Sano Manabu (jap. 佐野学 * 22. Februar 1892 in Kitsuki; † 9. März 1953 in [[]]) war ein japanischer Universitätsprofessor, Kommunistenführer und Nationalist. Bekanntheit erlangte er durch seine Abkehr (転向, tenkō) vom internationalen Kommunismus.
Leben
BearbeitenSano Manabu kam als fünftes von acht Kindern einer Mediziner-Dynastie zur Welt.[1] Sanos Großvater hatte in Nagasaki bei dem deutschen Arzt Alexander von Siebold studiert. Sein Vater diente als Leibarzt bei Fürst (大名, daimyō ) Matsudaira Kitsuki.[2] Beide blieben jedoch auf Lebenszeit auch der chinesischen Gelehrsamkeit (漢学, kangaku) verpflichtet, sodass Sano sowohl mit westlichen Wissenschaften als auch mit konfuzianischer Morallehre in Berührung kam. In der Schule machte Sano als exzellenter aber rebellischer Schüler auf sich aufmerksam. Ein von ihm angeführter Schülerstreik zur Absetzung eines ungeliebten Rektors zwang ihn zum Schulwechsel an eine Mittelschule in Tōkyō. Nach Abschluss der Siebten Oberschulen schrieb er sich 1914 an der Kaiserlichen Universität Tōkyō ein und begann sein Studium am staatswissenschaftlichen Institut der Juristischen Fakultät, dem damaligen Zentrum der Marxismus-Rezeption und -Forschung in Japan. [3] 1919 erhielt Sano zu seinem Universitätsabschluss eine Silberuhr des Tennō zur Auszeichnung seiner akademischen Exzellenz.[4] Anschließend übernahm er einen Posten bei der Südmandschurischen Eisenbahn (満鉄, mantetsu). In der Forschungsabteilung zur Ostasienwirtschaft (東亜経済調査局, tōa keizai chōsa kyoku) war Sano mit einer Untersuchung der Russischen Revolution betraut. Sano und eine Gruppe anderer linker Forscher brachte noch 1919 ihre Ergebnisse in Buchform heraus. Das Resultat mit dem Titel "Die Bolschewisten" (過激派, kagekiha) war eines der ersten japanischen Bücher über die Russische Revolution überhaupt.[5]
Leistungen
BearbeitenWerke
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Olaf Butz: Eine linke Geschichte. Der Verräter Sano Manabu. In: Steffi Richter (Hrsg.): Japan Lesebuch III, Intelli. Konkursbuchverlag, Tübingen 1998
- Jeffrey Paul Wagner: Sano Manabu and the Japanese Adaptation of Socialism. Dissertation, University of Arizona, Tucson 1978
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Sano Manabu: Yoshin jinmon chōsho. In: Yamabe Kentarō (Hrsg.): Gendaishi shiryō, Band 20. 5. Auflage. Misuzu shobō, Tōkyō 1982, S. 186.
- ↑ Jeffrey Paul Wagner: Sano Manabu and the Japanese Adaptation of Socialism. Dissertation, University of Arizona, Tucson 1978, S. 20.
- ↑ Olaf Butz: Eine linke Geschichte. Der Verräter Sano Manabu. In: Steffi Richter (Hrsg.): Japan Lesebuch III, Intelli. Konkursbuchverlag, Tübingen 1998, S. 88
- ↑ Tsurumi Kazuko: Social Change and the Individual. Japan before and after Defeat in World War II. Princeton University Press, Princeton (New Jersey) 1970, S. 46.
- ↑ Olaf Butz: Eine linke Geschichte. Der Verräter Sano Manabu. In: Steffi Richter (Hrsg.): Japan Lesebuch III, Intelli. Konkursbuchverlag, Tübingen 1998, S. 90
Kategorie:Geboren
Kategorie:Gestorben
Personendaten | |
---|---|
NAME | Sano, Manabu |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1892 |
GEBURTSORT | Kitsuki (Präfektur Ōita, Kyūshū) |
STERBEDATUM | 9. März 1953 |