zitiert aus Sultan Sahak:

Sultan Sahak machte sich mit vier Freunden von Hawraman auf nach Pirdiwar am Diyala. Dort wollten sie sich niederlassen, aber ohne es zu wissen, waren sie in das Gebiet des Pir Mika’il, der ein Mystiker mit großen Kräften war, eingedrungen. Dieser wollte die Eindringlinge mit einer Kraftdemonstration vertreiben. So macht er sich auf einem Löwen reitend und mit einer Schlange als Peitsche auf den Weg. Sultan Sahak schickte seinen Diener Dawud Pir Mika’il entgegen. Diesen ließ er auf einer Mauer reiten. Als sich die beiden trafen verlangte Pir Mika’il nach Sultan Sahak. Es kam zu einem Duell als Sultan Sahak Pir Mika’il aufforderte den Fluss Diyala zu beruhigen. Er scheiterte während Sultan Sahak den Fluss durch ein Wort beruhigen konnte. Des Weiteren zog Sultan Sahak einen fertig gebackenen Fisch aus dem Fluss und bot ihn Pir Mika’il an. Nachdem der Fisch gegessen war, erweckte Sultan Sahak den Fisch wieder zum Leben. Pir Mika’il war so beeindruckt, dass er ein Schüler und Anhänger des Sultan Sahaks wurde.


zitiert aus Shakyamuni Buddhas Ermahnung an seinen Sohn Rahula:

DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Rajagaham, im Bambusparke, am Hügel der Eichhörnchen. Um diese Zeit aber weilte der ehrwürdige Rahulo im Mangohaine.

Als nun der Erhabene gegen Abend die Gedenkensruhe beendet hatte, begab er sich nach dem Mangohaine, dorthin wo der ehrwürdige Rahulo sich aufhielt. Und es sah der ehrwürdige Rahulo den Erhabenen von ferne herankommen, und als er ihn gesehn stellte er einen Stuhl zurecht und Wasser für die Füße. Es setzte sich der Erhabene auf den dargebotenen Sitz, und als er saß spülte er sich die Füße ab. Und auch der ehrwürdige Rahulo setzte sich, nach des Erhabenen Begrüßung, zur Seite nieder.

Und der Erhabene ließ einen geringen Rest von Wasser im Becken zurück und wandte sich an den ehrwürdigen Rahulo:

"Siehst du wohl, Rahulo, diesen geringen Rest von Wasser da im Becken?" "Ja, o Herr!"

"Ebenso gering ist, Rahulo, das Asketentum derer, die sich vor bewußter Lüge nicht scheuen."

Und der Erhabene goß diesen geringen Rest von Wasser aus und sprach zum ehrwürdigen Rahulo:

"Siehst du wohl, Rahulo, daß dieser geringe Rest von Wasser ausgegossen ist?"

"Ja, o Herr!"

"Ebenso ausgegossen ist, Rahulo, das Asketentum derer, die sich vor bewußter Lüge nicht scheuen."

Und der Erhabene kehrte das Wasserbecken um und sagte zum ehrwürdigen Rahulo:

"Siehst du wohl, Rahulo, daß dieses Wasserbecken umgekehrt ist?"

"Ja, o Herr!"

"Ebenso umgekehrt ist, Rahulo, das Asketentum derer, die sich vor bewußter Lüge nicht scheuen."

Und der Erhabene kehrte das Wasserbecken auf und fragte den ehrwürdigen Rahulo:

"Siehst du wohl, Rahulo, daß dieses Wasserbecken hohl und leer ist?" "Ja, o Herr!"

"Ebenso hohl und leer ist, Rahulo, das Asketentum derer, die sich vor bewußter Lüge nicht scheuen.

"Gleichwie etwa, Rahulo, wenn ein Königselefant, mit Doppelhauern, zum Angriff geeignet, zum Kampf erzogen, in den Kampf geraten mit den Vorderfüßen sein Werk verrichtet und mit den Hinterfüßen sein Werk verrichtet, mit dem Vorderleibe sein Werk verrichtet und mit dem Hinterleibe sein Werk verrichtet, mit dem Kopfe sein Werk verrichtet, mit den Ohren sein Werk verrichtet, mit den Hauern sein Werk verrichtet, mit dem Schwanze sein Werk verrichtet und nur den Rüssel zurückhält; da weiß der Elefantenlenker: 'Nicht hat der Königselefant das Leben preis gegeben.'

Wenn aber, Rahulo, ein Königselefant, mit Doppelhauern, zum Angriff geeignet, zum Kampf erzogen, in den Kampf geraten mit den Vorderfüßen sein Werk verrichtet und mit den Hinterfüßen sein Werk verrichtet, mit dem Vorderleibe sein Werk verrichtet und mit dem Hinterleibe sein Werk verrichtet, mit dem Kopfe sein Werk verrichtet, mit den Ohren sein Werk verrichtet, mit den Hauern sein Werk verrichtet, mit dem Schwanze sein Werk verrichtet und mit dem Rüssel sein Werk verrichtet; da weiß der Elefantenlenker: 'Preisgegeben hat der Königselefant das Leben, alles ist jetzt der Königselefant imstande zu tun.' Ebenso nun auch, Rahulo, sag' ich, daß wer sich da vor bewußter Lüge nicht scheut alles Böse zu tun imstande ist. Darum merke dir, Rahulo: 'Nicht einmal im Scherze will ich Lüge reden': also hast du dich, Rahulo, wohl zu üben.