Bahnstrecke Châteaubriant–Ploërmel

Die Bahnstrecke Châteaubriant–Ploërmel war eine französische Eisenbahnstrecke in Normalspur, die Châteaubriant im Département Loire-Atlantique mit Ploërmel im Département Morbihan verband. Die Strecke war eingleisig und nicht elektrifiziert, heute ist sie größtenteils ein Radwanderweg (Voie Verte). Sie bestand aus zwei Abschnitten; der östliche führte von Châteaubriant über Rougé und Bain-de-Bretagne bis nördlich von Messac (Ille-et-Vilaine), der westliche vom Bahnhof Messac – Guipry über Maure-de-Bretagne nach Ploërmel. Dazwischen wurde auf etwa drei Kilometern die ältere und 2015 noch existierende Bahnstrecke Rennes–Redon mitbenutzt. In Guer wurde das Ausbildungszentrum Militärschule Saint-Cyr und die dortigen Truppenübungsplätze angeschlossen.

Châteaubriant–Ploërmel
Brücke über die Vilaine, um 1903
Brücke über die Vilaine, um 1903
Streckennummer (SNCF):463 000
Streckenlänge:94 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 15 
Strecke (außer Betrieb)
Kilometrierung vom alten Bahnhof Paris MP über Sablé
Strecke (außer Betrieb)
Bahnstrecke Sablé–Montoir-de-Bretagne von Sablé
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
Bahnstrecke Châteaubriant–Rennes aus Rennes
Bahnhof
355,464 Châteaubriant (71 m)
Abzweig geradeaus und nach links
356,0xx Bahnstrecke Nantes–Châteaubriant nach Nantes
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
356,280 Bahnstrecke Sablé–Montoir-de-Bretagne nach Montoir-de-B.
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Chère
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
362,59x RuffignéSt-Aubin-des-Châteaux (64 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
367,996 Rougé (53 m)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
372,82x La Thébaudais (Depot) (76 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
376,21x ErcéTeillay (96 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
382,4xx La Robinais (107 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
387,5xx Bain-de-Bretagne [1] (76 m)
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
395,2xx Bahnstrecke Rennes–Redon von Rennes
Bahnhof
398,272 Messac – Guipry (11 m)
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Bahnstrecke Rennes–Redon nach Redon
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
399,07x Vilaine (96 m)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
401,7xx Guipry (35 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
405,955 PipriacLohéacLieuron (53 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
414,192 Maure-de-Bretagne (44 m)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
419,15x Les Brulais (62 m)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
423,22x Aff (24 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
425,162 Guer (46 m)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
431,40x Porcaro (43 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
438,21x Augan (57 m)
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Questembert–Ploërmel aus Questembert
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
449,4xx
33,173
Ploërmel (56 m)
Strecke (außer Betrieb)
Bahnstrecke Ploërmel–La Brohinière nach La Brohinière

Geschichte

Bearbeiten

Eine Bahnverbindung zwischen Châteaubriant und Ploërmel, über oder nahe vorbei an Bain und Messac, war als Nummer 66 im Plan Freycinet vom 17. Juli 1879 enthalten.[2] Genau vier Jahre später wurde die Konzessionsvereinbarung für eine Reihe von Strecken, darunter dieser, mit der Compagnie des chemins de fer de l'Ouest (Ouest) unterzeichnet und am 20. November 1883 per Gesetz bestätigt.[3] Der östliche Abschnitt wurde am 9. August 1896 in Betrieb genommen. Der Teil von Messac nach Ploërmel folgte am 5. April 1903.

Der Personenverkehr endete zwischen Châteaubriant und Messac am 2. Oktober 1938, am 6. März 1939 auf dem Ast nach Ploërmel.

Auch der Güterverkehr verschwand in Schritten. Der Abschnitt von La Thébaudais bis zum Abzweig bei Messac wurde am 12. November 1954 stillgelegt.[4] Am 19. Oktober 1967 folgte Guer–Ploërmel.[5] Zwischen Thébaudais und Rougé war am 29. Oktober 1970 Schluss.[6] Das westliche Reststück bis Guer hielt noch bis zum 9. Dezember 1992 durch,[7] zwischen Chateaubriant und Rougé und damit auf dem letzten Teil der Strecke war der Zug am 18. Juli 2000 endgültig abgefahren.[8]

 
Ehemaliger Gleisbereich in Ploërmel mit zur Erinnerung an die Bahn aufgestellten Wagen

Der Bahnhof Châteaubriant sowie die Bahnstrecke Rennes–Redon einschließlich des gemeinsam genutzten Abschnittes und des Bahnhofes Messac – Guipry sind weiter in Betrieb (Stand: November 2015).

Die restlichen Gleise sind komplett abgebaut, ein Großteil der Strecke ist zum Radwanderweg geworden und noch als ehemalige Bahntrasse mit Dämmen, Einschnitten und weiten Kurven erkennbar. Das größte Ingenieurbauwerk der Strecke, die Brücke über die Vilaine bei Guipry, ist ebenfalls als Teil des Radwanderweges erhalten.

Der Bahnhof Bain-de-Bretagne ist heute Wohnhaus, am Weg steht noch ein Bahnsteighäuschen. Der Bahnhof von Guer ist heute Touristeninformation, der erhaltene Wasserturm dort trägt die Feuerwehrsirene. Auch die Empfangsgebäude in Porcaro und Augan sind im Privatbesitz erhalten. Der Bahnhof Ploërmel beherbergt eine Berufsschule für Kunsthandwerker.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. fr.topic-topos.com: Abri à voyageurs, Bain-de-Bretagne (Memento vom 17. Februar 2009 im Internet Archive)
  2. « N° 8168 – Loi qui classe 181 lignes de chemin de fer dans le réseau des chemins de fer d’intérêt général : 17 juillet 1879 », Bulletin des lois de la République Française, Paris, Imprimerie Nationale, série XII, vol. 19, no 456, 1879, S. 6–12, abgerufen am 20. November 2015.
  3. « N° 14218 – Loi qui approuve la convention passée, le 17 juillet 1883, entre le ministre des Travaux publics, et la Compagnie des chemins de fer de l’Ouest : 20 novembre 1883 », Bulletin des lois de la République Française, Paris, Imprimerie Nationale, série XII, vol. 28, no 834, 1884, S. 359–367, abgerufen am 20. November 2015.
  4. Journal Officiel de la République française du 12 novembre 1954, S. 10 676.
  5. Journal Officiel de la République française du 5 novembre 1967, S. 10 878.
  6. Journal Officiel de la République française du 18 novembre 1970, S. 10 609. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2011; abgerufen am 15. September 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.legifrance.gouv.fr
  7. Journal Officiel de la République Française du 11 décembre 1992, S. 16 900.
  8. Journal Officiel de la République française du 26 juillet 2000, S. 11 501.