Bahnstrecke Metz–Anzeling

Bahnstrecke in Frankreich

Die Bahnstrecke Metz–Anzeling bestand zwischen den Jahren 1908 und 1944 und gehörte zum Netz der Strategischen Bahnen im Aufmarschgebiet Lothringens. Mit der Zerstörung der vier Viadukte durch die Wehrmacht hatte die Strecke ihre Bedeutung verloren und keine Zukunft mehr. Auf dem dreieinhalb Kilometer langen Abschnitt VigyBettelainville, der Teil der insgesamt zwölf Kilometer langen Strecke Vigy–Hombourg-Budange ist, verkehrt heute noch die private Museumsbahn Chemin de fer touristique de la vallée de la Canner.

Metz–Anzeling
Vigy Bahnhof 1907
Vigy Bahnhof 1907
Streckennummer (SNCF):174 000
Kursbuchstrecke (SNCF):267c
Streckenlänge:30,9 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Region (F): Lothringen
Bahnstrecke Réding–Metz-Ville v. Béning u. Nancy
Bahnhof
154,3
0,0
Metz-Ville 178 m
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Bahnstrecke Metz–Luxemburg nach Luxemburg
Kreuzung (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Umgehungsstrecke Metz-Stadt
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Umgehungsstrecke Metz-Stadt
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Metz–Luxemburg
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
2,8 Tunnel de Borny (70 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
4,4 Vantoux (Wanten-Wallern) 207 m
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Viadukt de Vantoux (279 m)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
6,7 Nouilly (Nieverlach) 215 m
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
8,0 Tunnel de Failly (770 m)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
9,0 Viaduc de Failly (574 m)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
9,9 Failly (Fallen) 230 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
12,2 Sanry-lès-Vigy (Senn b. Wigingen) 240 m
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer BetriebLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
15,5 Vigy (Wigingen) 251 m
Haltepunkt / Haltestelle
17,8 Hessange
Bahnhof
19,9 Bettelainville (Bettsdorf) 233 m
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Bahnstrecke Merzig–Bettelainville
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
21,0 Viaduc de la Canner (262 m)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
21,2 Viaduc de Villers (170 m)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
23,4 Villers-Bettnach (St. Hubert) 229 m
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
24,3 Tunnel Saint-Bernard (925 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
27,1 Piblange (Pieblingen) 221 m
Abzweig ehemals geradeaus und von links
Bahnstrecke Völklingen–Thionville von Thionville
Bahnhof
30,9 Anzeling (Anslingen) 208 m
Bahnstrecke Völklingen–Thionville n. Völklingen

Geschichte

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Der ehemalige Eisenbahntunnel von Borny (49° 7′ 12″ N, 6° 12′ 58″ O)

Der 30 Kilometer lange Abschnitt hat 24 Mio. Goldmark gekostet, also 800.000 Goldmark pro Kilometer. Die Beteiligung des Landkreises betrug wie üblich 40.000 Goldmark pro Kilometer.[1]

Der Bau der Strecke bereitete den Ingenieuren große Schwierigkeiten, da die Topografie eine Aneinanderreihung von größeren und kleineren Bergrücken darstellte, die von der Linie gekreuzt werden mussten. Beim Durchstich des Failly-Tunnels traten mehrere aufeinander folgende Erdrutsche auf, die den Bau verzögerten. Keine von den Deutschen gebaute Strecke in Lothringen erforderte mehr Kunstbauwerke als die Strecke Metz–Anzeling. Die Kosten waren daher immens: Das knapp 600 Meter lange Failly-Viadukt, das bis zu seiner Zerstörung die längste Eisenbahnbrücke Lothringens war, schlug mit 2,5 Mio. Mark zu Buche, der sich gleich anschließende Tunnel kostete noch einmal 1,8 Mio. Mark.[1] Die Strecke wurde von Anfang an zweigleisig angelegt und betrieben.[2] Sie war sowohl für den Personen-, als auch für den Güter- und Bahnpostverkehr vorgesehen. Zum Teil liefen Züge der Verbindung Paris EstFrankfurt Hbf über diese Strecke. Die Linie führte weiter über Dillingen und Türkismühle (Nahetalbahn), sie war Teil der kürzesten Strecke zwischen Metz und Mainz; ihr wurde daher eine äußerst wichtige strategische Bedeutung beigemessen.[1]

1946 wurde der kurze Abschnitt Metz–Vantoux wiedereröffnet, da hier keine größeren Schäden an den Bahnanlagen entstanden waren. Den Bahnhof Vantoux benutzten die Arbeiter der Schuhfabrik Legris, der sich in der Nähe befand.[3]

Das einzige Kunstbauwerk, das heute benutzt wird, ist der 70 Meter lange Tunnel de Borny, durch den die zweispurige Schnellstraße als Zubringer zur Autoroute A4 stadteinwärts verläuft.

Literatur

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  • André Schontz, Arsène Felten, Marcel Gourlot: Le chemin de fer en Lorraine. Edition Serpenoise 1999, ISBN 9782876924147
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Einzelnachweise

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  1. a b c 100 Ans de Chemin de Fer. In: Metzer Zeitung, 25. März 1908 (Memento vom 13. Dezember 2008 im Internet Archive) auf der Website der Chemin de fer touristique de la vallée de la Canner, abgerufen am 22. Juni 2013
  2. Röll: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens: Elsaß-Lothringische Eisenbahnen. Bd. 4, Berlin/Wien, 1912–1913, bei zeno.org
  3. Républicain Lorrain: La gare de Vantoux en 2010, 24. Februar 2010