Lithographie eines alten Mannes mit seniler Demenz nach J. Williamson, circa 1890.

Demenz (von de „abnehmend“ und mens „Verstand“) ist eine Krankheit des Gehirns, die Menschen sehr vergesslich macht. Demenz beeinflußt die Wahrnehmung, das Denken, das Empfinden und das Verhalten. Bei einigen Formen wird die gesamte Persönlichkeit verändert. Dies gilt zum Beispiel für die häufigste Form der Demenz, die Alzheimer-Krankheit. Demenz tritt in den allermeisten Fällen erst im hohen Alter auf. Junge Menschen sind nur ganz selten betroffen.

Verlauf der Demenzerkrankung

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Zu Beginn einer Demenzerkrankung sind die Anzeichen nur gering ausgeprägt und schwierig zu erkennen. Leichte Vergesslichkeit und gelegentliche Stimmungsschwankungen gibt es auch bei gesunden Menschen ab und zu. Bei Demenz wird das mit der Zeit immer mehr. Es ist, als würden Erinnerungen in Seifenblasen gespeichert, die schon nach kurzer Zeit zerplatzen. Als erstes vergißt der betroffene Mensch manche Ereignisse, die vor kurzem geschehen sind. Als letztes vergißt er Erlebnisse aus seiner Kindheit und Jugend.

Gleichzeitig werden auch erlernte Fähigkeiten wieder verlernt. Erst werden schwierige Dinge verlernt, wie man sie für den Beruf braucht. Mit der Zeit werden auch einfache Dinge verlernt, wie Schuhezubinden oder mit dem Löffel essen. Im Endstatium ist der Demenzkranke hilflos wie ein Baby, kann nicht mehr sprechen, nicht mehr vernünftig denken. Alles um ihn herum ist unverständlich; anderen Menschen kann er sich kaum noch mitteilen; innerlich schwappen die Gefühle über. Viele demente Menschen erreichen allerdings gar nicht das Endstadium, weil sie vorher aus anderen Gründen sterben.

Therapie und Umgang mit dementen Menschen

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Die an Demenz erkrankte Witwe Isabella von Portugal im Kreise ihrer Kinder und ihres Personals. Ölmalerei von Pelegrín Clavé aus dem Jahr 1846

Die Verständigung mit dementen Menschen wird mit fortschreitendem Verlauf immer schwieriger. Die Gefühle stehen zunehmend im Vordergrund des Erlebens. Es braucht viel Geduld und Einfühlungsvermögen, sich in diese Gefühls- und Erlebniswelt hinein zu versetzen. Demente Menschen fühlen sich sonst bedrängt und reagieren mit Abwehr.

Demenz ist bei alten Menschen sehr häufig. Sie wird manchmal mit Depression verwechselt, die bei alten Menschen auch häufig ist. Bei etwa jedem zweiten wird irgendwann eine Demenz diagnostiziert. Es wären noch viel mehr, wenn man alle alten Menschen darauf untersuchen würde. Dies gilt allerdings nicht für alle Gegenden auf der Welt. Vermutlich hängt das mit dem Lebensstil der Menschen zusammen. Wer gesund lebt, erkrankt später oder gar nicht an Demenz. Dazu gehört regelmäßiger Sport, gesunde Ernährung, Zähneputzen, Verzicht auf Tabakrauchen und größere Mengen Alkohol sowie ein stabiles soziales Umfeld. Heilungsmöglichkeiten für Demenz git es nicht. Medikamente können lediglich den Verlauf etwas beeinflussen oder die Beschwerden lindern.

Manchen Betroffenen hilft Gedächtnistraining ihre Fähigkeiten zu erhalten oder sogar wieder etwas zu verbessern. Am meisten hilft es, wenn die Menschen in der Umgebung die veränderten Ausdrucksweisen zu verstehen lernen. Sich verstanden zu fühlen ist für kranke Menschen noch wichtiger als für gesunde. Die Fähigkeit, Körpersprache, Tonfall und Gesichtsausdruck zu erkennen, bleibt bei Demenz lange erhalten. So kann auch dann noch nonverbal kommuniziert werden, wenn Worte nicht mehr gut verstanden werden.

Sinnliche Wahrnehmungen wie Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Fühlen bleiben auch erhalten. Dies wird beim Snoezelen genutzt, bei dem man in einer kuscheligen Umgebung leisen Klängen lauschen und Lichteeffekte beobachten kann. Das wirkt beruhigend und läßt Ängste verschwinden.

Wikipediaartikel: Demenz

Literatur

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Commons: Demenz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Demenz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen