Die Bahnstrecke Sélestat–Saverne ist eine französische Eisenbahnstrecke im Elsass, welche Sélestat mit Saverne verband. Auf dem Streckenabschnitt von Sélestat nach Molsheim verkehren TER-Grand-Est-Züge. Der weitere Streckenverlauf nach Saverne ist stillgelegt.

Sélestat–Saverne
Strecke der Bahnstrecke Sélestat–Saverne
Verlauf der Bahnstrecke Sélestat–Saverne
Streckennummer (SNCF):111 000
Kursbuchstrecke (SNCF):108, 124
Streckenlänge:64,8 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 10 
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Zweigleisigkeit:eingleisig
Strecke
von Basel SBB
Bahnhof
0,00 Sélestat 176m
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
Bahnstrecke Sélestat-Sundhouse
Abzweig geradeaus und nach rechts
Bahnstrecke Strasbourg–Basel nach Strasbourg
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnstrecke Sélestat–Lesseux-Frapelle
Brücke über Wasserlauf
2,39 Giessen (56 m)
Haltepunkt / Haltestelle
3,46 Scherwiller
Haltepunkt / Haltestelle
7,42 Dambach-la-Ville
Haltepunkt / Haltestelle
12,51 Epfig
Haltepunkt / Haltestelle
14,89 Eichhoffen
Brücke über Wasserlauf
15,44 Andlau (6 m)
Bahnhof
17,43 Barr
Haltepunkt / Haltestelle
18,86 Gertwiller
Haltepunkt / Haltestelle
21,35 Goxwiller
Brücke über Wasserlauf
24,50 Ehn (5 m)
Bahnhof
24,71 Obernai
Haltepunkt / Haltestelle
27,67 Bischoffsheim
Brücke über Wasserlauf
29,07 Viaduc de Rosheim (38 m)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Bahnstrecke Rosheim–Saint-Nabor v. Saint-Nabor
Bahnhof
29,75 Rosheim (Keilbahnhof)
Haltepunkt / Haltestelle
31,92 Dorlisheim
Abzweig geradeaus und von links
Bahnstrecke Strasbourg–Saint-Dié von Saint-Dié
Bahnhof
33,49 Molsheim
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
Bahnstrecke Strasbourg–Saint-Dié n. Strasbourg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
36,37 Avolsheim
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
37,41 Soultz-les-Bains
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
37,83 Mossig
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
40,15 Scharrachbergheim
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
42,12 Kirchheim
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
43,64 Marlenheim
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
44,76 Wangen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
47,05 Wasselonne
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
49,35 La Papeterie
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
51,05 Romanswiller
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Sommerau(Viaduc de Romanswiller)
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
54,55 Tunnel de Singrist (470 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
57,18 Marmoutier
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
60,89 Mosselbach (Viaduc d’Otterswiller, 230 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
61,42 Otterswiller
Abzweig ehemals geradeaus, ehemals nach rechts und von rechts
Bahnstrecke Paris–Strasbourg von Strasbourg
Brücke über Wasserlauf
Canal de la Marne au Rhin (zerstört)
Bahnhof
64,84 Saverne
Strecke
Bahnstrecke Paris–Strasbourg nach Paris

Streckenverlauf

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Die Bahnstrecke verlässt den Bahnhof Sélestat in nördlicher Richtung und richtet sich, nachdem die Bahnstrecke Sélestat–Lesseux-Frapelle abgezweigt ist, nach Nordwesten aus. Sie führt am östlichen Ortsrand von Scherwiller vorbei, um bei km 7,42 den ehemaligen Bahnhof Dambach-la-Ville zu erreichen. Von dort führt sie in nördlicher Richtung zum Bahnhof Epfig, welcher nach einer Rechtskurve erreicht wird. Bei km 17,43 befindet sich der, südöstlich der Altstadt gelegene, Bahnhof Barr. Nach dem Haltepunkt Gertwiller führt die Strecke wieder nach Norden und bei km 24,7 befindet sich der Bahnhof Obernai. Im Bahnhof Rosheim zweigte die Bahnstrecke nach Saint-Nabor ab. Von dort geht es nordwärts nach Molsheim, wo die Bahnstrecke Strasbourg–Saint-Dié kreuzt.

Ab Molsheim führte die Bahnlinie nach Avolsheim und von dort durch das Mossigtal über Marlenheim nach Wasselonne. Nach Romanswiller wurde der 470 m lange Tunnel de Singrist, welcher sich unter dem gleichnamigen Dorf befindet, durchquert. Kurz vor Otterswiller wurde der 230 m lange Viaduc d’Otterswiller überquert. Kurz vor dem Bahnhof Saverne wurde der Canal de la Marne au Rhin überquert.

