Schiller-Gymnasium Offenburg | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1912 |
Ort | Offenburg |
Land | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 28′ 27″ N, 7° 57′ 6″ O |
Träger | Stadt Offenburg |
Schüler | etwa 1.150 (Januar 2012) |
Lehrkräfte | etwa 100 (Januar 2012) |
Leitung | OStD Manfred Keller StD Alois Lienhard (Stv.) |
Website | www.schiller-offenburg.de |
Das Schiller-Gymnasium Offenburg ist mit seinen etwa 1.150 Schülern das größte allgemeinbildende Gymnasium der Stadt Offenburg. Es verfügt über ein naturwissenschaftliches und ein sprachliches Profil sowie ein Musikprofil. Zu den Schwerpunkten der Schule zählen außerdem die Volleyball-Förderung und der bilinguale Zug Englisch.
Die Schule befindet sich in zentraler Lage nahe der Innenstadt von Offenburg. Der denkmalgeschützte Altbau des Hauptgebäudes hat sich mittlerweile als markantes Wahrzeichen im Stadtbild etabliert.
Geschichte
BearbeitenAnfänge (1912–1933)
BearbeitenDas Schiller-Gymnasium ging ursprünglich aus einer Offenburger Bürgerschule hervor, welche sich seinerzeit noch in einem ehemaligen Waisenhaus befand und im Jahr 1898 zu einer erst fünf-, dann sechsstufigen Realschule ausgebaut wurde. Zu dieser Zeit hatte die Schule mit erheblichem Platzmangel zu kämpfen, weshalb bereits vier Jahre später der Wunsch geäußert wurde, die Realschule zu einer siebenstufigen Oberrealschule auszubauen. Aufgrund der finanziellen Lage konnte die Stadt diesem Wunsch erst im Jahr 1909 nachkommen, ein Jahr später wurde die zusätzliche Einrichtung einer achten und neunten Stufe beschlossen. Letztendlich erfolgte die amtliche Sanktionierung im Juli 1912, sodass es ab diesem Zeitpunkt erstmals möglich war, das Abitur an der Schule abzulegen. Aus diesem Grund gilt dieses Jahr auch als Gründungsjahr des Schiller-Gymnasiums.
Um das Platzproblem zu lösen, wurde schließlich 1913 mit der Errichtung eines neuen Schulgebäudes inklusive Turnhalle begonnen, während der Unterricht weiterhin teilweise in anderen städtischen Gebäuden stattfinden musste. Diese Umstände verschlimmerten sich mit Beginn des Ersten Weltkriegs, da das Hauptschulgebäude als Reserve-Lazarett gebraucht wurde. Darüber hinaus brachte der Krieg einen Mangel an Lehrkräften mit sich.
Als das neue Hauptgebäude nach Fertigstellung der Bauarbeiten im Oktober 1915 bezogen werden konnte, besuchten 362 Schüler die Oberrealschule. Heute stellt jenes im Jugendstil errichtete Gebäude den Altbau der Schule mit ihrem Wahrzeichen, dem Schillerturm, dar.
In der Nachkriegszeit durchlebte die Schule eine Vielzahl von Reformen, welche dem damals eher unklaren Bildungsziel zu verdanken waren und deren Gültigkeit meist nicht von langer Dauer war. Dies äußerste sich in häufigen Änderungen und Korrekturen des Stundenplans. Auch der damalige materielle und finanzielle Notstand sowie die vorübergehende französische Besetzung wirkten sich auf das Schulleben aus.
Im Schuljahr 1928/29 litt die Schule mit knapp 600 Schülern unter einem erneuten Platzmangel. Um eine wenigstens vorübergehende Lösung zu schaffen, wurde 1931 ein zusätzlicher Anbau (heute der Bösendorfer-Saal) an die Turnhalle (heute der Schiller-Saal) errichtet, in dem zwei weitere Klassenzimmer inklusive Nebenräume untergebracht wurden.
Bedeutung im Dritten Reich (1933–1945)
BearbeitenNach der Machtübernahme der NSDAP im Jahr 1933 war die Schule abermals von zahlreichen Reformversuchen und weiteren NS-ideologischen Maßnahmen betroffen. Im Zuge des nationalsozialistischen Antisemitismus musste 1938 an Ostern der letzte jüdische Schüler das Schiller-Gymnasium verlassen.
