Die WM-Spiele wurden auf insgesamt sechs Plätzen ausgetragen. Die Tribünen boten Platz für 12.000 Zuschauer. Obwohl Gstaad weit vom Meer entfernt liegt, hatte die Stadt durch die Veranstaltung mehrerer FIVB-Turniere bereits Erfahrungen mit Beachvolleyball. Trotzdem mussten sich die Spieler wegen der Höhenluft auf andere Bedingungen einstellen.
Insgesamt wurde eine Million US-Dollar Preisgeld an die Teilnehmer vergeben. Die neuen Weltmeister erhielten davon jeweils 60.000 $, die als Gruppenvierter ausgeschiedenen Mannschaften jeweils 3.400 $. Außerdem erhielten die Sieger jeweils 1000 Punkte für die Weltrangliste.
Eurosport zeigte einige Spiele vom Centre Court live. Für das Schweizer Fernsehen berichtete SRG SSR auf den Kanälen SF2, TSR2 und TSI 2.
Bei den Frauen und Männern traten jeweils 48 Mannschaften an. Die Schweiz durfte als Gastgeber sechs Mannschaften stellen, ansonsten war die Anzahl auf vier Frauen- und vier Männer-Teams pro Nation beschränkt. Zusätzlich wurden für Frauen und Männer jeweils drei Wildcards vergeben. Jeder Kontinent war durch mindestens eine Mannschaft vertreten.
In zwölf Vorrundengruppen spielten jeweils vier Mannschaften Jeder gegen Jeden um den Einzug in die Hauptrunde. Für einen Sieg gab es zwei Punkte, für eine Niederlage einen Punkt. Bei Punktgleichheit zählte zuerst der direkte Vergleich und dann das Satzverhältnis. Die beiden besten Mannschaften aus jeder Gruppe sowie die acht besten Gruppendritten erreichten die nächste Runde. Von dort an ging es im einfachen K.-o.-System weiter bis zum Finale.
In Gruppe A waren die Südafrikanerinnen und die Japanerinnen gegen die Konkurrenz aus den USA chancenlos. Die auf Position eins gesetzten Titelverteidigerinnen beendeten die Gruppenspiele ohne Satzverlust. Auch das direkte Duell gegen ihre Landsleute Wacholder und Turner konnten Walsh und May-Treanor am zweiten Spieltag – wie bereits in einigen Duellen zuvor – deutlich gewinnen und untermauerten mit dem 21:9 und 21:14 ihre Favoritenstellung. Augoustides und Naidoo schafften als einzige Vertreter ihres Kontinents nur einen Sieg gegen Saiki und Kusuhura und mussten sich wie das japanische Duo nach den Gruppenspielen verabschieden.
In Gruppe B belegten Banck und Lahme den zweiten Platz hinter den brasilianischen Finalisten der WM 2005. Das deutsche Duo, das mit einer Wildcard am Turnier teilnahm, qualifizierte sich mit zwei Siegen gegen die Teams aus Lettland und der Schweiz für die nächste Runde und unterlag dann deutlich gegen Larissa und Juliana, die in der Vorrunde keinen Satz abgaben. Minusa/Jursone reichte der abschließende Sieg gegen Zumkehr/Skrivan, um als Gruppendritter in die Hauptrunde zu kommen.
Im Auftaktspiel der Gruppe C verhinderten die Chinesinnen nur knapp einen Entscheidungssatz. Mit drei Siegen sicherten sie sich dennoch den Gruppensieg. Die Norwegerinnen hatten vor dem Spitzenspiel den zweiten Platz sicher und zwangen Tian Jia und Wang Jie in den dritten Satz, ohne diesen gewinnen zu können. Für die beiden Duos aus den Benelux-Länder war die WM nach der Vorrunde beendet.
In Gruppe D trafen zwei Teams aus Kuba aufeinander und erreichten beide die Hauptrunde. Sie mussten sich jedoch der Dominanz der Spielerinnen aus China beugen. Lediglich den zweitplatzierten Ribalta/Crespo gelang ein Satzgewinn gegen Xue Chen und Zhang Xi. Das Duo aus Tschechien musste sich ohne Erfolgserlebnis verabschieden.
In Gruppe E ging es sehr eng zu. Das Duo aus Österreich unterlag nach zwei Siegen den Australierinnen, schaffte aber dennoch den Gruppensieg, weil Barnett/Cook ihr Auftaktspiel gegen das Team von den Philippinen knapp verloren hatten und sich gegen die ansonsten chancenlos Nystrom-Schwestern erst im dritten Satz mit 16:14 durchsetzen konnte. Somit erreichten drei Mannschaften mit jeweils fünf Punkten die Hauptrunde.
