Barnten

Ortsteil der Gemeinde Nordstemmen

Barnten (niederdeutsch Barinthune, Barenthune, Barenten, Berneten, Bernethen, Berntten, Barndten oder Bornden)[3] ist ein Dorf in der Gemeinde Nordstemmen im niedersächsischen Landkreis Hildesheim.

Barnten
Gemeinde Nordstemmen
Wappen von Barnten
Koordinaten: 52° 12′ N, 9° 49′ OKoordinaten: 52° 12′ 6″ N, 9° 49′ 6″ O
Höhe: 68 m ü. NHN
Fläche: 4,88 km²[1]
Einwohner: 966 (31. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 198 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31171
Vorwahl: 05066
Barnten (Niedersachsen)
Barnten (Niedersachsen)
Lage von Barnten in Niedersachsen
Südseite der St.-Katharinen-Kirche
Südseite der St.-Katharinen-Kirche

Geschichte

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Das Dorf Barinthune wird 1149 erstmals namentlich erwähnt. Seit 1181 heißt das Dorf bereits Barenten. Der heutige Name Barnten wird schon um 1331 und 1380 erwähnt und geht wahrscheinlich auf den Abt Heinrich von Barnten zurück. Mitte des 18. Jahrhunderts heißt es, „Barndten“ sei ein im „Amte Ruthe“ gelegenes Dorf „im Stift Hildesheim“ und ein „Filial von Sarstedt“.[4]

Zur Gebietsreform in Niedersachsen wurde die zuvor selbständige Gemeinde Barnten am 1. März 1974 in die Gemeinde Nordstemmen eingegliedert.[5]

Religion

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Kirchturm

Die erste Erwähnung der Kirche in der Ortsmitte stammt aus dem 12. Jahrhundert. Seit 1542 ist die Gemeinde evangelisch-lutherisch. Die Kirche trägt seit 1999 den Namen „Katharinen“. Dieser wurde von der Gemeinde nach Luthers Ehefrau Katharina von Bora gewählt, die im Jahre 1999 ihren 500. Geburtstag hatte.

Bis 1953 gehörte Barnten als Kapellengemeinde zur Sarstedter Kirchengemeinde St. Nicolai. Zum 1. Juli 1953 wurde sie aus diesem Verhältnis herausgelöst und mit der bisherigen Kapellengemeinde Giften zur Kirchengemeinde Barnten-Giften mit Amtssitz in Barnten vereinigt. 1999 wurden Barnten und Giften getrennt. Barnten ist seither mit der St.-Peter-und-Paul-Kirchengemeinde in Rössing pfarramtlich verbunden.

Die Katharinengemeinde Barnten (ca. 700 Gemeindeglieder) unterhält im Dorf den evangelischen Kindergarten und den Friedhof.

Der Ortsrat von Barnten setzt sich aus 2 Ratsfrauen und 5 Ratsherren zusammen. Im Ortsrat befindet sich zusätzlich ein beratendes Mitglied.[6]

(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)

Ortsbürgermeister

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Der Ortsbürgermeister von Barnten ist Daniel Bartsch-Romanovski (SPD)

Chronologie der Bürgermeister und Ortsbürgermeister

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Bürgermeister:

  • 1761: Kreipe
  • 1793: Rößing
  • 1807: Röttger
  • 1813: Conrad Kücke
  • 1824: Röttger
  • 1828: Fricke
  • 1854: Lampe
  • 1858: August Kücke
  • 1882: Ernst Bruns
  • 1894: August Thiemann
  • 1912: Heinrich Baxmann
  • 1930: Hermann Bruns
  • 1945: Willi Moses
  • 1946: Wilhelm Böllersen (SPD)
  • 1948: Alfred Paulmann
  • 1950: Albert Lehmann
  • 1961: Ernst Lampe

Ortsbürgermeister:

  • 1974: Horst Böllersen und Erwin Mallohn
  • 1975: Herbert Lehmann
  • 1991: Manfred Hänsch
  • 2021: Daniel Bartsch-Romanovski