Im selben Schuljahr traten in ganz Deutschland neue Bestimmungen in Kraft, welche das höhere Schulwesen vereinheitlichen und auf ein achtstufiges Schulsystem ausrichten sollten. In diesem Zusammenhang erhielt die Schule auch einen neuen Namen; da das Schulgelände ohnehin schon an die Schillerstraße grenzte, lag es nahe, Friedrich Schiller als Namensgeber auszuwählen. Somit hieß die einstige Oberrealschule nun Schiller-Schule/Oberschule für Jungen in Offenburg/Baden.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde der Unterricht an der Schule deutlich erschwert und zeitweise unmöglich gemacht. Mehrfach waren die Schulgebäude für militärische Zwecke genutzt worden – erstmals im Winter 1939/40, als die Schule im Zuge der Vorbereitungen für den Westfeldzug teilweise als Pionierkaserne dienen musste. Auch die Turnhalle wurde im folgenden Sommer vorübergehend für den Arbeitsdienst genutzt.
Am 22. Oktober 1940 wurde die damalige Turnhalle des Gymnasiums zur Internierung verbliebener jüdischer Mitbürger aus Offenburg verwendet. Die insgesamt 101 Juden wurden bereits am frühen Morgen verhaftet, in der Turnhalle zusammengetrieben und im Laufe der folgenden Nacht per Zug ins Camp de Gurs, das damals größte französische Internierungslager, deportiert. Heute erinnern eine am Schiller-Saal angebrachte Tafel sowie ein davor platzierter Gedenkstein an jenes traurige Kapitel des Gymnasiums. Zudem findet seit dem Jahr 2000 jährlich am 22. Oktober eine Veranstaltung zum Gedenken an die deportierten Juden, von denen vermutlich nur ein einziger nach Offenburg zurückgekehrt ist, statt.
Das Unterrichten an Schulen wurde seitens der französischen Besatzungsmacht im November nach Kriegsende wieder erlaubt. Kurz darauf wurden die verhältnismäßig nur leicht beschädigten Räumlichkeiten der Schiller-Schule wieder für den Unterricht freigegeben.
Nach dem Krieg (1945–1960)
BearbeitenDie Schüler der Schiller-Schule mussten sich ihre Schulgebäude nach dem Krieg wieder mit anderen Schulen teilen, diesmal mit drei Gymnasien aus Offenburg. Dies hatte ein „Zusammenwürfeln“ der Klassen zur Folge, was sich unter anderem in Komplikationen wegen des unterschiedlichen Wissensstands der Schüler äußerte. Zudem ergaben sich in den oberen Jahrgangsstufen Klassenstärken von über 40 Schülern pro Klasse.
Im Jahr 1948 wurde der Name der Schule zeitgemäß angeglichen, wodurch sie schließlich mit Schiller-Gymnasium Offenburg ihren heutigen Namen erhielt.
Die französische Besetzung wirkte sich insofern auf den Unterricht aus, als dass es in der Nachkriegszeit zu Neuerungen im Unterrichts- und Prüfungsverfahren nach französischem Vorbild kam. Unter anderem wurde eine zentrale Erstellung der Abitur-Aufgaben für sämtliche Gymnasien Baden-Württembergs eingeführt, was nach anfänglichen Protesten bestehen blieb und sich bis heute bewährt hat. Verständlicherweise führte die Besatzungsmacht auch Französisch als erste Fremdsprache ein, das Notensystem wurde ebenfalls für kurze Zeit an das französische angeglichen. Ab 1950 beruhigte sich die reformpolitische Lage allmählich wieder.
Seit dem Jahr 1953 gibt es am Schiller-Gymnasium offiziell eine Schülervertretung. Ihr Zweck bestand und besteht noch heute darin, die Interessen aller Schüler vor der Schulverwaltung zu vertreten. In der Jubiläums-Festschrift der Schule von 1962 wird der Begriff Schülermitverwaltung im Rückblick auf deren Gründung noch als „nicht ganz zutreffend“ bezeichnet, „weil Schüler ja noch keine Verantwortung für Verwaltungsmaßnahmen übernehmen können“. Diese Ansicht scheint sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte geändert zu haben – aufgrund ihres gewachsenen Einflusses und ihrem (Mit-)Organisieren zahlreicher Schulveranstaltungen heißt die Schülervertretung heute Schülermitverantwortung (SMV).
