Bavnehøj Kirke

Kirchengebäude in Kommune Kopenhagen, Dänemark

Die Bavnehøj Kirke ist ein Kirche östlich des Vestre Kirkegård im Kopenhagener Stadtviertel Vesterbro. Sie wurde 1977 von dem Architekten Holger Jensen erbaut. Heute wird sie von einer serbisch-orthodoxen Gemeinde weiter als Kirche genutzt und trägt den Namen „Serbisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Georg“.

Bavnehøj Kirke

Geschichte

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Die Bavnehøj Kirke ist nach einem alten Hügel am Sjælør Boulevard benannt. Die erste Kirche wurde am 31. Oktober 1948 in einer ehemaligen Flüchtlingsbaracke eingeweiht, die zu einer provisorischen Kirche umgebaut wurde. Das Viertel am Tranehavevej gehörte zur Gemeinde der Enghave Kirche, aber im Bavnehøj Viertel gab es Bedarf für eine Kirche. So wurde 1977 die Heutige Kirche von dem Architekten Holger Jensen erbaut und am 19. Juni 1977 wurde die Kirche eingeweiht. 1990 wurde von dem Architekten Peter Brogaard ein Gemeindehaus erweitert. In Verbindung mit dem Gemeindehaus wurde ein Gemeindekindergarten eingerichtet.[1] Die Bavnehøj-Kirche gehörte bis zur Schließung am 1. Dezember 2013 zur Dänischen Volkskirche. Im folgenden Jahr wurde sie für 2,55 Millionen DKK[2] an die Serbisch-Orthodoxe Kirche in Dänemark verkauft.[3]

Beschreibung

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(Quelle: [4])

Äußeres

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Das Gebäude ist fast in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet, der Kirchenraum in Nordwest-Südost-Richtung. Der ursprüngliche Teil des Gebäudes scheint aus zwei verschiedenen Teilen zu bestehen, von denen der eine aus dem eigentlichen Kirchenraum mit Eingang und Sakristei besteht, während der andere Teil den Gemeindesaal/Konfirmandenraum, die Küche und die Toiletten enthält. Der erste Teil ist sowohl im Grundriss als auch im Aufriss als der bedeutendste Teil gekennzeichnet. Im Grundriss ist der eigentliche Kirchenteil eine unregelmäßige, an allen Seiten abgestufte Form, die in einem 45°-Winkel zum prosaischeren Teil des Komplexes steht, einem rechteckigen Flügel. Im oberen Teil ist der Eingang der Kirche eine Verlängerung des niedrigen Gemeindetrakts, dessen Dach sich hoch über ihn erhebt. Da die Dachlinie auf dieser Seite ebenfalls um 45° ansteigt, bildet die Fassade über dem Eingang ein rechtwinkliges Dreieck mit einer turmartigen Spitze, die sich an den Seiten und hinten verjüngt und in einem Winkelspiel von 15° und 45° wieder ansteigt. Was die Materialien betrifft, so ist das Gebäude als Holzskelett konstruiert, das unter anderem mit rostigen Stahlbolzen zusammengefügt und im Bereich der Kirche mit Kupferblechen verkleidet ist. Der übrige Teil des Komplexes ist mit einer einfachen Holzverkleidung aus vertikalen, hellblau gestrichenen Pfosten versehen. Der Überhang sowohl an der Eingangsfassade der Kirche als auch am Eingang des Flügels besteht aus Stein mit Stahlverkleidung, während ein breites Band, ebenfalls aus Stahl, entlang des Daches des Flügels und auf halber Höhe des Dachfirstes des Kirchenteils als Überhang für ein großes Fenster verläuft, das wie die gesamte Fassade die Form eines rechtwinkligen Dreiecks hat. Das dem Hof zugewandte Drittel des Flügels, in dem sich die Gänge des Flügels befinden, ist niedriger und ohne Band entlang der Kante, setzt sich aber in dem stählernen bandgesäumten Halbdach neben dem Kircheneingang fort. Der sich verjüngende Turmteil der Kirche wird durch ein starkes Lattengitter hervorgehoben, auf dessen Spitze ein Kreuz steht. Der Eingangsbereich wird durch die Eingangstür und ein dreiteiliges Drahtgitter gebildet. Die Kirchentüren unterscheiden sich nicht von der umgebenden Fassadenverkleidung. Der Kirchenraum wird vor allem durch das dreieckige Fenster über dem Haupteingang belichtet; es ist vertikal verglast, hat eine eingelassene Glastür und ist mit Jalousien versehen. Darüber hinaus gibt es in den beiden Nischen der Rückwand je einen Lichtschlitz und zum Hof hinter dem Gebäude hin zwei gewöhnliche rechteckige Fenster sowie ein durchgehendes Band niedriger Fenster unter der Decke. Der Kirchenraum wird nur von zwei rechteckigen Fenstern im Erdgeschoss unterbrochen, die zur Bavnehøj Allé in den Priesterraum weisen, während der Teil des Ganges vor dem Kirchenraum, der als Vorhalle dient, Licht durch das Drahtgitter erhält. Der hintere Teil des Kirchenraums ist fensterlos, aber mit einer glatten, hellblau gestrichenen Tür versehen, während es im Gemeindeflügel ein einziges Fenster zum Vorplatz und ansonsten nur Fenster im hinteren Teil des Gebäudes gibt. Diese, die alle in den Gemeindesaal führen, sind wie im Kirchenraum in gewöhnliche rechteckige Fenster und ein Fensterband unmittelbar unter der Decke unterteilt. Drei Oberlichter im vorderen, unteren Teil des Kirchentrakts weisen auf drei Toiletten hin.

