Robbie P. Doyle

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ist ein irischer Sänger und Musiker in Berlin, der neben vielen persönlichen nationalen und internationalen Engagements auch jährlich das bekannte IRISH SUMMER FOLK FESTIVAL seit nahezu 20 Jahren organisiert.

Über viele persönliche und musikalische Stationen in verschiedenen Grafschaften Irlands, bei denen er mit bekannten Künstlern und Gruppen wie The Sands Family in Kontakt kam und bereits Ende der 70er Jahre mit De Dannan und Na Filí beim Ballyshannon Folk Festival auftrat, führte seine Reise letztlich nach Berlin. Neben mehreren Auftritten bei internationalen Radio- und TV-Produktionen bot sich Robbie Doyle auch die Gelegenheit, mit dem deutschen Sänger und Liedermacher Reinhard Mey eine Platte aufzunehmen und ihn bei einem Konzert in der Berliner Deutschlandhalle zu begleiten. Während seiner Reisen um die ganze Welt traf er auch viele der Musiker, die ihn schon früh beeinflußten und inspirierten, wie z.B. die The Dubliners, De Dannan, Christy Moore und andere.

Robbie Doyle beherrscht neben seiner beeindruckenden Tenor-Stimme auch noch die Tin Whistle und das traditionelle Percussions-Instrument Bodhrán. Robbie Doyle ist Namensgeber der "The Robbie Doyle Band" mit Bríd Ní Chatáin (Harfe + Gesang) und Bernd Lüdtke (Fiddle + Gitarre).

Biographie

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Robbie Doyle selbst schreibt auf seiner Webseite:

Ich wurde nahe dem Bahnhofsgebäude des kleinen irischen Dorfes Ballyhale im County Kilkenny geboren, wo mein Vater als Stationsvorsteher arbeitete. Meine Mutter war eine hart arbeitende Hausfrau und die Mutter von gleich sechs Kindern, genauer gesagt von fünf Mädchen und mir - dem einzigen Sohn. Das Irland der 1950er Jahre war ein von großer Armut geprägtes Land, das hauptsächlich von der Landwirtschaft lebte und unter der nach wie vor großen Zahl von Auswanderern litt. Wir lebten damals in einer ländlichen Gegend in der sich jeder glücklich schätzen konnte, der einen der seltenen Jobs ergattert hatte. Für Freizeitaktivitäten gab es im allgemeinen weder Zeit noch Geld, und wenn sich doch einmal die Gelegenheit bot, unterhielten sich die Leute hauptsächlich mit gälischen Spielen, Musik und Tanz. Meine Mutter besaß eine wundervolle Gesangsstimme und hatte die Angewohnheit, während der Verrichtung ihrer Hausarbeiten oft stundenlang zu singen, manchmal auch im Duett mit dem Radio. Hätte sie nicht eine Familie erziehen und ein Heim unterhalten müssen – sie hätte durchaus eine Karriere als professionelle Sängerin anstreben können. Ich habe das große Glück, nicht nur ihr Gesangstalent, sondern auch ihre warme Persönlichkeit geerbt zu haben, eine Gabe, die sich im Laufe der Jahre – und nicht nur auf der Bühne! – als wahrer Schatz erwiesen hat. Abgesehen von den häuslichen Gesangsdarbietungen meiner Mutter gehört zu meinen frühsten musikalischen Erinnerungen auch die an eine der „Country Fairs“ (ländliche Festveranstaltungen), auf der ich zum ersten Mal erlebte, wie traditionelle irische Musik live dargeboten wurde. Noch heute kann ich mich an viele der Lieder und Melodien erinnern, die ich damals – gerade drei Jahre alt – hörte, während Peg und Bobby Clancy (https://en.wikipedia.org/wiki/Bobby_Clancy) auf der Piltown Fair im County Kilkenny spielten.

