Bahnstrecke Rennes–Redon

Bahnstrecke in Frankreich

Die Bahnstrecke Rennes–Redon ist eine französische Bahnstrecke, die die Städte Rennes und Redon verbindet. Sie wurde am 26. September 1862 von der Chemins de fer de l’Ouest eröffnet[1] und ist zwischen den Endbahnhöfen 73,2 km lang, einschließlich des gemeinsam mit der Bahnstrecke Savenay–Landerneau genutzten Endabschnittes. Bei Saint-Nicolas-de-Redon ist sie mit einem Gleisdreieck mit der Bahnstrecke Savenay–Landerneau verbunden und ermöglicht damit Fahrten (Paris–) Rennes–VannesQuimper und Rennes–Nantes, Züge auf letzterer Verbindung fahren an Redon vorbei.

Rennes–Redon
Brücke bei Saint-Senoux
Brücke bei Saint-Senoux
Strecke der Bahnstrecke Rennes–Redon
Lage der Strecke in Frankreich
Streckennummer (SNCF):468000
Kursbuchstrecke (SNCF):360, 373
Streckenlänge:73,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zweigleisigkeit:durchgehend
Strecke
Bahnstrecke Paris–Brest
Strecke
Kilometrierung ab alter Bf. Paris Montparnasse
Abzweig geradeaus und ehemals von links
LGV Bretagne-Pays de la Loire Im Bau
Abzweig geradeaus und von links
Bahnstrecke Châteaubriant–Rennes
Bahnhof
373,2 Rennes
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Brest und Bahnstrecke Rennes–Saint-Malo
Brücke über Wasserlauf
377,0 Blosne
Bahnhof
378,7 Saint-Jacques-de-la-Lande
Abzweig geradeaus und von links
2 Anschlüsse PSA Peugeot Citroën-Werk Rennes
Bahnhof
382,0 Ker Lann
Bahnhof
383,9 Bruz
Brücke über Wasserlauf
385,4 Seiche
Brücke über Wasserlauf
387,6 Vilaine
Bahnhof
390,7 Laillé
Bahnhof
395,0 GuichenBourg-des-Comptes
Tunnel
396,2 Tunnel de la Trottinais 178 m
Bahnhof
399,5 Saint-Senoux-Pléchâtel
Brücke über Wasserlauf
400,8 Viaduc de Cambrée (Vilaine)
Bahnhof
403,1 Pléchâtel
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Bahnstrecke Châteaubriant–Ploërmel nach Châteaubriant
Bahnhof
410,3 MessacGuipry
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
Bahnstrecke Châteaubriant–Ploërmel nach Ploërmel
Brücke über Wasserlauf
417,5 Viaduc de Corbinières (Vilaine)
Tunnel
417,6 Tunnel de Corbinières 636 m
Bahnhof
421,6 FougerayLangon
Brücke über Wasserlauf
424,3 Viaduc de Droulin (Vilaine) Regionsgrenze Bretagne/Pays de la Loire
Bahnhof
425,9 Beslé
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
über Coismo nach Saint-Vincent-des-Landes / Blain
Bahnhof
430,4 Massérac
Brücke über Wasserlauf
432,2 Don
ehemaliger Bahnhof
437,0 Avessac
Abzweig geradeaus, nach links und von links
443,521
510,388
Bahnstrecke Savenay–Landerneau nach Savenay (bei Nantes)
Brücke über Wasserlauf
510,8 Vilaine Regionsgrenze Pays de Loire/Bretagne
Bahnhof
511,4 Redon
Strecke
Bahnstrecke Savenay–Landerneau nach Landerneau (bei Brest)

Die Strecke verläuft weitgehend im Tal der Vilaine. Beide Endpunkte liegen im Département Ille-et-Vilaine in der Region Bretagne, sie führt zudem durch ein Stück des Departements Loire-Atlantique und damit der Region Pays de la Loire, zwischen dem Viadukt über die Vilaine bei Droulin und der Brücke über denselben Fluss bei Redon. In diesem Abschnitt liegen zwei aktive Bahnhalte in Beslé (Ortsteil von Guémené-Penfao) und Massérac, ein dritter bei Avessac ist geschlossen.

Die Strecke wurde von 1881 bis 1928 zweigleisig ausgebaut und ist seit dem 10. September 1991 elektrifiziert[2], seitdem wird sie vom TGV Atlantique von Paris über Rennes nach Quimper befahren.

Geschichte

Bearbeiten
 
Bahnhof Messac – Guipry um 1890
 
Bahnhof Laillé, Beginn 20. Jhd.

1855 wurde die Compagnie des chemins de fer de l'Ouest durch einen Zusammenschluss mehrerer Bahnen gegründet. Zum Unternehmen gehörte damit die im Bau befindliche Strecke (Paris-Montparnasse–) Le Mans–Rennes. Zusammen mit der Genehmigung der Fusion wurden Konzessionen für einige weitere Linien an die neue Gesellschaft erteilt; darunter die „Verlängerungen“ Rennes–Brest und Rennes–Redon. In Redon war ein Anschluss an die Bahnstrecke Savenay–Redon–Chateualin (seit 1867 Savenay–Redon–Landerneau) der compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans vorgesehen, die ebenfalls 1855 konzessioniert wurde. Die Vereinbarungen wurden am 2. Februar und am 6. April unterzeichnet[3] und am 7. April 1855 mit kaiserlichem Dekret[4] bestätigt.

Die Strecke war eingleisig auf einem für zwei Gleisen vorgesehenen Unterbau und wurde am 21. September 1862 von der Compagnie de l'Ouest zusammen mit der Strecke Savenay–Lorient eröffnet[5][6].

