Beltershausen (Bromskirchen)

Wüstung in der Gemarkung von Bromskirchen, einem Ortsteil der Gemeinde Allendorf (Eder) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg

Koordinaten: 51° 5′ 18″ N, 8° 36′ 3″ O

Karte: Hessen
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Beltershausen (Bromskirchen)

Beltershausen ist eine Wüstung in der Gemarkung von Bromskirchen, einem Ortsteil der Gemeinde Allendorf (Eder) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geographie

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Der aufgegebene Ort wird auf 390 m Höhe am Linspherbach im Bereich der Oberlinspher Mühle vermutet, etwa 1,3 km westsüdwestlich von Bromskirchen und 12,5 km nordwestlich der Kernstadt von Frankenberg (Eder). Die Kreisstraße K 123 von Bromskirchen nach Neuludwigsdorf verläuft unweit nördlich. Die Flurnamen Beltershäuser Grund und Beltershäuser Löh erinnern heute an die verlassene Siedlung.

Geschichte

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Der Ort wurde 1286 als „Belthershusen“ erstmals urkundlich erwähnt, als der Ritter Godbert von Diedenshausen dem Kloster St. Georgenberg zum Seelenheil seiner Ehefrau 3 Schillinge jährliche Einkünfte von der Mühle in Beltershausen schenkte.[1] 1324 wird Gerlach von Diedenshausen als Besitzer eines Hofs zu Beltershausen genannt.[2] Die Siedlung war jedoch sicherlich älter, den schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts werden Herren von Beltershausen als Zentgrafen der Zent Bromskirchen erwähnt. Als der Frankenberger Schultheiß Tammo von Beltershausen 1243 zum verbesserten Unterhalt seiner Tochter Sophia dem Kloster Berich drei Höfe und eine Mühle in Beltershausen übereignete, wurde die Übertragungsurkunde von seinem örtlichen Lehnsherrn, dem Grafen Siegfried I. von Battenberg, beglaubigt und eine Anzahl von Honoratioren aus der Umgebung wurde als Zeugen genannt.[3] Dies verdeutlicht, dass es sich um Battenberger Lehnsbesitz in Beltershausen bei Bromskirchen handelte.

Im Jahre 1329 wird erneut ein Tammo von Beltershausen bekundet, als er seine von den Herren von Itter lehnrührige Hälfte der Vogtei zu Linsphe und des Gerichts Bromskirchen an die Brüder Konrad und Gottfried von Diedenshausen verkaufte.[4][5][6] Die Besitzungen der Herren von Diedenshausen gingen 1394 auf die Herren von Viermund über, und 1539 verkauften diese u. a. ihren dort noch bestehenden Hof an die Landgrafschaft Hessen.

Fußnoten

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  1. Friedrich Schunder (Hrsg.): Klosterarchive: Regesten und Urkunden, Dritter Band. Die oberhessischen Klöster, Erster Band. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen) Elwert, Marburg, 1961, S. 107, Nr. 323
  2. https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/4I7YQOBM7Y3WQCTBQMTC77LMJX5E32II
  3. Urkunden zum Amt Naumburg (Memento vom 12. Januar 2015 im Internet Archive) (PDF; 33 kB)
  4. August Heldmann: Zur Geschichte des Gerichts Viermünden und seiner Geschlechter. IV. Das Geschlecht von Viermünden (Viermund, Virmont). In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. Band 37, Kassel 1903, S. 89–222 (hier 94-95).
  5. HStAM, Urk. 49, 1120: Vertrag zwischen Tann de Beltershusen und den Brüdern Gotfried und Conrad von Diedenshausen betreffend den Verkauf der Hälfte der Vogtei zu Linsphe und des Gerichtes zu Wromoldeskerken (Bromskirchen).
  6. Bereits im Juli 1327 verkaufte er dem Propst Alexander von Helden, der Priorin Gertrud von Helden und dem Konvent des Klosters Glintfeld einen Acker in Glindfeld bei Medebach. (Tammo von Beltershausen verkauft dem Propst Alexander, der Priorin Gertrud und dem Konvent des Klosters Glintfeld einen Acker daselbst.)

Literatur

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  • Heinrich Reimer (Bearb.): Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, Elwert, Marburg, 1926 (Nachdruck 1974), ISBN 3-7708-0509-7, S. 34.
  • 750 Jahre Bromskirchen (1238 – 1988), Hrsg. Gemeinde Bromskirchen, Bromskirchen 1988, S. 41.
  • Georg Wilhelm Justin Wagner(Bearb.): Die Wüstungen im Großherzogthum Hessen, Provinz Oberhessen, Historischer Verein für das Großherzogtum Hessen, Darmstadt, 1854, S. 353–354.
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