Bahnstrecke Patras–Zevgolatio
Die Bahnstrecke Patras–Zevgolatio(–Kalamata) der meterspurigen Peloponnes-Bahn führte überwiegend entlang der Westküste der Peloponnes und wurde um 1900 – einschließlich einiger Stichstrecken abschnittsweise in Betrieb genommen. Bis auf zwei Abschnitte ruht der Betrieb seit 2011.
Patras–Zevgolatio | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Dieseltriebwagen des Typs GTW 2/6 bei der Ausfahrt aus Kalonero (2007) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 188 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geografische Lage
BearbeitenDie Strecke setzt in Patras die Bahnstrecke Piräus–Patras in südwestlicher Richtung fort. Bis Achaia verläuft sie unmittelbar an der Küste des Golfs von Korinth, dann überwiegend etwas weiter landeinwärts in der Küstenebene, weiter südlich, zwischen Kaiafa und Kalonero, dann wieder küstennah. In Kalonero wendet sie sich ost- und landeinwärts um in Zevgolatio auf die Bahnstrecke Korinth–Kalamata zu stoßen.
Geschichte
BearbeitenDie Strecke und ihre Stichstrecken entstanden in mehreren Bauabschnitten und überwiegend durch die Sidirodromi Pireos–Athinon–Peloponnissou (SPAP), die den Betrieb im Laufe der Zeit auch insgesamt übernahm.
Abschnitt | Gesellschaft | Eröffnung | Übernahme durch SPAP |
Anmerkung[1] |
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Pyrgos–Katakolo | Sidirodromi Pyrgos–Katakolo (SPK) | 3. Februar 1883 | 1951 | noch in Betrieb |
Patras–Pyrgos | SPAP | 22. Dezember 1887 | - | aufgegeben 2011, seit 2020 Vorortverkehr bis Kato Achaia wieder aufgenommen |
Alfios–Olympia | SPAP | 29. August 1891 | - | noch in Betrieb |
Alfios–Kyparissia | SPAP | 1891–1900 | - | Eröffnung in mehreren Abschnitten; aufgegeben 2011 |
Vartholomio–Loutra | SPAP | Juni 1892 | - | aufgegeben 1969 |
Kavasilas–Kyllini | SPAP | August 1891 | - | aufgegeben 1996 |
Kalonero–Zevgolatio | SPAP?[Anm. 1] | 1902 | ? | aufgegeben 2011 |
Aufgrund des einfachen technischen Ausbaus und kurvenreicher Streckenführung war die durchschnittliche Geschwindigkeit der Züge gering. Sie verkehrten mit etwa 40 km/h.[2] Nach dem immer weiter fortschreitenden Ausbau des Straßennetzes waren die Fahrzeiten der Bahn denen der Busse weit unterlegen, was zu drastischem Rückgang der Zahl der Reisenden führte. Seit Januar 2011 ist die Strecke bis auf zwei Abschnitte außer Betrieb. Zwischen Katakolo und Olympia verkehren Sonderzüge für Passagiere von Kreuzfahrtschiffen, der Abschnitt zwischen Patras und Aghios Andreas wurde weiter von Proastiakos-Zügen genutzt. Im Frühjahr 2020 wurde dieser im Stundentakt betriebene Vorortverkehr bis Kato Achaia in der Gemeinde Dytiki Achaia ausgedehnt, nachdem der Streckenabschnitt dafür wieder hergerichtet wurde.[3] Am 6. März, kurz nach Betriebsaufnahme, entgleiste ein Zug dieser Verbindung bei Patras, Fahrgäste und Personal blieben unverletzt.[4]
Infrastruktur
BearbeitenGrundsätzliche technische Gegebenheiten
BearbeitenDie – mit wechselnder Kilometrierung, aber ohne Stichstrecken – 188 km lange Strecke war wie alle griechischen Meterspurstrecken durchgehend eingleisig und nicht elektrifiziert. Die Trasse verlief überwiegend in der küstennahen Ebene und kam so ohne größere Kunstbauten aus. Lediglich der Abschnitt Kalonero–Zevgolatio verläuft im gebirgigen Inland der Peloponnes.
