ARO | |
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ARO 16 | |
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Präsentationsjahr: | 1989 |
Fahrzeugmesse: | |
Klasse: | Kleinwagen |
Karosseriebauform: | Coupé |
Motor: | Ottomotor |
Serienmodell: | keines |
Der ARO 16 ist ein allradgetriebener Kleinwagen aus Rumänien, der bei Dacia entwickelt wurde und Komponenten von Dacia, ARO und Oltcit verwendet. 1989 wurde ein Prototyp fertiggestellt und öffentlich gezeigt. Eine Serienfertigung kam nicht zustande.
Modellgeschichte
BearbeitenSeit 1972 fertigte das rumänische ARO-Werk in Câmpulung den Geländewagen ARO 24 in Serie. Während dieses Modell eine rumänische Eigenkonstruktion war, setzte das Land im PKW-Bereich in der Ceaușescu-Ära auf eine enge Zusammenarbeit mit französischen Herstellern. Dacia produzierte in Mioveni seit 1969 Lizenzvarianten des vier- und fünftürigen Renault 12, die in Rumänien und im Ostblock als Dacia 1300 verkauft wurden. Vom Dacia 1300 war der ab 1980 erhältliche Freizeitfahrzeug ARO 10 abgeleitet, den es wahlweise mit Front- oder mit Allradantrieb gab. Unterhalb des Dacia 1300 war ab 1982 der Oltcit Club positioniert, ein von Citroën konstruierter Kleinwagen mit zwei Türen.[Anm. 1] Er entstand bei der Oltcit S.A. in Craiova und wurde zeitweise in einigen westeuropäischen Ländern als Citroën Axel verkauft.
In den 1980er-Jahren fehlten dem wirtschaftlich angeschlagenen Rumänien die finanziellen Mittel für vollständige Neuentwicklungen im Automobilbereich. Stattdessen versuchten die Wirtschaftsplaner, durch Abwandlungen und Kombination vorhandener Komponenten neue Varianten bekannter Modelle zu generieren. So wurde der Dacia 1300 (anders als das Ausgangsmodell Renault 12) unter anderem als zweitüriges Coupé mit Stufen- und mit Fließheck sowie als Pick-Up auf den heimischen Markt gebracht. Für militärische und landwirtschaftliche Zwecke entstand etwa 1984 der ARO 12 (alternative Bezeichnung: Dacia Deceneu), ein Dacia-1300-Kombi mit dem Fahrgestell und der Allradtechnik des ARO 24. Eine Serienfertigung kam nicht zustande. Einige Jahre später griffen die Planer das Konzept des ARO 12 noch einmal auf, indem sie die Karosserie des Kleinwagens Oltcit mit dem Fahrgestell des allradgetriebenen ARO 10.4 kombinierten. Dieses Modell erhielt die Bezeichnung ARO 16. Im Kern war der ARO 16 ein höhergelegter, geländegängiger Oltcit Club.
1989 entstand ein fahrbereiter Prototyp, der im August 1989 in Bukarest öffentlich gezeigt wurde. Wegen der politischen und wirtschaftlichen Veränderungen infolge der Rumänischen Revolution im Spätherbst 1989 wurde die Arbeit am ARO 16 eingestellt. Der Prototyp wurde von einem ARO-Mitarbeiter übernommen und jahrzehntelang gefahren. Er existiert noch.
Modellbeschreibung
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Roger Gloor: Alle Autos der 80er Jahre, Stuttgart, Motorbuch Verlag 2012, ISBN 978-3-613-02144-9
- Aurică Ivașcu: Geneza legendarului Oltcit. Istoria uzinei de automobile de la Craiova, vol. 1, Istoria uzinei de automobile de la Craiova, vol. 1, Editura Revers, 2002, ISBN 9786064121905.
Weblinks
BearbeitenAnmerkungen
Bearbeiten- ↑ Der Oltcit Club/Citroën Axel geht auf Citroëns Kleinwagenprojekt Y2 zurück, das Citroën ab 1968 zunächst zusammen mit Fiat entwickelte und nach dem Rückzug Fiats ab 1974 als Projekt TA weitergeführt wurde. Nach der Übernahme Citroëns durch Peugeot wurde das Projekt TA eingestellt. Das Design der viertürigen TA-Karosserie wurde für den neuen Citroën Visa verwendet, der allerdings technisch auf dem Peugeot 104 aufbaute. Die zweitürige TA-Version einschließlich des Citroën-Fahrwerks und der Motoren wurden nach Maßgabe eines im Dezember 1976 geschlossenen Vertrages nach Rumänien verkauft, wo der TA letztlich als Oltcit Club in Serie gefertigt wurde. Zum Ganzen vgl. die Entwicklungsgeschichte des Oltcit Club/Citroën Axel auf www.aronline.co.uk (abgerufen am 6. August 2023).