Bauernstein Domnitz
Der Bauernstein von Domnitz ist ein Gerichtsstein in der Stadt Wettin-Löbejün im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Das Kleindenkmal steht unter Denkmalschutz und ist im Bodendenkmalverzeichnis (Denkmal-ID 428300218) als besonderer Stein registriert.[1]
In der Ortsmitte vieler, aber bei weitem nicht aller Dörfer des südlichen Sachsen-Anhalts befand sich ein Stein, der lokal unterschiedlich, regional aber Bauernstein genannt wurde. Hier, in anderen Dörfern unter einem markanten Baum oder in einem separaten Gebäude, wurden kleine Rechtsstreitigkeiten entschieden und die Gemeinde betreffende Vereinbarungen getroffen.
Das Aussehen der Bauernsteine variiert zwar durchaus, dennoch sind Steine mit flacher Oberfläche typisch zu nennen. Der Stein in der Mittelstraße in Domnitz ist hingegen eher als unförmig zu bezeichnen. Der dreikantige Granitstein, der sich nordwestlich der Kirche auf einer Freifläche am Gutshof befindet, ist nur 75 mal 70 Zentimeter groß, so dass vermutet wird, dass es sich um den Rest eines größeren Steines handelt.
Der Bauernstein befindet sich unter einer Linde, die hier aber keine Gerichtslinde darstellt, sondern die vielmehr eine Friedenslinde von 1866 ist, wie eine Tafel an diesem Baum erklärt.[2] Ein anderes Bruchstück des Steins wurde bereits vor 1900 zerstört. Es befand sich nördlich der Kirche und trug die Inschrift Dies ist ein Bauernstein.[3]
Literatur
Bearbeiten- Wernfried Fieber, Heiner Lück und Reinhard Schmitt: Bauernsteine in Sachsen-Anhalt. „…ahnn den Stein, so uf den Anger stehet…“. Ein Inventar (=Archäologie in Sachsen-Anhalt; Sonderband 11), Halle (Saale) 2009.
- Katja Klaus: Bauernsteine in Sachsen-Anhalt, 3 Bände, Halle 2004.
- Katja Klaus: Die Bauernsteine des Saalkreises, in: Festschrift zum 60. Geburtstag von Dr. habil. Gerlinde Schlenker, hrsg. v. Axel Voigt, Halle 2006, S. 115–120.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt (pdf, 9,9 MB) – Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (der Abgeordneten Olaf Meister und Prof. Dr. Claudia Dalbert; Bündnis 90/Die Grünen) – Drucksache 6/3905 vom 19. März 2015 (KA 6/8670).
- ↑ Wernfried Fieber, Heiner Lück und Reinhard Schmitt: Bauernsteine in Sachsen-Anhalt. „…ahnn den Stein, so uf den Anger stehet…“. Ein Inventar (=Archäologie in Sachsen-Anhalt; Sonderband 11), Halle (Saale) 2009, S. 31, Nr. 23.
- ↑ Katja Klaus: Bauernsteine in Sachsen-Anhalt, 3 Bände, Halle 2004, Bd. 1, S. 79–80.
Koordinaten: 51° 37′ 49,8″ N, 11° 50′ 20,9″ O