Bahnstrecke Holzkirchen–Lenggries

Eisenbahnstrecke in Bayern

Die Bahnstrecke Holzkirchen–Lenggries ist eine Bahnstrecke in Bayern. Von Holzkirchen bis Bad Tölz ist sie als Hauptbahn trassiert, ab Bad Tölz bis Lenggries als Nebenbahn.

Holzkirchen–Lenggries
Strecke der Bahnstrecke Holzkirchen–Lenggries
Übersicht der Bahnstrecken südlich von Holzkirchen
Streckennummer (DB):5505
Kursbuchstrecke (DB):956, 957
Kursbuchstrecke:429 (1946)
Streckenlänge:30,120 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:Holzkirchen–Bad Tölz: D4
Bad Tölz–Lenggries: CE
Maximale Neigung: 10 
Minimaler Radius:294 m
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Zweigleisigkeit:nein
Strecke
von München Hbf
Bahnhof
36,446 Holzkirchen 683 m
Abzweig geradeaus und nach links
nach Rosenheim
Abzweig geradeaus und nach links
nach Schliersee
Haltepunkt / Haltestelle
42,403 Warngau (vorm. Bf) 715 m
Abzweig geradeaus und von links
von Tegernsee
Bahnhof
47,231 Schaftlach 757 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
48,800 Anschluss Zementwerk Marienstein
Haltepunkt / Haltestelle
51,953 Reichersbeuern (vorm. Bf) 719 m
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechts
(Neutrassierung 1924)
Strecke (außer Betrieb)Bahnhof
57,093 Bad Tölz 687 m
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)Strecke
57,902 Bad Tölz (bis 1924) 686 m
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59,888 Gaißach 667 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Haltepunkt / Haltestelle
63,365 Obergries 666 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Kopfbahnhof Streckenende
66,566 Lenggries 679 m

Quellen: [1][2][3]

Geschichte

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Streckenführung bei Gaißach mit einem Integral S5D95 der Bayerischen Oberlandbahn

Eröffnet wurde die Bahnstrecke in zwei Abschnitten. Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen nahmen am 1. Juni 1874 eine 21,43 km lange Vizinalbahn von Holzkirchen nach Tölz (seit 1899 Bad Tölz) in Betrieb.[4] 1883 wurde die privat betriebene Bahnstrecke Schaftlach–Tegernsee in Betrieb genommen. 1905 wurde zunächst eine Kraftpostlinie von Bad Tölz nach Lenggries eingerichtet.[5]

Im Jahre 1918 beschloss der Bayerische Landtag den Bau der Lokalbahn Bad Tölz–Lenggries. Dazu musste der bisherige Endbahnhof Bad Tölz aus topografischen Gründen aufgegeben und an heutiger Stelle neu errichtet werden. Die Verlängerung der Bahnstrecke nach Lenggries ging am 3. September 1924 als Lokalbahn in Betrieb.[6]

Am Abend des 8. Juni 1975 kam es zwischen Warngau und Schaftlach zum Eisenbahnunfall von Warngau. Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Eilzüge wurden 41 Menschen getötet und 126 verletzt.

Zum damaligen Zeitpunkt war Warngau noch ein Bahnhof. Mittlerweile ist er zum Haltepunkt abgestuft worden und verfügt nur noch über ein Gleis.

Zukunftsaussichten

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Da die Infrastruktur für die steigende Nachfrage Richtung München nicht mehr ausreicht, beauftragte die Bayerische Staatsregierung die Deutsche Bahn am 1. August 2023 mit der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für eine Elektrifizierung sowie einen Ausbau der Strecke. Die Pläne beinhalten die Errichtung einer Oberleitungsanlage und eine Anpassung des Unterwerks Holzkirchen für den Ersatz der Diesel- durch Elektrozüge, die Reduzierung von Langsamfahrstellen durch technische Sicherung oder Auflassung von Bahnübergängen, eine Erneuerung der Stellwerkstechnik, der Neubau eines Kreuzungsbahnhofes im Bereich Gaißach sowie Bahnsteigverlängerungen in Warngau und Schaftlach für bis zu 220 Meter lange Züge. 2023 war das Ziel die Inbetriebnahme der Oberleitung Anfang der 2030er Jahre.[7][8]

Ein Gutachten im Rahmen des Projektes „Bahnausbau Region München“ befand im Juli 2024 die perspektivische Eingliederung der gesamten Bahnstrecke in das geplante Regional-S-Bahn-Netz für positiv.[9]

Streckenbeschreibung

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Die Strecke verlässt den Bahnhof Holzkirchen in südöstlicher Richtung. Nach Osten zweigt hier die Mangfalltalbahn Richtung Rosenheim ab. Bis zum südlichen Ortsrand verläuft parallel die Bahnstrecke Holzkirchen–Schliersee, die sich dann ebenfalls nach Osten wendet. Die Strecke verläuft in Richtung Süden und erreicht den ersten Haltepunkt Warngau. Nach der Durchquerung eines Waldstückes wird in südöstlicher Richtung Schaftlach erreicht. Bis Schaftlach steigt die Strecke mit bis zu 11 ‰ an und erreicht dort ihren Scheitelpunkt. In Schaftlach zweigt die Strecke nach Tegernsee ab. Im weitern Verlauf in Richtung Süden fällt die Strecke mit etwa 10 ‰ und wendet sich bei Waakirchen nach Westen. Über Reichersbeuern erreicht die Strecke den Bahnhof Bad Tölz. Im Anschluss an den Bahnhof Bad Tölz fällt die Bahnstrecke in mehreren Bögen bis zum Haltepunkt Gaißach ab. Die Strecke folgt bis zum Endbahnhof Lenggries dem Tal der Isar in südlicher Richtung.

