Benutzer:Manfred Kuzel/Baustelle/Pfarrkirche Pulkau
Die Pfarrkirche Pulkau ist eine geostete römisch-katholische Kirche in Pulkau. Sie gehört zum Dekanat Retz-Pulkautal im Vikariat Unter dem Manhartsberg der Erzdiözese Wien, ist dem hl. Michael geweiht und steht unter Denkmalschutz .
Die Pfarre wurde 1135 als eine der 13 Eigenpfarren der Babenberger genannt und 1158 dem Schottenstift inkorporiert.
Baubeschreibung
BearbeitenDie Kirche steht auf einer urzeitlichen Anlage, deren Erdwälle bis heute sichtbar sind, inmitten einer weitläufigen Friedhofsanlage auf einer Anhöhe am nördlichen Stadtrand. Die Anlage ist von einer erneuerten ehemaligen mittelalterlichen Friedhofsmauer umgeben. In unmittelbarer Nähe der Kirche steht der denkmalgeschützte Karner.
Die im Kern romanische Chorturmkirche wurde durch gotische Zubauten erweitert und zur heutigen basilikalen Anlage umgestaltet. Die romanische Saalkirche aus dem 12. Jahrhundert erhielt ihren frühgotischen Ausbau um 1300. Nach teilweiser Zerstörung wurden vermutlich im 14. Jahrhundert die Südkapelle, der Chor mit nördlicher Chorkapelle und die Seitenschiffe angebaut.
Nach teilweiser Zerstörung 1645 erfolgte in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts die Barockisierung und 1671 die Einwölbung des Langhauses. Diese Arbeiten wurden mit der Neuweihe 1679 abgeschlossen.
Eine Restaurierung erfolgte 1936 und im Juli 2016 wurde mit einer umfangreichen Restaurierung sämtlicher Holzobjekte, wie dem Orgelgehäuse, den Bildern und vergoldeten Holzskulpturen begonnen. Eine neue Elektroverrohrung wird gleichfalls hergestellt.[1]
Außen
BearbeitenVom romanischen Bau ist der mächtige Chorturm mit Blendbogenfriesen erhalten. Er hat zwei– und dreiteilige gekuppelte Rundbogenfenster im Schallgeschoß und wird von einem schlanken Pyramidenhelm aus dem Jahre 1844 mit bekrönender Turmkugel und Kreuz abgeschlossen.
An den frühgotischen polygonal geschlossenen Chor schließen die Nord- und Südkapelle mit einfach abgetreppten Strebepfeilern und Spitzbogenfenstern an. Das östliche zweibahnige vermauerte Polygonfenster und die südlichen dreibahnigen Kapellenfenster sind mit Maßwerken aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts versehen. Am südseitigen Chorstrebepfeiler ist ein Relief eingemauert, das den heiligen Michael als Seelenwäger darstellt.
Das basilikale Langhaus mit Satteldach ist durch Rundbogenfenster aus dem 17. Jahrhundert einfach gegliedert. Im Westen wird es durch eine schmucklose Giebelfront abgeschlossen. An die Giebelfront schließt südseiteig eine Vorhalle aus dem 17. Jahrhundert an, welche den Zugang über die Südkapelle zum Inneren der Kirche bildet.
Innen
Bearbeiten1936 wurden bei Restaurierungsarbeiten im Mittelschiff des dreischiffigen fünfjochigen Langhauses romanisches Mauerwerk und Gewände der romanischen Rundbogenfenster freigelegt. Rundbogige – möglicherweise romanische – und im östlichen Joch spitzbogige Arkaden erschließen die niedrigeren Seitenschiffe. Die Joche des Langhauses werden durch barocke Kreuzgratgewölbe aus dem 17. Jahrhundert abgeschlossen, die auf Pfeilervorlagen ruhen. Im westlichen Joch des Mittelschiffes erhebt sich über zwei romanischen Rundbodenarkaden die Orgelempore.
Zwischen abgestuften Bugen mit profiliertem Kämpfergesims im Westen und Bogen mit Gurt auf vorgelegten Halbsäulen mit Würfelkapitellen im Osten ist das romanische Turmjoch, das von einem Kreuzgratgewölbe abgeschlossen wird. An der Südseite sind Rundbogenfenster.
Der einjochige Chor aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts endet in einem Fünfachtelschluss und und wird von einem sechsteiligen Kreuzrippengewölbe mit Scheibenschlussstein abgeschlossen, das auf polygonalen Konsolen über gekappten Diensten ansetzt. Die Dienste im Chorschluss ruhen auf polygonalen Basen. Im Chor ist eine spätgotische Lavabonische und ein Sakramentshäuschen, das bereits Renaissanceformen aufweist. An der Nordseite ist der Zugang zur Kapelle mit einer originalen beschlagenen Holztür aus dem 17. Jahrhundert.
Die vier westlichen Seitenschiffjoche haben berocke Kreuzgratgewölbe, nordseitig ist im fünften Joch ein gotisches Kreuzrippengewölbe und östlich anschließend ein erhöhtes kreuzgratgewölbtes Joch als Vorraum zur einjochigen Nordkapelle mit erneuertem Gewölbe und Fünfachtelschluss aus dem späten 13. Jahrhundert, die über einer Gruft errichtet wurde. Die Wand ist durch Halbsäulen und Säulenbündel gegliedert, die mit Kelchkapitellen und Kapitellen mit Tier- und Blattornamentik versehen sind. In der Kapelle sind zwei Nischen mit Dreipassabschluß, die linke Nische hat eine gemalte Rahmung.
Die einjochige kreuzrippengewölbte Südkapelle mit Scheibenschlusssteinen und Fünfachtelschluß aus der Zeit um 1300 ist durch Dienstbündel reich gegliedert. Diese reichen westseitig bis zum Boden und sind ostseitig abgefast beziehungsweise ist im Polygon jeweils der mittlere Rundstab bis zum Boden durchgezogen. Die Kapitelle sind mit pflanzlichen Motiven versehen. In der Kapelle ist eine Spitzbogennische mit profilierter Laibung.
Ausstattung
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Die Pfarrkirche St. Michael auf der Website der Stadtgemeinde Pulkau, abgerufen am 17. September 2016
- Die Pfarrkirche St. Michael in der Datenbank Gedächtnis des Landes, abgerufen am 17. September 2016
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bericht auf der Website der Pfarre, abgerufen am 17. September 2016