Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Günther Niedenführ (Generalleutnant)
Günther Niedenführ, (* 26. März 1888 in Wreschen, † 6. Mai 1961 in Buenos Aires), war ein Generalleutnant der Deutschen Wehrmacht und Berater des argentinischen Generalstabs.
Militärische Laufbahn von Ende 1908 bis Anfang 1935
BearbeitenGünther Niedenführ trat am 14. September 1908, im Alter von 20 Jahren, als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam zum Fußartillerie-Regiment „Encke“ (Magdeburgisches) Nr. 4. Dort wurde er am 27. Januar 1910 zum Leutnant befördert. Sein Leutnantspatent wurde auf den 29. Januar 1908 rückdatiert (siehe Rangdienstalter). Auch vor Beginn des Ersten Weltkrieges gehörte er noch zum Magdeburgisches Fußartillerie-Regiment „Encke“ Nr. 4. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Oberleutnant, am 18. April 1917 zum Hauptmann befördert. Während des Ersten Weltkriegs wurde Niedenführ verwundet. Er erhielt neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere militärische Auszeichnungen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Im 200.000 Mann-Übergangsheer gehörte er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 4. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 4. (Preuß.-Sächs.) Artillerie-Regiment übernommen. Dort war Niedenführ die nächsten Jahre Batterieoffizier. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er im Generalstab der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt an der Oder eingesetzt. 1925/26 wurde er für die nächsten fünf Jahre in den Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Bei diesem wurde er am 1. Februar 1928 zum Major befördert. 1930/31 wurde er in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er die nächsten Jahre in der Heeresabteilung (T 1) des Truppenamtes (TA) eingesetzt. Am 1. September 1932 wurde er zum Oberstleutnant, genau zwei Jahre später zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1935 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
Militärberater in Südamerika
Bearbeiten- in Argentinien: 01.10.1935 bis 30.06.1940
- in Brasilien: 01.07.1940 bis 01.07.1942
Am 1. Oktober 1935 ging Niedenführ als militärischer Berater nach Argentinien. Am 1. Mai 1939 wurde ihm der Charakter eines Generalmajors verliehen. Am 30. Juni 1940 beendete er seine Tätigkeit als militärischer Berater in Argentinien und begann am 1. Juli 1940 seine Tätigkeit als Luftattaché in Rio de Janeiro (Brasilien). Als solcher wurde er am 1. Juli 1941 zum Generalmajor z.V. befördert. Nachdem ein knappes Jahr später, am 1. Juni 1942, seine Tätigkeit in Brasilien endete, kehrte er nach Europa zurück.
Wehrwirtschaftsstab und Wirtschaftsinspektion im Osten
Bearbeiten- Wehrwirtschaftsstab Kaukasus und Wirtschaftsinspektion Kaukasus: 20.08.1942 bis 30.09.1942
- Wirtschaftsinspektion Mitte: 01.10.1942 bis ?, in Weißrussland?
Mitte August 1942 wurde Niedenführ zum Wehrwirtschaftsstab Kaukasus versetzt. Er leitete rund sechs Wochen lang die Wirtschaftsinspektion Kaukasus, nämlich vom 20. August 1942 bis zum 30. September 1942, danach die Wirtschaftsinspektion Mitte. Am 1. Oktober 1942 wurde er zum Wehrwirtschaftsführer der Heeresgruppe A ernannt. Am 31. Dezember 1942 wurde zwar angeblich seine Verwendung aufgehoben und er damit endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet, trotzdem wurde er am 1. Juli 1943 zum Generalleutnant z.V. befördert.