Im Laufe der 50er Jahre wurde das Schulgeld in ganz Deutschland nach und nach abgeschafft, wodurch der Besuch des Schiller-Gymnasiums ab 1957 unentgeltlich war.
Per Beschluss des Kultusministeriums wurde im Jahr 1960 wieder Englisch als erste Fremdsprache eingeführt.
Der Weg zum Neubau (1960–1975)
BearbeitenZum mittlerweile dritten Mal hatte die Schule Anfang der 60er Jahre ein erneutes Platzproblem zu beklagen. Zu dieser Zeit wurden am Schiller-Gymnasium über 500 Schüler unterrichtet. Zunächst wurde ein damals im Turnhallen-Anbau untergebrachter Kindergarten wieder umgesiedelt, was jedoch keine längerfristige Lösung darstellte. Eine solche konnte auch in den folgenden Jahren nicht gefunden gefunden werden; stattdessen endete ein erbetener Umbau der Turnhalle nach mehrjähriger Untersuchung der Angelegenheit schließlich mit dem Bau eines provisiorischen Pavillons. Dieses im Jahr 1965 auf dem Schulhof errichtete Gebäude bot Platz für vier Klassen.
Keine zwei Jahre später sprach der damalige Schulleiter des Schiller-Gymnasiums angesichts der mittlerweile 750-köpfigen Schülerschaft von einer „drohenden Katastrophe“. Die Stadt reagierte wiederum mit einem Provisorium, indem der Unterricht teilweise in andere Offenburger Schulen verlegt wurde. Während über andere Lösungsmöglichkeiten nachgedacht wurde, ergaben sich durch das Hin- und Herpendeln zwischen den Schulen und die zeitweise Abwesenheit von Lehrern Zeit- und Kommunikationsprobleme.
Erst 1968 entschloss sich die Stadt für die Errichtung eines Anbaus – allerdings an das Offenburger Oken-Gymnasium, dessen Umbaumöglichkeiten für günstiger als die des Schiller-Gymnasiums erachtet wurden. Als die Bauarbeiten ein Jahr später abgeschlossen waren, wechselte ein Teil der Schüler und Lehrer des Schiller-Gymnasiums auf das Oken-Gymnasium, was die Schüleranzahl auf 644 im Schuljahr 1969/70 reduzierte. Da jedoch absehbar war, dass man in Anbetracht der nach wie vor steigenden Anzahl an Neuzugängen langfristig nicht um den Bau eines großen Anbaus ans Schiller-Gymnasium herumkam, wurde ein solches Vorhaben im Jahr 1970 beschlossen. Nachdem der Gemeinderat dem Kauf eines angrenzenden Firmengrundstücks zugestimmt hatte, konnten die Baumaßnahmen kurze Zeit später beginnen und 1974 abgeschlossen werden.
Mit dem an der Ostseite des Altbaus angrenzenden Neubau war die Kapazität des Gymnasiums nahezu verdoppelt worden. Die neue, dreigeteilte Sporthalle überstieg die Ausmaße der alten Turnhalle bei weitem und ermöglichte es nun, drei Klassen unabhängig voneinander Sportunterricht zu erteilen. Im Schuljahr nach der Fertigstellung des Neubaus verzeichnete das Schiller-Gymnasium erstmals mehr als 900 Schüler, welche in insgesamt 29 Klassen unterteilt waren. Die direkte Verbindung von Alt- und Neubau erfolgte ein Jahr später im Zuge der Renovierungsarbeiten am Altbau. Hierbei wurden fast alle Fachräume zu Klassenzimmern umgebaut, der Großteil der Fachräume war dagegen im Neubau untergebracht worden. Auch eine Hausmeister-Wohnung im Dachgeschoss des Altbaus sowie eine kleine Küche wurden integriert.
Spätere Entwicklung (1975 bis heute)
BearbeitenIm Schuljahr 1979/80 musste das Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg wegen Umbauarbeiten teilweise im Schulgebäude untergebracht werden. Da sich das Schiller-Gymnasium aber mit einem bis dato „ungeschlagenen“ Rekordwert von 1449 Schülern ohnehin schon auf dem Weg zu einem erneuten Raumproblem befand, war es notwendig, bestimmte Fachräume wieder zu Klassenzimmern umzufunktionieren. In den folgenden Jahren ging die Anzahl der Schüler jedoch zurück und sank Mitte der 80er Jahre wieder in den dreistelligen Bereich. Man ging dazu über, die relative Anzahl der Klassen zugunsten der Klassengröße zu erhöhen. Der heutige Bösendorfer-Saal musste nicht mehr als standardmäßiger Unterrichtsraum dienen und erhielt seine heutige Funktion des Proberaums. Auch der Pavillon, der nach wie vor mitten auf dem Schulhof stand, war nun überflüssig und wurde schließlich nach über 20 Jahren „provisorischer“ Nutzung abgerissen.
Nachdem die alte Turnhalle mit der Errichtung des Neubaus nur knapp dem Abriss entgangen war, hatte man in den Jahren danach erstmals ihre Renovierung in Erwägung gezogen. Dieses Projekt konnte erst im Jahr 1991 abgeschlossen werden und verlieh der ehemaligen Turnhalle die Funktion eines Veranstaltungssaals, welcher von nun an Schillersaal hieß.
Im Jahr 2004 wurde der kleine schuleigene Park, welcher an die Außenseite des Altbaus angrenzte, umgestaltet und um ein „Freiluft-Klassenzimmer“ ergänzt.
Zu umfangreichen Baumaßnahmen kam es erneut im Schuljahr 2006/07. Das bislang völlig ungenutzte Dachgeschoss des Altbaus sollte komplett renoviert werden, um Platz für zwei große Kunst-Fachräume zu bieten. Die alten Kunsträume im Erdgeschoss, welche somit nicht mehr gebraucht wurden, wurden ebenfalls renoviert. Hier entstanden zwei Computerräume, ein sogenannter Schülerarbeitsraum mit mehreren Computern sowie eine Schülerbibliothek. Die früheren Computerräume wurden wiederum zu NwT- und Physik-Fachräumen umgebaut. Zu den Umbauarbeiten zählte ebenfalls die Errichtung einer Mensa. Bislang war die Zwischenverpflegung der Schüler durch eine im Erdgeschoss untergebrachte Bäckerei sichergestellt worden. Nun wurde der ehemalige Aufenthaltsraum an seiner Außenseite erweitert, renoviert und zur Mensa umgebaut. Seitdem haben die Schüler die Möglichkeit, Zwischenverpflegung sowie von der Stadt bezuschusste Mittags-Menüs in der Mensa zu kaufen.
Ehemalige Schulleiter
Bearbeiten- 1897–1910: Franz Dosch
- 1910–1912: Friedrich Metzger
- 1912–1919: Karl Lang
- 1919–1929: Karl Schwarzhans
- 1930–1939: Dr. Hermann Rieder
- 1939–1941: Dr. Karlhans Grueninger
- 1941–1945: August Gramlich
- 1946–1956: Gustav Spreter
- 1956–1965: W. Flügler
- 1966–1980: B. Schütt
- 1980–1987: Dr. Hermann Schottmüller
- 1987–1997: Wener Tolz
- 1998–2007: Friedbert Firner
Prominente ehemalige Schüler
Bearbeiten- Hubert Burda (* 1940)
- Jürgen Todenhöfer (* 1940)
- Christina Obergföll (* 1981)
Schulgelände
BearbeitenDas Hauptgebäude des Gymnasiums besteht aus einem Alt- und einem Neubau. Neben den Klassenzimmern beinhaltet der vierstöckige Altbau Fachräume der Fächer Kunst, Religion, Geschichte, Musik und Erdkunde. Der angrenzende Neubau bildet den größten Teil des Schulgebäudes. In seinen drei Stockwerken befinden sich die Fachräume sämtlicher naturwissenschaftlicher Fächer, zudem die Computerräume, die Schulmensa, weitere Klassen- und Musikräume sowie die Sporthalle. Letztere ist mit einer Lehrer-Tiefgarage und einem Kraftraum unterkellert.
Die ehemalige Turnhalle, heute der Schiller-Saal, wird überwiegend für größere Veranstaltungen wie Konzerte und Aufführungen genutzt. Der daran angebaute, deutlich kleinere Bösendorfer-Saal dient als Unterrichts-, Probe- und Prüfungsraum. Die einstige Dienerwohnung, welche sich im selben Gebäude wie der Schiller-Saal befindet, wird im Sinne eines besonderen Privilegs der Kursstufe den elften und zwölften Klassen als Aufenthaltsort zur Verfügung gestellt.
