserlauf
72,6 Ourcq (29 m)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Bahnstrecke Ormoy-Villers–Mareuil-sur-Ourcq von Ormoy-Villers
Bahnhof
73,7 Mareuil-sur-Ourcq 71 m
Tunnel
76,4 Tunnel de la Queue d’Ham (400 m)
Bahnhof
79,8 La Ferté-Milon 68 m
Brücke über Wasserlauf
80,9 Ourcq (28 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
84,3 Troënes 71 m
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
Bahnstrecke Rethondes–La Ferté-Milon von/nach Rethondes
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
87,6 Marizy-Sainte-Geneviève 78 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
89,8 Sucrerie-de-Neuilly 78 m
ehemaliger Bahnhof
91,7 Neuilly-St-Front 80 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
94,4 Rozet-Saint-Albin 83 m
ehemaliger Bahnhof
98 Oulchy-Breny 87 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
101,2 Bahnstrecke Château-Thierry–Oulchy-Breny nach Château-Thierry
Brücke über Wasserlauf
108 Viaduc de Saponay (Ourcq) (66 m)
ehemaliger Bahnhof
109,7 Fère-en-Tardenois 126 m
ehemaliger Bahnhof
115,4 Loupeigne 101 m
ehemaliger Bahnhof
121,2 Mont-Notre-Dame 70 m
Brücke über Wasserlauf
123,2 Vesle (16 m)
Abzweig geradeaus und von links
124,2 Bahnstrecke Soissons–Givet von Soissons
ehemaliger Bahnhof
124,3 Bazoches 59 m
Strecke
Bahnstrecke Soissons–Givet nach Reims

Auf dem Weg nach Reims oder Charleville-Mézières stellte sich eine deutlich verkürzte Reisezeit gegenüber der Route über Soissons dar, die seit 1862 bestand, also bereits 15 Jahre zuvor in Betrieb genommen wurde. Mit der Elektrifizierung und weiterer Ertüchtigungen wie der Signaltechnik der 30 km kurzen Stichbahn Épernay–Reims, die in den Jahren 1961/62 erfolgte, verlor diese Strecke jedoch wieder an Bedeutung.

Geschichte

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Zu den umfangreichen Bahn-Bauvorhaben im Rahmen des Plan Freycinets zwischen verlorenem Deutsch-Französischen und Ersten Weltkriegs gehörte auch die Bewilligung dieser als militärisch relevant angesehener Bahnstrecke. In dieser 161 Bahnstrecken aufzählenden Liste ist sie unter Nummer 9 geführt.[1]

Die Strecke wurde im Januar 1883 genehmigt, am 11. Juni an die Chemins de fer de l’Est konzessioniert und am 20. November des gleichen Jahres wurde der Bau bewilligt.[2] Die Fertigstellung und Eröffnung erfolgte in drei Etappen: Trilport–La-Ferté-Milon am 1. Juni 1894, von La Ferté-Milon–Oulchy-Breny am 21. November 1885 (als Verlängerung zur Bahnstrecke Château-Thierry–Oulchy-Breny) und von Oulchy-Breny nach Bazoches am 1. Juni 1894.[3] Die Kilometrierung der Strecke erfolgt vom Nullpunkt am Bahnhof Paris-Nord.

Streckenverlauf

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Östlich von Trilport im Tal der Marne wird am Höhenrücken einer abgekürzten Flussschleife von der Magistrale Paris–Strasbourg nordwärts ausgefädelt und bei Mary-sur-Marne unter Querung des Flusses in das Tal des dort mündenden Ourcq und ihrem begleitenden Canal de l’Ourcq eingefahren. Mäandrierungen kürzt die Trassierung im gesamten Verlauf möglichst geradlinig ab und bei La Ferté-Milon wendet sich die Strecke mit dem Flusslauf ostwärts. Bei Fère-en-Tardenois wendet die Trasse sich nordwärts, um ins Gewässerrevier der Vesle überzuwechseln, wo sie bei Bazoches-sur-Vesles in die Bahnstrecke Soissons–Givet Richtung Reims einfädelt.

Der Fahrplan ist auf ein bis zwei Fahrten täglich ausgedünnt. Zusätzlich verkehren wenige Busse des Öffentlichen Nahverkehrs. Sonntags gibt es nur eine einzige Busverbindung je Richtung.[4] An anderer Stelle ist von täglich 2700 Fahrgästen die Rede, die eine Elektrifizierung der Strecke, wie sie von einigen Lokalpolitikern gefordert wird, nicht lohnen.[5]

Einzelnachweise

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  1. Alfred Picard: Les chemins de fer français. J. Rotschild 1884, S. 686–696.
  2. Bulletin des lois de la République. 1882, S. 816.
  3. Bulletin des lois de la République. 1883, S. 43.
  4. Fahrplan (Memento des Originals vom 20. Mai 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cdn.ter.sncf.com der Region Hauts-de-France.
  5. Valentine Rousseau: Les élus réclament l’électrification de la ligne P. Le Parisien, 1. Dezember 2016 (franz.)