Ihr Lieben, der Film dürfte hinlänglich bekannt sein; wem nicht, der möge ihn sich ansehen oder zumindest den Artikel dazu lesen. Kurz zum Inhalt: In diesem Film gibt es einen Protagonisten, der ein ziemlich unleidlicher Zeitgenosse ist. Das Schicksal meint es jedoch eines Tages gut mit ihm und gibt ihm die Chance, ein anderer Mensch zu werden, indem es jede Nacht die Zeit um 24h zurückdreht und ihn den Tag noch einmal von vorne beginnen läßt. Er selber ist der einzige, der weiß, was an dem gelöschten Tag passiert war; für alle anderen ist es so, als wäre nichts geschehen.
In Bezugnahme auf den vorliegenden Fall möchte ich eine ähnliche Betrachtungsweise anregen: Wenn ein Benutzeraccount dauerhaft gesperrt wird, ist das letztlich nicht mehr als eine Ansage in Richtung: In dieser Form sollst Du hier nicht länger mitmachen. Der Benutzer selber aber bekommt die Chance, einen völlig unbelasteten Neuanfang mit einem anderen Account zu starten und wenn er unter dem neuen Namen tatsächlich auch ein deutlich verändertes Verhalten an den Tag legt, das die Zustimmung der anderen Mitarbeiter findet, ist er nach der Neuanmeldung von seinen alten Fehler vollständig reingewaschen. Das ist ein riesen Vorteil gegenüber dem realen Leben, wo einem alte Geschichten ewig nachhängen können.
Wenn ein Benutzer sich unter einem bestimmten Namen nun bereits einen Ruf erarbeitet hat, den er nicht verlieren will, ist etwas mehr Umsicht vonnöten. Falls tatsächlich wesentliche Aspekte unklar sein sollten, wäre ein ordentliches Benutzersperrverfahren sicherlich angebracht. Eine eventuell zu klärende Frage wäre dann die, ob die gemachten Fehler schwerwiegend genug waren, um zu rechtfertigen, die Ergebnisse der Arbeit, die der Benutzer in den Aufbau seines Rufes gesteckt hat, zunichte zu machen. Eine Diskussion wäre ebenfalls angebracht, wenn unklar ist, ob das Verhalten wirklich zu recht beanstandet wurde. Ist der Benutzer jedoch erst kurz dabei und hat sich in dieser Zeit gar nicht mühevoll etwas Schützenswertes aufbauen können, so entstünde ihm durch einen Neuanfang auch kein großer Schaden und hat er sich gar einen schlechten Ruf erworben, so wäre es einzig von Vorteil für ihn.
Eine unbegrenzte Sperrung ist nichts weiter als der dauerhafte Entzug der Schreibrechte, die mit einem bestimmten, virtuellen Benutzeraccount verbunden sind. Das ist so ähnlich, als würde man jemandem ein kostenloses Fahrrad weggnehmen, so daß er gezwungen wäre, ein anderes kostenloses Fahrrad zu benutzen, wenn er radfahren möchte. Okay, vielleicht hatte er das alte Fahrrad schön bunt angemalt und wurde für seine Fahrkünste gelobt, aber auch mit einem neuen Fahrrad kann er sich recht schnell einen guten Namen machen, denn das, was er vorher gelernt hat, nimmt er schließlich mit. (Bei diesem Beispiel gehe ich selbstverständlich davon aus, daß nur das Fahrrad, nicht aber der Fahrer sichtbar ist;)
Kurz gesagt ist die ganze Diskutiererei um dauerhafte Sperrungen in vielen Fällen völlig übertrieben, da sie meist keinen allzu großen Verlust für den Betroffenen darstellen; bis auf den Umstand, daß sie seinen Stolz verletzen. Das ist IMHO hinnehmbar. Soviel zu meiner Sicht der Dinge. Liebe Grüße --Doudo 01:08, 15. Dez. 2006 (CET) [1]