Auf dem Gelände befinden sich neben dem Schulhof außerdem ein Klettergerüst, eine Kletterwand, zwei Tischtennisplatten und ein Sportplatz, welcher als Basketball- und Handballfeld mit Weitsprunggrube und Kugelstoßanlage ausgelegt ist. Ebenfalls zum Schulhof gehört der nach einem ehemaligen Schulleiter benannte Friedbert-Firner-Park, welcher an eine Seite des Altbaus angrenzt und ein Freiluft-Klassenzimmer im Stil eines Amphitheaters beinhaltet.
Als Abstellmöglichkeit für Fahrräder wurde unter dem Neubau ein großer Fahrradkeller errichtet, weitere Fahrradständer befinden sich im Schulhof.
Bildungsangebot
BearbeitenMusik
BearbeitenInsbesondere das Musik-Profil hat am Schiller-Gymnasium eine lange Tradition. In insgesamt drei Musik-Fachräumen sowie dem Bösendorfer-Saal findet ein erweiterter Musikunterricht statt, welcher den Klassen 5–7 zweistündig und den Klassen 8–10 einstündig erteilt wird. Darüber hinaus verfügt die Schule über einen Musikzug, dessen Schüler in den Klassen 5–7 drei Stunden und in den Klassen 8–10 vier Stunden Musikunterricht erhalten. Die Teilnahme ist mit regelmäßigen Veranstaltungen wie beispielsweise musikalischen Elternabenden und Studien- bzw. Konzertreisen verbunden. Im Musikzug ist die Teilnahme am einstündigen Schulchor Pflicht.
Der Chor ist wiederum unabhängig voneinander in einen Mittelstufen- und einen Oberstufenchor gegliedert. Des weiteren gibt es am Schiller-Gymnasium ein Vororchester („kleines Orchester“), ein Orchester („großes Orchester“) und je eine Big Band für Einsteiger und Fortgeschrittene. Die Teilnahme an sämtlichen musikalischen Gruppen ist grundsätzlich für jeden interessierten Schüler möglich.
Eine Kooperation mit dem Bundesgymnasium in Weiz (Österreich) wurde zu einer musikalischen Partnerschaft mit regelmäßigen Besuchen der Chöre, der Orchester und der Big Bands ausgebaut.
Seit dem Schuljahr 2004/05 bietet die Schule in der Jugendakademie Musik musikalische Projekte für begabte Jugendliche der ganzen Region an.
Sprachen
BearbeitenAls Alternative zum Musikzug kann auch der bilinguale Zug Englisch gewählt werden. Die Schüler dieses Zugs erhalten über die Klassen 5–10 verteilt insgesamt zehn Wochenstunden mehr Englischunterricht als der Normalzug. Ab Klasse 7 werden auch andere Fächer wie Erdkunde, Gemeinschaftskunde, Biologie und Geschichte teilweise auf Englisch erteilt.
Das Fremdsprachenangebot wird ergänzt durch eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften, deren Besuch für jeden Schüler möglich ist. Neben den Arbeitsgemeinschaften für die standardmäßigen Profil-Sprachen (Englisch, Französisch, Latein und Spanisch) ist es an der Schule seit kurzem möglich, Arbeitsgemeinschaften in den Sprachen Arabisch, Hebräisch, Griechisch und Chinesisch zu besuchen. Ebenfalls angeboten wird eine Rhetorik-AG.
Die erlernten Sprachkenntnisse aller Profil-Sprachen werden durch regelmäßige Schüleraustausche (→ Schulpartnerschaften) vertieft. Auch ein deutsch-chinesischer Schüleraustausch ist möglich.
Sport
BearbeitenNeben dem normalen Sportunterricht gibt es eine Volleyball-Talentförderung. Ziel dieses Konzepts ist die frühe Grundausbildung talentierter Schüler in Zusammenarbeit mit den Vereinen und Verbänden. Dies wird unter anderem durch zusätzlichen, volleyballfixierten Sportunterricht erreicht. Dass sich die Förderung bewährt, zeigt sich regelmäßig bei inner- und außerschulischen Volleyballturnieren (→ Sportliche Erfolge). Für die Volleyball-Förderung erhielt das Schiller-Gymnasium im Jahr 2002 das Grüne Band des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) und der Commerzbank (damals Dresdner Bank).
