Packard | |
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Packard Model TA als Pritschenwagen einer Minengesellschaft (Werkbild, 1905).
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Model TA | |
Hersteller: | Packard Motor Car Company |
Produktionszeitraum: | 1905 |
Vorgängermodell: | ohne |
Nachfolgemodell: | Packard Series TC (1908) |
Technische Daten | |
Bauformen: | Pritschenwagen, Spezialaufbauten |
Motoren: | Zweizylindermotor, 6 Liter, 24 HP A.L.A.M.[Anm. 1]-Rating[Anm. 2] |
Der Packard Modell TA ist die erste Nutzfahrzeug-Baureihe des US-amerikanischen Fahrzeug- und Motorenherstellers Packard Motor Car Company in Detroit (Michigan) und wurde nur 1905 gebaut. Das Nachfolgemodell Packard Series TC erschien erst 1908.
Modellgeschichte
BearbeitenModel T
BearbeitenAb 1901 experimentierte Packard auch mit Nutzfahrzeugen. Model T basierte auf dem PKW Packard Modell F, der zeittypisch als Motor-Buggy ausgelegt war. Dementsprechend war der drei Liter große Einzylindermotor liegend quer unter dem Fahrersitz angeordnet. Um die die Basis des F möglichst unverändert übernehmen zu können,
Der erste ausschließlich als Nutzfahrzeug konzipierte Packard war das Modell TA. Um die Entwicklungszeit und -kosten zu minimieren, griff man allerdings auf vorhandene Komponenten des in kleinen Stückzahlen gefertigten Modell G zurück, dessen kompletter Antriebsstrang samt Motor verwendet wurde. Model G war als besonders großer Motor-Buggy ausgelegt, mit dem Motor quer liegend unter dem Fahrersitz und einem Wasserkühler an der Front. Die Verwendung einer Antriebswelle vom Motor zu Hinterachse war eine moderne Lösung und für diese Fahrzeugart eher untypisch.
Model TA
Die Kraftübertragung erfolgte mittels Kardanwelle auf eine Hilfsachse. Bis hier waren das Komponenten vom Modell G, die Hilfsachse war dessen Hinterachse. Von dort wurde die Kraft mit zwei Ketten auf die Hinterachse weitergegeben. 1905 verkaufte Packard 40 dieser Fahrzeuge.
Motor
BearbeitenDer wassergekühlte Zweizylinder-Viertaktmotor wurde vom Packard Modell G übernommen. Dabei handelte es sich um eine Konstruktion aus zwei gegenüberliegend angeordneten Einzylindermotoren, die im Model F sehr erfolgreich waren. Für die Zweizylinderversion wurden sie auf ein gemeinsames Kurbelwellengehäuse gesetzt und wirkten au. mit einem gemeinsamen Block und einer gemeinsamen Kurbelwelle. Bohrung und Hub jedes Zylinders betrugen 152.4 × 165.1 mm (6 × 6 1/2 Zoll) was einen Hubraum pro Zylinder von 3015 cm³ (184 c.i.) entspricht und für das zweizylindrige Modell G 6030 cm³ (368 c.i.) ergibt. Die Leistung betrug 24 H.P. nach damaliger Norm. Die Zylinderköpfe waren aus einem Guss und ließen sich daher nicht abnehmen. Jeder Zylinder hatte seinen eigenen Vergaser des Herstellers Longuemar. Der Zündverteiler bestand aus einem von der Nockenwelle angetriebenen Fliehkraftregler der auf Nocken einwirkte. Die Zündverstellung wurde manuell vorgenommen. Der mit dem Modell F eingeführte Wasserkühler an der Fahrzeugfront wurde in vergrößerter Form übernommen. Der dahinter liegende Stauraum erweckte den Anschein einer Motorhaube und enthielt auch die Batterie für die Zündung. Es gab zwei Wassertanks mit je ca. 4 Gallonen (ca. 18 Liter) unter dem Vordersitz. Das Fahrzeug hatte zwei miteinander verbundene Benzintanks; der eine war vorn im Stauraum untergebracht, der andere zuhinterst im Heck.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Die A.L.A.M. (Association of Licensed Automobile Manufacturers) war eine Herstellerorganisation, welche in den USA die ersten Normen für Motorfahrzeuge erstellte.
- ↑ Vorgängerformel für SAE-PS. Die A.L.A.M. war die Organisation der Automobilhersteller mit Selden-Patent und die bedeutendste Vereinigung der Automobilindustrie. Sie führte 1903 die ersten Normen im US-Automobilbau ein. Ihre Nachfolgeorganisation ab 1913 war die N.A.C.C. (National Automobile Chamber of Commerce, welche die gleiche Formel verwendete. Die Leistung wird demnach berechnet; Zylinderbohrung² x Anzahl Zylinder; das Ergebnis wird durch 2,5 dividiert. Aus dieser Formel wurden später SAE-PS entwickelt, sie liegt auch dem damaligen britischen Steuer-PS zugrunde. Eine Umrechnung in kW ist nicht möglich.