Quelle: Lexikon der Wehrmacht
1943 in Borissow, Weißrussland; siehe: https://www.zeithistorische-forschungen.de/file/2826/download?token=yX8YlnJO&psig=AOvVaw2AGTGPlTWM0OUCsWTqy-ZS&ust=1668626780963000&source=images&cd=vfe&ved=2ahUKEwi2x82l9bD7AhXwRPEDHV-UDCMQjhx6BAgAEAs
- Aufbau einer deutschen militärischen Wirtschaftsorganisation zur direkten Ausbeutung Ungarns: von ? bis 16.04.1944
Der für den Aufbau einer deutschen militärischen Wirtschaftsorganisation zur direkten Ausbeutung aus Weißrußland nach Ungarn beorderte General Günther Niedenführ141 bemühte sich zwar um die Erlaubnis für den Aufbau eines solchen Apparats zumindest in Ostungarn, das näher hinter der heranrückenden Front lag. Er blieb aber ohne Unterstützung durch den Oberquartiermeister Ungarn und den Generalquartiermeister des Heeres und erhielt am 16. April [1944] schließlich den Befehl zum Abrücken.142 Im März 1944 waren auch Feldwirtschaftskommandos nach Ungarn entsandt und Niedenführ unterstellt worden. Sie erhielten dann jedoch von Generalfeldmarschall v. Weichs die Anweisung, sie dürften nicht einmal ungarische Betriebe betreten oder dienstlich mit Betriebsleitern sprechen – bis sie in der zweiten Aprilhälfte ebenfalls abgezogen wurden.
- Rückkehr von Ungarn nach Weißrussland, Heeresgruppe Mitte: Mitte April 1944 bis ?
» ...am 24. April 1944 ....99 Der aus Ungarn nach Weißßrußland zurückgekehrte Wirtschaftsfunktionär General Niedenführ scheint etwa gleichzeitig dafür gesorgt zu haben, daß die Heeresgruppe Mitte 30.000 ungarische Juden für den Stellungsbau anforderte, allerdings ohne Erfolg.100«
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges
BearbeitenGünther Niedenführ starb am 6. Mai 1961 in Buenos Aires, Argentinien.
Quellen
BearbeitenOOCieties
BearbeitenGeneralleutnant z.V. Günther Niedenführ Born: 26.03.1888 in Wreschen. Died:
Promotions: 14.09.1908 Fahnenjunker 27.01.1910 Leutnant (mit Patent vom 29.01.1908) Oberleutnant Hauptmann 01.02.1928 Major (16a) 01.09.1932 Oberstleutnant 01.09.1934 Oberst 01.05.1939 Charakter als Generalmajor 01.07.1941 Generalmajor z.V. 01.07.1943 Generalleutnant z.V.
Career: 14.09.1908 Entered service as a Fahnenjunker. 27.01.1910 Commissioned as a Leutnant in Fussartillerie-Regiment Nr. 4. [O1.05.1931] Assigned to the Heeresabteilung of the Truppenamt / Reichswehrministerium. Discharged from military service. Milit. Berater in Argentinien (Military Advisor in Argentina). 01.07.1940 - 01.06.1942 Luftattachee in Rio de Janeiro. 20.08.1942 - 01.10.1942 (?) Wehr Wirtsch.St. Kaukasus. 01.10.1942 - 31.12.1942 (?) Wehr Wirtsch. Führ. Heeresgruppe A. 31.12.1942 Retired.
