Bahnstrecke Neu Isenburg–Neu Isenburg Stadt

Stichstrecke in Deutschland

Die Bahnstrecke Neu Isenburg–Neu Isenburg Stadt verband die Stadt Neu-Isenburg mit der Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg. Sie wurde ausschließlich im Güterverkehr betrieben.

Neu Isenburg–Neu Isenburg Stadt
Abzweig der Strecke Neu Isenburg–Neu Isenburg Stadt (links)
von der Main-Neckar-Bahn (Blick nach Süden)
Abzweig der Strecke Neu Isenburg–Neu Isenburg Stadt (links)
von der Main-Neckar-Bahn (Blick nach Süden)
Streckennummer (DB):3652
Streckenlänge:2,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Frankfurt
Bahnhof
0,0 Neu Isenburg
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Heidelberg
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
0,4 L3117
Abzweig geradeaus und nach halbrechts (Strecke außer Betrieb)
1,1 Lenz Bau AG
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
1,2 Siemensstraße
Abzweig geradeaus und nach halbrechts (Strecke außer Betrieb)
1,4 Leder AG
Strecke (außer Betrieb)
Abzweig geradeaus und von halbrechts (Strecke außer Betrieb)
1,7 Deutsche Simca Vertriebs GmbH
Abzweig geradeaus und nach halbrechts (Strecke außer Betrieb)
1,7 Peter Fischer AG
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
2,6 Neu Isenburg Stadt
Güterabfertigung Neu Isenburg Stadt

Geografische Lage

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Die 1846 eröffnete Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg, auch: „Main-Neckar-Eisenbahn“, wurde gradlinig von Frankfurt nach Langen trassiert und führt so mehr als zwei Kilometer westlich an Neu-Isenburg vorbei.

Geschichte

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Neu-Isenburg hatte deshalb 1846 gar keinen Bahnhof erhalten. Erst 1852 wurde der Bahnhof Neu Isenburg (damals: Isenburg) nachträglich eingerichtet. Um die Bahn näher an das Stadtzentrum von Neu-Isenburg heranzuführen, wurde deshalb zum 1. April 1903 die 2,6 Kilometer lange Stichstrecke Isenburg–Neu Isenburg (später: Neu Isenburg Stadt) in Betrieb genommen.[1] Sie war eingleisig und normalspurig. Der Endbahnhof Neu Isenburg war ein reiner Güterbahnhof. Ein Empfangsgebäude hatte der Bahnhof deshalb nie, wohl aber ein Verwaltungsgebäude für die Güterabfertigung. Er bestand aus einer Gleisharfe mit sechs Gleisen. Im südlichsten der Gleise waren zwei manuell betriebene Drehscheiben eingebaut, über die Anschlussgleise erreichbar waren. Zum 1. Oktober 1907 wurde die Strecke zusammen mit dem Bahnhof (Neu-)Isenburg aus der Zuständigkeit der Eisenbahndirektion Mainz an die Direktion Frankfurt abgegeben.[2]

Vermutlich Anfang der 1930er Jahre wurde an der Ecke Hugenottenalle und Carl-Ulrich-Straße das mechanische Stellwerk "Rs" errichtet.[3] Es ist als Baudenkmal bis heute erhalten.

Im Jahr 1983 gab es am Güterbahnhof Neu-Isenburg die Gleise 101 bis 105 sowie die Gleise 111 und 112 als Zustell- und Abholgleise der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein.[4] Nach einigen Umbauten in den 1980er und 90er-Jahren wurde 1996 der letzte Gleisplan vor der Stilllegung veröffentlicht.[5] Zum 15. Dezember 2003 wurde der Verkehr eingestellt[6], Ende 2006 die Stichstrecke stillgelegt, die Gleise in der Folgezeit zum Teil entfernt.

Die Trasse der ehemaligen Strecke Neu Isenburg–Neu Isenburg Stadt ist als ein Abschnitt des südöstlichen Streckenendes der Regionaltangente West (RTW) in Aussicht genommen, wodurch hier erstmals Personenverkehr stattfände.[7] Der Bauabschnitt ist 2022 in der Entwurfsplanung.[8]

Wissenswert

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Der Personenverkehr von und nach Neu-Isenburg erfolgte auch nach Eröffnung der Strecke weiter, sofern Reisende nicht den mehr als zwei Kilometer entfernten Bahnhof Isenburg nutzen wollten, mit der Frankfurter Waldbahn, die ortsnah vom nördlichen Stadtrand nach Frankfurt verkehrte.

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Einzelnachweise

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  1. Bekanntmachung Nr. Nr. 152, S. 156. In: Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter 7 (1903). Mainz 1904. Amtsblatt Nr. 15 vom 14. März 1903.; Bekanntmachung Nr. 198, S. 185. In: Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter 7 (1903). Mainz 1904. Amtsblatt Nr. 198 vom 4. April 1903; Personalnachrichten, S. 166. In: Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter 7 (1903). Mainz 1904. Amtsblatt Nr. 16 vom 21. März 1903.
  2. Eisenbahn-Directionsbezirk Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 21. September 1907, Nr. 47. Bekanntmachung Nr. 499, S. 491 und vom 26. September 1907, Nr. 48. Bekanntmachung Nr. 506, S. 495f.
  3. Das Stellwerk Rs
  4. Schematischer Gleisplan 1983
  5. Gleisplan Güterbahnhof Neu-Isenburg 1996
  6. Urs Kramer und Matthias Brodkorb: Abschied von der Schiene. Güterstrecken 1994 bis heute. Transpress, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-613-71333-8, S. 80.
  7. Offizielle Website der RTW Planungsgesellschaft mbH.
  8. Abschnitt Süd 2 - RTW-Hessen. Abgerufen am 7. Oktober 2022.