Johannes Strobl (* 11. August 1969 in Villach) ist ein österreichischer Organist, Cembalist und Kirchenmusiker.
Leben und Wirken
BearbeitenJohannes Strobl stammt aus Kärnten, wo er 1969 geboren wurde. Er studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst „Mozarteum“ in Salzburg. Dort erwarb er in der Klasse von Heribert Metzger das A-Diplom in Katholischer Kirchenmusik sowie im Fach Orgel das Lehr- und Konzertdiplom mit Auszeichnung. Musikwissenschaft und Romanistik studierte er an der Paris-Lodron-Universität Salzburg.
Von 1995 bis 2000 absolvierte Strobl ein umfassendes Studium der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis. Jean-Claude Zehnder (Orgel), Jörg-Andreas Bötticher (Cembalo), Jesper Bøje Christensen (Generalbass) und Rudolf Lutz (Improvisation) zählten dort zu seinen Lehrern. Er ergänzte seine Ausbildung durch Kurse bei Michael Radulescu, Luigi Ferdinando Tagliavini, Harald Vogel, Almut Rössler und James David Christie.
Seine Konzerttätigkeit als Solist und Ensemblemusiker führte ihn durch viele Länder Europas und bis nach Israel, Japan, Brasilien, Argentinien und in die USA. Strobl ist Mitglied des Ensembles Les Cornets Noirs. Dieses ist spezialisiert auf die Musik des italienischen und deutschen Frühbarock, ihm gehören neben den Continuospielern zwei Zinkenisten und zwei Violinisten (Amandine Beyer und Cosimo Stawiarski) an.
Ab September 2011 nimmt Johannes Strobl einen Lehrauftrag für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Hochschule Luzern – Musik wahr.[1] Seit 2001 wirkt er als Kirchenmusiker der katholischen Kirchgemeinde im schweizerischen Muri AG. Somit betreut er auch die bedeutende historische Orgelanlage in der ehemaligen Benediktinerabtei Kloster Muri und ist künstlerischer Leiter der dortigen Konzertreihe.
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1998: Paul-Hofhaimer-Preis der Landeshauptstadt Innsbruck (2. Preis).
- 2000: Concours Musica Antiqua Brügge. Mit Les Cornets Noirs.
- 2008: Preis der deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste 2/2008, für Christ lag in Todesbanden.)
Veröffentlichungen
BearbeitenTonaufnahmen
Bearbeiten- Giovanni Legrenzi: «O dilectissime Jesu.» Motetti e Sonate. Monika Mauch (Sopran), Les Cornets Noirs. CD, ORF, 2003.
- Valentin Rathgeber: Messe von Muri, Concerti. Capella Murensis, Ensemble arcimboldo, Leitung: Johannes Strobl und Thilo Hirsch. SACD, Audite, 2007.
- «Echo & Risposta» Virtuose Instrumentalmusik von den Emporen der Klosterkirche Muri. Canzonen und Sonaten von Dietrich Becker, Benedetto Re, Nicolò Corradini, Salomone Rossi, Cesario Gussago, Dario Castello, Giovanni Battista Riccio, Biagio Marini, Lodovico da Viadana, Giovanni Picchi, Alessandro Stradella, Samuel Scheidt, Johann Sommer und Johann Staden. Les Cornets Noirs. SACD. Audite, 2008.
- Christ lag in Todesbanden. Orgelwerke von Heinrich Scheidemann, Matthias Weckmann, Franz Tunder, Dietrich Buxtehude, Georg Böhm, Nicolaus Bruhns und Johann Sebastian Bach. Johannes Strobl an der Grossen Orgel der Klosterkirche Muri. SACD, Audite, 2008.
- Praeludien für die heilige Weihnachtszeit. Orgelwerke von Johann Baptist Schiedermayr, Johann Anton Kobrich, Johann Ernst Eberlin, Franz Xaver Schnizer, Theodor Grünberger, Carl Franz Pitsch, Johann Caspar Aiblinger und Robert Führer. Johannes Strobl an der Grossen Orgel der Klosterkirche Muri. SACD, Audite, 2009.
Texte
Bearbeiten- «carmen Pauli Hofhaymer, quod Tandernacken inscribitur». Ein in vier Tabulaturbüchern überliefertes Zeugnis der Orgelkunst des frühen 16. Jahrhunderts. In: Luigi Collarile und Alexandra Nigito (Hrsg.): In organo pleno – Festschrift für Jean-Claude Zehnder zum 65. Geburtstag. Peter Lang, Bern 2007. S. 67–88.
Herausgeberschaft
Bearbeiten- Paul Hofhaimer: Kompositionen für Tasteninstrumente. (Ausgabe sämtlicher Werke, Band II.) Strube, München 2009, ISBN 978-3-89912-127-8.
Weblinks
Bearbeiten- Werke von und mit Johannes Strobl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Johannes Strobl auf der Website des Ensembles Les Cornets Noirs.
- Johannes Strobl auf der Website des Labels Audite.
- Johannes Strobl auf der Website der Hochschule Luzern
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Laut Biografie im Programmblatt zum Konzert Laudate Dominum in sanctis eis. Nuria Rial (Sopran) und Les Cornets Noirs. Klosterkirche Muri, 11. September 2011.
Kategorie:Cembalist
Kategorie:Klassischer Organist
Kategorie:Kirchenmusiker
Kategorie:Historische Aufführungspraxis
Kategorie:Österreicher
Kategorie:Geboren 1969
Kategorie:Mann
Personendaten | |
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NAME | Strobl, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Organist und Kirchenmusiker |
GEBURTSDATUM | 1969 |
GEBURTSORT | Villach |