Awards & Decorations: 1914 Eisernes Kreuz I. Klasse 1914 Eisernes Kreuz II. Klasse Kgl. Bayer. Militär-Verdienstorden IV. Klasse mit Schwertern Hamburgisches Hanseatenkreuz k.u.k. Österr. Militär-Verdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration ca. 1918 Verwundetenabzeichen, 1918, in Schwarz ca. 1934 Ehrenkreuz für Frontkämpfer 00.00.193 _ Wehrmacht-Dienstauszeichnungen 00.00.191_ War Medal (Iron Crescent; Turkey) 00.00.191 _ Officer's Cross of the Royal Bulgarian Military Service Order
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Quelle: https://www.oocities.org/~orion47/WEHRMACHT/HEER/Generalleutnant2/NIEDENFUEHR_GUENTHER.html
Lexikon der Wehrmacht
BearbeitenNiedenführ, Günther
Geb. 26. März 1888, Wreschen
Gest. 1961, Buenos Aires (Argentinien)
Günther Niedenführ trat am 14. September 1908 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Magdeburgisches Fußartillerie-Regiment „Encke“ Nr. 4. Bei diesem wurde er am 27. Januar 1910 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 29. Januar 1908 datiert. Auch vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er noch zum Magdeburgisches Fußartillerie-Regiment „Encke“ Nr. 4. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 18. April 1917 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet. Ihm wurden im Ersten Weltkrieg neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer gehörte er dann zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 4. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 4. (Preuß.-Sächs.) Artillerie-Regiment übernommen. Dort wurde die nächsten Jahre als Batterieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann im Generalstab der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt an der Oder eingesetzt. 1925/26 wurde er dann für die nächsten 5 Jahre in den Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Bei diesem wurde er am 1. Februar 1928 zum Major befördert. 1930/31 wurde er dann in das Reichswehrministerium ebenfalls in Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt die nächsten Jahre in der Heeresabteilung (T 1) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. Am 1. September 1932 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Genau zwei Jahre später wurde er zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1935 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Am 1. Oktober 1935 ging er dann als militärischer Berater nach Argentinien. Als solchem wurden ihm am 1. Mai 1939 die Charakter eines Generalmajor verliehen. Am 30. Juni 1940 beendete er die Tätigkeit als militärischer Berater. Er begann am 1. Juli 1940 seine Tätigkeit als Luftattaché in Rio de Janeiro in Brasilien. Als solcher wurde er am 1. Juli 1941 zum Generalmajor z.V. befördert. Am 1. Juni 1942 endete seine Tätigkeit in Brasilien. Er begab sich dann wieder nach Europa. Dort wurde er Mitte August 1942 zum Wehrwirtschaftsstab Kaukasus versetzt. Am 1. Oktober 1942 wurde er dann zum Wehrwirtschaftsführer der Heeresgruppe A ernannt. Am 31. Dezember 1942 wurde angeblich seine Verwendung aufgehoben und er damit aus der Wehrmacht endgültig verabschiedet. Trotzdem wurde er am 1. Juli 1943 zum Generalleutnant z.V. befördert.
Quelle: Lexikon der Wehrmacht, „Niedenführ, Günther“, Generalleutnant Günther Niedenführ, Personenregister/ N/ NiedenfuehrGuenther.htm
Gerlach, „Kalkulierte Morde“
Bearbeiten»Die Wirtschaftsinspektion Mitte [...] Ihre Kommandeure waren vom 9. Juni 1941 bis zum 15. Juli 1942 Generalleutnant Wolfgang Weigand, dann bis zum 26. März 1943 Oberst Armold Heintz und schließlich der vorherige Wirtschaftsinspekteur Kaukasus, General Günther Niedenführ, der zwischen dem 9. Januar und 2. März 1944 von General Nagel vertreten wurde.«
