Thilo Friedrich Freiherr von Werthern (* 24. Juli 1912 in Coburg; † 10. Januar 2004 in Großhansdorf) war ein deutscher Offizier und zuletzt Oberstleutnant der Bundeswehr.
Leben
BearbeitenVon Werthern entstammte aus der Linie Brücken des thüringischen Adelsgeschlechts von Werthern. Sein Vater war der peußische Offizier Siegfried Freiherr von Werthern, Besitzer des Schlossgutes in Brücken, der dieses 1905 verkaufte. Seine Mutter war Helene geborene von Hövel aus Gladbach. Seine Eltern lebten in Coburg.[1]
Nach Abitur und einer anschließenden Ausbildung zum Landwirt trat er der SA bei und wurde Truppführer im SA-Sturm 40/J 21 (Vorgänger des Sturms 6/J 21 in Naumburg (Saale)) der SA-Gruppe Mitte. Danach trat er am 1. April 1936 als Fahnenjunker dem Infanterieregiment 69 bei. Ab dem Beginn des Zweiten Weltkriegs nahm er an verschiedenen Feldzügen gegen Polen und Frankreich teil. Beim Überfall auf die Sowjetuion beteiligte er sich als Oberleutnant und Chef der 3. Kompanie des Schützenregiments 394 der 3. Panzerdivision. Am 8. September 1941 erhielt er nach viermaliger Verwundung das Ritterkreuz für „vorbildlichen und tapferen Einsatz als Kompanieführer im Kampf gegen die Sowjets“ von Adolf Hitler verliehen.[2] Nach der schweren Verwundung des Bataillonskommandeurs Kratzenburg hatte Werthern das Kommando übernommen und sich mit dem Bataillon in den Wäldern bei Kalista unter hohen Verlusten durch die sowjetische Verteidigungslinie gedrängt.
Aufgrund seiner erlittenen Kriegsverwundungen wurde er von Oktober 1941 bis Ende Januar 1942 u. a. als Taktiklehrer an der Panzerschule Wünsdorf eingesetzt. Am 1. Februar 1942 kehrte er als Kompaniechef in die Panzergrenadier-Division "Großdeutschland" zurück. Ab dem 1. Oktober 1943 wurde er Bataillonskommandeur in dieser Division und am 1. Juni 1944 Kommandeur der nach ihm benannten Panzergrenadier-Brigade "von Werthern". Unter seinem Kommando wurde diese Brigade im Juli 1944 in das Reichskommissariat Ostland verlegt und beteiligte sich an den heftigen Kämpfen um Vilnius (siehe Operation Bagration). Nach dem Rückzug von der Ostfront wurde Thilo Freiherr von Werthern am 15. November 1944 zum Kommandeur der Panzertruppen-Fahnenjunkerschule 2 in Groß Glienicke ernannt.
Nach dem Ende des Krieges kam er als Oberstleutnant am 15. Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft, konnte aber bereits am 2. Juni 1945 fliehen.
Zum 1. August 1957 trat er der Bundeswehr bei und verließ diese am 31. März 1972 als Oberstleutnant.
Thilo von Werthern war verheiratet mit Ursel von Werthern und hat eine Tochter.
Ehrungen
Bearbeiten- Verwundetenabzeichen (in mehreren Stufen)
- 1940: Eisernes Kreuz II. Klasse
- 1941: Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
- 1941: Eisernes Kreuz I. Klasse
- 1941: Panzerkampfabzeichen
- 1941: Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres
Literatur
Bearbeiten- Ritterkreuzträger der SA. In: SA-Führer 7 (1942), H. 2, S. 25.
- Joachim Kannicht: Ideologie gegen Wehrmacht-Tradition. Wohin treibt die Bundeswehr? 2005, S. 327.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ ''Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 1920, S. 946.
- ↑ Ritterkreuzträger der SA. In: SA-Führer 7 (1942), H. 2, S. 25.
Kategorie:SA-Mitglied
Kategorie:Militärperson (Bundeswehr)
Kategorie:Militärperson (Heer der Wehrmacht)
Kategorie:Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
Kategorie:Deutscher
Kategorie:Geboren 1912
Kategorie:Gestorben 2004
Kategorie:Mann
Personendaten | |
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NAME | Werthern, Thilo von |
ALTERNATIVNAMEN | Werthern, Thilo Friedrich Freiherr von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Offizier, zuletzt Oberstleutnant der Bundeswehr |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1912 |
GEBURTSORT | Coburg |
STERBEDATUM | 10. Januar 2004 |
STERBEORT | Großhansdorf |