Trebitzmühle

Stadtteil von Altenkunstadt

Trebitzmühle ist eine Einöde mit fünf Einwohnern und ein Gemeindeteil der Gemeinde Altenkunstadt im Landkreis Lichtenfels. Sie besteht aus einer Sägemühle und zwei Wohnhäusern.[1] Die ursprüngliche, namensgebende Mühle ist seit langem abgegangen. Auf ihrem Untergeschoss, das aus dem 18. Jahrhundert stammt, befindet sich ein aufgegebenes Gebäude.[1] Der Name entstammt dem Slawischen und ist zurückzuführen auf das frühe erste Jahrtausend, als die Gegend von den Wenden besiedelt wurde.[2]

Trebitzmühle
Gemeinde Altenkunstadt
Koordinaten: 50° 9′ N, 11° 13′ OKoordinaten: 50° 8′ 30″ N, 11° 12′ 42″ O
Höhe: 277 m ü. NHN
Einwohner: (31. Dez. 2019)
Trebitzmühle (Bayern)
Trebitzmühle (Bayern)
Lage von Trebitzmühle in Bayern
Trebitzmühle

Lage und Geschichte

Trebitzmühle (Bayern)
Trebitzmühle (Bayern)
Koordinaten 50° 8′ 30″ N, 11° 12′ 42″ O

Standort Deutschland Deutschland
Gewässer Main
Erbaut Vor 1390
Stillgelegt 20. Jahrhundert
Zustand Mühlengebäude bis auf einsturzgefährdetes Erdgeschoss abgegangen
Technik
Nutzung Getreidemühle

Mahlwerk Ehemals drei Getreidemahlgänge
Antrieb Wassermühle
Wasserrad Ehemals drei Wasserräder

Geographische Lage

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Trebitzmühle liegt an einer kurzen Mainschleife am östlichen Fuße eines namenlosen, 353,3 m ü. NHN hohen Berges. Aufgrund der geringen Schartenhöhe könnte er auch als Nebengipfel des benachbarten Kreibitzenberges (361,6 m ü. NHN) bezeichnet werden. Das hügelige Umland gehört zu den Ausläufern des Altenkunstadt-Buchauer Albvorlandes im Obermainischen Hügelland. Die Einöde befindet sich auf 275–286 m ü. Normalnull. Die amtliche Höhe wird mit 277 m ü. NN angegeben.[3] Der Ortskern von Altenkunstadt befindet sich rund 4 km westlich von Trebitzmühle.

Geschichte

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Im ältesten Urbar des Klosters Langheim wurde die Mühle erstmals 1390 als „Trebniczmuel“ genannt.[4] Im Jahr 1801 wurde sie vom Bamberger Mathematikprofessor und Historiker Johann Baptist Roppelt als „Mahlmühle mit 3 Gängen nebst Haus, Stadel und Nebengebäuden[...]“ beschrieben.[4] Der Zehnt und die Steuer waren damals an das Amt Lichtenfels abzuführen; die Lehens- und Vogteiherrschaft hatte das Kloster Langheim.[4] Bis zum Jahr 1803 gehörte der Ort zum Hochstift Bamberg.[5] Kirchlich unterstand er der Pfarrei Altenkunstadt.[5]

1818 wurde aus Trebitzmühle, Zeublitz und Spiesberg eine Gemeinde gebildet. Entscheidend für den Gemeindesitz war nicht die Anzahl der Einwohner, sondern die der Anwesen. Da Zeublitz mit 14 Anwesen größer war als die übrigen Gemeindeteile Spiesberg (11 Anwesen) und Trebitzmühle (1 Anwesen), wurde Zeublitz Sitz der neugebildeten Gemeinde Zeublitz.[6] Als einziger heutiger Gemeindeteil von Altenkunstadt gehörte die Gemeinde Zeublitz 1818 nicht zum Landgericht und Rentamt Weismain, sondern zum Landgericht und Rentamt Lichtenfels.[6]

Am 1. Juli 1972 erfolgte im Zuge der Gemeindegebietsreform die Eingemeindung der Gemeinde Zeublitz nach Altenkunstadt.[5]

Einwohnerentwicklung

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Die Tabelle gibt die Einwohnerentwicklung von Trebitzmühle wieder.

Jahr Einwohner Anwesen Quelle:
1818 8 1 [6]
1950 24 [5]
1977 12 [5]
1987 8 [7]
2005 7 [5]
2011 5 [8]
2012 5 [9]
2013 5 [10]

Religion

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Von den 5 Einwohnern waren im Dezember 2019 1 römisch-katholisch, 2 evangelisch und 2 andersgläubig bzw. konfessionslos.

Literatur

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  • Jutta Böhm, Joachim Pander: Mühlen-Radwanderung. Main-Rodach. Umweltstation Weismain des Landkreises Lichtenfels, Weismain/Lichtenfels (Landkreis Lichtenfels), 2002.
  • Josef Motschmann: Altenkunstadt – Heimat zwischen Kordigast und Main. Gemeinde Altenkunstadt, Altenkunstadt 2006.
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Einzelnachweise

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  1. a b Kurze Beschreibung von Trebitzmühle, altenkunstadt.de, abgerufen am 29. Dezember 2011
  2. Motschmann 2006, S. 12
  3. Trebitzmühle im Bayernviewer (Memento des Originals vom 10. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geodaten.bayern.de, geodaten.bayern.de, abgerufen am 29. Dezember 2011
  4. a b c Böhm (2002), S. 29
  5. a b c d e f Motschmann 2006, S. 185
  6. a b c Motschmann 2006, S. 57
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).
  8. Amtsblatt der Gemeinde Altenkunstadt, Nr. 7/2011, S.4 (PDF; 5,2 MB)
  9. Amtsblatt der Gemeinde Altenkunstadt, Nr. 7/2012, S.3 (PDF; 3,6 MB)
  10. Amtsblatt der Gemeinde Altenkunstadt, Nr. 7/2013, S.3 (PDF; 2,8 MB)