Quelle: Christian Gerlach, „Kalkulierte Morde: Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrußland 1941 bis 1944“, Hamburger Edition HIS, 29.05.2013, 1232 Seiten, Seite 15 https://books.google.de/books?id=i119DwAAQBAJ&pg=PA15-IA25&lpg=PA15-IA25
Forum Axis History
BearbeitenGünther Niedenführ: 06.08.1942 zugeteilt dem O.Qu. im OKH 20.08.1942 Wehrwirtschaftsstab im Kaukasus 01.10.1942 Wehrwirtschaftsführer Heeresgruppe A 31.12.1942 Mob. Bestimmung aufgehoben
Quelle: Forum Axis History
Wi In Kaukasus formed Dec 1941 Inspekteur Gen Maj der Luftwaffe Dr Gunther Ziegler 12.41 Gen Maj Wilhelm Nagel 1942 Gen Maj z.V. Günther Niedenführ 20.8.42 - 30.9.1942
Quelle: Forum Axis History, t=145760
Bundesarchiv
BearbeitenGeneralleutnant Günther Niedenführ (26.03.1888 - 06.05.1961)
Quelle: Bundesarchiv, BArch, MSG 109/1871, https://repository.cendari.dariah.eu/ja/dataset/e2aa9b7f-5729-47ff-897a-5cc1e237fad4/resource/d80effb6-09b0-48f7-a366-deb01a4b3a4a/download/de1958msg109.xml
Gliech, „Die deutsch-argentinischen Militärbeziehungen (1900-1945)“
Bearbeiten»... Mitte der dreißiger Jahre entsandte Hitler wieder eine deutsche Militärmission nach Argentinien. Von General Niedenführ geleitet, gehörten ihr ein General, ein Oberst der Artillerie und drei Majore an.« [S. 89]
»Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs führte die fortdauernde Präsenz deutscher Militärmissionen in Argentinien und die Sympathien, die Teile des Offizierkorps für das Deutsche Reich empfanden, zu schweren Verstimmungen mit Großbritannien und den USA. Mitte 1940 musste die deutsche Militärmission Argentinien verlassen.« [S. 90]
» Deutsche Militärinstrukteure in Argentinien (1936-01.08.1940) (Newton 1991: 115)
- Major Rudolf Berghammer (Kavallerie)
- Major Otto Kriesche (Luftwaffe)
- Major Joachim Hans Moehring (Quartiermeister)
- General Günther Niedenführ (Berater des arg. Generalstabs)
- Oberst Friedrich Wolf (Artillerie) «
Quelle: Oliver Gliech, „Die deutsch-argentinischen Militärbeziehungen (1900-1945)“, S. 75 bis 95, https://publications.iai.spk-berlin.de/servlets/MCRFileNodeServlet/Document_derivate_00000811/BIA_135_075_095.pdf
Newton, „The Nazi Menace in Argentina, 1931-1947“
BearbeitenNewton, Ronald C. (1991): „The Nazi Menace in Argentina, 1931-1947“. Palo Alto: Pacific Books,
montedo.com.br
Bearbeiten- Em plena Segunda Guerra, general alemão visitou Batalhão de Infantaria em SC [Santa Catarina]
jul 9, 2012 https://www.montedo.com.br/2012/07/09/em-plena-segunda-guerra-general-alemao/
Übersetzung (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)):
Mitten im Zweiten Weltkrieg besuchte ein deutscher General das Infanteriebataillon in SC [Santa Catarina]. Deutscher General zu Besuch beim Armeebataillon in Blumenau Kürzlich stieß ich auf dieses interessante (undatierte) Foto vom Besuch eines deutschen Generals im Hauptquartier des damaligen 32. Jägerbataillons (heute 23. Infanteriebataillons) in Blumenau, Santa Catarina. Tatsächlich war die Anwesenheit eines deutschen Generals unter brasilianischen Offizieren auf einem Foto etwas, das mich sehr neugierig machte, und ich begann sofort, das Foto zu analysieren, um mehr Details herauszufinden. Da das Bataillon Blumenau am 31. Dezember 1938 per Ministerialerlass gegründet wurde und der Bruch der Beziehungen zur Achse im Januar 1942 erfolgte, habe ich sehr schnell ein Zeitfenster festgelegt. Nun war es an der Zeit, sich diese Offiziere genauer anzusehen... Und was für eine Überraschung! Die Berühmtheit auf der rechten Seite des deutschen Generals ist Oberstleutnant Floriano de Lima Brayner - der 1944 Stabschef der brasilianischen Expeditionstruppe werden sollte - und der von Januar 1940 bis Januar 1941 das 32. BC [Bataillon Blumenau] in Blumenau kommandierte. Na, bitte! Ich hatte nun ein noch kleineres Zeitfenster, um das Foto zu datieren. Aber die größere Frage blieb: Wer war dieser mysteriöse deutsche General? Vielleicht ein Militärattaché? Nach einigen Nachforschungen