Baumühle (Hohenfels)
Baumühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels in Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Baumühle Markt Hohenfels
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Koordinaten: | 49° 11′ N, 11° 53′ O |
Höhe: | 375 m ü. NHN |
Einwohner: | 7 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 92366 |
Vorwahl: | 09472 |
Geographische Lage
BearbeitenDie Einöde liegt im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb von Hohenfels aus etwa 2 km flussabwärts rechts des Forellenbaches, der in östlicher Richtung der Vils zufließt, auf ca. 375 m ü. NHN. Die Mühle liegt nördlich an der im Tal verlaufenden Staatsstraße 2234.
Geschichte
BearbeitenDie Mühle Baumgarten, die spätere Baumühle, unterstand gemäß einem Vertrag über den Grenzverlauf zwischen Alter und Junger Pfalz von 1542 hochgerichtlich dem kurpfälzischen Pflegamt Hohenfels, niedergerichtlich Pfalz-Neuburg.[2] Im Kartenwerk von Christoph Vogel von ca. 1600 ist das Anwesen ebenfalls als „Baumgarthen/Beumgerthenm[ühle]“ verzeichnet.[3] Im 18. Jahrhundert gehörte die Baumühle mit Markstetten zur Hofmark Markstetten mit Landsassenpflicht zu Neuburg.[4] Am Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand die Baumühle (auch Baammühl) nach wie vor aus einem Anwesen.[5]
Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Markstetten gebildet und 1814 zum Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Zu diesem gehörten die drei Dörfer Markstetten, Affenricht und Haasla, der Weiler Kleinmittersdorf sowie die Einöden Fuchsmühle, Ammelacker, Ammelhof, Höfla, Friesmühle, Baumühle, Blechmühle, Lauf, Schönheim und Unterwahrberg.[6]
Mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 entstand die Ruralgemeinde Markstetten, der wiederum die Baumühle angehörte.[7] Diese Gemeinde wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet. Seitdem ist die Einöde Baumühle ein Gemeindeteil von Hohenfels.
Nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges wurde die Mühle unter Wiederverwendung von Balken von 1648 neu errichtet. 1922 wurde das oberschlächtige Wasserrad durch eine Turbine ersetzt. 1925 brannte die Mühle ab und wurde wiederum neu errichtet. Sie bestand aus einer Mahlmühle und einem Sägewerk. Der Mahlbetrieb wurde 1957 stillgelegt.[8] Das Sägewerk ist noch in Betrieb.
Gebäude- und Einwohnerzahl:
- 1830: 1 Familie, 1 Haus[9]
- 1838: 11 „Seelen“, 1 Haus[10]
- 1861: 10 Einwohner, 4 Gebäude[11]
- 1871: 11 Einwohner, 3 Gebäude; Großviehbestand 1873: 2 Pferde, 7 Stück Rindvieh[12]
- 1900: 7 Einwohner, 1Wohngebäude[13]
- 1925: 8 Einwohner, 1Wohngebäude[14]
- 1950: 9 Einwohner, 1 Wohngebäude[15]
- 1987: 7 Einwohner, 1 Wohnhaus, 1 Wohnung[1]
Auch heute ist nur eine Hausnummer vergeben.
Kirchliche Verhältnisse
BearbeitenDie Einöde gehörte seit jeher zur katholischen Pfarrei St. Ulrich in Hohenfels im Bistum Regensburg.[16][17] Dorthin gingen die Kinder auch zur Schule.
Literatur
Bearbeiten- Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 168 f.
- ↑ Günter Frank und Georg Paulus: Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig (Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, 6). Kollersried 2016, S. 488, 4954
- ↑ Volkert, S. 169
- ↑ Jehle, S. 511
- ↑ Jehle, S. 534
- ↑ Jehle, S. 553
- ↑ Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. . Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 119
- ↑ Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 78
- ↑ Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838. S. 294
- ↑ Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 910 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).
- ↑ Frank/Paulus, S. 503
- ↑ Jehle, S. 288