- ↑ Die A.L.A.M. (Association of Licensed Automobile Manufacturers) war eine Herstellerorganisation, welche in den USA die ersten Normen für Motorfahrzeuge erstellte.
- ↑ Vorgängerformel für SAE-PS. Die A.L.A.M. war die Organisation der Automobilhersteller mit Selden-Patent und die bedeutendste Vereinigung der Automobilindustrie. Sie führte 1903 die ersten Normen im US-Automobilbau ein. Ihre Nachfolgeorganisation ab 1913 war die N.A.C.C. (National Automobile Chamber of Commerce, welche die gleiche Formel verwendete. Die Leistung wird demnach berechnet; Zylinderbohrung² x Anzahl Zylinder; das Ergebnis wird durch 2,5 dividiert. Aus dieser Formel wurden später SAE-PS entwickelt, sie liegt auch dem damaligen britischen Steuer-PS zugrunde. Eine Umrechnung in kW ist nicht möglich.
Literatur
Bearbeiten- Beverly Rae Kimes (Hrsg.): Packard, A History of the Motor car and the Company. Automobile Quarterly Publications, Kutztown PA, General edition, 1978; ISBN 0-915038-11-0.
- George H. Dammann, James A. Wren : Packard. Motorbooks International, Osceola WI, Crestline-Serie, 5. Auflage, 1996; ISBN 0-7603-0104-2.
- Evan P. Ide: Images of America - Packard Motor Car Company. Arcadia Publishing, 2003; ISBN 0-785-1208-7.
- G. N. Georgano (Hrsg.), G. Marshall Naul: Complete Encyclopedia of Commercial Vehicles. MBI Motor Books International, Osceola WI, 1979; ISBN 0-87341-024-6.
- Albert Mroz: Illustrated Encyclopedia of American Trucks and Commercial Vehicles. Krause Publications, Iola WI, 1996; ISBN 0-87341-368-7.
- Albert Mroz: American Cars, Trucks and Motorcycles of World War I: Illustrated Histories of 224 Manufacturers.McFarland & Company, Inc., Publishers, Jefferson NC, 2009; ISBN 0-78643-967-X.
- John A. Gunnell (Hrsg.): Standard Catalog of American Light Duty Trucks, 1896-1986. MBI Motor Books International, Osceola WI, 2. Auflage, 1993; ISBN 0-87341-238-9.
- Beverly Rae Kimes (Hrsg.), Henry Austin Clark jr.: Standard Catalogue of American Cars 1805-1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola WI, 1996; ISBN 978-0-87341-428-9.
- Beverly Rae Kimes: Pioneers, Engineers, and Scoundrels: The Dawn of the Automobile in America. Hrsg. SAE (Society of Automotive Engineers) Permissions, Warrendale PA, 2005; ISBN 0-7680-1431-X.
- James J. Flink: America Adopts the Automobile - 1895-1910. MIT (Massachusetts Institute of Technology), 1970; ISBN 0-262-06036-1.
- The Automobile of 1904; Frank Leslie's Popular Monthly (Januar 1904), Americana Review, 725 Dongan Ave., Scotia NY (USA); erschienen 1904.
- Hugo Diemer: Automobiles - a Practical Treatise. American School of Correspondence; 1909
- Association of Licensed Automobile Manufacturers (Hrsg.): Handbook of Gasoline Automobiles / 1904-1905-1906. Einführung von Clarence P. Hornung, Dover Publications, New York, 1969.
- National Automobile Chamber of Commerce (Hrsg.): Handbook of Automobiles 1915–1916. Dover Publications, 1970.
- National Automobile Chamber of Commerce (Hrsg.):Handbook of Automobiles 1919. (englisch, abgerufen am 17. September 2016)
Weblinks
Bearbeiten- PAC Packard Automobile Classics (Marken-Club)
- packardinfo.com: Model info: 1904 Model Year. (englisch, abgerufen am 12. Mai 2017)
- Packard Information: Worm Drive Truck Parts List (May, 1922 Edition). (englisch, abgerufen am 12. Mai 2017)
- trombinoscar.com: Packard Series TD (), Hays Antique Truck Museum. (englisch, abgerufen am 13. Mai 2017)
- trombinoscar.com: Packard Series E (1915), Antique Car Museum, Fort Lauderdale. (englisch, abgerufen am 13. Mai 2017)
- earlyamericanautomobiles.com über Packard 1899-1914 (scrollen) (englisch, abgerufen am 18. April 2012)
- oldcarbrochures.com: Packard Modell L bei Frank Leslie's Popular Monthly (Januar 1904) (englisch, abgerufen am 22. April 2012)
- packardinfo.com: Packard Model L Anzeige (1904) (englisch, abgerufen am 9. Juni 2013)
- conceptcarz.com: Packard Model L (1904) (englisch, abgerufen am 9. Juni 2013)
- trombinoscar.com: Packard Model L (1904), Henry Ford Museum. (englisch, abgerufen am 12. Mai 2017)
- trombinoscar.com: Packard Model L (1904), J.B. Nethercutt Collection. (englisch, abgerufen am 12. Mai 2017)