Die Wahl zum Niedersächsischen Landtag der 10. Wahlperiode fand am 21. März 1982 statt. Die CDU unter dem seit 1976 regierenden Ministerpräsidenten Ernst Albrecht konnte ihre bei der vorangegangenen Landtagswahl 1978 errungene absolute Mehrheit der Mandate verteidigen und weiterhin eine Alleinregierung stellen. Die neu antretenden Grünen zogen erstmals in den Niedersächsischen Landtag ein.
Ausgangslage
BearbeitenBei der Landtagswahl 1978 hatte die CDU unter dem seit 1976 regierenden Ministerpräsidenten Ernst Albrecht mit 48,7 Prozent der Stimmen und 83 Mandaten eine deutliche absolute Mandatsmehrheit erzielt, da neben ihr nur noch die SPD mit 42,2 Prozent und 72 Mandaten im Landtag vertreten war. Die FDP mit 4,2 Prozent sowie die erstmals angetretene GLU mit 3,9 Prozent waren an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert und hatten den Einzug in den Landtag verfehlt. In der Folge hatte die CDU erstmals in Niedersachsen eine Alleinregierung, das Kabinett Albrecht III, gebildet.
Ergebnis
BearbeitenGesamtergebnis
BearbeitenPartei | Stimmen | Sitze | ||||||||||
Stimmen absolut | Stimmenanteil [%] | Sitze | Sitzanteil [%] | |||||||||
1982 | 1978 | +/– | 1982 | 1978 | +/– | 1982 | 1978 | +/– | 1982 | 1978 | +/– | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Wahlberechtigte | 5.412.370 | 5.241.051 | +171.319 | |||||||||
Wähler | 4.206.932 | 4.114.730 | +92.202 | 77,73 | 78,51 | –0,78 | ||||||
Gültige Stimmen | 4.178.510 | 4.088.183 | +90.327 | 99,32 | 99,35 | –0,03 | 171 | 155 | +16 | 100 | 100 | ±0,00 |
Ungültige Stimmen | 28.422 | 26.547 | +1.875 | 0,68 | 0,65 | +0,03 | ||||||
CDU | 2.118.137 | 1.989.326 | +128.811 | 50,69 | 48,66 | +2,03 | 87 | 83 | +4 | 50,88 | 53,55 | –2,67 |
SPD | 1.526.346 | 1.723.638 | –197.292 | 36,53 | 42,16 | –5,63 | 63 | 72 | –9 | 36,84 | 46,45 | –9,61 |
GRÜNE | 273.338 | 157.733 | +115.605 | 6,54 | 3,86 | +2,68 | 11 | +11 | 6,43 | +6,43 | ||
FDP | 246.959 | 171.514 | +75.445 | 5,91 | 4,20 | +1,71 | 10 | +10 | 5,85 | +5,85 | ||
DKP | 11.552 | 12.700 | –1.148 | 0,28 | 0,31 | –0,03 | ||||||
FRAUEN | 586 | +586 | 0,01 | +0,01 | ||||||||
FU | 444 | 10.855 | –10.411 | 0,01 | 0,27 | –0,26 | ||||||
EAP | 427 | 186 | +241 | 0,01 | 0,00 | +0,01 | ||||||
DFU | 425 | +425 | 0,01 | +0,01 | ||||||||
Einzelbewerber | 119 | 74 | +45 | 0,00 | ±0,00 | |||||||
Bürgerpartei/Umweltunion | 97 | +97 | 0,00 | +0,00 | ||||||||
BWK | 80 | +80 | 0,00 | +0,00 | ||||||||
nicht mehr angetretene | 22.157 | –22.157 | 0,54 | –0,54 |
Zusammensetzung des Landtages
BearbeitenDie Größe des Landtages insgesamt nahm um 16 Sitze zu. Das von 1978 bis 1982 bestehende Zweiparteienparlament aus CDU und SPD wurde durch den erstmaligen Einzug der Grünen sowie den Wiedereinzug der FDP zum Vierparteienparlament.
CDU
BearbeitenDie CDU unter Ministerpräsident Ernst Albrecht konnte ihr Ergebnis von 1978 um gut zwei Prozentpunkte steigern und ihre absolute Mandatsmehrheit halten. Mit 50,7 Prozent erzielte sie zum bislang (Stand Landtagswahl 2008) einzigen Mal auch die absolute Mehrheit der Stimmen und ihr bis heute bestes Ergebnis in Niedersachsen.
Die seit 1978 bestehende CDU-Alleinregierung konnte fortgesetzt werden (Kabinett Albrecht IV).
SPD
BearbeitenDie SPD, bis 1974 durchgängig stärkste Partei in Niedersachsen, sackte um 5,6 Prozentpunkte ab, erzielte mit 36,5 Prozent der Stimmen ihr schlechtestes Ergebnis seit 1955 und verblieb in der Opposition.
GRÜNE
BearbeitenDie Grünen, die 1978 noch als Grüne Liste Umweltschutz (GLU) angetreten waren und aus dem Stand 3,9 Prozent der Stimmen erzielt hatten, erreichten mit 6,5 Prozent der Stimmen den erstmaligen Einzug in den Niedersächsischen Landtag. Bei ihrem erstmaligen Antreten „überholten“ sie die FDP und wurden drittstärkste Kraft im Land.
FDP
BearbeitenDie FDP, die 1978 nach 1970 zum zweiten Mal an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war und den Einzug in den Landtag verfehlt hatte, konnte 1,7 Prozentpunkte hinzugewinnen und mit 5,9 Prozent der Stimmen wieder in den Landtag einziehen. Ihre (trotz des verfehlten Einzugs in den Landtag innegehabte) relative Position als drittstärkste Partei verlor sie allerdings an die Grünen.
Sonstige Parteien
BearbeitenStärkste nicht im Parlament vertretene Partei wurde mit nur 0,3 Prozent der Stimmen die DKP.
Siehe auch
BearbeitenQuellen
Bearbeiten- wahlrecht.de
- Tagesschau-Wahlarchiv
- [1]
- [2], S. 115