Bahnstrecke Staňkov–Poběžovice

odb. Vránov–Poběžovice
Kursbuchstrecke (SŽDC):182
Streckenlänge:21,178 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C3
Maximale Neigung: 11,4 
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
Strecke
von Plzeň (vorm. BWB)
Bahnhof
Staňkov 375 m
Blockstelle
0,175 odb. Vránov
Abzweig geradeaus und nach links
nach Furth im Wald (vorm. BWB)
Haltepunkt / Haltestelle
2,241 Křenovy 370 m
Grenze
~3,100 ehem. Protektoratsgrenze (1938–1945)
Haltepunkt / Haltestelle
4,286 Semošice-Peřina 370 m
Haltepunkt / Haltestelle
5,548 Semošice 370 m
Bahnhof
9,361 Horšovský Týn früher Bischofteinitz 380 m
Haltepunkt / Haltestelle
12,361 Mašovice 390 m
Bahnhof
14,363 Meclov 405 m
Haltepunkt / Haltestelle
16,363 Ohnišťovice 405 m
Haltepunkt / Haltestelle
17,783 Zámělíč 415 m
Abzweig geradeaus und von links
von Domažlice (vorm. LB Taus–Tachau)
Bahnhof
21,353 Poběžovice früher Ronsperg 430 m
Strecke
nach Tachov (vorm. LB Taus–Tachau)

Die Bahnstrecke Staňkov–Poběžovice ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich als landesgarantierte Lokalbahn Stankau–Bischofteinitz–Ronsperg (tschech. Místní dráha Staňkov–Horšovský Týn–Ronšperk)[1] erbaut und betrieben wurde. Die Strecke zweigt in Staňkov (Stankau) von der Bahnstrecke Plzeň–Furth im Wald ab und führt in Westböhmen nach Poběžovice (Ronsperg), wo sie in die Bahnstrecke Domažlice–Tachov einmündet.

Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[2]

Geschichte

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Am 29. Dezember 1898 erhielt „Karl Fürst Trauttmansdorf-Weinsberg im Vereine mit dem Bezirksobmanne Josef Angelis in Bischof-Teinitz die erbetene Concession zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Localeisenbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Stankau der Staatsbahnlinie Pilsen–Furth i. W. über Bischof-Teinitz nach Ronsperg“ erteilt.[3] Das Aktienkapital der Gesellschaft betrug insgesamt 678.000 Kronen.[4] Der Sitz der Gesellschaft war in Prag.

Am 6. August 1900 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) im Auftrag der Lokalbahn Stankau–Bischofteinitz–Ronsperg aus. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an Stelle der kkStB die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD).

Am 1. Januar 1925 wurde die Lokalbahn Stankau–Bischofteinitz–Ronsperg per Gesetz verstaatlicht und die Strecke wurde ins Netz der ČSD integriert.[5]

 
Bahnhof Horšovský Týn (2015)

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland zum 1. Oktober 1938 durchschnitt die neue Staatsgrenze die Strecke zwischen Křenovy und Semošice. Der Abschnitt Semošice–Poběžovice (Semeschitz–Ronsperg) gehörte fortan zum Netz der Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Regensburg. Im Reichskursbuch vom Sommer 1939 war die Verbindung als Teil der Kursbuchstrecke 422p Plan (b Marienbad)–Haid (b Tachau)–Ronsperg–Bischofteinitz mit sieben Personenzugpaaren enthalten. Zwischen Stankau und Bischofteinitz war zunächst kein Zugverkehr möglich.[6]

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC), heute: Správa železnic.

2022 verkehren täglich Personenzüge auf der Gesamtstrecke Staňkov–Poběžovice. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen verkehren die Züge über die Strecke Plzeň–Furth im Wald durchgängig bis Holýšov.[7]

Lokomotiven

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Auf Rechnung der Lokalbahn Stankau–Bischofteinitz–Ronsperg erwarb die kkStB zwei Lokomotiven der Reihe 97. Die Lokomotiven besaßen die Betriebsnummern 97.186 und 97.187.

Literatur

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  • Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007. 2. Auflage. Dopravní vydavatelství Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1.
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Commons: Railway line 182 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Historische Wertpapiere: Lokalbahn Stankau–Bischofteinitz–Ronsperg. Stammaktie. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Januar 2021; abgerufen am 15. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geerkens.at
  2. Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995 (Memento des Originals vom 1. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kormoran.vlada.cz
  3. Concessionsurkunde vom 29. Dezember 1898. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 14. Jänner 1899. In: ALEX – Historische Rechts- und Gesetzestexte Online. Abgerufen am 15. Januar 2021.
  4. Historische Wertpapiere: Lokalbahn Rakonitz–Petschau–Buchau. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2021; abgerufen am 15. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geerkens.at
  5. Staatsgesetz der Tschechoslowakei Nr. 156/25 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (tschechisch)
  6. Deutsches Kursbuch Sommer 1939
  7. Fahrplan 2022 (Memento des Originals vom 4. Dezember 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spravazeleznic.cz