Iphofen
Stadt Iphofen
Wappen von Iphofen
Koordinaten: 49° 42′ N, 10° 16′ OKoordinaten: 49° 42′ 18″ N, 10° 15′ 38″ O
Höhe: 256 m ü. NHN
Fläche: 26,04 km²
Einwohner: 2856
Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner/km²
Postleitzahl: 97346
Vorwahl: 09323
Karte
Lage von Iphofen (fett) innerhalb des Gemeindegebietes
Bild von Iphofen

Iphofen ist der Hauptort der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen in Bayern. Er bildet heute, als einwohnerreichster und größter Gemeindeteil, den Mittelpunkt der politischen Gemeinde Iphofen und des östlichen Landkreises.

Geografische Lage

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Geografie und naturräumliche Lage

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Iphofen liegt im Nordwesten der politischen Gemeinde. Mit Ausnahme von Birklingen im Osten liegen die Ortsteile allesamt weiter südlich, wobei lediglich ein dünner Gebietsstreifen mit dem Breitbach die Kernstadt mit dem Ortsteil Mönchsondheim verbindet. Im Norden beginnt das Gebiet der Gemeinde Rödelsee. Der gleichnamige Hauptort und der Gemeindeteil Schwanberg mit dem Gipfel des eigentlich als Iphöfer Hausberg bezeichneten Schwanberg liegen der Stadt am nächsten. Im Osten der Steigerwaldstufe liegt Birklingen, der Südosten wird von der Gemeinde Markt Einersheim eingenommen. Im Süden liegt die Schwarzmühle in der Mönchsondheimer Gemarkung. Südwestlich erhebt sich Willanzheim als Hauptort der gleichnamigen Gemeinde, während im Westen Mainbernheim zu finden ist.

Nächstgelegene, größere Städte sind Kitzingen, mit einer Distanz von etwa 8 Kilometern und Ochsenfurt, das ungefähr 14,9 Kilometer entfernt ist. Die nächste Großstadt ist das 26 Kilometer entfernte Würzburg.

Naturräumlich liegt Iphofen inmitten des Schwanbergvorlandes als Teil des nach der Stadt benannten Iphofen-Gerolzhofener Steigerwaldvorlandes. Der Naturraum zieht sich in einem etwa 2 bis 5 km schmalen Streifen in einem Bogen um den namensgebenden Schwanberg, der den westlichsten Ausläufer des Steigerwalds markiert. Die Böschungswinkel in Richtung des Berges steigen von 3 zu 15° an. Der Naturraum vermittelt zwischen den fast ebenen Gäuflächen und dem Anstieg des Geländes in Richtung des Steigerwaldes. Die wenigen Flüsse, die hier aus dem Steigerwald fließen haben keine tief ausgebildeten Täler entwickeln können.

Die Stadt liegt in der Maingauklimazone, die zu den trockensten und wärmsten Klimazonen in Deutschland zählt. Das erklärt auch den Weinbau in der Umgebung. Die Böden werden zumeist von Lettenkeuper beherrscht, wobei die Bodenzusammensetzung auch den im Steigerwald an vielen Stellen eingelagerten Lettengips umfasst. Die Landschaft wird seit Jahrhunderten von der Bearbeitung durch den Menschen geprägt. Die Böden sind aber für intensive ackerbauliche Nutzung nicht ausgelegt, sondern neigen zu starken Abspülungen. Anders als viele angrenzende Gebiete ist das Schwanbergvorland nicht so niederschlagsarm. Dies ist auf eine sogenannte Niederschlagsstraße zurückzuführen, die von Ochsenfurt über die Mainbernheimer Ebene und die Hellmitzheimer Bucht bis zum Schwanberg reicht.

Hydrologisch wird Iphofen trotz einer mehrere Kilometer weiten Entfernung vom Fluss durch den Main beeinflusst. Dem Main, genauer den Mainzuflüssen Sickersbach und Breitbach streben alle Gewässer auf dem Stadtgebiet zu. Der historische Stadtkern wird von den beiden Sickersbacharmen Wehrbach und Siechhausbach umflossen, die bereits im Mittelalter den Stadtgraben speisten. Sie vereinen sich im Westen des Stadtgebiets. Dabei entspringen beide Bäche im Osten der Stadt, wobei der Siechhausbach einen Quelltopf besitzt und sich der Wehrbach aus mehreren unbenannten Quellarmen zusammensetzt. Im äußersten Süden der Gemarkung fließt außerdem der Breitbach, der hier vom Moorseebach gespeist wird und in der Folge mehrere Wassermühlen antreibt.

