Vorlage für Überarbeitung
Panzergrenadierbrigade 30 "Alb-Brigade" | |
---|---|
Verbandsabzeichen | |
Aktiv | 12. Mai 1958 bis 31. März 2008 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
letzter Sitz des Stabes | Ellwangen |
Auszeichnungen | Ehrenmedaille des Bundeswehr-Sozialwerkes e. V. in Gold |
Führung | |
letzter Kommandeur | BrigGen Josef Blotz |
Die Panzergrenadierbrigade 30 „Alb-Brigade“ in Ellwangen war eine Brigade des deutschen Heeres. Die Brigade führte zuletzt Truppenteile in Baden-Württemberg. Die Panzergrenadierbrigade 30 wurde 1958 aufgestellt und zum 31. März 2008 aufgelöst. Sie war bis zuletzt der 10. Panzerdivision unterstellt.
Geschichte
BearbeitenHeeresstruktur I (1955 bis 1959)
BearbeitenDie Brigade wurde am 12. Mai 1958 als Kampfgruppe C4 in Regensburg mit der Stabskompanie aufgestellt und bereits im selben Jahr nach Ellwangen verlegt. In Ellwangen wurde als erster Truppenteil im August das Grenadierbataillon 24 aufgestellt.
Heeresstruktur II (1959 bis 1970)
BearbeitenIm März 1959 wurde die Kampfgruppe in Panzerbrigade 30 umbenannt. Die Brigade unterstand von Anfang an der 10. Panzerdivision. In der Heeresstruktur II gliederte sich die Brigade in:
- Stabskompanie
- Spähzug in der Stabskompanie (Aufstellung 1. Oktober 1962)
- Panzerpionierkompanie 300 in Ellwangen (ab November 1959, Aufstellung am 1. Dezember 1959 in Ingolstadt)
- Panzerjägerkompanie 300 in in Ingolstadt (Aufstellung am 1. Mai 1968 in Ellwangen)
- Panzergrenadierbataillon 302 in Ellwangen (Aufstellung 1. Oktober 1958, hervorgegangen aus dem Grenadierbataillon 24)
- Panzerbataillon 104 in Heidenheim (Aufstellung am 17. November 1960)
- Panzerbataillon 284 in Dornstadt (Bis 4. Oktober 1968 Bezeichnung Panzergrenadierbataillon 281 und Unterstellung Panzerbrigade 28)
- Panzerartilleriebataillon 305 in Donauwörth (Aufstellung am 1. Januar 1964, hervorgegangen aus Feldartilleriebataillon 285, Aufstellung 1. Dezember 1958)
- 3. / Versorgungsbataillon 306 (Aufstellung am 1. Dezember 1959 aus Schwere Instandsetzungskompanie 502)
, am 1. Oktober 1971 Umbenennung in Panzerspähzug 300 und selbstständige Einheit, ab 1. Oktober 1971 dem Panzeraufklärungsbataillon 10 unterstellt )
Heeresstruktur III (1970 bis 1979)
BearbeitenDas Panzerbataillon 284 wurde 1970 in Panzerbataillon 304 umbenannt. Das Panzerbataillon 104 in Heidenheim gliederte im Oktober 1971 zum Panzerbataillon 304 um und wechselte gleichzeitig von der Panzerbrigade 10 zur Panzerbrigade 30. Bis 1971 wurde das Versorgungsbataillon 306 geteilt: die 3. Kompanie wurde zur selbständigen Instandsetzungskompanie 300; die Nachschubkompanie wurde bis 1974 aus der Transportkompanie (Bezeichnung bis 30. September 1971) bzw. der Nachschubkompanie (Bezeichnung am 1. Oktober 1971) des Versorgungsbataillons 306 gebildet. Der Panzerspähzug 300 verlegte im Juli 1979 von Ingolstadt nach Ellwangen und wurde erneut der Stabskompanie eingegliedert.
Heeresstruktur IV (1979 bis 1990)
BearbeitenAm 1. April 1981 gliederte die Panzerbrigade 30 in die Panzergrenadierbrigade 30 um. Dazu wurden die Panzergrenadierbataillone 301 und 303 neu aufgestellt. Von Februar 1989 bis September 1991 erprobte sie als einziger Großverband des Heeres im Truppenversuch „Kaderung und rascher Aufwuchs“ alle drei Modelle, von denen dann das Modell 3 für die Heeresstruktur 5 ausgewählt wurde.