Der erste Abschnitt, der auf zwei Gleise ausgebaut wurde, war Massérac–Redon 1881. Erst 1913 folgte Rennes–Bruz und 1914 Bruz–Messac. Messac–Massérac musste bis 1928 warten.[7]

Seit 1991 ist die Strecke elektrifiziert und wird von den TGV Paris–Quimper befahren. Im Vorgriff auf die 2017 geplante Eröffnung der LGV Bretagne-Pays de la Loire 2014 und 2015 umfangreiche Bauarbeiten vorgenommen, die Strecke wird durchgängig auf das leistungsfähige Sicherungssystem Block automatique lumineux umgestellt.

 
Übersicht mit französischen und bretonischen Ortsnamen
 
Bahnhof Bruz
 
Viadukt bei Corbinières. Die Vilaine wird fünfmal gequert.
 
Brücke bei Langon
 
Bahnhof und ehem. Empfangsgebäude Langon

Die Strecke folgt dem Tal der Vilaine und umgeht dabei in Bögen moorige Bereiche; sie quert den Fluss fünfmal. Überwiegend verläuft sie in Ille-et-Vilaine, am südlichen Ende durch Loire-Atlantique. Die Trasse[8][9] wurde seit der Eröffnung nicht verändert, es wurden jedoch Bahnhöfe hinzugefügt, umbenannt oder geschlossen.

Die Bahnlinie zweigt hinter dem Bahnhof Rennes nach links von der Bahnstrecke Paris–Brest ab und verläuft in ebenem Gelände in südlicher Richtung zwischen den Straßen von Rennes nach Nantes und Redon. Bei Saint-Jacques-de-la-Lande läuft sie zwischen dem Flughafen Rennes und dem PSA-Autofabriken Rennes hindurch; letztere ist ein bedeutender Güterkunde an der Strecke. Es werden der Ortsteil Ker Lann und das Stadtzentrum von Bruz angefahren. Auf dem Viaduc de Pierrefitte wird die Seiche überquert und danach zum ersten Mal die Vilaine. Die Strecke verläuft nun über Laillé und Bourg-des-Comptes am linken Flussufer an der Ortschaft Glanret vorbei, führt durch den Tunnel de la Trotinais und wechselt am Viaduc de Cambrée auf das rechte Flussufer, passiert Pléchâtel und erreicht nach einer Flusswindung Messac (Ille-et-Vilaine). Sie entfernt etwas sich von der Vilaine, führt durch die landes de Cormerée und trifft wieder auf den Fluss. Sie überquert ihn auf dem 104 m langen und 22 m hohen Viaduc de Corbinières; direkt anschließend wird der 630 m lange Tunnel de Corbinières durchfahren und danach Fougeray-Langon erreicht. Mit einer weiteren Querung der Vilaine auf dem Viaduc de Droulin wird das Departement Loire-Atlantique erreicht. Hier werden die Bahnhöfe von Beslé (Ortsteil von Guémené-Penfao) und Massérac bedient sowie der ehemalige Bahnhof Avessac durchfahren. Die Strecke durchquert nun ein ehemaliges Sumpfgebiet, das im Winter häufig überflutet worden war, ein kurzes Stück führt sie hier wieder durch Ille-et-Vilaine. Sie quert den Fluss Don und trifft auf die Gleise aus Richtung Nantes. Kurz vor dem Bahnhof Redon wird die Vilaine ein letztes Mal überquert.

Bedienung

Bearbeiten

Die Strecke wird von etwa 80 Zügen pro Tag befahren[10] Im Personenverkehr verkehrt vor allem der TGV Lille/Paris–Lorient–Quimper und Regionalzüge des TER Bretagne Rennes–Redon–Quimper und Rennes–Nantes, zusätzlich Güterzüge. Die Strecke dient als Umleitung Brest–Paris oder Paris–Nantes, wenn die direkten Verbindungen Le Mans–Rennes oder Le Mans–Nantes unterbrochen sind.

Bearbeiten
Commons: Ligne Rennes - Redon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Bearbeiten
  • Jean-Pierre Nennig, « 4 : Rennes – Redon », dans Le chemin de fer de Bretagne sud, JPN éditions, 2008, ISBN 2-9519898-5-7, S. 58–68.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. La Ligne de Rennes à Redon, auf der Website roland.arzul.pagesperso-orange.fr, Stand: 20. September 2014, abgerufen am 22. Oktober 2015
  2. Rail-Bretagne, abgerufen am 22. Oktober 2015
  3. Convention relative à la fusion des chemins de fer normands et bretons, Bulletin des lois de l'Empire Français, XI, 5, 292 (1855), S. 818–828, [1] Abgerufen am 22. Oktober 2015
  4. Décret impérial qui approuve la convention passée les 2 février et 6 avril 1855 entre le ministre de l'agriculture, du commerce et des travaux publics, et les compagnies du chemin de fer de Paris à Saint-Germain, de Paris à Rouen, etc, Bulletin des lois de l'Empire Français, XI, 6, 313 (1855), S. 57 f [2] Abgerufen am 22. Oktober 2015
  5. Nennig, S. 59
  6. Louis de Kerjean,Inauguration du chemin de fer de Lorient, Revue de Bretagne, de Vendée & d'Anjou, part 2, J. Forest aîné, Nantes, (1862) S. 330–334 [3]
  7. Nennig, S. 60
  8. Jean-Pierre Nennig, S. 58 (Übersichtsplan)
  9. Adolphe Laurent Joanne, « De Rennes à Nantes par Redon », Itinéraire général de la France : Bretagne, L. Hachette, 1867 pp. 357–363 Historische Beschreibung (abgerufen am 1. Dezember 2010)
  10. Bernard Collardey, Renouvellement de voie de grande ampleur sur Rennes - Redon, Rail Passion, Heft 206, 12/2014, ISSN 1261-3665