Ortsgliederung

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Der historische Ortskern liegt im Westen der Gemarkung. Noch heute ist eine Zweiteilung der Innenstadt erkennbar. Das im 13. Jahrhundert um die Pfarrkirche St. Vitus und einen im Süden angrenzenden Markt entstandene Stadtzentrum ist als Rechteck ausgeprägt. Darunter befindet sich südwestlich der als Gräbenviertel bekannte Stadtteil, der erst später in die Stadtmauer einbezogen wurde. Das charakteristische Erscheinungsbild wird von einem breiten Graben abgerundet, der heute als Ringpark mit Erholungs- und Freizeitflächen ausgestattet wurde. Die mittelalterliche Altstadt ist an mehreren Stellen freistehend. Vier große Neubaugebiete lassen sich identifizieren. Im Norden entstanden Wohnsiedlungen entlang der Rödelseer Straße, im Osten reihen sich die Häuser zwischen der Birklinger und der Einersheimer Straße auf. Der Süden wird von Häusern entlang der Bahnhofstraße geprägt. Diese Stadterweiterung geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Jünger sind dagegen die Siedlungshäuser westlich der Straße Am Stadtgraben West.

Schutzgebiete

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Die Stadt ist von mehreren Schutzgebieten nahezu aller Schutzkategorien umgeben. Von besonderer Bedeutung für das Selbstverständnis Iphofens ist die Nähe zum Landschaftsschutzgebiet innerhalb des Naturparks Steigerwald (ehemals Schutzzone), das zugleich als Naturpark vermerkt wurde. Es beginnt im Osten und Norden des Stadtgebiets und berührt die bebaute Fläche nicht, sondern nimmt nahezu vollständig den Steigerwaldberg Schwanberg ein. Der Anstieg zum Steigerwald wird von Mischwäldern geprägt, in denen eine Vielzahl seltener Tierarten zu finden sind. Eine größere Fläche nimmt daneben der Naturpark Steigerwald ein, die Schutzfläche umfasst neben den Wäldern auch die Randzonen, in denen Weinbau und Landwirtschaft betrieben wird. Mehrere Stellen am Schwanberghang ermöglichen den Blick in die Erdgeschichte: Als Geotope wurden die Frankfurter Brüche, das Tonmergelstein am Schwanberg und der Gipskeuper am Schwanberg vermerkt.

Iphofen wird im Osten und Süden von einem ausgedehnten Vogelschutzgebiet umgeben. Unter dem Namen Südlicher Steigerwald wurden Stellen geschützt, die Nist- und Standvögeln besonders gute Brut- und Rastbedingungen bieten. Die gleichen Flächen werden zugleich auch als Fauna-Flora-Habitat „Vorderer Steigerwald mit Schwanberg“ geschützt. Besonderen Schutz genießt das einzige Naturschutzgebiet in der Gemarkung Iphofen. Es handelt sich um die nördlich der Stadt gelegenen Halbtrockenrasen am Schwanberg. Als Schutzziel ist der Erhalt der letzten Reste früher ausgedehnter Halbtrockenrasen mit ihren besonderen Pflanzen- und Tiergesellschaften ausgewiesen. Im Naturschutzgebiet sind eine Vielzahl verschiedener Tier- und Pflanzenarten heimisch. Einzige Schutzgebiete innerhalb des bebauten Gebiets sind die Biotope, die insbesondere entlang der kleinen Bäche ausgewiesen wurden.

Geschichte

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Vor- und Frühgeschichte

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Die Umgebung von Iphofen besitzt eine lange Siedlungsgeschichte. In der Gemarkung haben sich viele Bodendenkmäler erhalten, wobei auf den Flächen häufig Funde gemacht wurden. Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung sind nördlich der Domherrnmühle in der Flur Landwehrweg auszumachen. Das Areal war während der Linearbandkeramik, des Jungneolithikums und der Urnenfelderzeit zumindest zeitweise dauerhaft besiedelt. Besondere Bedeutung für die vorgeschichtliche Erschließung des Areals hat auch der Schwanberg, der allerdings zum größten Teil in der Gemarkung von Rödelsee liegt. Auf dem Berg machte man Funde, die darauf schließen lassen, dass hier einst eine prähistorische Höhenfestung lag. Auf dem Berg lebten während des Neolithikums, der Bronzezeit, der Urnenfelderzeit, der Hallstattzeit, der jüngeren Latènezeit, der römischen Kaiserzeit, des frühen Mittelalters und des hohen Mittelalters Menschen, die auch in Anlagen zu ihrer Verteidigung investierten.

Lebten während der jüngeren Eisenzeit noch keltische Stämme in der Gegend um die heutige Stadt, wurden diese bis ins 2. nachchristliche Jahrhundert von den Alemannen verdrängt. Diese machten um das Jahr 260 den Burgunden Platz, die bis ins 4. Jahrhundert am Fuße des Steigerwalds siedelten. Ab dem 6. Jahrhundert begannen fränkische Stämme von Westen kommend in das Gebiet vorzustoßen und verdrängten die etablierte Bevölkerung langsam. Die Franken brachten das Christentum in die Region mit und etablierten erste Verwaltungsgrenzen, die sogenannten Gaue. Die Gegend um Iphofen kam zum Iffgau. Um 700 besiedelten die Franken die Stelle der heutigen Stadt.