Stichstrecken
Bearbeiten- Die etwa 17 km lange Stichstrecke Kavasilas–Kyllini band den Hafen von Kyllini am Ionischen Meer im Bahnhof Kavassila an die Hauptstrecke an, die hier eine Halbinsel abschneidet und weit im Inland verläuft. Die Strecke wurde im August 1891 eröffnet und 1996 stillgelegt[5], nachdem der Güterverkehr sich weitgehend auf die Straße verlagert hatte. Von dieser Stichstrecke zweigte eine weitere ab, nämlich
- die Stichstrecke Vartholomio–Loutra. Vartholomio ist ein Bahnhof an der Strecke Kavassila–Kyllini, Loutra ein weiterer, kleiner Hafen am Ionischen Meer, in dem warme Quellen entspringen und wo früh Tourismus und Kurbetrieb einsetzten. Die Strecke wurde im Juni 1892 eröffnet und schon 1969 stillgelegt.[5]
- Die Stichstrecke Pyrgos–Katakolo ist die älteste des Netzes. Sie wurde von der Sidirodromi Pyrgos–Katakolo (SPK) als Inselbetrieb errichtet und am 3. Februar 1883 eröffnet. Katakolo ist wiederum ein Hafen, Pyrgos dagegen eine kleine Stadt im Hinterland. 1887 erreichte die SPAP, von Patras kommend, den Anschluss in Pyrgos und erst 1951 ging die Sidirodromi Pyrgos–Katakolo in der SPAP auf. Die Stichstrecke Pyrgos–Katakolo gehört zu den wenigen Abschnitten des von der Bahnstrecke Patras–Zevgolatio gebildeten Netzes, das sich noch in Betrieb befindet, zusammen mit einem kurzen Abschnitt der Hauptstrecke und der anschließenden Stichstrecke nach Olympia.[6] Die Verkehrserwartung besteht hier in Touristen von Kreuzfahrtschiffen, die sich auf diesem Weg vom Hafen Katokolo zu der Ausgrabungsstätte in Olympia begeben.
- Die Stichstrecke Alfios–Olympia wurde 1891 in Betrieb genommen, kurz nachdem die Bahn Pyrgos und Alfios erreicht hatte. Zielgruppe waren auch damals schon Touristen, die die antike Stätte sehen wollten, nicht das vom Verkehrsaufkommen her zu vernachlässigende „moderne“ Dorf Archea Olymbia. Die Strecke ist nach wie vor in Betrieb.[6]
- Die Stichstrecke Kalonero–Kyparissia war ursprünglich das Endstück der Strecke von Patras. Als – wohl 1902[7] – die Verbindung Kalonero–Zevgolatio in Betrieb ging, den Anschluss nach Kalamata herstellte und so die Hauptverbindung wurde, verwandelte sich das alte Streckenende Kalonero–Kyparissia in eine Zweigstrecke.[6] Durchgehende Züge zwischen Pátra und Kalamáta und Gegenrichtung bedienten diese Stichstrecke bis zur Betriebseinstellung in der Regel mit zweimaligem Fahrtrichtungswechsel mit.
Weblinks
Bearbeiten- Online-Forum mit zahlreichen Fotos der Peloponnes-Bahn aus dem Jahr 2000
Literatur
Bearbeiten- Henning Wall: Eisenbahnatlas Griechenland. Schweers + Wall, Köln 2018. ISBN 978-3-89494-148-2
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Wall: Eisenbahnatlas, enthält hierzu widersprüchliche Angaben. Zum einen wird angegeben (S. 6), dass die Strecke von der Sidirodromi Mili-Kalamata gebaut worden sei. Da diese Gesellschaft bereits 1892 auf die SPAP übergegangen ist, müsste das vorher geschehen sein. Zum anderen gibt er an (S. VI), dass die Strecke 1902 eröffnet wurde, was dann nur noch in der Regie der SPAP geschehen sein kann.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Wall: Eisenbahnatlas, S. 2, 3, 6
- ↑ Deutsche Bundesbahn: Auslandkursbuch Sommer 1974, Tabelle 23602.
- ↑ Trainose: Patras Suburban Railway, abgerufen am 11. September 2020
- ↑ No injuries reported in train derailment near Patras central station, Amna, 6. März 2020
- ↑ a b Wall: Eisenbahnatlas, S. 2
- ↑ a b c Wall: Eisenbahnatlas, S. 6
- ↑ Wall: Eisenbahnatlas, S. VI.