Geschichte

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Der Abschnitt von Barr nach Molsheim wurde am 29. September 1864 in Betrieb genommen.[1] Der Streckenabschnitt Molsheim–Wasselonne konnte am 15. Dezember 1864 in Betrieb gehen.[2] Die Verlängerung nach Sélestat und nach Saverne ging am 1. August 1877 in Betrieb.[3][4]

Der Nordabschnitt der Strecke wurde in mehreren Etappen stillgelegt:

  • Romanswiller–Marmoutier am 19. Oktober 1967[5]
  • Marmoutier–Otterswiller am 17. September 1980[6]
  • Otterswiller–Saverne am 22. Februar 1981[7]
  • Molsheim–Romanswiller am 25. Februar 1993[8]

Infrastruktur

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Bahnhof Gertwiller (2008)

Die Bahnhöfe Rosheim, Obernai und Barr besitzen Ausweichgleise, um Zugkreuzungen zu ermöglichen. Zwischen Sélestat und Barr ist die Strecke seit 1986 mit dem “Bloc Manuel de Voie Unique” (BMVU) ausgestattet. Von dort an kommt der “Bloc Automatique à Permissivité Restreinte” (BAPR) bis nach Obernai zum Einsatz. Der Abschnitt zwischen Obernai und Molsheim ist mit dem “Bloc Automatique Lumineux” (BAL) ausgerüstet. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h.[3]

Der Streckenabschnitt von Molsheim nach Sélestat wurde, in Anbetracht der Inbetriebnahme der geplanten Stadtbahn Strasbourg – Piémont des Vosges, ausgebaut. Unter anderem wurde die Signalisierung in den Bahnhöfen Obernai und Rosheim erneuert und Gleise und Schotter zwischen Rosheim und Obernai ausgetauscht. Der Bahnhof Rosheim wird von Molsheim aus fernbedient.

Von Molsheim bis nach Saverne wurden die Gleise abgebaut und ein Radweg befindet sich auf der alten Trasse. In Rosheim befand sich ein Privatbahnanschluss zu den Steinbrüchen von Saint-Nabor. Zurzeit wird die Bahnstrecke Rosheim–Saint-Nabor nicht bedient, es wird aber darüber nachgedacht, die Strecke wieder in Betrieb zu nehmen, um Steine, die während der Sicherung der Steinbrüche anfallen, abzufahren.

Auf der Strecke verkehren Dieseltriebwagen der Baureihe X 76500. Es kommen auch Wendezüge mit Loks der Baureihe BB 67400 zum Einsatz. Während der Woche herrscht ein angenäherter Halbstundentakt vom Bahnhof Straßburg aus. In Barr und Obernai enden teilweise Züge.[9] Von und nach Obernai herrscht reger Güterverkehr zur Brauerei Kronenbourg.

Es ist geplant, diese Strecke in ein Tram-Train-System der Vogesen (Tram-train Strasbourg–Bruche–Piémont des Vosges) einzubinden. Im Jahr 2009 wurde, als erste Phase, ein Taktfahrplan auf der Strecke eingerichtet. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Strecke auch elektrifiziert werden und von Zweisystemstraßenbahnen befahren werden. Das Projekt des Tram-Train wurde wegen Finanzierungsschwierigkeiten vorerst zurückgestellt.[10]

Einzelnachweise

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  1. Molsheim - Barr Ligne N°21 auf etienne.biellmann.free.fr, abgerufen am 22. Januar 2014
  2. Molsheim - Wasselonne Ligne N°21 auf etienne.biellmann.free.fr, abgerufen am 22. Januar 2014
  3. a b Sélestat - Molsheim (L17) auf florent.brisou.pagesperso-orange.fr, abgerufen am 22. Januar 2014
  4. Wasselonne - Saverne Ligne N°21 auf etienne.biellmann.free.fr, abgerufen am 22. Januar 2014
  5. Journal Officiel de la République Française. 2. Februar 1972, S. 1277.
  6. Journal Officiel de la République Française. 1. Januar 1980, S. 8388.
  7. Journal Officiel de la République Française. 27. Februar 1981, S. 2855.
  8. Journal Officiel de la République Française. 5. März 1993, S. 3440.
  9. Fiche horaire n°7 auf ter-sncf.com, abgerufen am 30. Januar 2014
  10. Le tram train strasbourgeois n’est pas pour demain dna.fr, abgerufen am 30. Januar 2014