Die Lage unterhalb des strategisch bedeutsamen Schwanbergs führte dazu, dass Iphofen bereits früh von den Franken zum Zentralort gemacht wurde. Hier entstand ein Königshof, der für die fränkische Zentralherrschaft auf großen Flächen landwirtschaftliche Güter produzierte. Dabei kann der Königshof wohl im Süden der heutigen Altstadt ausgemacht werden. Er bestand aus einem rechteckigen, mit Palisaden und Graben umwehrten Bereich, der nicht selten auch eine zentrale Kultstätte bzw. eine Kirche umfasste. Am Hof führte eine bedeutende Altstraße von Süden kommend vorbei. Für Iphofen lassen sich die Ausmaße des Hofes mit 80 Metern Breite und 160 Metern Länge ziemlich genau darlegen.


Ortsname

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Der Ortsname Iphofen spielt wohl auf die Lage des Ortes an. Die Endung -hofen gehört den ältesten Sprachschichten deutscher Namengebung an und könnte durchaus über die fränkische Landnahme ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. hinausgehen. Ähnlich wie das unweit gelegene Gerolzhofen könnte Iphofen bereits in keltisch-germanischer Zeit entstanden sein. Sie verweist auf eine Hofanlage. Das Präfix Ip- ist dagegen wesentlich umstrittener. Landläufig wurde das Wort mit den in der Umgebung anzutreffenden Gipsvorkommen assoziiert, wobei die mundartliche Form „Ips“ äußerliche Ähnlichkeiten zum heutigen Ortsnamen aufweist. Daneben existiert auch der Hinweis auf die Berge der Umgebung. So soll der Schwanberg in der Vergangenheit mit dem Wort „Ipf“ für bedeutender Berg umschrieben worden sein. Beide Herleitungen gehen auf umgangssprachliche Herleitungen zurück.

Sprachwissenschaftlich näherte sich erstmals der Erlanger Landeskundler Ernst Schwarz dem Namen an. Er leitet den Ortsnamen aus dem Keltischen ab und verweist auf die Nähe zum Mainzufluss Iff, der allerdings in ca. 8 Kilometern Entfernung fließt. Iphofen soll als Ort der Verehrung der keltischen Pferdegöttin Epona fungiert haben. Im Germanischen wurde das aus dem Lateinischen hergeleitete „epos“ bzw. „epia“ (von „equus“ – Pferd) zu „Ipfe“ umgewandelt. Damit wäre Iphofen mit einem Hof bei dem Roßbach zu übersetzen. In den 1980er Jahren setzte sich die Forschungsmeinung durch, dass Iphofen eher vom Gaunamen abzuleiten sei: Der Ort war Hauptsiedlung des Iffgaus und erhielt von diesem seine Bezeichnung. Danach handelte es sich um den Königshof im Iffgau.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort Iphofen in einer Urkunde des Jahres 741 unter dem Namen „villa Iphahova“ erwähnt. Der Ortsname war in den folgenden Jahrhunderten einigen Wandlungen unterworfen. So wurde die Siedlung im Jahr 1203 „Ippehoven“ genannt, in einem Ablassbrief von 1297 tauchte die Namensform „Ypfhofen“ auf. Daneben waren auch die Bezeichnungen „Ippfehoven“ (1331) und „Ypphofen“ geläufig. Im 17. Jahrhundert begann über den Namen „Iphoffen“ (1628) eine Annäherung an die heutige Bezeichnung. Regelmäßig als „Iphofen“ taucht der Ort allerdings erst 1742 in den Quellen auf.[1] Die Einwohner Iphofens heißen heute Iphöfer. Ebenso wird das Adjektiv zum Stadtnamen gebildet, beispielsweise in Iphöfer Stadtmauer. Bei den Orten in der Umgebung wurde den Einwohnern der Neckname Kröpfer, Kröpfe (mfr. Gräbfa) gegeben. Dieser spielt auf das gipshaltige Wasser an, der in der Vergangenheit häufige Kropferkrankungen hervorbrachte.

Verwaltung und Gerichte

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Wappen von Monandowitsch/Iphofen
Blasonierung: „In Blau auf einem grünen Dreiberg ein silberner Eisenhut, dessen Rand zu beiden Seiten mit einem von Silber und Rot gevierten Fähnchen besteckt ist.“[2][3]
Wappenbegründung: Der Eisenhut verweist auf die Wehrhaftigkeit der Stadt und ihrer Bürgerschaft. Die Fähnchen sind dagegen ein Hinweis auf die herrschaftliche Zugehörigkeit der Stadt in Mittelalter und Früher Neuzeit. Sie sind als Rennfähnlein der Bischöfe von Würzburg zu deuten. Drei Hügel könnten den Weinbau andeuten, der in der Umgebung betrieben wird. Das Wappen hat sich in verschiedenen Varianten überliefert, erstmals 1430 tauchen der Eisenhut und die Fähnchen auf. Zuvor war das Brustbild eines Bischofs mit Stab und Mitra zu sehen.