Auch für jeden Schüler, der das Angebot der Volleyball-Förderung nicht wahrnimmt, ist die Teilnahme an drei verschiedenen Volleyball-Arbeitsgemeinschaften (je nach Klassenstufe) möglich. Außerdem werden Arbeitsgemeinschaften für die Sportarten Badminton, Fußball, Handball und Judo angeboten.
Naturwissenschaften
BearbeitenDas naturwissenschaftliche Profil des Schiller-Gymnasiums erfreut sich wachsender Bedeutung. Ergänzend zum Fach Biologie wird die Neugier der jungen Schüler sowie deren Experimentierfreude bereits in den Klassen 5 und 6 mit dem zusätzlichen Fach Naturphänomene gefördert. Hinzu kommen die Projekte Natur erleben in der 5. und Natur erforschen in der 6. Klasse.
Informatik
BearbeitenMit dem Umbau und der Neueinrichtung der Computer-Räume im Schuljahr 2006/07 gewann der Fachbereich Informatik stark an Bedeutung. Seit dem Schuljahr 2009/10 ist das Schiller-Gymnasium eine von bundesweit nur wenigen „Versuchsschulen“, die das Fach Informatik in der Kursstufe als Profilkurs (vierstündig) anbieten. Die Wertung erfolgt wie bei jedem anderen Leistungskurs auch, jedoch muss die schriftliche Abiturprüfung im jeweiligen Neigungsfach abgelegt werden.
Für alle Schüler der Klassen 10 und 11 existiert zudem eine Informatik-Arbeitsgemeinschaft.
Schulpartnerschaften
BearbeitenDas Schiller-Gymnasium pflegt seit vielen Jahren sprachliche und musikalische Kooperationen mit Schulen in Partnerstädten von Offenburg:
- Frankreich: Lons-le-Saunier
- Österreich: Weiz (Bundesgymnasium Weiz)
- England: Borehamwood (Haberdashers’ Aske’s School)
- Polen: Allenstein (Gymnasium Maria Sklodowska-Curie)
Des Weiteren hat das Gymnasium in den vergangenen Jahren Kontakte zu Schulen in folgenden Städten aufgebaut:
- Spanien: Badajoz (IES Zurbarán)
- China: Peking (Experimental High School of Beijing Normal University)
- frz. Schweiz: Lausanne
- USA: Oconomowoc (Oconomowoc High School)
- Israel: Giw’atajim (Thelma Yellin High School of the Arts)
Bei den Partnerschaften mit den Schulen in Weiz und Giw’atajim handelt es sich um rein musikalische Kooperationen, welche für Reisen der schuleigenen Musikgruppen genutzt werden.
Mit allen anderen Schulen werden regelmäßige Schüleraustausche veranstaltet. Um die Teilnehmerzahl moderat zu halten und dem eigentlichen Ziel des Lerneffekts nachzukommen, richten sich die Austauschprogramme (je nach Sprache und Kultur) immer nur an ein bis zwei Klassenstufen. So ist beispielsweise der deutsch-englische Schüleraustausch in Klasse 7 vorgesehen, wohingegegen der deutsch-spanische für die Klassen 9 und 10 gedacht ist. Die Schüleraustausche finden in der Regel im Ein- bis Zweijahresrhythmus für eine Dauer von jeweils 1–4 Wochen statt.
Öffentlichkeitsarbeit
BearbeitenFörderverein
BearbeitenIm Jahr 1981 wurde der Förderverein Schiller-Gymnasium als eingetragener gemeinnütziger Verein von 25 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. Mittlerweile ist der Verein über 700 Mitglieder stark, zu ihnen zählen ehemalige wie aktive Schüler und Lehrer sowie Eltern von Schülern und andere Personen, denen eine finanzielle Förderung der Schule am Herzen liegt.
Der Förderverein finanziert sich durch Spenden und einen festen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 15 Euro. Das Geld dient in erster Linie der Unterstützung finanziell schwacher Familien, vor allem was die Teilnahme an kostenintensiven Schulveranstaltungen anbelangt. Weiterhin fließen Gelder in den Aus- und Umbau der Räumlichkeiten, die Verschönerung des schuleigenen Friedbert-Firner-Parks, aktuelle Projekte, Schulfeste und den Materialkauf für die Fächer Musik und Astronomie.