und Beratungen mit einigen Freunden kam endlich die Antwort! Es handelt sich um Generalmajor Günther Niedenführ. Nachdem er zwischen 1934 und 1935 Sonderberater des Kommandeurs der Deutschen Wehrmacht gewesen war, ging er am 31. Januar desselben Jahres als Oberst in die Reserve. Im Oktober 1935 schiffte er sich jedoch als Leiter einer Militärmission von fünf deutschen Offizieren im Generalstab der argentinischen Armee nach Argentinien ein, wo er Militärberater wurde. In dieser Position erhielt Niedenführ am 1. Mai 1939 den Rang eines Generalmajors und beendete seine Mission als Berater in Argentinien am 30. Juni 1940. Sofort erhielt er vom OKW seine neue Mission als Luftattaché bei der brasilianischen Regierung in Rio de Janeiro, eine Position, die er bis zu seiner Rückkehr nach Europa am 30. Juni 1942 innehatte. Dort wurde er Inspektor der Wirtschaftsinspektion Süd bei der Südlichen Gruppe der [deutschen] Armeen in der Sowjetunion. Günther Niedenführ trat am 31. Dezember 1942 endgültig in den Ruhestand, wurde aber noch am 1. Juli 1943 zum Generalleutnant befördert. Nach dem Krieg emigrierte er nach Argentinien und starb am 6. September 1961 im Alter von 73 Jahren in Vicente López, im Großraum Buenos Aires. Nun, was können wir daraus schließen? Das Foto wurde wahrscheinlich im Juli 1940 aufgenommen, während Niedenführs Versetzung von Buenos Aires nach Rio de Janeiro. Auf diesem Wege kam er durch Blumenau und wurde von Lima Brayner im Hauptquartier des 32. BC [Bataillon Blumenau] empfangen. Es ist bemerkenswert, dass zu diesem Zeitpunkt - genauer gesagt Ende des Vormonats - die Deutschen gerade Frankreich erobert hatten, und die Anwesenheit eines Generaloffiziers der deutschen Armee war äußerst prestigeträchtig. Darüber hinaus gab es viele Anzeichen dafür, dass der Krieg mit dem Einmarsch in England oder der Unterzeichnung eines Friedensvertrags zwischen den beiden Kriegsparteien bald zu Ende sein würde. Puh, was für eine interessante Geschichte steckt in diesem Bild!
Kriegsraum/montedo.com
Quelle: „Em plena Segunda Guerra, general alemão visitou Batalhão de Infantaria em SC“, in: montedo.com.br, 9. Juli 2012, https://www.montedo.com.br/2012/07/09/em-plena-segunda-guerra-general-alemao/
Christian Gerlach, „Realpolitik, Ideologie und der Mord an den ungarischen Juden 1944-1945“
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Bis dahin gab es jedoch praktisch keine direkten deutschen Eingriffe in die ungarische Wirtschaft und Verwaltung. Vielmehr beruhte alle Einflußnahme auf mehr oder weniger starkem Druck oder Verhandlungen. Anfangs hatten sich die Deutschen indessen eine andere Option offengehalten. Dies zeigt vor allem der Blick auf militärische Dienststellen. Der für den Aufbau einer deutschen militärischen Wirtschaftsorganisation zur direkten Ausbeutung aus Weißrußland nach Ungarn beorderte General Günther Niedenführ141 bemühte sich zwar um die Erlaubnis für den Aufbau eines solchen Apparats zumindest in Ostungarn, das näher hinter der heranrückenden Front lag. Er blieb aber ohne Unterstützung durch den Oberquartiermeister Ungarn und den Generalquartiermeister des Heeres und erhielt am 16. April schließlich den Befehl zum Abrücken.142 Im März 1944 waren auch Feldwirtschaftskommandos nach Ungarn entsandt und Niedenführ unterstellt worden. Sie erhielten dann jedoch von Generalfeldmarschall v. Weichs die Anweisung, sie dürften nicht einmal ungarische Betriebe betreten oder dienstlich mit Betriebsleitern sprechen -— bis sie in der zweiten Aprilhälfte ebenfalls abgezogen wurden.143
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142 KTB-ähnliche Aufzeichnungen des »Höheren Wehrwirtschaftsoffiziers beim Oberbefehlshaber Südost, Op.Stab Margarethe« v. 1.- 16.4.1944, BA-MA RW 29/23, Bl. 1-5; Tätigkeitsbericht Niedenführ unter dem 17.3.1944, BA-MA RW 29/21, Bl. 22.