Wappengeschichte: Unter dem Würzburger Bischof Manegold von Neuenburg (1287 bis 1303) wurde Iphofen zur Stadt erhoben. König Ludwig der Bayer bestätigte die Stadtrechte 1323. Aus den Jahren 1336 bis 1469 sind Abdrucke eines Siegels überliefert mit dem Brustbild eines Bischofs mit Mitra und Stab inmitten von Architektur. In einem Sekret um 1390, das durch Abdrucke seit 1430 belegt ist, steht das heutige Wappen. Die beiden sogenannten Hochstiftsfähnlein weisen auf das Hochstift Würzburg, den damaligen Stadt- und Landesherren. Der Eisenhut symbolisiert die bürgerliche Wehrhoheit. Er steht in den Siegeln bis Ende des 18. Jahrhunderts. Auf einem Schlussstein der Kirche um 1594 kommt er als spanischer Morion (spanische Helmform, die sogenannte Maurenkappe) vor. Im 19. Jahrhundert, als seine Bedeutung in Vergessenheit geraten war, hielt man ihn für einen Bauern- oder Offiziershut. In Wappenabbildungen dieser Zeit stand ein schwarzer Filzhut auf grünem Dreiberg. Wappensagen brachten die Entstehung des Wappens und die Bedeutung des Hutes in Verbindung mit dem Bauernkrieg von 1525 und dem Dreißigjährigen Krieg.[4]

Von der Stadt zum Hauptort

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Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1443 397 1861 1737 1971 2440
1650 70 1880 1927
1711 1424 1900 1758
1812 1500 1914 1675
1830 2045 1949 2437

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Baudenkmäler

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Ensemble Altstadt

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Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege stellt die gesamte Iphöfer Altstadt unter Ensembleschutz. Das Ensemble umfasst das Gebiet der Stadt innerhalb ihrer aus dem 13. Jahrhundert stammenden Ummauerungslinie mit Türmen, Stadtmauer und Toren und der im 14. Jahrhundert einbezogenen Erweiterung des Gräbenviertels mitsamt einer breiten Grabenzone. Die Altstadt ist auf allen Seiten weitgehend umbaut, allerdings wird das Ensemble durch einen ausgedehnten Grüngürtel von der jüngeren Bebauung getrennt.

Anders als bei vielen vergleichbaren mainfränkischen Städten gibt es in Iphofen keine echte Hauptstraße. Die Rolle des zentralen Platzes übernimmt der langgestreckte Marktplatz mit dem Rathaus und, etwas versetzt, dem Rentamt. Die Pfarrkirche ist zurückversetzt, bildet aber mit dem Rathaus eine städtebauliche Einheit. Das städtebauliche Zentrum des Gräbenviertels wird vom Julius-Echter-Platz markiert, an den das Spital und die Blutkirche weiter südlich angebaut wurden. Ein nur teilweise überbauter Graben trennt Gräbenviertel und Altstadt.

Iphofen präsentiert sich als Dreitorestadt. Der Marktplatz ist ein langgestreckter Anger, der auf das Barock-Rathaus ausgerichtet ist. Die weitere Bebauung ist wesentlich bescheidener und wurde im 20. Jahrhundert durch Bäume und Bänke akzentuiert. Ausnahmen bilden lediglich die überall im Stadtbild sichtbaren Klosterhöfe, die im Mittelalter entstanden. Der Julius-Echter-Platz des Gräbenviertels ist in Größe und Bedeutung dem Marktplatz nachgeordnet. Die Maxstraße bildet den wichtigsten Übergang zwischen beiden historischen Stadtteilen.

Vituskirche und Beinhauskapelle St. Michael

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Iphöfer Vituskirche

Die katholische Stadtpfarrkirche St. Vitus befindet sich im äußersten Norden der Iphöfer Altstadt. Anstelle der heutigen Kirche wurde im Jahr 1293 eine Kapelle erwähnt, die den Grafen zu Castell gehörte. Erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts tauchte die Kirche als solche in den Quellen auf. Es dauerte noch bis ins Jahr 1349 bis die Kirche in ihrer Pfarrfunktion genannt wurde. Zuvor hatte ein Gotteshaus im Süden der heutigen Altstadt diese Rolle inne. Der Chor entstand in seiner heutigen Form im Jahr 1414. Der Wiederaufbau des am Ausgang des 15. Jahrhunderts abgebrochenen Langhauses zog sich aufgrund mehrerer kriegerischer Auseinandersetzungen bis zum Jahr 1612 hin. Größere Umbauten erfolgten in den Jahrhunderten danach nicht mehr. Lediglich die Barockisierung des Innenraums brachte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts einige Veränderungen des Erscheinungsbildes.