Ehemaligenverein
BearbeitenEinen weiteren Verein stellen die 2008 gegründeten „Schilleraner“ dar. Dabei handelt es sich um den Verein der ehemaligen Schüler des Schiller-Gymnasiums. Die „Schilleraner“ wurden gegründet, um ein Zusammenfinden einstiger Abitur-Jahrgänge in Form von Ehemaligen-Treffen zu erleichtern. Insbesondere bei den Vorbereitungen für das 100-jährige Bestehen des Schiller-Gymnasiums im Jahr 2012 spielt der Verein eine wichtige Rolle, was die Kontaktierung ehemaliger Schüler für bestimmte „Ehemaligentage“ im Rahmen dieses runden Jubiläums anbelangt.
Sonstiges
BearbeitenViermal jährlich erscheint eine Broschüre namens „Schiller Aktuell“, welche jedem Schüler ausgeteilt wird und wichtige Neuigkeiten, Berichte, Ankündigungen, Termine und ähnliches erhält. Ein umfangreiches Jahrbuch wurde bis zum Jahr 2007 noch von der eigens dafür gegründeten Jahrbuch-AG erstellt, danach wurde die Arbeitsgemeinschaft wegen zu geringer Nachfrage aufgelöst.
Schulprojekte
BearbeitenUmweltschutz
BearbeitenIm Sinne des Projekts „Sonne in die Schule“ speist eine auf dem Flachdach des Neubaus errichtete Photovoltaikanlage seit Ende 2004 elektrischen Strom ins Offenburger Stromnetz ein. Ihre Nennleistung beträgt 4.000 W, somit produziert das Schiller-Gymnasium jedes Jahr etwa 3.500 kWh elektrischen Solarstrom. Dies bedeutet einen Jahreserlös von rund 2.100 Euro, wodurch die Anschaffungskosten der Anlage voraussichtlich im Jahr 2014 gedeckt sein werden.
Wetterstation
BearbeitenSchüler eines Informatik-Kurses trugen im Jahr 2009 zur Entwicklung einer am Schillerturm angebrachten Wetterstation mit Webcam bei. Seitdem ist es möglich, aktuelle Wetterdaten (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Windgeschwindigkeit und -richtung sowie Sonnenscheindauer und -intensität) und Webcam-Standbilder auf der Homepage der Schule zu betrachten. Die Daten aktualisieren sich alle zehn Minuten.
Darüber hinaus wurde die Wetterstation im Jahr 2011 um eine Emfpangsanlage für Wettersatelliten erweitert, welche die Online-Wetterdaten zukünftig um Satellitenbilder ergänzen soll.
Mediation
BearbeitenUm im Rahmen des Projekts „Soziales Lernen“ für eine bessere Mobbing- und Gewaltprävention zu sorgen, haben sich inzwischen 15 Lehrkräfte des Schiller-Gymnasiums einer eineinhalbjährigen Mediatoren-Ausbildung unterzogen. Seit kurzem geben diese Mediations-Lehrer ihr wissen auch an „Schülermediatoren“ weiter. Bei Konflikten unter Schülern sollen die Mediatoren ein Konfliktgespräch zwischen den Beteiligten leiten, um für besseres Verständnis und Akzeptanz zu sorgen. Die Schüler können im Falle eines Konflikts zu einem solchen Gespräch verpflichtet werden, gegebenenfalls auch zu weiteren.
Trivia
Bearbeiten- Im Jahr 2001 wurden einige Szenen für die Tatort-Folge Gewaltfieber im Schiller-Gymnasium gedreht.
Erfolge und Auszeichnungen
BearbeitenAuszeichnungen der Schule
Bearbeiten- 2011: Auszeichnung zur MINT-freundlichen Schule
Musikalische Erfolge
Bearbeiten- 2006: 1. Chorpreis Deutsche Sprache (Oberstufenchor), Schulchortage Müllheim
- 2010: 3. Chorpreis Deutsche Sprache (Oberstufenchor), Schulchortage Müllheim
Sportliche Erfolge
BearbeitenPLATZHALTER
Literatur
BearbeitenPLATZHALTER
Weblinks
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