Baiersdorf (Altenkunstadt)
Baiersdorf (mundartlich Baschdoff) ist ein Dorf mit 425 Einwohnern und Gemeindeteil von Altenkunstadt im Landkreis Lichtenfels.
Baiersdorf Gemeinde Altenkunstadt
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Koordinaten: | 50° 6′ N, 11° 15′ O | |
Höhe: | 324 (310–341) m | |
Einwohner: | 425 (30. Juni 2013) | |
Eingemeindung: | 1818 | |
Lage von Baiersdorf in Bayern
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Geografische Lage
BearbeitenBaiersdorf liegt in einer Talsenke zwischen Woffendorf und dem Brand-Berg beim Weismainer Gemeindeteil Geutenreuth. Nachbarortschaften sind Prügel, Woffendorf, Weismain und Altenkunstadt. Der Ortskern von Altenkunstadt befindet sich rund zwei Kilometer nördlich von Baiersdorf.
Geschichte
BearbeitenErstmals schriftlich erwähnt wurde Baiersdorf im Jahr 1112 als „Beirstorf“.[1] Es folgten weitere Nennungen als „Baeiresdorf“ im Jahr 1123[1] und 1124 als „Beirestorf“[1] in einer Schenkungsurkunde, in der ein „Luitpold von Baiersdorf“, Ritter des Bischofs von Bamberg, als Zeuge aufgeführt ist.[2] Aus dem Jahr 1408 ist die Schreibweise „Bayerstorf“ überliefert.[1]
Im Mittelalter gehörte der Ort kirchlich nach Weismain.[2] Im Jahr 1820 fand die Auspfarrung nach Altenkunstadt statt. Die schulpflichtigen Kinder besuchten weiterhin die Weismainer Schule.[2]
Seit dem Jahr 1750 war Baiersdorf mit einer eigenen Gemeindeordnung durch das Amt Weismain eine Gemeinde, bis 1818 die Eingemeindung nach Altenkunstadt erfolgte.[2] Entscheidend für die Wahl des Gemeindesitzes war nicht die Einwohnerzahl, sondern die Zahl der Anwesen. Da Altenkunstadt mit 128 Anwesen deutlich größer war als die übrigen Gemeindeteile Baiersdorf (41 Anwesen), Kienmühle (7 Anwesen) und Röhrig mit Woffendorf (26 Anwesen) wurde Altenkunstadt Sitz der neugebildeten Gemeinde Altenkunstadt.[3]
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde die kleine Dorfkapelle abgerissen und an derselben Stelle eine neue, größere Kapelle errichtet, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder abgetragen wurde. Die heutige Kapelle wurde 1953 an einer anderen Stelle errichtet.[2]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenDie Tabelle gibt die Einwohnerentwicklung Baiersdorfs wieder.
Jahr | Einwohner | Anwesen | Quelle: |
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1818 | 213 | 41 | [3] |
1950 | 434 | [4] | |
1977 | 432 | [4] | |
1987 | 434 | [5] | |
2005 | 447 | [4] | |
2010 | 443 | [6] | |
2011 | 430 | [7] | |
2012 | 422 | [8] | |
2013 | 425 | [9] |
Religion
BearbeitenVon den 425 Einwohnern waren im Juli 2013 ca. 83 % (353) römisch-katholisch, ca. 12 % (53) evangelisch und ca. 5 % (19) andersgläubig oder konfessionslos.[9]
Etymologie
BearbeitenDas Grundwort dorf ist althochdeutschen Ursprungs und konnte anders als das heutige Wort auch Hof oder Landgut bedeuten.[1] Das Bestimmungswort, die erste Silbe, leitet sich vom Personennamen Beieri, Beir, Beier oder der althochdeutschen Stammesbezeichnung Baier# ab, von der die in Frage kommenden Personennamen abstammen.[1] Das verbindende „s“ im Wort markiert in beiden Fällen den Genitiv Singular. In der örtlichen Varietät des oberfränkischen Dialekts lautet der Ortsname [ ], sprich baaschdoff.[1]
Vereine
Bearbeiten- Obst- und Gartenbauverein
- Freiwillige Feuerwehr Baiersdorf
- Kapellenbauverein
- 1. FC Baiersdorf
Literatur
Bearbeiten- Dieter George: Die Ortsnamen des Raumes Weismain. In: Günter Dippold (Hrsg.): Weismain – Eine fränkische Stadt am nördlichen Jura 1. Dechant Bau, Weismain 2011, ISBN 978-3-9814302-0-2.
- Josef Motschmann: Altenkunstadt – Heimat zwischen Kordigast und Main. Gemeinde Altenkunstadt, Altenkunstadt 2006.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g George (2011), S. 107
- ↑ a b c d e Geschichte von Baiersdorf, altenkunstadt.de, abgerufen am 16. April 2011
- ↑ a b Motschmann 2006, S. 56
- ↑ a b c Motschmann 2006, S. 179
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).
- ↑ Amtsblatt der Gemeinde Altenkunstadt, Nr. 7/2010, S. 6. (PDF) Ehemals im ; abgerufen am 22. Februar 2016. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Amtsblatt der Gemeinde Altenkunstadt, Nr. 7/2011, S.4 (PDF; 5,2 MB)
- ↑ Amtsblatt der Gemeinde Altenkunstadt, Nr. 7/2012, S.3 (PDF; 3,6 MB)
- ↑ a b Amtsblatt der Gemeinde Altenkunstadt, Nr. 7/2013, S.3 (PDF; 2,8 MB)