Die Kirche präsentiert sich als dreischiffige Hallenkirche mit einem hohen Ostturm, der auch als Wachturm benutzt wurde. Auffällig ist die besondere Höhe des Kirchenschiffs, das mit einem breiten Satteldach abschließt. Hohe Rundpfeiler mit toskanisch anmutenden Kapitellen der Renaissance täuschen im Inneren über die eigentlich spätgotische Erbauungszeit hinweg. Ein einschiffiger Chor wird von Netz- und Sterngewölben überspannt. Die Schlusssteine im Mittelgewölbe zeigen verschiedene Wappen. Das des Bamberger Erzbischofs Michael von Deinlein, das des Königreichs Bayern. Die Wappen der Stadt Iphofen und von Fürstbischof Julius Echter folgen. Im Süden verweisen mehrere angefangene Rippengewölbe auf eine geplante Empore, die nie zur Ausführung kam.

Im Osten der Kirche fand der Hochaltar Aufstellung. Er wurde mit einem Blatt ausgestattet, das den Kirchenpatron Vitus zeigt. Unter dem Altaraufbau des 17. Jahrhunderts findet sich ein Tabernakel des Frühklassizismus. Als ältestes Stück im Inneren der Kirche gilt eine steinerne Madonna aus der Zeit um 1420. Besondere Bedeutung haben darüber hinaus auch die sogenannten Vitusfenster und die Sebaldusfenster, die jeweils einen Zyklus aus den Leben der Heiligen zeigen und ebenfalls im 15. Jahrhundert entstanden. Mit der polychrom gefassten Holzfigur des Johannes Evangelist ist auch ein Werk des Bildschnitzers Tilmann Riemenschneider im Inneren zu finden. Für das heute eingemeindete Birklingen ist das sogenannte Gnadenbild einer Pietà bedeutsam.[5]

Im Süden der Kirche, unmittelbar vor dem Portal, findet sich ein weiteres Gotteshaus. Es handelt sich um die kleine Kapelle St. Michael. Das Gotteshaus entstand als Beinhaus und diente der Aufnahme der Knochen von Bestatteten, die keinen Platz mehr auf dem um die Kirche verorteten Friedhof fanden. Erstmals erwähnt wurde das Iphöfer Beinhaus im Jahr 1380. Mit dem Jahr 1690 verlor es seine eigentliche Funktion, denn der Friedhof wurde verlegt und eine weitere Überführung von Gebeinen fand nicht statt. Etwa zeitgleich profanierte man auch die Kapelle. Die Michaelskapelle und das Beinhaus wurden im ausgehenden 20. Jahrhundert neu eingerichtet und die Kirche wieder in ein Gotteshaus umgewandelt.[6]

Heiligblutkirche

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Neben der Stadtpfarrkirche St. Vitus existiert mit der Heiligblutkirche ein weiteres Gotteshaus in der Stadt. Das Gotteshaus bildete die Pfarrkirche des Gräbenviertels. Die Gründung der Kirche im Jahr 1329 ist nachweisbar. Für die auch „Kirche zum heiligen Grab“ genannte Kirche war ein eigener Priester zuständig. Bereits damals gab es zahlreiche Wallfahrten zur Kirche, die im Jahr 1363 weitere Zuwendungen erhielt. Die Einnahmen der St.-Martins-Kirche, die 1525 dem Bauernkrieg zum Opfer fiel, wurden auf die Kirche zum Heiligen Blut übertragen. Damit verbunden war der Aufstieg zur Pfarrkirche, der zweiten in Iphofen. Die Funktion als Pfarrkirche verlor das Gotteshaus endgültig im Jahr 1621. Bis heute wallen Gruppen zur Kirche.

Die Architektur der Kirche ist durch einen Umbau unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn geprägt. Zwischen 1605 und 1615 wurde das Langhaus erweitert, der marode Chor ausgebessert und eine Turmerhöhung vorgenommen, sodass ein typischer Julius-Echter-Turm entstand, der sich als Chorturm über dem Chorraum erhebt. Hierzu wurde das bestehende Gotteshaus größtenteils abgerissen. 1653, nach dem Dreißigjährigen Krieg, wurden im Zuge einer weiteren Renovierung Fenster und Türen erneuert. Im Jahr 1714 erhielt die Kirche die raumprägende Flachdecke. Nach einem Blitzeinschlag im 19. Jahrhundert wurde die Kirche im Stil des Neugotik wieder aufgebaut. 1985 entfernte man bei der bislang letzten Instandsetzung die Außentreppe von 1799.

