Beco
Beco (ehemals Beco I) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Suai (Gemeinde Cova Lima).
Beco | ||
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Daten | ||
Fläche | 108,31 km²[1] | |
Einwohnerzahl | 4.610 (2022)[2] | |
Chefe de Suco | Manuel Ferreira (Wahl 2009) | |
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | |
Aidantuic | 490 | |
Beco | 825 | |
Bibiatan | 262 | |
Haemanu | 311 | |
Halic | 155 | |
Holbolu | 479 | |
Lewalu | 422 | |
Maucola | 268 | |
Teda | 173 | |
Tobur | 205 | |
Zuwac | 169 | |
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Geographie
BearbeitenBeco | ||
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Orte | Position[3] | Höhe |
Aidantuic | 9° 14′ 4″ S, 125° 22′ 11″ O | 97 m |
Bakau | 9° 14′ 9″ S, 125° 23′ 45″ O | ? |
Beco | 9° 12′ 35″ S, 125° 23′ 44″ O | 115 m |
Beco 1 | 9° 13′ 20″ S, 125° 23′ 24″ O | ? |
Haemanu | 9° 15′ 14″ S, 125° 20′ 44″ O | 71 m |
Lewalu | 9° 8′ 18″ S, 125° 21′ 21″ O | 276 m |
Maucola | 9° 12′ 15″ S, 125° 23′ 54″ O | 100 m |
Teda | 9° 8′ 21″ S, 125° 20′ 26″ O | 330 m |
Tobur | 9° 8′ 18″ S, 125° 19′ 28″ O | 621 m |
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Beco eine Fläche von 113,39 km².[4] Nun sind es 108,31 km².[1] Westlich liegt der ebenfalls zu Suai gehörende Suco Labarai. Der Fluss Foura bildet einen Großteil der Grenze. Der Fluss Loumea folgt grob der Grenze zum Verwaltungsamt Zumalai mit seinem Suco Tashilin (ehemals Beco II), bis er schließlich im Süden in die Timorsee mündet. In den Loumea fließt der Zola, der in Beco entspringt. Im Norden liegt die Gemeinde Bobonaro mit seinen Sucos Molop (Verwaltungsamt Bobonaro), Guda und Lupal (beide im Verwaltungsamt Lolotoe).[5]
Das Dorf Beco liegt im Osten des Sucos Beco, nah der Grenze zum Verwaltungsamt Zumalai, direkt an der Straße zwischen den Ortschaften Suai und Zumalai, auf einer Meereshöhe von 115 m.[6] Nach Suai sind es etwa 21 km, nach Zumalai 8 km. Etwas südwestlich von Beco liegt die Siedlung Beco 1 (Beco I). In Beco gibt es eine medizinische Station, in Beco und in Beco 1 jeweils eine Grundschule und eine Schule zur Vorbereitung auf die Sekundärstufe (Escola Pre Secundaria Beco).[7][8] Freitags findet in Beco 1 ein Wochenmarkt statt.[9]
Quer durch den Süden des Sucos führt die südliche Küstenstraße, eine der wichtigsten Verkehrswege des Landes. An ihr liegen die Dörfer Haemanu, Aidantuic (Aidantuik), Beco 1, Beco und Maucola. Südlich der Straße liegt der Ort Bakau. Im äußersten Norden des Sucos befinden sich die Dörfer Tobur, Teda und Lewalu (Gala).[5] Alle genannten Orte verfügen jeweils über eine Grundschule. Lewalu verfügt zudem über einen Hubschrauberlandeplatz für Notfälle und eine medizinische Station.[8] Die Kapelle Imaculada da Conceição de Maucola wurde 2024 eingeweiht.[10] Es gibt Pläne hier einen neuen Militärhafen der Marine Osttimors zu bauen, um von hier aus die Südküste und die Timorsee zu kontrollieren.