Betriebsstellen

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Holzkirchen

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Der Bahnhof Holzkirchen (Lage) wurde 1857 als Teil der Bayerischen Maximiliansbahn errichtet. Er liegt rund einen Kilometer nördlich des historischen Ortskerns.

Schaftlach

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Der Bahnhof Schaftlach (Lage) ist seit 1883 Ausgangspunkt der Bahnstrecke in Richtung Tegernsee. Durch diese betriebliche Funktion bestanden in der Vergangenheit recht umfangreiche Bahnanlagen. Der Bahnhof wurde rund 600 Meter nördlich des historischen Ortskerns errichtet. Schaftlach ist der einzige Bahnhof der Gemeinde Waakirchen. Das Pfarrdorf Waakirchen liegt rund 2,5 Kilometer südlich von Schaftlach.

Bad Tölz

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Der heutige Bahnhof Bad Tölz (Lage) liegt rund einen Kilometer östlich des historischen Ortskerns. Der ursprünglich 1874 errichtete Endbahnhof befand sich nordwestlich des heutigen Standorts (Lage). 1899 änderte sich mit Verleihung des Titels »Bad« der Bahnhofsname. Mit dem Bau der Lokalbahn nach Lenggries wurde 1924 ein neuer Bahnhof errichtet. Noch heute zeugen das alte Empfangsgebäude, der Straßenname „Alter Bahnhofplatz“ und der Verlauf der Eisenbergerstraße in Bad Tölz vom einstigen Streckenverlauf. Auf dem alten Bahnhofsareal befindet sich heute die Fachoberschule Bad Tölz.

Lenggries

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Der Endbahnhof Lenggries (Lage) liegt südwestlich des Ortskerns, am östlichen Isarufer.

Südlich des Bahnhofs befand sich ursprünglich ein zweiständiger Lokschuppen. Heute befindet sich dort das Bahnbetriebswerk der Bayerischen Oberlandbahn. Dort erfolgt die Instandhaltung der Triebwagen. Hierfür werden zwei Hallen mit insgesamt vier jeweils 60 Meter langen Gleisen vorgehalten. Eine Waschanlage dient der Außenreinigung.[10]

Sicherungstechnik

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Zwischen Schaftlach und Lenggries wird die Bahnstrecke im signalisierten Zugleitbetrieb der Bauform Scheidt & Bachmann betrieben. Dazu sind die Bahnhöfe Bad Tölz und Lenggries mit Rückfallweichen und vereinfachten Lichtsignalen ausgestattet. Der Zugleiter ist der Fahrdienstleiter Schaftlach.

Das im Süden an den Bahnhof Lenggries anschließende Betriebswerk verfügt über elektrisch ortsgestellte Weichen.

Seit jeher führten die meisten durchgehenden Züge von München nach Lenggries Kurswagen nach Tegernsee, welche bis 1998 in Schaftlach durch Lokomotiven der Tegernsee-Bahn übernommen wurden.

Seit dem 29. November 1998 wird im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) der Personenverkehr auf der Strecke von der Bayerischen Oberlandbahn (seit 2020 unter der Marke Bayerische Regiobahn) betrieben. Die Fahrzeit von München bis Lenggries liegt bei 67 Minuten.

Gemäß der zum Dezember 2020 neu eingeführten bayernweiten Linienbezeichnungen verkehren die Züge zwischen München und Lenggries als Regionalbahn der Linie 56 (RB 56).[11]

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Einzelnachweise

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  1. Infrastrukturregister. DB Netz, abgerufen am 9. Oktober 2020.
  2. Siegfried Bufe: Hauptbahn München–Salzburg. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1995, ISBN 3-922138-57-8, S. 210–211.
  3. Eisenbahnatlas Deutschland 2009/2010. 7. Auflage. Schweers + Wall, Aachen 2009, ISBN 978-3-89494-139-0.
  4. Kosmas Lutz: Der Bau der bayerischen Eisenbahnen rechts des Rheines. R. Oldenbourg, München/Leipzig 1883, S. 198 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 6. Februar 2024]).
  5. Geschichte unserer Kompetenz. Deutsche Bahn, 22. Februar 2011, archiviert vom Original am 20. September 2011; abgerufen am 11. Mai 2016.
  6. Wolfgang Klee: Kleine bayerische Eisenbahngeschichte. DGEG Medien, Paderborn 2006, ISBN 3-937189-26-2, S. 106.
  7. Attraktiverer Schienenverkehr im Oberland. Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, 1. August 2023, abgerufen am 6. Februar 2024.
  8. Der Umwelt zuliebe: Elektrifizierung des Oberland-Netzes. In: Bahnausbau Region München. DB InfraGO, abgerufen am 6. Februar 2024.
  9. Programm "Bahnausbau Region München". Bayerisches Staatsministerium für Wohnung, Bau und Verkehr, 22. Juli 2024, abgerufen am 18. August 2024.
  10. Andreas Steppan: Blick hinter besondere Türen: Das Bahnbetriebswerk in Lenggries. In: Merkur – Tölzer Kurier. 4. Dezember 2020, abgerufen am 3. Dezember 2022.
  11. Linien. In: Bahnland Bayern. Bayerische Eisenbahngesellschaft, abgerufen am 5. Mai 2021.