Ebenso wie die Architektur wurde auch die Inneneinrichtung der Kirche im Laufe der Jahrhunderte verändert. Bei der Stiftung von 1329 wurde die Übergabe eines Altars genannt. 1481 kamen ein weiterer Altar und neues Kirchengestühl hinzu. Im Jahr 1527 wurde ein Beichtstuhl aufgestellt. In der Barockzeit wurde ein Triumphbogen über dem Allerheiligsten angebracht. 1730 kamen die Altäre der seligen Jungfrau Maria und der Heilig-Kreuzaltar hinzu, 1734 wurde eine neue Orgel eingebaut, die 1814 erstmals renoviert wurde. In den 1890er Jahren begann die neugotische Umgestaltung des Kircheninneren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte die Wiederherstellung der barocken Seitenaltäre, die bis heute das Innere prägen.[7]

Spitalkirche

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Spitalkirche im Gräbenviertel

Im Jahr 1338 wurde das Spital St. Johannes Baptistae vom Iphöfer Bürger Berthold Schurig gegründet und von Bischof Otto II. von Wolfskeel bestätigt. Es sollte der Unterbringung von Armen, Alten und Kranken dienen. er Niedergang der Stiftung folgte im 16. Jahrhundert, als die Gebäude verfielen. Erst der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn regte 1607 die Instandsetzung und Erweiterung an, die sich bis ins Jahr 1615 hinzogen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erfolgte eine umfassende Renovierung. Im 20. Jahrhundert war in den Räumlichkeiten ein Alten- und Pflegeheim der Franziskanerinnen von Mallersdorf untergebracht. Dieses wurde 1977 aufgelöst. Im Jahr 1987 wurde die Kirche von der evangelisch-lutherischen Gemeinde bezogen, vorausgegangen waren größere Umbauten.

Heute präsentiert sich das Gebäude als schmales Kirchengebäude, das sich wie ein Riegel im Norden des Julius-Echter-Platzes vorschiebt. Es schließt im Westen mit Volutengiebeln ab. Die Vorderfront hat schmale hohe Fenster und einen Treppenturm mit Pforte. Das Kirchengebäude besitzt Maßwerkfenster und wird vom Chor aus dem 15. Jahrhundert begrenzt. Fenster und Türen verweisen auf eine spätmittelalterliche Bauzeit. Die Inschrift „Freu dich du alte schwache Schahr/ Dißorts Gott segnet dich fürwar/ Durch Bischoff Julium des handt/ Weißlich regirt das Franckenlandt/ Über Virtzig Jahr vnd baut gantz New/ Viel Kirchen Schuel vnd andere Bew/ Wie dan vor augen diß Spittal/ Bitt das er komm in Himmels Saal“ über dem Portal trägt allerdings die Jahreszahl 1607.

Den Mittelpunkt der kirchlichen Ausstattung bilden die drei im Innenraum aufgestellten Altäre. Es handelt sich um Aufbauten, die auf die Zeit um 1740 zurückgehen. Das Altarblatt des Hochaltars stammt von Johann Michael Wolcker und zeigt die Enthauptung des Täufers Johannes. Die Seitenaltäre wurden mit Darstellungen des heiligen Aloysius und Franziskus geschaffen. Als ältestes erhaltenes Stück kann die aus dem 15. Jahrhundert stammende Sakramentsnische im Chor gelten. Außerdem existieren mehrere Skulpturen. An der Nordwand befindet sich der heilige Kilian aus dem 16. Jahrhundert und eine Holzmadonna. Beide werden einem Riemenschneiderschüler, Augustin Reuß, zugeschrieben. Ebenso findet sich ein Vesperbild aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Rathaus und Amtshaus

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An der Nordseite des Marktplatzes ist das repräsentative Rathaus der Stadt zu finden. Es ist bereits das dritte Gebäude an dieser Stelle. Ein Vorgängerbau entstammte dem Spätmittelalter, konnte allerdings in Folge des Dreißigjährigen Krieges nicht mehr renoviert werden. Die Ausführung des Neubaus lag ab 1716 in Händen des Würzburger Hofbaumeisters Joseph Greissing. Am 11. September 1718 konnte das neue Rathaus eingeweiht werden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann der Iphöfer Stadtarchivar Andreas Brombierstäudl in den Räumlichkeiten des Rathauses eine kulturhistorische Sammlung über die Stadtgeschichte aufzubauen. Das Rathaus präsentiert sich als dreigeschossiger Walmdachbau im Stil des Barock. Es wird von reich gegliederten Eckpilastern begrenzt. Zentral besteht ein Mittelrisalit, der in einem Zwerchhaus ausläuft.

Das südliche Pendant des Rathauses bildet das Amtshaus oder Rentamt. Hier ist heute ein Teil der Sammlung des Knaufmuseums untergebracht. Das Amtshaus entstand als Verwaltungsmittelpunkt des hochstiftisch-würzburgischen Amtes Iphofen. Es geht in seiner heutigen Anmutung auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück. Ein über der Tordurchfahrt angebrachtes Wappen des Fürstbischofs Johann Gottfried von Guttenberg macht die herrschaftliche Bedeutung des Baus klar. Das ehemalige Amtshaus, in dem in der Zeit des Königreichs Bayern andere Behörden einzogen, präsentiert sich als zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach. Portal und Tordurchfahrt weisen jeweils eine reiche barockisierende Gliederung auf.