Der heraldische Maler Carl Wenzel[7] aus Hannover, hat mit dem damaligen Bürgermeister Bruns aus Barnten das Wappen 1931 entworfen und empfohlen. Wenzel erschuf etliche Wappen im Landkreis Hannover, wie zum Beispiel für die Orte Burgdorf, Ahlten und Bilm.[8]

 
Wappen von Barnten
Blasonierung: „Im roten Schild drei goldene Weizenähren, belegt von einem goldenen Balken, der von drei roten Mühlenrädern bedeckt wird.“[9][10]
Wappenbegründung: Das Wappen weist auf den Torbogen des heute noch gut erhaltenen Rössinger Hofes in Barnten hin. Caspar Borcholt hat im Torbogen am Eingang seines Landgutes in Barnten im Jahr 1592 eine Wappentafel hinterlassen. Aus diesem Wappenbild wurde das deutlichste Wappen genommen. Dazu kamen drei Ähren und die Stiftsfarben von Hildesheim.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Barnten hat ein aktives Dorfleben mit zahlreichen Vereinen. Im Dorf gibt es den Sportverein „MTV Germania Barnten“[11] mit 500 Mitgliedern, die Freiwillige Feuerwehr, den Schützenverein, den Gesangsverein Orpheus, einen Kleingartenverein, einen Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt, einen Ortsverein des DRK und einen Bergmannsverein.

Die Freiwillige Feuerwehr Barnten besteht seit 1930, aber schon seit 1852 hatte Barnten eine Feuerspritze. Am 29. April 1930 wurde das neue Spritzenhaus geplant, die Eröffnung war am 5. Oktober 1930. 1937 wurde ein gebrauchter Pkw in Handarbeit zum ersten Barntener Feuerwehrfahrzeug umgebaut. 1954 wurde ein Opel Blitz als zweites Feuerwehrfahrzeug angeschafft. 1979 wurde, drei Jahre nach dem großen Heidebrand, mit einem LF 8 ein neues Fahrzeug in Dienst gestellt. Seit 1986 gibt es eine Jugendfeuerwehr. Im August 2010 bekam die Freiwillige Feuerwehr Barnten ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8.

In Barnten gibt es eine Grundschule. Sie setzt ihren Schwerpunkt auf das Thema Umwelt, wofür sie schon mehrmals ausgezeichnet wurde. Der Höhepunkt der Umweltaktivitäten waren die Maisfeldlabyrinthe im Jahr 2000, 2001 und 2004. Außerdem veranstaltete die Grundschule im Jahr 2007 zum zweiten Mal einen Irischen Abend mit einer irischen Band und seit 2013 findet jährlich das „Krökeln für Kids“ Kickerturnier statt. Finanziell unterstützt wird die Schule dabei von einem eigenen Förderverein, der u. a. eine Erneuerung des Schulhofes durchführen ließ.

2015 wurde erstmals die Barntener Lichternacht gefeiert.

2023 eröffnete die Sternwarte Barnten.[12]

 
Barnten auf einem Merian-Kupferstich von 1654, im Zentrum das Schloss Calenberg. In der Legende oben links als „Bornden“ unter dem Buchstaben H.[13]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Bahnhof Barnten
 
Güterzug in Barnten

Im Bahnhof Barnten zweigt von der Hannöverschen Südbahn eine Verbindungskurve zur Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen ab. Die seit 2008 zwischen Hannover Hbf und Hildesheim Hbf stündlich verkehrende S-Bahn-Linie 4 hält im Bahnhof Barnten.[14]

Linie Verlauf Takt
S 4 Hildesheim – Emmerke – Barnten – Sarstedt – Rethen (Leine) – Hannover Messe/Laatzen – Hannover Bismarckstraße – Hannover Hbf – Hannover-Nordstadt – Hannover-Ledeburg – Hannover-Vinnhorst – Langenhagen Mitte – Langenhagen Pferdemarkt – Langenhagen-Kaltenweide – Bissendorf – Mellendorf – Bennemühlen
Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022
60 min

