Otto Rosenbach
Otto Rosenbach (* 25. September 1914 in Tilsit, Deutsches Reich; † 19. September 1994 in Braunschweig) war ein deutscher Geophysiker[1]. Seine Forschungsschwerpunkte waren die experimentelle und theoretische Seismik, Aufbau und Betrieb eines seismologischen Observatoriums, Gravimetrie, Geoelektrik, Erdgezeiten und Bohrlochpendel.
Leben
BearbeitenRosenbach studierte von 1933 bis 1939 Mathematik, Physik und Biologie an den Universitäten Königsberg und Würzburg. 1939 legt er eine Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen ab. Von 1940 bis 1945 war er bei der Firma PRAKLA in Berlin tätig. Ab 1946 hatte er die Stelle eines wissenschaftlichen Assistenten in der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn inne. Er wurde dort 1947 mit einem Thema der Gravimetrie[2] promoviert. 1951 erfolgte seine Habilitation mit Untersuchungen zur Isostasie[3]. Von 1953 bis 1955 war er Lehrbeauftragter an der Universität Bonn, 1955 bis 1957 Dozent an der Universität Mainz-[4] 1957 bis 1962 war er dort außerplanmäßiger Professor und von 1962 bis 1965 außerordentlicher Professor. 1965 erhielt er einen Ruf als Ordinarius für Geophysik an die Technische Universität Clausthal.
In seiner Amtszeit erhielt das Institut für Geophysik der Technischen Universität Clausthal einen Neubau, was zu einem bedeutenden Aufschwung der Geophysik in Forschung und Lehre führte. Seine Vorgänger Karl Jung (1953–1957, Professor des Geophysikalischen Instituts der Bergakademie Clausthal) und Heinz Menzel (1957–1964) bauten die Forschung und Lehre der Geophysik bereits entscheidend aus. Rosenbach legte 1969 einen Entwurf der Diplomprüfungsordnung für die Fachrichtung Geophysik vor, der aber erst 1978 durch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst genehmigt wurde.
Von 1971 bis 1982 war er Verfasser des Heftes „Geophysiker“ der Reihe „Blätter zur Berufskunde“, einer wichtigen Informationsquelle für Studienanfänger und Studierende. Im Zeitraum von 1965 bis 1980 konnten für Forschung und Lehre umfangreiche Drittmittel beschafft werden. So wurden ca. 90 Anträge bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit einem Finanzvolumen von ca. 8 Mio. DM gestellt und bewilligt. Damit konnte die instrumentelle und personelle Ausstattung des Instituts wesentlich vorangebracht werden.
Rosenbach war 1965 Gründungsmitglied des Forschungskollegiums „Physik des Erdkörpers“. Von 1973 bis 1994 war er Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft. Er war langjähriger Gutachter für die DFG, das BMFT, die Volkswagenstiftung und 15 Jahre lang in Auswahlkommissionen des DAAD. An der TU Clausthal war er Vorsitzender der Abteilung Geowissenschaften und Dekan der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät.
Rosenbach wurde 1980 emeritiert.
Schriften
Bearbeiten- Technische Universität Clausthal, Institut für Geophysik, Informationsbroschüre Sep. 1994, 81 Seiten
Weblinks
Bearbeiten- DGG, Zur Geschichte der Geophysik
- Institut für Geophysik der Technischen Universität Clausthal, Institutsgeschichte
- Georg Müller: Otto Rosenbach, Nachruf, Jahrbuch 1995 der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, S. 165–168 [1], [2] (PDF)
- DGG, Geophysik in Mainz 1946–2013
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/personen/register/eintrag/otto-rosenbach.html Biografie
- ↑ Rosenbach, Otto, Ueber gravimetrische Wirkungen von zylinderförmigen Masseneinbettungen, Diss., o. O, 1947.
- ↑ Rosenbach, Otto, Theoretische Untersuchungen zum Problem der Isostasie, Diss., Milano, 1952.
- ↑ https://www.blogs.uni-mainz.de/fb08-ipa-en/ehemalige-professoren/ Universität Mainz, ehemalige Professoren.
Personendaten | |
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NAME | Rosenbach, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geophysiker |
GEBURTSDATUM | 25. September 1914 |
GEBURTSORT | Sowetsk |
STERBEDATUM | 19. September 1994 |
STERBEORT | Braunschweig |