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Nach einer Zeit des Umherreisens entschied ich mich schließlich, im damals noch geteilten Berlin seßhaft zu werden. Ich wurde Teil einer einzigartigen Gemeinschaft aus Musikern und Künstlern aus der ganzen Welt, die sich alle Berlin als ihre neue Heimat ausgesucht hatten. Ich stelle mir gerne vor (nicht wirklich bescheiden!), daß wir eine nicht ganz unwesentliche Rolle dabei spielten, die Berliner Bevölkerung während dieser Jahre des kalten Kriegs mit unserer Musik zu unterhalten. Ich habe seitdem mehrere Plattenaufnahmen gemacht und unzählige Konzerte mit einer ganzen Reihe irischer Folkbands gegeben, darunter Namen wie "An Tàin", "The Irish Weavers", "Inish", und - in den letzten Jahren – "Tailteann". Ich hatte die Gelegenheit weit zu reisen und viele Auftritte zu bestreiten, vor allem in Europa, Australien und Amerika. Während ich regelmäßig durch Deutschland tourte, bot sich mir auch zweimal die Möglichkeit, an der sehr renommierten "St. Patricks Day Celebration"-Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz teilzunehmen und vor Zehntausenden von Zuschauern zu spielen.

Discographie

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An Tain: "An Tain"

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Die Mitglieder der Band - Max McColgan, Güno van Leyen und Robbie Doyle - erhalten hier Unterstützung von der aus der Grafschaft Clare stammenden Musikerin, Sängerin und Dichterin Mary O’Sullivan, die den besonderen Zauber ihrer Heimat Clare in die Stücke mit einfließen läßt. Bernd Lüdtke, der vor allem für die Aufnahme des Albums zuständig war, übte auch einen großen Einfluß auf die musikalische Umsetzung der Stücke aus.                

Robbie Doyle und Reinhard Mey: “Hergestellt in Berlin“

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Robbie und sein alter Freund, der mittlerweile verstorbene irische Dudelsackspieler Johnny Murray, hatten die Gelegenheit, an diesem Album von Reinhard Mey aktiv mitzuwirken. Robbie Doyle dazu: „Wir haben wirklich sehr hart daran gearbeitet, um für die Studio-aufnahmen gut vorbereitet zu sein – und glücklicherweise lief dann am Ende auch alles ganz hervorragend.“ Es lief sogar so hervorragend, daß Robbie noch ein weiteres Mal zu Studioaufnahmen eingeladen wurde, und kurz nach diesen Aufnahmen gab Robbie mit Reinhard Mey ein Konzert in der Berliner Deutschlandhalle.

The Irish Weavers: “The work of the weavers”

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Dieses Album ist das erste, das Robbie als CD produzierte. Aufgenommen wurde es mit Güno van Leyen, einem Musiker aus Kavelaer in Westdeutschland. Unterstützung beim Einspielen der Aufnahmen in Axel Rosenbauers Studio in Kreuzberg erhielten sie von einigen der bekanntesten Mitglieder der Berliner Irish-Folk-Szene

Robbie Doyle with The Happy Disharmonists:

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“Live with The Happy Disharmonists”

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Diese Aufnahme machte Robbie vor einigen Jahren mit einer großartigen Gruppe, die sich "The Happy Disharmonists“ nennt und die sich aus Hausfrauen, Lehrern, Ärzten und Handwerkern zusammensetzt, die vor allem eins verbindet: die Liebe zum Singen. Karsten Gerlitz organisierte dieses fantastische Konzert in einer wunderschönen alten Kathedrale in Berlin.

Tailteann: “ The yellow Steeple”

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Dieses Album wurde im Sommer 2007 aufgenommen. Robbie und seine Bandkollegen Marty Byrne und Eddie Smith erhielten tatkräftige Unterstützung von dem Gitarrenvirtuosen Hugh McBrian, der außer der Gitarre auch noch seine langjährige Erfahrung als Studiomusiker mitbrachte.

Keeper of the Song

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