Die Bahnstrecke Bzowo Goraj–Piła (Sagen-Goray–Schneidemühl) ist eine teilweise nur noch im Güterverkehr betriebene, teilweise stillgelegte Eisenbahnstrecke in der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Bzowo Goraj–Piła
Sagen-Goray–Schneidemühl
Strecke der Bahnstrecke Bzowo Goraj–Piła
Streckennummer:Nordteil (ehem. durchg.) 374,
Südteil 390
Kursbuchstrecke:115b (Ujście Noteckie (Usch) – Piła Główna (Schneidemühl) 1934)
zuletzt 393
Streckenlänge:43 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:40 km/h
Strecke (außer Betrieb)
von Drawski Młyn (Dratzigmühle)
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
0,000 Bzowo Goraj (Sagen-Goray/1943: Sagen) 75 m
Abzweig geradeaus, nach rechts und ehemals von rechts
nach und von Rogoźno Wielkopolskie (Rogasen)
Abzweig geradeaus und von links
Anschluss Steico
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
6,849 Czarnków (Czarnikau/1943: Scharnikau (Warthel)) 47 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
10,671 Osuch (Romanshof-Malzmühle) 51 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
17,529 Sarbia (Sarben) 103 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
21,096 Kruszewo Wielkopolskie (Kruszewo/1943: Kruschendorf) 102 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
24,508 Jabłonowo Wielkopolskie (Jablonowo/1943: Gabelnau) 96 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
29,176 Mirosław Ujski (Miroslaw/1943: Buschhagen) 82 m
Abzweig ehemals geradeaus und von links
Anschluss WPS
ehemaliger Bahnhof
31,970 Ujście Południowe (ab 1926) 55 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
Anschluss
Grenze auf Brücke über Wasserlauf
33,00 Noteć (Netze; 1920–39 Grenze Polen/Deutsches Reich)
ehemaliger Bahnhof
33,231 Ujście Noteckie (Usch) 52 m
Abzweig geradeaus und von rechts
Anschluss Hafen an der Gwda (Küddow)
Bahnübergang
Landesstraße 11
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Ługi Ujskie (Uschhauland) 52 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
37,812 Motylewo (Küddowtal) 54 m
Bahnübergang
Landesstraße 11
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Staszyce (Waldschlößchen) 57 m
Abzweig geradeaus und von rechts
Anschluss
Verschwenkung von rechts
Strecke von rechtsStrecke
von Nakło nad Notecią (Nakel) und Poznań (Posen)
Abzweig geradeaus und nach linksAbzweig geradeaus und von rechts
Abzweig geradeaus und von rechtsStrecke
von Złotów (Flatow; Preußische Ostbahn)
BahnhofBahnhof
43,087 Piła Główna (Inselbahnhof; Schneidemühl) 60 m
Verschwenkung von links und von rechts
nach Szczecinek (Neustettin), Wałcz (Deutsch Krone) und Krzyż (Kreuz)

Die Strecke zweigt am Bahnhof Bzowo Goraj (Sagen-Goray/Sagen) von der Bahnstrecke Inowrocław–Drawski Młyn (Nr. 206) ab und wird bis zum Bahnhof der Kreisstadt Czarnków (Czarnikau/Scharnikau; km 6,849) noch im Güterverkehr betrieben, im weiteren Verlauf nordostwärts bis Mirosław Ujski (Miroslaw/Buschhagen; km 29,176) ist sie stillgelegt, von dort über den Hafen an der Gwda (Küddow) bei Ujście Noteckie (Usch; km 33,231) bis zum Knotenpunkt Piła Główna (Schneidemühl; km 43,087), der unter anderem an der früheren Königlich Preußischen Ostbahn liegt, wird sie nur noch im Güterverkehr betrieben.

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt auf dem Abschnitt Bzowo Goraj–Czarnków, der mittlerweile die Nummer 390 trägt, zwanzig bis dreißig Kilometer pro Stunde, wobei nur der Personenverkehr, der momentan allerdings regulär nicht existiert, ein kleines Stück bis zum Kilometerpunkt 0,769 dreißig fahren darf, auf dem Abschnitt Mirosław Ujski–Piła beträgt die Höchstgeschwindigkeit für alle Zugarten vierzig Kilometer pro Stunde.[1]

Geschichte

Bearbeiten

Der erste Abschnitt der Nebenbahn, Sagen-Goray–Czarnkau, wurde von den Preußischen Staatseisenbahnen im April 1897 eröffnet. Der mittlere Abschnitt, Czarnkau–Jablonowo, wurde im Oktober 1912 für den Güterverkehr eröffnet, im Juni 1913 zusammen mit dem letzten Abschnitt, Jablonowo–Schneidemühl, auch im Personenverkehr.

Der Sommerfahrplan 1914 sah vier durchgehende Zugpaare, meist aus Kreuz kommend, vor. Weiterhin sah er zwei Triebwagenzugpaare Usch–Schneidemühl und einen Einzelzug Sagen-Goray–Czarnkau vor.[2]

Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Strecke südlich der Netze zu Polen, der Verkehr über diese eingestellt. 1936 verkehrten drei Züge pro Tag Richtung Usch, zwei Richtung Schneidemühl.[3] Nach der deutschen Besetzung Polens wurde er wieder aufgenommen, aber zu Kriegsende wieder eingestellt. Nachdem die Strecke komplett zu Polen gekommen war, wurde er wiederaufgenommen.

1989 wurde der Personenverkehr Czarnków–Piła von den Polnischen Staatseisenbahnen eingestellt, der auf dem Restabschnitt im Oktober 1993. Zwischen Mirosław und Czarnków wurde in Folge auch der Güterverkehr eingestellt.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Höchstgeschwindigkeiten für Wagenzüge, Triebwagen und Güterzüge vom 6. Dezember 2017
  2. Kursbuch Mai 1914
  3. Deutsches Kursbuch Sommer 1936, Ritzau KG – Verlag Zeit und Eisenbahn – Pürgen, Nachdruck, 1. Auflage, 1990