Kap Anamur | ||
Kap Anamur | ||
Geographische Lage | ||
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Koordinaten | 36° 1′ 17″ N, 32° 48′ 7″ O | |
Gewässer 1 | Mittelmeer |
Kap Anamur, türkisch Anamur Burnu (dt. "Nase von Anamur") ist die südlichste Landspitze der Türkei im Mittelmeer. Das Kap liegt zwischen den Großstädten Antalya und Mersin in der Nähe der Stadt Anamur gegenüber der Insel Zypern.
Name
BearbeitenDas Kap heißt auf deutsch "Kap Anamur", nach der nahegelegenen Stadt Anamur. Die türkischen Bezeichnungen sind Anamur Burnu (Nase von Anamur) oder auch "Rüzgarlı Burun" (Windiges Cap). Die englische Bezeichnung ist "Cape Anamur".
Vom Namen der antiken Vorgängerstadt Anemurium leitet sich die heutige Bezeichnung „Anamur“ ab: aus griechisch „anemos“ (Nase) und „ourium“ (Wind) ist Anemurium (windige Nase / windiges Kap) entstanden.[1]
Die türkische Geografin Rüya Bayar[2] allerdings hält diese Deutung für falsch, denn in der hellenischen Sprache bedeutet das Wort Anemorion soviel wie „Windrad“. Ihres Erachtens nach besteht vielmehr die Möglichkeit, dass der ursprüngliche Name „Animura“ lautete und aus dem Luwischen stammt: Mura (mUra / M(a)-ura)[3] ist eine der alten anatolischen Bezeichnungen, die dieses Sprachelement „Großer Ma“ enthalten.[4]
Der Frachter Cap Anamur wurde nach dem Kap benannt. Da dieses Schiff das erste der Hilfsorganisation Deutsche Not-Ärzte war, ging der Name Cap Anamur auf die Hilfsorganisation selbst über, obwohl diese nie in der Umgebung des Kaps tätig war.
Geschichte
BearbeitenLeuchtturm
BearbeitenDer Leuchtturm beim Kap Anamur wurde 1911 im osmanischen Reich von einer französischen Firma errichtet. Der Turm liegt 68 m über dem Meer und ist 10 m hoch. Er hat zylindrische Form und wurde von Beginn am mit Öl befeuert. Im Jahr 1999 erfolgte die Umstellung auf elektrischen Strom. Der Turm feuert zweimal in zehn Sekunden und ist 20 Nautische Meilen (37 km) weit zu sehen.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Semihi Vural, Meric Alkan: Anemurium, Anemurion, Anamur. In: Mersin Deniz Ticaret OdasI (Hrsg.): Antik Kilikya Limanları. Band 1. Mersin 2017, ISBN 978-6-05137651-6.
- ↑ Rüya Bayar: Anamur İlçesinde Araziden Yararlanma. Dissertation Ankara Üniversitesi. Ankara 2018, ISBN 978-6-05753912-0, S. 18.
- ↑ 1. Hieroglyphic Luwian. In: eDiAna Dictionary. Abgerufen am 16. August 2024 (englisch).
- ↑ Bilge Umar: Türkiye’deki Tarihsel Adlar. İnkılap Kitabevi, İstanbul 1993, S. 72.