Im Suco befinden sich die elf Aldeias Aidantuic, Beco, Bibiatan, Haemanu, Halic, Holbolu, Leowalu, Maucola, Teda, Tobur und Zuwac.[11]
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Der Ort Beco in der Regenzeit
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In der Aldeia Maucola
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Elefantengras, 1945 typisch für die Region Beco
Einwohner
BearbeitenIm Suco Beco leben 4.610 Einwohner (2022), davon sind 2.387 Männer und 2.223 Frauen. Im Suco gibt es 867 Haushalte.[2] Über 60 % der Einwohner geben Bunak als ihre Muttersprache an. Etwa 30 % sprechen Tetum Prasa, über 5 % Tetum Terik (vor allem in Lewalu), kleine Minderheiten Kemak oder Mambai.[12]
Geschichte
BearbeitenDer kleine Hafen Becos an der Timorsee spielte während der Schlacht um Timor im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle für den Nachschub der Alliierten und als Evakuierungspunkt. Am 9. August 1942 bombardierten die Japaner Beco.[13]
Die Bunak-Siedlungen von Suai bis Zumalai wurden erst in jüngerer Zeit gegründet. Die Region war davor unbewohnt. Diese Neugründungen haben noch Beziehungen mit ihren Herkunftsorten. So hat Beco tiefe Beziehungen zu Teda, im Norden des Sucos, auch wenn die Abwanderung bereits mehrere Generationen zurückliegt. Ihr Dialekt steht tatsächlich jenem der Lolotoe-Region nahe, auch wenn teilweise Vokabular aus dem Südwestdialekt übernommen wurde. Andere Siedlungen entstanden erst während der indonesischen Besatzungszeit, als komplette Dörfer aus dem Norden entlang der südlichen Küstenstraße um Zumalai neu angesiedelt wurden. Ihr Dialekt entspricht komplett jenem des Hochlandes.[14]
Im Suco Beco entstand 1976 eine base de apoio, in der von der FRETILIN Flüchtlinge vor der indonesischen Invasion angesiedelt wurden. Die Basis wurde später von den indonesischen Truppen zerstört.[15]
Unter Führung von Câncio de Carvalho und Vasco da Cruz griffen Mahidi-Milizionäre zwischen dem 11. und 13. April 1999 im Suco Beco Universitätsstudenten an und misshandelten sie. Die Studenten hatten gemeinnützige Arbeit geleistet, doch die Milizionäre behaupteten, dass sie Gelder für die Unabhängigkeitsbewegung Conselho Nacional de Resistência Timorense (CNRT) gesammelt hätten. Ein Student starb und wurde von den Milizionären verscharrt. Zwei weitere Studenten verschwanden.[16]
Am 10. August starb nahe Beco ein nepalesischer UN-Soldat im Kampf mit einer Miliz. Drei weitere nepalesische Soldaten und ein osttimoresischer Zivilist wurden verletzt.[17]
Auch in Beco gab es Schäden durch die Überschwemmungskatastrophe 2021. 45 Familien in Halic waren betroffen und eine Brücke stürzte ein.[18]
Politik
BearbeitenBei den Wahlen von 2004/2005 wurde Manuel Ferreira zum Chefe de Suco gewählt[19] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[20] In der Liste der Wahlsieger von 2016 fehlt die Angabe für den Chefe de Suco von Beco.[21]
Weblinks
Bearbeiten- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Beco (tetum; PDF; 7,95 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Beco (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Suai (tetum)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 ( vom 23. September 2019 im Internet Archive), abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- ↑ Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 ( vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Population and Housing Census 2010 – Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 ( vom 5. Januar 2017 im Internet Archive; PDF; 21,5 MB) (englisch)
- ↑ a b Timor-Leste GIS-Portal ( vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- ↑ Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
- ↑ Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
- ↑ a b unmit.unmissions.org: Timor-Leste District Atlas Version 02, August 2008 ( vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive; PDF; 438 kB)
- ↑ estatal.gov.tl: Cova Lima District Development Plan 2002/2003 ( vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive; PDF; 2,24 MB) (englisch)
- ↑ Radio Comunidade Cova Taroman: Serimonia Inaugurasaun Kapela Imaculada Conceição Maukola Loron 08 Fulan Dezembru 2024, 9. Dezember 2024, abgerufen am 10. Dezember 2024.
- ↑ Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 ( vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (Portugiesisch, PDF-Datei; 315 kB)
- ↑ Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Beco (tetum; PDF; 8,3 MB)
- ↑ COMMANDO CAMPAIGN SITES – EAST TIMOR: BOBONARO DISTRICT, MAROBO, 11. Januar 2020, abgerufen am 11. Januar 2020.
- ↑ Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor ( vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive). S. 177, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, 2011
- ↑ cavr-timorleste.org: Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine ( vom 28. November 2015 im Internet Archive; PDF; 1,22 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ Masters of Terror: Cancio Lopes de Carvalho, abgerufen am 26. November 2024.
- ↑ AFP, Nepalese UN soldier dies after East Timor shooting, 10. August 2000
- ↑ Lusa: Número de mortos sobe para 21, maioria na capital, 5. April 2021, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados ( vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados ( vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.