Das Gebäude besteht aus relativ wenigen Räumen. Ein Flur direkt am Haupteingang führt direkt in die Kirche, verbindet sich mit dem Treppenhaus zum Orgelspieltisch und zum Pfarrerzimmer und mündet im vorderen, unteren Teil des Kirchenflügels in einen Flur, der teilweise durch drei Toiletten unterbrochen wird. Der schlichte Kirchenraum mit dem Orgelspieltisch über dem Presbyterium als markantestem Element kann durch eine Faltwand mit anderen Räumen des Gemeindeflügels verbunden werden. Die ursprüngliche Aufteilung des Flügels in Jugendsaal, Küche und Gemeindesaal sowie Heizungs-, Abstell- und Putzraum wurde bei einem Um- und Erweiterungsbau 1989/90 in drei Säle und einen Abstellraum umgewandelt, wobei die Küche in einen neuen Flügel verlegt und der Heizungsraum im Untergeschoss untergebracht wurde. Die Rupfen-Verkleidung wurde inzwischen entfernt, und die Räume sind durchgehend weiß, mit Ausnahme der Stirnwand des äußeren Gemeindesaals, die aus der gelben Ziegelwand besteht, die eine leere Wand ist. In den Gängen und im Kirchensaal ist der Fußboden mit dünnen, gelb-braunen Haselnussplatten belegt, während die übrigen Böden aus Stahlbeton bestehen und entweder mit Linoleum oder mit Linoleumfliesen ausgelegt sind. Die Kanzel hat einen Dielenboden. Die Kirche hat keine eigentliche Dachkonstruktion, da die Dacheindeckung aus Dachpappe direkt auf dem Kiefernholzskelett aufliegt.

Innenausstattung

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Der Altartisch, ein offenes Gestell aus poliertem Kiefernholz, ist in einem gewissen Abstand von der Wand aufgestellt, um eine bessere Interaktion zwischen Priester und Gemeinde zu ermöglichen

 
Kirchenschiff „Karla“

Das Altarbild wurde 1994 von Nina Kleivan als vier Ölgemälde auf Leinwand gemalt, insgesamt ca. 2,5×2 m. Das Hauptmotiv ist die Verkündigung: Der Erzengel Gabriel (oben links) und die sitzende Maria (unten rechts) sind in lockeren schwarzen Umrissen auf blauem Grund gezeichnet. Die zweite Diagonaltafel zeigt eine Wolkenformation in Schwarz und Grau (oben rechts) und einen Berg, dessen begleitende Symbole auf die Dreifaltigkeit und die Kreuzigung verweisen. Bei den Stühlen handelte es sich um von Børge Mogensen entworfene lose Stühle (Modell J 39) aus heller Buche und mit Sitzen aus Korbgeflecht. Im Jahr 1948 wurde ein Harmonium angeschafft, das bis 1961 in Gebrauch war. Die Kanzel hat eine Brüstung aus vertikal gestaffelten Stangen aus glänzendem Kiefernholz. Die Kirche bessaß ein Kirchenschiff „Karla“, ein dreimastiger Schoner. Schwarzer Rumpf mit weißer Reling und rotem Boden und dem Namen im Heck. Die Kirche hat drei Glocken, gegossen wurden sie 1977 von Petit & Fritsen in Holland. Die kleinen Glocken mit einem Durchmesser von 52,2 cm, 45,7 cm bzw. 42 cm haben alle eine eingegossene Inschrift um den Hals: „Gegossen für die Bavnehøj-Kirche von Petit & Fritsen in Holland“ und Inschriften auf dem Korpus: „Gott allein sei die Ehre“, „Christus ist auferstanden“ und „Singet dem Herrn ein neues Lied“.

Die erste Orgel stamt aus 1961, gebaut von I. Starup & Søn, mit vier Stimmen und einem Zusatzpedal.

Hauptmanual
Træged 8′
Rørfløjte 4′
Principal 2'
Scharff 1′
 

Die zweite Orgel ist aus 1981, gebaut von I. Starup & Son, mit 12 Stimmen. Leicht trapezförmiges Orgelgehäuse in Kiefer, mit Principal 8' als Prospekt in vier Rängen. Die Orgel, die auf der Kanzel aufgestellt war, wurde an die Kapelle des Holmen-Friedhofs verkauft.

Hauptwerk
Principal 8′
Rørfløjte 8′
Spidsfløjte 4'
Waldfløjte 4′
Mixtur III
Schwellwerk
Gedakt 8′
Kobbelfløjte 4′
Italiensk Principal 4′
Nasat 2′
Krumhorn 1 1/3′
Pedal
Subbas 16′
Gedaktbas 8′

Manueller Tonumfang: C-g3, Pedalbereich: C-f1

Koppeln: HV-SV, HV-P, SV-P. Mechanische Traktur, Schleifenwindlade.

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Commons: Bavnehøj Kirke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bavnehøj Kirke – KEND KØBENHAVN. Abgerufen am 30. September 2024 (dänisch).
  2. Claus Vincents: Solgt for 2,55 millioner: Serbisk-ortodokse køber københavnsk sognekirke. Abgerufen am 30. September 2024 (dänisch).
  3. Bavnehøj Kirke. 20. März 2024, abgerufen am 30. September 2024 (dänisch).
  4. Bavnehøj Kirke. Abgerufen am 1. Oktober 2024 (dänisch).

Koordinaten: 55° 39′ 29,7″ N, 12° 32′ 0,2″ O