Banjoachse

Frühere Bezeichnung für die angetriebene Starrachse von Kraftfahrzeugen mit integriertem Differentialgetriebe

Banjoachse ist eine Bezeichnung für eine früher verbreitete Bauform angetriebener Starrachsen von Kraftfahrzeugen. Bei Banjoachsen sind Achsantrieb und Differentialgetriebe eine Baugruppe, die über einen Flansch mit dem Achskörper verschraubt ist. Der Name entstand wegen der Ähnlichkeit des Achskörper-Umrisses mit einem Banjo mit zwei Hälsen.[1]

Geschichte

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Die namengebende Form ist in Zeichnungen, die den ersten Patentanmeldungen für einen hohlen starren Achskörper zur Aufnahme der beiden Radantriebswellen und des Differentialgetriebes beigefügt waren, zu erkennen.[2][3] Die zuerst in den USA nach diesen Patenten gefertigten Starrachsen wurden ab 1922 in Europa eingeführt,[4] dann vorwiegend von MAN gebaut und mit dem Namen Banjoachsen bekannt.

Die damals entstandene Besonderheit, dass das Differentialgetriebe mit dem als Gestell dienenden Teil seines Gehäuses von vorn (Hinterachse) in den nach vorn und hinten offenen mittleren (Banjo-)Teil des Achskörpers eingeschoben und angeschraubt wird, wurde bei den heute noch vorwiegend in Nutzfahrzeugen eingebauten hinteren Starrachsen beibehalten. Bei der Variante mit einer dem Differential nachgeschalteten Untersetzungsstufe ist anstelle von Banjoachse die Bezeichnung Außenplaneten-Achse üblich geworden.[1]

In einer später entstandenen Variante wurde der flache (Banjo-)Mittelteil des Achskörpers zum kugelförmigen, kompletten Gehäuse des Differentialgetriebes erweitert. Anstatt das vormontierte Differential anzuschrauben, wurden dessen Teile einzeln in den häufig gegossenen einteiligen Achskörper montiert. Diese, im englischen Sprachraum als Salisbury-Achse bezeichnete Bauform wurde als Starrachse in Pkw häufig verwendet. Heute wird sie noch in geländegängigen Fahrzeugen gebraucht und meistens einfach nur als Starrachse (mit Differential) bezeichnet.

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Commons: Banjo axles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Olaf von Fersen: Ein Jahrhundert Automobiltechnik. Nutzfahrzeuge. VDI-Verlag, Düsseldorf 1987., ISBN 3-18-400656-6. S. 167. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Patent US916888A: Axle for Motor Road-Vehicles. Angemeldet am 12. Dezember 1906, veröffentlicht am 30. März 1909, Erfinder: Louis Renault.
  3. Patent US1384480A: Housing for transmission-gears and axles of automobiles. Angemeldet am 20. Februar 1920, veröffentlicht am 12. Juli 1921, Erfinder: Thomas E. Murray jr, Joseph B. Murray.
  4. Hans Christoph von Seherr-Thoss: Die Entwicklung der Zahnrad-Technik. Springer Verlag, 1965., ISBN 978-3-642-92907-6, S. 26. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)