Literatur

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  • Heiner Jürgens, Hans Lütgens, Joachim von Welck: Die Kunstdenkmale des Kreises Hildesheim. Hannover 1938. 231 Seiten mit 52 Textabbildungen und zahlreichen Abbildungen auf 72 Tafeln. (Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover II, 9). Verzeichnet sind die Denkmale der Ortschaften: Adlum, Ahrbergen, Algermissen, Asel, Barnten, Bavenstedt, Beelte (Wüstung), Bledeln, Bolzum, Borsum, Drispenstedt, Emmerke, Escherde, Giesen, Giften, Gleidingen, Gödringen, Groß Förste, Groß Lobke, Harsum, Hasede, Heisede, Himmelsthür, Hönnersum, Hotteln, Hüddessum, Ingeln, Klein Förste, Lühnde, Machtsum, Oesselse, Rautenberg, Ruthe, Sarstedt, Sorsum, Ummeln, Wätzum, Wehmingen, Wirringen, Steuerwald. Neudruck 1980, ISBN 3-87898-181-3.
  • Arbeitskreis Dorfchronik (Hrsg.): Barnten in Wort und Bild. Eine Aufzeichnung seiner Geschichte von 1149 bis 1997. Zusammengetragen von Günter Schulz. Unter Mitarbeit von Rosemarie Hirt, Horst Böllersen, Klaus Bruska, Herbert Lehmann, Günter Niksch, Barnten 1997.
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Commons: Barnten – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 30, Landkreis Hildesheim-Marienburg (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 26. März 2020]).
  2. Einwohnerzahlen in der Gemeinde Nordstemmen. In: Webseite Gemeinde Nordstemmen. 31. Dezember 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. September 2017; abgerufen am 26. März 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nordstemmen.de
  3. Angabe laut Caspar Merian aus dem Jahre 1654.
  4. „Filial“ bedeutete an dieser Stelle, dass Barnten kirchenrechtlich zu Sarstedt, konkret zur dortigen, von alters her dem Heiligen Nikolaus geweihten, seit 1543 aber der evangelisch-lutherischen St.-Nicolai-Kirche gehörte. – Barndten. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Supplement 3, Leipzig 1752, Sp. 53.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 205 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Ortsrat von Barnten. In: Webseite Gemeinde Nordstemmen. Abgerufen am 5. Oktober 2017.
  7. Wappenentwürfe von Carl Wenzel. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 8. Februar 2017.
  8. Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985.
  9. August Söding: Wappenbuch Landkreis Hildesheim-Marienburg. Hrsg.: Heimatbund des Landkreises Hildesheim-Marienburg e. V. (= Heimatkundliche Schriftenreihe. Nr. 7). Schwitalla Verlag, Himmelsthür 1966, S. 50–51.
  10. Ortschaft Barnten – Wappen. In: Webseite Gemeinde Nordstemmen. Abgerufen am 22. Oktober 2018.
  11. MTV Germania Barnten von 1906 e. V. In: mtv-barnten.de. Abgerufen am 26. März 2020.
  12. https://www.u-no.eu/astrobilder/
  13. Mitte des 17. Jahrhunderts wird in einem Werk von Caspar Merian das „Schloss und Amt Calenberg“ gezeigt. Aus nordwestlicher Blickrichtung (von Gestorf bzw. dem heutigen Schulenburg) befindet sich auf diesem Kupferstich die Burg Calenberg an der Leine im Zentrum. Rechts in der Ferne, jenseits dieses Flusses, ist das Dorf Rössing zu sehen. Links oben, unterhalb der Legende unter dem Buchstaben H ist das Dorf Barnten abgebildet, das in der Legende als Bornden geführt wird. Da weder Rossi (unter dem Buchstaben E auf dem Kupferstich) noch Bornden (Buchstabe H) Mitte des 17. Jahrhunderts übliche Bezeichnung der beiden Dörfer gewesen sind, ist dies ein Hinweis darauf, dass der Mann aus Frankfurt die Namen nicht mehr genau in Erinnerung gehabt haben dürfte, als er sein Kunstwerk vollendete.
  14. Barntener wollen nicht lockerlassen. In: Webseite Grüne KV Hildesheim. Abgerufen am 17. September 2011.