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143 Feldwirtschaftskommando 10, Tätigkeitsbericht v. 18.3.-31.3.1944 und Anlage zum Tätigkeitsbericht April 1944, BA-MA RW 46/613; WEK 10, Kommandeur-Besprechung am 25. März 1944 beim Stab General Niedenführ v. 6.4.1944 (Abschrift), und KTB 19.3.- 21.4.1944, BA-MA RW 46/611. Ähnlich erging es dem »Mineralölsonderkommando Ungarn«, das am 27.4. abgezogen wurde: BA-MA RW 46/763.
Es gab noch ein anderes wichtiges Produktionsprogramm, für das ein Kontingent jüdischer Arbeitskräfte aus Ungarn bereitgestellt werden sollte: den sogenannten Behelfswohnungsbau. Hierbei handelte es sich um ein Programm des Deutschen Wohnungs-Hilfswerks (DWH) unter DAF-Chef Robert Ley, in dem kleine Ersatzwohnungen in einstöckiger Plattenbauweise aus Beton und Ersatzstoffen an Stadträndern für Ausgebombte errichtet werden sollten. Dies galt als politisch wichtig, um betroffenen deutschen Arbeitskräften unter den Bedingungen des Bombenkrieges leidliche Wohnbedingungen zu verschaffen. Auf einer Tagung der DWH-Gaubeauftragten am 5. Mai 1944 wurde bekannt, daß auf Grund einer Absprache zwischen Ley und Himmler 20.000 ungarische Juden für das Programm einzusetzen seien. Tatsächlich wurden unter anderem etwa 100 bis 150 ungarische Juden im KZ-Außenlager Königs Wusterhausen bei Berlin und weitere bis zu 500 jüdische Frauen aus Ungarn und 300 aus Polen in Bremen als Zwangsarbeiter hierfür verwendet.98 Die erwähnte Vereinbarung kam vermutlich bei einem Treffen zwischen Ley und Himmler am 24. April 1944 zustande.99 Der aus Ungarn nach Weißßrußland zurückgekehrte Wirtschaftsfunktionär General Niedenführ scheint etwa gleichzeitig dafür gesorgt zu haben, daß die Heeresgruppe Mitte 30.000 ungarische Juden für den Stellungsbau anforderte, allerdings ohne Erfolg.100
Quelle: Christian Gerlach, „Das letzte Kapitel : Realpolitik, Ideologie und der Mord an den ungarischen Juden 1944-1945“, https://archive.org/details/dasletztekapitel0000gerl?q=G%C3%BCnther+Niedenf%C3%BChr
Vermischtes
BearbeitenNiedenführ
„1935 wurde eine sechsköpfige deutsche Militärmission, geleitet von General Günther Niedenführ, errichtet, die den argentinischen Generalstab beriet und an der Kriegsakademie lehrte.“
Quelle: Uwe Lübken, „Bedrohliche Nähe: die USA und die nationalsozialistische...“, S. 174, Fn. 243, https://books.google.de/books?id=7V3C9N-Do-4C&pg=PA174&lpg=PA174&dq=%22G%C3%BCnther+Niedenf%C3%BChr%22&source=bl&ots=-BiewOY1ng&sig=ACfU3U03-pwbHx7Ug6szbqVPqhH9gVbeRQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjk5Zns87D7AhX3XvEDHbV9DqE4ChDoAXoECBkQAw#v=onepage&q=%22G%C3%BCnther%20Niedenf%C3%BChr%22&f=false
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„After 1935, however, an official mission headed by General Günther Niedenführ was engaged to advise the Argentine General Staff and to teach in the War Academy.“
Quelle: Robert A. Potash, „The Army and Politics in Argentina, 1928-1945: Yrigoyen to Peron“, S. 118, https://books.google.de/books?id=sRFAhI7E6lYC&pg=PA118&lpg=PA118&dq=%22G%C3%BCnther+Niedenf%C3%BChr%22&source=bl&ots=d9ana7CR1U&sig=ACfU3U0-Kb7GuN3UOOjORPwJ9VzxA1TIDg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjk5Zns87D7AhX3XvEDHbV9DqE4ChDoAXoECBoQAw#v=onepage&q=%22G%C3%BCnther%20Niedenf%C3%BChr%22&f=false
