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Im mathematischen Teilgebiet der Topologie bezeichnet die Boxtopologie, auch Boxprodukt genannt, eine Topologie über dem kartesischen Produkt topologischer Räume. Im Gegensatz zur Produkttopologie ist diese Topologie durch eine Basis aus sämtlichen kartesischen Produkten offener Teilmengen der am Produkt beteiligten Mengen gegeben. Über endlichen Produkten stimmen Produkt- und Boxtopologie überein. Über beliebigen Produkten ist die Boxtopologie wesentlich feiner als die Produkttopologie.

Diese Topologie wurde erstmals von Heinrich Tietze 1923 angegeben.[1]

Definition

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Sei   eine Familie topologischer Räume. Es bezeichne   das mengentheoretische Produkt der  . Dann wird die Boxtopologie über   von der Basis

 

erzeugt.

Eigenschaften

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Im Allgemeinen stimmen Box- und Produkttopologie bereits überein, falls das zugrunde liegende kartesische Produkt endlich viele aus mindestens zwei Punkten bestehende Mengen umfasst.

Ist   eine Familie von Basen topologischer Räume, so ist   eine Basis der Boxtopologie.

Trotz der im Vergleich zur Produkttopologie intuitiveren Definition der Boxtopologie erfüllt diese weniger Eigenschaften. Es stellt sich heraus, dass viele topologische Eigenschaften, die für endliche Produkte gelten, sich auf beliebige Produkte verallgemeinern lassen, wenn man statt der Boxtopologie die Produkttopologie zugrunde legt. Da die Boxtopologie im Allgemeinen feiner ist als die Produkttopologie, bleiben Eigenschaften, die man Produkttopologien zuschreibt für Boxtopologien erhalten, wenn die Eigenschaften bei Verfeinerung der Topologie erhalten bleiben. Ein Beispiel hierfür bilden die Trennungsaxiome T0, T1 und T2.

Eigenschaften, die nur bei Vergröberung der Topologie erhalten bleiben wie Zusammenhang oder Kompaktheit und andere Abzählbarkeitseigenschaften sowie Separabilität bleiben im Allgemeinen nicht erhalten, wenn man von der Boxtopologie zur Produkttopologie übergeht.

Entsprechende Aussagen einarbeiten [2]

Beispiel

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Als Beispiel für einen Raum, in dem einige der bezüglich der Produkttopologie geltenden Eigenschaften beim Übergang zur Boxtopologie versagen, dient eine Verallgemeinerung des Hilbertwürfels.

Es sei   der Produktraum aller reellwertigen Folgen, wobei die Faktoren   mit der euklidischen Topologie ausgestattet seien. Es lässt sich hierin für alle   die konstante Folge   betrachten. Man kann   als Abbildung von   nach   auffassen. Jede der Komponentenfunktionen   ist stetig und aufgrund der Eigenschaft der Initialtopologie ist somit auch   stetig bezüglich der Produkttopologie.

Es soll nun gezeigt werden, dass dieser Schluss im Falle der Boxtopologie auf   nicht mehr möglich ist. Man betrachte die bezüglich Boxtopologie offene Menge  . Es ist  . Angenommen   wäre stetig, so wäre entsprechend   eine offene Umgebung von   und es würde ein   existieren mit  . Dann würde aber   gelten, im Widerspruch zur Konstruktion von  .

Boxtopologie auf Folgenraum (MUNKRES S.125f. aber auch Theorem 20.4 S.124)

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Heinrich Tietze: Beiträge zur allgemeinen Topologie. I. Axiome für verschiedene Fassungen des Umgebungsbegriffs. In: Springer-Verlag (Hrsg.): Mathematische Annalen. Band 88, Nr. 3-4, 1923, S. 290–312, doi:10.1007/BF01579182.
  2. Felix Hausdorff: Felix Hausdorff - Gesammelte Werke Band III. Springer-Verlag, 2008, ISBN 978-3-540-76807-4, S. 780 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).