Die Gruppe F wurde durch die Auslosung zur „deutschen“ Gruppe. Neben den Italierinnen waren drei Duos des DVV vertreten, die alle die Qualifikation für die nächste Runde schafften. Dabei überraschten Helke Claasen und Antje Röder die nationale Konkurrenz. Sie gewannen sowohl gegen die erfahrenen Stephanie Pohl und Okka Rau als auch gegen die amtierenden deutschen Meister Sara Goller und Laura Ludwig. Die knappe Niederlage gegen Momoli/Gioria änderte nichts am Gruppensieg. Pohl/Rau reichte der Satzgewinn gegen Goller/Ludwig, um zu den besten Gruppendritten zu gehören.
In Gruppe G waren am Ende drei Teams mit jeweils fünf Punkten gleichauf, was ihnen zum Einzug in die Hauptrunde verhalf. Die mit zwei Siegen gestarteten Brasilianerinnen unterlagen am dritten Spieltag dem chinesischen Duo, während die Russinnen sich nach ihrer Auftaktniederlage zweimal in drei Sätzen durchsetzen konnten. Lediglich dem Duo aus Kanada gelang kein Erfolg.
In Gruppe H dominierten die in der Setzliste nur an Position 41 geführten Norwegerinnen die allesamt höher eingestufte Konkurrenz, ohne einen Satz abzugeben. Dem Duo aus Brasilien blieb nur der zweite Platz, während die WM für die Teams aus Japan und den Niederlanden schnell beendet war.
Gleich vier Spiele der Gruppe J endeten erst im dritten Satz. Branagh/Youngs gewannen dreimal im Entscheidungssatz und sicherten sich damit den Gruppensieg. Den übrigen Mannschaften gelang in den direkten Duellen jeweils ein Sieg. Den Kanadierinnen und dem Duo aus Griechenland reichten die vier Punkte zum Einzug in die Hauptrunde, während das zweite US-Team mit dem schlechtesten Satzverhältnis scheiterte.
In Gruppe K setzten sich ebenfalls drei Mannschaften durch. Die Brasilianerinnen Maria Clara und Carol belegten nach einem knappen Sieg gegen das griechische Duo den ersten Platz vor Karadassiou/Arvaniti. Den Brasilianerinnen Saka/Rtvelo, die wegen der internen Konkurrenz in Südamerika für Georgien spielen und ihre Künstlernamen aus dem Eigennamen des Staates ableiten, reichte ein Dreisatzsieg gegen das österreichische Duo für den dritten Rang. Die Schwaiger-Schwestern blieben erfolglos.
In Gruppe L konnten sich Rieke Brink-Abeler und Hella Jurich ungefährdet durchsetzen. Die Spanierin Alcon begleitete mit ihrer aus Russland stammenden Partnerin Matwejewa das Münsteraner Duo in die nächste Runde. Das mit einer Wildcard gestartete Schweizer Duo Erni/Grässli schied trotz eines abschließenden Sieges gegen die Französinnen ebenso aus wie Barrera/Gemise Fareau.
In Gruppe M qualifizierten sich Renata und Talita als fünftes brasilianisches Duo für die Hauptrunde und benötigten dafür lediglich gegen Faure/Sarpaux einen dritten Satz. Die Französinnen hatten zuvor Simone Kuhn und Lea Schwer ebenfalls im Entscheidungssatz bezwungen. Das Schweizer Nationalteam setzte sich anschließend gegen die sieglosen Italienerinnen Gattelli/Perrotta durch und war damit einer der besten Gruppendritten.
In den meisten Spielen der ersten Hauptrunde setzten sich die in der Setzliste jeweils besser platzierten Teams durch. Für zwei der fünf deutschen Duos endete die WM in dieser Runde. Brink-Abeler/Jurich gewannen das deutsche Duell gegen Banck/Lahme. Die deutschen Meister unterlagen ebenfalls in zwei Sätzen, während Pohl/Rau die letzten Vertreter Österreichs besiegten. Das Überraschungsteam Claasen/Röder setzte seine Erfolgsserie auch in der Hauptrunde fort und gewann gegen die Russinnen Urjadowa/Schirjajewa. Die Schweizerinnen Kuhn/Schwer konnten gegen den Titelverteidiger gut mithalten, aber Walsh/May-Treanor nicht stoppen.
Im Achtelfinale kam es zum nächsten Aufeinandertreffen zweier DVV-Duos. Im Duell der deutschen Gruppensieger schafften Claasen/Röder den dritten Sieg gegen die nationale Konkurrenz. Ihr Spiel gegen Brink-Abeler/Jurich war eines der längsten im Frauenwettbewerb. Im dritten Satz wehrten sie beim 31:29 fünf gegnerische Matchbälle ab; im Entscheidungssatz setzten sie sich mit 16:14 durch. Pohl/Rau benötigten nur zwei Sätze, um die Brasilianerinnen Renata/Talita zu besiegen.