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ArmedConflicts.com, Niedenführ, Günther, https://www.armedconflicts.com/Niedenfuehr-Guenther-t144415
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http://sylviolassance.blogspot.com/2014/01/
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Dreierlei Kollaboration Europa-Konzepte und „deutsch-französische Verständigung“ – am Beispiel der Karriere von SS-Brigadeführer Gustav Krukenberg Peter Schöttler, Foto von Generalmajor Günther Niedenführ (1943 in Borissow, Weißrussland), auf S. 377 (Privatbesitz), sonst keine weitere Erwähnung. https://www.zeithistorische-forschungen.de/file/2826/download?token=yX8YlnJO&psig=AOvVaw2AGTGPlTWM0OUCsWTqy-ZS&ust=1668626780963000&source=images&cd=vfe&ved=2ahUKEwi2x82l9bD7AhXwRPEDHV-UDCMQjhx6BAgAEAs
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[Oberstleutnant Hans Kretzschmar] „Kretzschmar blieb dank seiner Freundschaft mit Rodríguez bis 1936 in argentinischen Diensten. Als der Kriegsminister starb, wurde er auf Drängen seiner mittlerweile einflußreichen Gegner abgesetzt. Sein Nachfolger als Leiter der Militärmission, General Günther Niedenführ, arbeitete bis zum offiziellen Ende der Militärberaterschaft am 3. Juli 1940 mit einer Gruppe von fünf informantes in Argentinien.39“
Stefan Rinke, Delia González de Reufels (eds.), „Expert Knowledge in Latin American History. Local, Transnational, and Global Perspectives“, HISTORAMERICANA, Stefan Rinke: Experten in der Grauzone: Militärischer Wissenstransfer zwischen Deutschland und Südamerika, 1918-1933, ab S. 65, https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/33886/9783534274710_Refubium.pdf?sequence=1&isAllowed=y , S. 75
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Die Autoren haben nicht behauptet, dass "Deutsche aus ungarischen Fabriken verbannt wurden". In ihrem Buch zitieren sie aus zeitgenössischen Dokumenten, um zu zeigen, wie General Günther Niedenführ - erfolglos, wie die Autoren betonen - versuchte, eine deutsche militärische Wirtschaftsorganisation zur direkten Ausbeutung Ungarns zu gründen. Sie schreiben, dass die Abteilungen des Feldwirtschaftskommandos der Landtruppen im März 1944 dem Kommando Niedenführs unterstellt wurden, aber von Maximilian von Weichst, dem Befehlshaber der Besatzungstruppen in Ungarn, den Befehl erhielten, "ungarische Fabriken nicht zu betreten und keine dienstlichen Gespräche mit den Fabrikleitern zu führen - bis sie schließlich in der zweiten Aprilhälfte abgezogen wurden". 95 Sie fügen hinzu, dass die deutschen Truppen nur von Nachschubdepots oder von Korps der ungarischen Heimatarmee versorgt werden durften, stellen aber fest, dass "nicht alle Korps dies befolgten". Sie erwähnen auch, dass "selbst in Bezug auf die Juden - zumindest offiziell - gesagt wurde, dass die deutsche Armee nicht in der Lage sei, die Juden zu versorgen. Politik war, dass ihre Verfolgung den Ungarn überlassen werden sollte". DeepL
Quelle: https://epa.oszk.hu/03400/03463/00015/pdf/EPA03463_clio_muhelytanulmanyok_2020_3_031-036.pdf
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