Heeresstruktur V (1990 bis 1992)
BearbeitenZwischen 1992 – 1994 gliederte die Brigade zur Einnahme der neuen Struktur stark um. Aufgelöst wurden alle drei Panzergrenadierbataillone 301, 302 und 303, das Panzerartilleriebataillon 305 sowie alle selbstständigen Kompanien mit Ausnahmen der Stabs- und der Panzerpionierkompanie. Unterstellt wurden im Gegenzug das Panzergrenadierbataillon 294 in Stetten und das Panzerartilleriebataillon 285 in Münsingen (Aufstellung 1975 in Donauwörth aus ehemaligen Teilen Panzerbrigade 28 und 29), sowie das nichtaktive Panzergrenadierbataillon 282 (Stammverband war Panzergrenadierbataillon 294) und das nichtaktive Panzerbataillon 284 (ab 1992, Stammverband war Panzerbataillon 304). Beide konnten durch Einsatz von Reservisten sowie Teilung der Stammverbände rasch zu voller Stärke aufwachsen. Weiterhin unterstehen der Brigade das Standortsanitätszentrum 504, die nichtaktive Feldersatzkompanie 300, die weiter bestehende Panzerpionierkompanie 300 und wieder aus der Stabskompanie ausgegliederte aber nichtaktive Panzeraufklärungskompanie 300 (Ebern).
===Heeresstruktur V(N) (1993 bis 1997)
Im April 1993 erhielt sie den Beinamen „Alb-Brigade“ als Hinweis auf die Heimat der Brigade, die Schwäbische Alb und die Fränkische Alb.
Heeresstruktur Neues Heer für neue Aufgaben (1997 bis 2001)
Bearbeiten1995, 1997 und 2000 stellte die Brigade IFOR und SFOR Kräfte. Seit 1998 führt die Panzergrenadierbrigade 30 die Ausbildung der SFOR-Kontingente durch. Im Jahre 1999 bildet die Brigade die Krisenreaktionskräfte aus dem Bereich des II. Korps zur Erfüllung ihrer Krisenreaktionsaufgaben aus.
Heeresstruktur Heer der Zukunft (2001 bis 2006)
Bearbeiten2002 wurden die Panzergrenadierbataillone 352 und 362 aus Mellrichstadt und des Panzerbataillons 363 aus Külsheim in die Brigade eingegliedert. 2003 folgte die Eingliederung des Panzerartillerielehrbataillons 345 aus Kusel. 2003 stellte die Brigade Kräfte für das 6. Einsatzkontingent bei SFOR, KFOR, ISAF und der Operation Allied Harmony. 2004 wurde das Panzergrenadierbataillon 282, die Panzerbataillone 284 und 304 und die Panzeraufklärungskompanie 300 aufgelöst. Das Panzerartilleriebataillon 285 verließ 2004 die Brigade. 2005 wurden erneut Kräfte für das das 4. Einsatzkontingent ISAF in Kabul, sowie für das 8. Einsatzkontingent bei ISAF sowie für das 11. Einsatzkontingent KFOR im Kosovo gestellt.
Heeresstruktur Neues Heer (2006)
Bearbeiten2006 erfolgte die Außerdienststellung des Panzergrenadierbataillons 352 in Mellrichstadt, des Panzerbataillons 363 in Külsheim und der Panzerpionierkompanie 300 in Külsheim. Die Brigade wurde zum 31. März 2008 aufgelöst. Das seit dem 1. Januar 2003 unterstellte Panzerartillerielehrbataillon 345 (Kusel) wurde zuvor der Heerestruppenbrigade unterstellt. Das Panzergrenadierbataillon 294 (Stetten am kalten Markt) sowie die Feldersatzkompanie 300 (Ellwangen) wurden mit der Brigade außer Dienst gestellt. Der letzte Auftrag der Panzergrenadierbrigade 30 war die Vorbereitung der Verteidigungsbereitschaft in einer Krise, die Durchführung und Unterstützung nationaler und territorialer Einsätze sowie die Durchführung friedenserhaltender, friedensschaffender und humanitärer Einsätze.
Kurz vor ihrer Auflösung erhielt die Alb-Brigade die Ehrenmedaille des Bundeswehr-Sozialwerkes e. V. in Gold für ihr langjähriges soziales Engagement [1]. Die Patengemeinde der Brigade war seit September 1999 Königsbronn. Die Brigade pflegte partnerschaftliche Beziehungen zur 3. Panzergrenadierbrigade aus Mautern an der Donau (Österreich).