Stadtbefestigung

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Rückseite des Rödelseeer Tores

Mit der Stadterhebung ging am Ausgang des 13. Jahrhunderts für die Iphöfer Bürger das Recht einher, die Siedlung mit einer Befestigung zu umgeben. Während die Altstadt in den folgenden Jahrzehnten mit einer steinernen Befestigung umgeben wurde, blieb das Gräbenviertel zunächst noch unbefestigt. Obwohl die Befestigung im 14. Jahrhundert ihre heutige Ausdehnung erreicht hatte, gab es an den einzelnen Elementen immer wieder Erneuerungen. So wurde zwischen 1455 und 1466 das Vorwerk des Rödelseer Tores neu gestaltet und zwischen 1540 und 1544 der sogenannte Mittagsturm um zwei Geschosse aufgestockt. Im Deutschen Bauernkrieg gelang den Iphöfern 1525 die Verteidigung ihrer Stadt und die Abwehr der organisierten Bauern. Dieser Erfolg dürfte unter anderem auf die Verstärkung der Befestigung zurückzuführen sein.

Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges war die moderne Anlage ein Grund, warum Iphofen zu einem der Musterungsplätze der würzburgischen Truppen gemacht wurde. Die Stadtbefestigung verlor in den folgenden Jahrzehnten als militärische Grenze ihre Bedeutung, blieb aber als zollrechtliche Eingrenzung die gesamte Frühe Neuzeit über intakt. Erst 1849 kam es zu einer eingreifenden Änderung im Stadtgefüge. Der Wall zwischen den beiden Gräben wurde teilweise abgetragen und mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Es ist dem frühen Tourismus geschuldet, dass sich die Anlage heute noch nahezu unverändert präsentiert.

Die ehemaligen Toranlagen von Iphofen haben sich bis heute weitgehend erhalten. Anders als bei vielen anderen Stadttoren der Umgebung bestehen die Iphöfer Tore als sogenannte Doppeltore. Sie werden so genannt, weil sich in Iphofen neben den eigentlichen Tortürmen auch die Vorwerke erhalten haben. Während die Tortürme innerhalb der Ringmauer errichtet wurden, stehen die Vorwerke jenseits des Doppelgrabens. Verbunden sind sie über zumeist einjochige Bruchsteinbrücken aus dem 17. Jahrhundert. Neben den Toren bestehen heute noch vier Türme, die zumeist volkstümliche Bezeichnungen besitzen. Die umlaufende Stadtmauer hat sich auf nahezu der gesamten Länge erhalten und sticht heute als bedeutendster Teil der Anlage ins Auge.

Bemerkenswerte Privathäuser und Höfe

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Bahnhofstraße 12
Marktplatz 22

In der Iphöfer Altstadt sind Häuser aus nahezu allen Jahrhunderten seit dem Mittelalter zu finden. Sie sind heute zumeist im Besitz von Privatpersonen und werden als Geschäfts-, Gast- oder Wohnhäuser genutzt. Als lokale Besonderheit weist Iphofen, aufgrund seiner Lage an der Reichsstraße, eine Vielzahl an Klosterhöfen auf. Darunter ist der aus dem 15. Jahrhundert stammende und im 18. Jahrhundert umgebaute Ägidien- oder Ilgenhof in der nach ihm benannten Gasse. Er präsentiert sich als zweigeschossiger Halbwalmdachbau mit geohrten Fensterrahmungen und ist das wohl älteste Profangebäude der Stadt. In der Langen Gasse 36 steht der wesentlich unauffälligere Ilmbacher Hof. Das Kloster ließ einen traufständigen Satteldachbau als Lagerplatz für Vorräte errichten. Daneben hat sich in der Oberen Gräbengasse 2 auch der kleine Walmdachbau mit verputztem Fachwerkobergeschoss erhalten, in dem der örtliche Kastner des Klosters Ebrach residierte. Der sogenannte Kastler Hof in der Geräthengasse 6 ist heute nicht mehr als Baudenkmal eingeordnet. → siehe auch: Ilmbacher Hof (Iphofen)

Anders als die Klosterhöfe investierte das Hochstift Würzburg als wichtigster Grundherr in der Stadt in den Bau von repräsentativen Bauten. Neben dem Amtshaus besaß der Würzburger Fürstbischof noch eine große Amtskellerei zur Verwaltung des Zehntweins in Iphofen. Sie steht in der Ludwigstraße 14 am Rande der Innenstadtgrenze und überragt mit ihrem langgestreckten Satteldach über zwei Geschossen den Graben zwischen Altstadt und Gräbenviertel. Der heutige Gebäudebestand geht auf die Zeit um 1500 zurück. Im Gräbenviertel verortet ist der fürstbischöfliche Zehntkeller. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Mansarddachbau mit reicher barocker Gliederung aus der Zeit um 1726. Das Hoftor weist ein Wappen des Fürstbischofs Franz Christoph von Hutten auf. → siehe auch: Ludwigstraße 14 (Iphofen) und Bahnhofstraße 12 (Iphofen)