Im Viertelfinale mussten sich Claasen/Röder mit dem Titelverteidiger auseinandersetzen. Kerri Walsh und Misty May-Treanor hatten sich zuvor erneut gegen ihre Landsleute Wacholder/Turner behauptet und schienen zunächst auch keine Probleme mit den erfolgreichen deutschen Frauen zu haben. Diese steigerten sich jedoch im zweiten Satz und wehrten drei Matchbälle nacheinander ab. Am Ende mussten sie sich nur knapp geschlagen geben. Pohl/Rau trafen zum zweiten Mal in Folge auf ein Team aus Brasilien. Gegen die an Position zwei gesetzten Larissa und Juliana unterlagen sie in zwei Sätzen. Zwei deutsche Frauenduos auf dem fünften Rang bedeuteten dennoch das beste WM-Resultat in der Geschichte des Deutschen Volleyball-Verbands.
Die Chinesinnen Tian Jie und Wang Jie, die vor zwei Jahren in Berlin Bronze gewonnen hatten, bezwangen im Halbfinale die brasilianischen Finalisten der WM 2005 und zogen als erste Asiaten in ein WM-Endspiel ein. Das zweite chinesische Duo scheiterte hingegen an Walsh/May-Treanor und verlor anschließend das Spiel um Platz drei gegen Larissa/Juliana mit 16:18 im dritten Satz. Die US-Amerikanerinnen hingegen waren auch im Finale überlegen und verteidigten ihren Titel zum zweiten Mal.
In Gruppe N wurden die in der Setzliste an Position eins geführten Brasilianer Emanuel und Ricardo mit drei Siegen ihrer Favoritenrolle gerecht. Auch das kanadische Duo konnte die Südamerikaner nicht stoppen, belegte aber mit zwei Siegen den zweiten Rang. Den Spaniern reichten ein Sieg und zwei Satzgewinne, um als Gruppendritter in die Hauptrunde einzuziehen. Casey Augoustides hingegen schied mit seinem Partner Flisberg ebenso nach der Vorrunde aus wie seine Frau Judith in der Frauenkonkurrenz.
In Gruppe O setzte sich mit Franco/Cunha ebenfalls ein brasilianisches Duo souverän durch. Begleitet wurden sie von den Russen Arkaev/Kuzmichev, die in Gstaad zum ersten Mal zusammen spielten. Die Österreicher Göttlinger und Strauß waren chancenlos und schieden gemeinsam mit den Niederländern aus.
In Gruppe P hatten die Titelverteidiger aus Brasilien nur am dritten Spieltag gegen die Portugiesen Probleme, schafften aber den dritten Sieg im dritten Spiel. Maia und Brenha erreichten als Dritter die nächste Runde, mussten sich aber dem Duo aus Neuseeland geschlagen geben. Das japanische Team konnte lediglich einen Satzgewinn verbuchen.
In Gruppe Q blieben die an Position zwei gesetzten Rogers/Dalhausser ungeschlagen. Die Niederländer konnten gegen die US-Amerikaner einen Satz gewinnen, verloren aber zuvor gegen Geor/Gia. Trotzdem qualifizierten sie sich als einziges der drei Teams mit vier Punkten für die Hauptrunde. Die für Georgien startenden Brasilianer, die ihre Künstlernamen – ähnlich wie das Frauenduo – vom Namen des Landes ableiten, mussten sich ebenso wie die Schweizer Gabathuler/Wenger, die mit einer Wildcard zur WM gekommen waren, verabschieden.
In Gruppe R lieferten die beiden deutschen Duos konträre Bilanzen. Während sich die deutschen Meister Julius Brink und Christoph Dieckmann ohne Satzverlust den Gruppensieg sicherten, schieden die mit einer Wildcard gestarteten Florian Huth und Kjell Schneider ohne Erfolgserlebnis aus. Die Österreicher Doppler/Gartmayer bestritten gegen Scott/Fuerbringer das einzige Dreisatzspiel dieser Gruppe und belegten den zweiten Rang. Die unterlegenen US-Amerikaner erreichten ebenfalls die nächste Runde.
In Gruppe S blieb keine Mannschaft ungeschlagen. Die Russen gewannen am dritten Spieltag den direkten Vergleich gegen das estnische Duo und zogen damit als Erster gemeinsam mit dem Gegner in die Hauptrunde ein. Die Teams aus Italien und Tschechien schafften jeweils nur einen Sieg, weshalb die WM für sie vorzeitig beendet war.
