Benutzer:D.W.Germann/Institut für Geophysik der Technischen Universität Clausthal

Geschichte

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1920 - 1969

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In den 1920er Jahren wurden zur Lagerstättenerkundung vermehrt geophysikalische Untersuchungsmethoden eingesetzt. Es gründeten sich erste Firmen, die solche Messungen durchführten, z.B. Seismos Hannover, PRAKLA Berlin[1]. Dadurch entstand die Notwendigkeit geophysikalische Untersuchungsmethoden und deren Interpretation auch in die akademische Lehre aufzunehmen. So gab es an der Bergakademie Clausthal erste Lehraufträge (Rössiger, 1927) und Dozenturen (Jung, 1937). 1938 wurde so das Fach Angewandte Geophysik zum Prüfungsfach für Bergleute und Markscheider. 1941 wurde die erste Professur an Heinrich Jung vergeben. 1945 übernahm Karl Jung diese Stelle, der zuvor Ordinarius für Geophysik an der Universität Straßburg war.

1953 wurde das Geophysikalische Institut der Bergakademie Clausthal durch Karl Jung gegründet. Er wurde zum ersten Direktor und außerordentlichen Professor ernannt. 1954 folgte die Ernennung zum Ordinarius für Geophysik. Jung, der sich intensiv mit Potentialverfahren und gravimetrischen Methoden befasste, wechselte 1957 zur Universität Kiel. Nachfolger war Heinz Menzel[2], der insbesondere die Gebiete Seismologie und Angewandte Seismik bearbeitete. Menzel wechselte 1964 zur Universität Hamburg. 1965 wurde Otto Rosenbach zum Ordinarius für Geophysik ernannt, seine Interesse galt insbesondere der angewandten Gravimetrie und Seismik. Rosenbach wurde in den Berufungsverhandlungen ein Institutsneubau zugesagt. Allerdings dauerte es bis 1975, bis der Neubau des Instituts für Geophysik fertiggestellt wurde und eingeweiht werden konnte. Der Neubau umfasste ca. 1700 m² Nutzfläche und war mit modernsten Apparaturen ausgerüstet. Dadurch stieg die Studentenzahl bis Mitte der 80er Jahre auf mehr als 160 an, wodurch die Clausthaler Geophysik in der Bundesrepublik eine Spitzenposition einnahm. Von 1965 bis 1969 war Gerhard Müller wissenschaftlicher Assistent unter Rosenbach, er forcierte Forschung und Lehre der mathematischen Geophysik und numerischer Methoden vor allem auf den Gebieten Seismik und Seismologie.

Von 1969 bis 1973 war Jörn Behrens Leiter der Abteilung Modellgeophysik, die sich mit der Untersuchung der Ausbreitung seismischer Wellen befasste. Ab 1976 baute Jürgen Schopper[3] den Bereich petropysikalische Grundlagenforschung und Auswertung von Bohrlochmessungen auf. Durch intensive und umfangreiche Beschaffung von Drittmitteln konnte eine sehr gute instrumentelle Ausstattung bereitgestellt und der Personalbestand entsprechend erweitert werden.

Auf Rosenbach folgte als Institutsleiter von 1980 bis 1992 Reinhard Bortfeld[4], der die Interpretation von Daten der Angewandten Seismik mit aktuellen Methoden der Datenverarbeitung voranbrachte. 1983 wurde das Forschungsvorhaben DEKORP (Deutsches Kontinentales Reflexionsseismisches Programm) begonnen und ab 1984 ein eigenes Processing Center eingerichtet, Hierzu wurden damals hochleistungsfähige Rechnersysteme der Fa. IBM und Digital Equipment vom Typ Phoenix, PDP und VAX betrieben. Auch hierfür wurden Drittmittel in großem Umfang beantragt und bewilligt, was eine Vielzahl begleitender Diplom- und Doktorarbeiten ermöglichte.

Von 1980 bis 1988 brachte Horst Neugebauer die Fachrichtung Geodynamik nach Clausthal, die er zuvor bereits an der Universität Frankfurt etabliert hatte. Numerische Modellrechnungen zu tektonischen Vorgängen, poroelastischem Fließen und der Dynamik der Erdkruste wurden auf Großrechnern der TU Clausthal, der GWDG in Göttingen sowie auf eigenen Rechnern DEC-PDP11, MicroVAX durchgeführt und waren Thema einer weiteren Reihe von Diplomarbeiten und Dissertationen.

Die Zeit bis Mitte der 1990er-Jahre kann zusammenfassend als Blütezeit des Instituts angesehen werden, was sich auch in der steigenden und hohen Anzahl von Studienabschlüssen und Dissertationen ausdrückte. Die 1996 mit dem Weggang von Jentzsch und Yaramanci entstandenen Lücken in Forschung und Lehre konnten danach leider nicht wieder gefüllt werden, sodaß dadurch die Bedeutung der Geophysik in Clausthal entscheidend gelitten hat. Die Beiträge des Institutes für den geophysikalischen Erkenntnisgewinn sind aber insbesondere auf dem Gebiet der angewandten Geophysik, der Petrophysik, Seismik und Seismologie hervorzuheben.

Institutsleiter, Professoren

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Diplomarbeiten und Dissertationen

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Zeitraum Anzahl Diplomarbeiten Anzahl Dissertationen
1950-1959 20 5
1960-1969 34 21
1970-1979 45 22
1980-1989 99 19
1990-1994 77 17

Literatur

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  • Institut für Geophysik, Informationsbroschüre Sep. 1994, 81 Seiten
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Einzelnachweise

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  1. https://www.prakla-seismos.de/History.html
  2. https://www.hpk.uni-hamburg.de/resolve/id/cph_person_00000693
  3. https://idw-online.de/en/news?print=1&id=26359
  4. https://wiki.seg.org/wiki/Reinhard_Bortfeld
  5. https://scholar.google.com/citations?user=rF-Wc7MAAAAJ&hl=en
  6. https://www.tu-clausthal.de/universitaet/einrichtungen/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/artikel/professor-buntebarth-erhielt-den-titel-ausserplanmaessiger-professor-der-tu-clausthal
  7. https://www.ifg.tu-clausthal.de/mitarbeiter/prof-dr-andreas-weller/