Abzeichen
BearbeitenDas Verbandsabzeichen, das am Ärmel des Dienstanzugs getragen wurde, glich dem Verbandsabzeichen der 10. Panzerdivison bis auf die gelbe Umrandung, die wie die Nummer 30 (=3 × 10) die Stellung als ehemalige dritte Brigade der 10. Division anzeigte. Das Verbandsabzeichen zeigt seit 1962 einen schwarzen Löwen (staufischer Löwe auf gelben Grund). Der „Löwe“ ist ein Symbolbild der Kraft, Ausdauer und Heimatverbundenheit der 10. Panzerdivision, die seit 2001 die einzige mechanisierte Heeresdivision in Bayern und Baden-Württemberg ist. Der Löwe wird so ähnlich auch im Wappen Baden-Württembergs abgebildet.
Das interne Verbandsabzeichen zeigte ein nach unten zeigendes Schwert in silber auf schwarzem Grund. Das interne Verbandsabzeichen wurde als Brustanhänger am Knopf der rechten Uniformjacke getragen. Das Wappen wurde in Vorbereitung der Auflösung 2008 dem Ellwanger Hotel "Königin Olga" übergeben. Hintergrund: Die Brigade hatte sich der Pflege der Tradition des alten württembergischen Grenadierregiments ((l. württembergisches) Nr. 119 Königin Olga angenommen.
- Auswahl interner Verbandsabzeichen
-
Internes Verbandsabzeichen Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 30
-
Internes Verbandsabzeichen des Panzergrenadierbataillon 294
-
Internes Verbandsabzeichen Feldersatzkompanie 300 (Ellwangen), (nicht aktiv, gekadert))
Kommandeure
BearbeitenFolgende Offiziere führten die Brigade (Dienstgrad bei Kommandoübergabe). In der Regel wurden die Kommandeure nach einiger Zeit zum Brigadegeneral ernannt:
Nr. | Name | Beginn der Berufung | Ende der Berufung |
---|---|---|---|
19 | Oberst Joachim Pollok (nur Brigadeführer) | 28 Sep. 2007 | 31. Mär. 2008 |
18 | Oberst Josef Blotz | 2005 | 28. Sep. 2007 |
17 | Oberst Hans-Christoph Ammon | 2003 | 2005 |
16 | Oberst Klaus Feldmann | 1999 | 2003 |
15 | Oberst Jan Jörg Oerding | 01. Okt. 1995 | 1998 |
14 | Brigadegeneral Klaus Hartmann | 01. Okt. 1993 | 30. Sep. 1995 |
13 | BrigGen Christian Meyer-Plath | 01. Apr. 1989 | 30. Sep. 1993 |
12 | Oberst Konrad Bader | 01. Apr. 1986 | 31. Mär. 1989 |
11 | Oberst Klaus Naumann | 01. Apr. 1984 | 31. Mär. 1986 |
10 | Oberst Arno Schäfer | 25. Sep. 1981 | 31. Mär. 1984 |
9 | Oberst Horst Albrecht | 01. Okt. 1979 | 24. Sep.1981 |
8 | Oberst Kurt-Josef Veeser | 17. Mär. 1978 | 30. Sep. 1979 |
7 | Oberst Eberhard Grumer | 01.Okt. 1975 | 16. Mär. 1978 |
6 | BrigGen Michael Greipl | 01. Okt. 1970 | 30. Sep. 1975 |
5 | BrigGen. Günther-Joachim Rothe | 01. Okt. 1967 | 30. Sep. 1970 |
4 | Oberst Rainer Schwartz | 15. Jan. 1966 | 30. Sep. 1967 |
3 | Oberst Wilhelm Thomas | 01. Okt. 1963 | 14. Jan. 1966 |
2 | Brigadegeneral Wolfgang Köstlin | 16. Jun. 1960 | 30 Sep.1963 |
1 | Oberst Werner Drews | 01. Jun. 1958 | 15. Jun. 1960 |
Einzelnachweise
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Dr. Frank Heinz Bauer: Willkommen in dieser guten Stadt - Ellwangen und seine Soldaten im Spiegel eines Jahrhunderts. Hrsg. Offizierheimgesellschaft und Unteroffizierheimgesellschaft Ellwangen, Ellwangen 2006, ohne ISBN