In Gruppe T trafen gleich zu Beginn zwei Duos aus dem Land des Gastgebers aufeinander. Der Vizeweltmeister von 2005, Sascha Heyer, gewann mit seinem Partner Patrick Heuscher gegen Schnider/Gscheidle. Am Ende standen beide in der nächsten Runde. Auch das österreichische Team Horst/Gosch kam weiter, während sich die Kanadier gegen die Gegner aus den Alpenländern nicht durchsetzen konnten.
In Gruppe U bestätigten David Klemperer und Eric Koreng ihren Erfolg, den sie einige Wochen vor der WM mit dem Einzug ins Finale beim Turnier in Berlin geschafft hatten, und setzten sich ohne Satzverlust durch. Harley/Pedro mussten sich als einziges der brasilianischen Duos mit dem zweiten Platz begnügen. Die Kubaner schieden ebenso aus wie die Portugiesen, die das letzte Spiel gegen Álvarez/Munder wegen einer Verletzung vorzeitig beenden mussten.
In Gruppe V ging es so eng zu wie in keiner anderen Gruppe dieser WM. Alle Spiele endeten 2:0 und am Ende hatten drei Teams jeweils fünf Punkte und das gleiche Satzverhältnis. Mit diesem Ergebnis erreichten die sehr offensiv agierenden Australier ebenso wie die beiden chinesischen Duos die Hauptrunde, während für die Franzosen nur der vierte Platz blieb.
In Gruppe W starteten Jonas Reckermann und Mischa Urbatzka mit zwei Siegen, ehe sie sich Lambert / Metzger geschlagen geben mussten. Die US-Amerikaner hatten sich zuvor zweimal im dritten Satz durchgesetzt. Die Norweger gehörten nach dem abschließenden Dreisatzsieg gegen die erfolglosen Letten zu den besten Gruppendritten.
In Gruppe X sorgten die mit einer Wildcard ausgestatteten US-Amerikaner Ring/Wong für Unruhe. Da sie beim zweiten Gruppenspiel zwei Minuten zu spät kamen, durften sie nicht antreten und das Spiel wurde gegen sie gewertet. Anschließend verzichteten sie auf das letzte Duell. Ihre Landsleute Gibb/Rosenthal erreichten hingegen hinter den ungeschlagenen Niederländern die nächste Runde. Die Norweger profitierten nach zwei Niederlagen von dem geschenkten Sieg und kamen ebenfalls weiter.
In Gruppe Y nutzten die Laciga-Brüder den Heimvorteil zu drei klaren Siegen. Das argentinische Duo war vor dem abschließenden Duell ebenfalls für die Hauptrunde qualifiziert. Die Franzosen schafften es unter die besten Gruppendritten, während die WM für das norwegische Duo beendet war.
In der ersten Hauptrunde konnte sich nur ein deutsches Duo durchsetzen. Klemperer/Koreng waren gegen die Schweizer Schnider/Gscheidle erfolgreich. Julius Brink, der bei der WM 2005 noch Bronze gewonnen hatte, scheiterte mit Christoph Dieckmann an den Chinesen Xu Linyin/Wu Penggen und Reckermann/Urbatzka mussten sich den Australien Schacht/Schlack geschlagen geben. Auch für die verbliebenen Schweizer Teams war die WM in dieser Runde beendet. Die beiden österreichischen Duo erreichten hingegen das Achtelfinale.
Im Achtelfinale mussten Klemperer und Koreng als nächstes deutsches Duo gegen Schacht/Slack antreten. Sie zeigten zwar ein spannendes Spiel, konnten die Australier aber ebenfalls nicht stoppen. Die Österreicher Doppler/Gartmayer und Horst/Gosch trafen auf die an Position eins und zwei gesetzte Konkurrenz und waren chancenlos. Auch die Titelverteidiger aus Brasilien schieden in dieser Runde aus. Fabio Luiz und Marcio Araujo unterlagen den Chinesen Zhou Shun/Li Jian in zwei Sätzen.
Das Viertelfinale fand somit ohne deutschsprachige Teams statt. Die jeweils besser platzierten Duos gewannen ihre Spiele ohne Satzverlust. Im Halbfinale stoppten die Russen Barsuk/Kolodinski die Australier und die US-Amerikaner Rogers/Dalhausser bezwangen nach mehr als einer Stunde die Brasilianer mit 19:17 im dritten Satz. Emanuel/Ricardo verloren anschließend auch das Spiel um Platz drei. Das Finale fand zum ersten Mal in der WM-Geschichte ohne südamerikanische Beteiligung statt. Rogers/Dalhausser wurden mit einem deutlichen Sieg gegen das russische Duo die neuen Weltmeister.