Bedburdyck ist ein Ortsteil der Stadt Jüchen im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen.

Bedburdyck
Stadt Jüchen
Koordinaten: 51° 8′ N, 6° 34′ OKoordinaten: 51° 7′ 55″ N, 6° 33′ 52″ O
Höhe: ca. 63 m
Einwohner: 1880 (30. Nov. 2023)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 41363
Vorwahlen: 02165, 02181, 02182
Bedburdyck (Nordrhein-Westfalen)
Bedburdyck (Nordrhein-Westfalen)
Lage von Bedburdyck in Nordrhein-Westfalen

Geographie

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Bedburdyck grenzt im Osten an die Bundesautobahn 46, im Nordosten an Grevenbroich-Hemmerden, im Südosten an Grevenbroich-Noithausen, im Süden an Grevenbroich-Orken. Südwestlich von Bedburdyck befindet sich die Ortschaft Gubberath, im Westen Gierath und im Nordwesten Stessen. Nördlich von Bedburdyck folgt als nächste Ortschaft Aldenhoven.

Geschichte

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St. Martinus zu Bedburdyck

Schon aus urgeschichtlicher und römischer Zeit sind an dieser Stelle archäologische Funde bekannt. Der Ort, der bis 1567 als Bedbur oder Bedebur bekannt war, hatte ein eigenes Hofesgericht sowie eine Burggemeinde freier Leute, die mit den Hofleuten gleichberechtigt waren. Gerichtsherr war der Herr von Dyck, der dem Ort später auch seinen ergänzten Namen gab und der auch die Landeshoheit innehatte. 1794 besetzten französische Revolutionstruppen das Gebiet um Bedburdyck. Bedburdyck wurde eine Mairie im Kanton Elsen im Arrondissement de Cologne im Département de la Roer.[2] 1815 kam der Ort an das Königreich Preußen und dort 1816 zum neuen Kreis Grevenbroich. Aus der Mairie Bedburdyck der Franzosenzeit wurde die preußische Bürgermeisterei Bedburdyck.[3]

Die zur Synagogengemeinde Jüchen gehörende jüdische Gemeinde in Bedburdyck verfügte über eine eigene Synagoge aus dem 18. Jahrhundert auf dem Gelände des Rederhofs am Ortsrand in Richtung Gierath. Hier befand sich auch der jüdische Friedhof, der um 1826/27 aufgegeben wurde. Seitdem bestatteten die Bedburdycker Juden auf dem Judenfriedhof Hemmerden. Das jüdische Gotteshaus wurde 1834 im Kontext des auf einen Ritualmordvorwurf zurückgehenden Pogroms von Neuenhoven verwüstet. Eine neue Synagoge wurde Mitte des 19. Jahrhunderts In der Bausch erbaut. Obwohl dieses Gebäude zuvor verkauft worden war, wurde es trotzdem im Novemberpogrom 1938 verwüstet und im folgenden Jahr abgerissen.[4]

Die ehemalige Gemeinde Bedburdyck

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Die ursprünglich selbstständige Gemeinde, die zum Landkreis Grevenbroich zählte, ist seit der Gebietsreform, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, ein Teil von Jüchen.[5] Auf ihrem Gebiet befindet sich auch das Schloss Dyck.

Ortschaften der ehemaligen Gemeinde
  1. Bedburdyck
  2. Aldenhoven
  3. Schloss Dyck
  4. Damm
  5. Nikolauskloster
  6. Stessen
  7. Gubberath
  8. Herberath
  9. Neuenhoven
  10. Rath
  11. Schlich
  12. Wallrath
  13. Gierath

Einwohnerentwicklung

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  • 30. Juni 1890: 3207
  • 30. Juni 1933: 3512
  • 30. Juni 1939: 3453
  • 06. Juni 1961: 4686
  • 30. Juni 1964: 4882
  • I27. Mai 1970: 5431
  • 30. Juni 1974: 5738
  • 31. Oktober 2013: 1810
  • 31. Oktober 2018: 1887

Katholische Kirche St. Martinus: 1351 schenkte Konrad V. von Dyck das Kirchenpatronat dem Kölner Domstift, aber schon im 15. Jahrhundert befand es sich wieder bei der Familie von Dyck. Die alte Kirche, die im Truchsessischen Krieg stark beschädigt worden war, wurde 1773 von Franz Wilhelm von Dyck an den stehengebliebenen Turm aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammend angebaut. Vor den Turm wurde eine kleine Vorhalle – die umgangssprachlich „Stessener Kapellchen“ genannt wird – gesetzt.

Öffentliche Einrichtungen

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Die Gemeinde Bedburdyck verfügte zusammen mit dem Ortsteil Gierath über eine Grundschule, die Lindenschule Jüchen, des Weiteren verfügt Bedburdyck über zwei Jugendheime (evangelisch und katholisch), zwei Kindergärten, eine Bürgerhalle, einem Tennisverein, eine Bäckerei und gemeinsam mit Gierath über einen Sport- und Fußballverein. Zudem gibt es einige kleine Geschäfte und einen Geldautomaten der Sparkasse.[6]

Söhne und Töchter des Ortes

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Einzelnachweise

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  1. Stadtprofil. Stadt Jüchen, abgerufen am 31. August 2024.
  2. GenWiki: Kanton Elsen
  3. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf. 1836, S. 141, abgerufen am 11. November 2022 (Digitalisat).
  4. Eintrag zu Jüdischer Friedhof Bedburdyck in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 14. Januar 2022.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 295 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Wiljo Piel: Sparkasse stellt drei Filialen auf SB um. In: rp-online.de. 27. Dezember 2016, abgerufen am 10. September 2022.

Literatur

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  • Heinz Ohletz: 1929–1974 Jahre, Menschen, Initiativen im Großkreis Grevenbroich.
  • Jürgen Kiltz: Die Gemeinden Bedburdyck, Garzweiler und Kelzenberg mit ihren Ortschaften auf Ansichtskarten. Köln, Hundt Druck 2016, 294 S. (= Geschichte der Gemeinde Jüchen. Band 15)
  • Jürgen Kiltz: Wilhelm Bertrams – Bürgermeister der Gemeinde Bedburdyck. Amt, Gemeinde und Familie. Köln, Hundt Druck 2018, 275 S. (= Geschichte der Gemeinde Jüchen. Band 21)