Hanna-Emilia
Beigetreten 15. März 2009
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- „Zwischen der Mitte der 70er und der Mitte der 80er Jahre – nicht viel früher, nicht viel länger – tat sich für die damals Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Bundesrepublik ein Fenster zur Zukunft auf. Die großen Parolen waren verklungen, die roten Fahnen eingerollt, aber der auch moralische Anspruch, es anders zu machen, noch nicht verloren. Wohl nie zuvor in der Geschichte, und vielleicht auch nicht mehr seitdem, war Kinder- und Jugendkultur durch so viel Gleichheit zwischen Jungen und Mädchen geprägt, bis tief in die Alltagsrituale des Verhaltens und der Kleidung, des Spielzeugs und der Freizeitinteressen hinein. Das war auch die Zeit, in der Mädchen die Jungen hinsichtlich des schulischen Bildungsniveaus schließlich eingeholt hatten, so dass es als eine Zwangsläufigkeit weiterer Karriere erschien, bis sich das auch in der Erwerbswelt spiegelte. Es war die Zeit, in der Jungen auch weinen durften, Väter sich mit Kinderwagen nicht nur am Sonntagnachmittag zeigten und überhaupt Männer als Softies erstrebenswert waren.
- Doch kurz danach, wohl noch im Laufe der 80er Jahre, muss der Faden gerissen sein. Das Bild von einer auch äußeren und verhaltensmäßigen Angleichung der Geschlechter verblasste – sicher nicht nur eine deutsche Erscheinung, sondern ein breiterer Zeitgeistwandel –, Mädchen wurden wieder rosa, Jungen blau.“
- Paul Nolte in Riskante Moderne
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