Besondere Bedeutung für die spätmittelalterliche Geschichte der Stadt hat der Wenkheimer Hof in der Kirchgasse. Die Herren von Wenkheim erhielten im Jahr 1438 den Schwanberg als erbliches Lehen. Um die Verwaltung des so erworbenen Besitzes leisten zu können, erwarb Kilian von Wenkheim am 29. September 1539 ein Haus am Iphöfer Kirchhof. Erst im Jahr 1570 entstand auf der Fläche das heutige Gebäude. Das Haus präsentiert sich als zweigeschossiger traufständiger Steilsatteldachbau mit Tordurchfahrt. Das Haus wurde im 20. Jahrhundert verputzt, was das historische Erscheinungsbild stark veränderte. Als Rest der ursprünglichen Gebäudegestaltung hat sich eine Wappenkartusche aus dem Jahr 1570 erhalten. → siehe auch: Wenkheimer Hof (Iphofen)

 
Ehemaliges Postamt in der Bahnhofstraße

Weitere Bauten mit einer bestimmten Funktion lagen über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Als besonders repräsentativ kann das Weingut des Würzburger Juliusspitals in der Pfarrgasse gelten. Es entstand an seinem heutigen Standort in den 1720er Jahren und präsentiert sich als zweigeschossiger Mansarddachbau mit geohrten Fenster- und Türrahmungen. Die Rückseite des als Dreiseithofes angelegten Gebäudes bildet einen Teil der Stadtmauer, wobei die auch hier anzutreffende Durchfensterung dafür spricht, dass die Stadtmauer zu diesem Zeitpunkt nur noch zollrechtliche Funktionen besaß. Das Gebäude wurde mit einer doppelläufigen Freitreppe ausgestattet, die von einer Immaculata bekrönt wird. Gegenüber des Weinguts findet sich außerdem der Pfarrhof von St. Veit. In dem zweigeschossigen Wohnhaus mit Fachwerkobergeschoss und Mansarddach residierten seit dem 18. Jahrhundert die Pfarrherrn der Stadt.

Während die meisten Bauten in der Stadt Iphofen auf das 18. Jahrhundert zurückgehen, weil die Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges und der anschließende Aufschwung des Weinbaus für eine Erneuerung des Bestandes sorgten, haben sich vor allem entlang der Langen Gasse im Osten der Altstadt noch ältere Bauten erhalten. So findet sich in der Langen Gasse 9 ein dreigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit vorkragenden Fachwerkobergeschossen und rundbogigem Portal, der auf das Jahr 1652 datiert wird. Er erhielt im 18. Jahrhundert mit dem Haus Lange Gasse 7 ein Pendant, das ihm in seinem Erscheinungsbild fast gleicht, das allerdings lediglich noch mit einem Zierfachwerk ausgestattet wurde. Wesentlich älter ist das Traufseithaus in der Langen Gasse 15, das mit der Jahreszahl 1612 verziert wurde. Sein kleiner Grundriss wird von einer etwa die Hälfte des Hauses einnehmenden Tordurchfahrt dominiert. → siehe auch: Lange Gasse 7 (Iphofen)

Die Stadt Iphofen besaß noch bis ins 20. Jahrhundert eine Vielzahl an Gasthäusern und Schenkstätten. Die meisten waren in prächtigen Stadthäusern und Höfen untergebracht. Auf eine besonders lange Tradition konnte das Gasthof Zum Goldenen Lamm zurückschauen. Es entstand im Jahr 1616 und war in einem breitgelagerten traufständigen Satteldachbau mit rundbogiger Tordurchfahrt in der Langen Gasse 28 untergebracht. Im elfachsigen Gebäude ist heute ein Weingut eingezogen. Eine Nachnutzung erhielt auch das Gasthaus Zur Goldenen Sonne mit der Adresse Marktplatz 22. Der Gasthof wurde im Jahr 1707 eingeweiht. Der zweigeschossige, traufständiger Satteldachbau mit Zierfachwerkobergeschoss weist einige Besonderheiten auf. Stilvergleiche lassen darauf schließen, dass es vom gleichen Zimmermann wie das Haus Maxstraße 21 in Iphofen errichtet wurde. → siehe auch: Marktplatz 22 (Iphofen), Maxstraße 21 (Iphofen)

Obwohl der größte Teil des Baubestands auf die Zeit vor der Säkularisation zurückgeht, als Iphofen zum Hochstift Würzburg gehörte, gibt es einzelne Baudenkmäler, die nach 1806 entstanden. Insbesondere das südliche Gräbenviertel mit der dort verorteten Bahnhofstraße erfuhr durch die Anbindung Iphofens an den Zugverkehr eine Aufwertung. So entstand in der Bahnhofstraße 33 eine inzwischen profanierte Lourdeskapelle. Einziges Baudenkmal außerhalb der Ummauerung ist das Postamt. Es entstand in den 1920er Jahren im Heimatstil. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Walmdachbau in Ecklage, der mit einem markanten Mansarddach abschließt. Westlich baute man 1924/1925 einen eingeschossigen Anbau im Heimatstil an.

Bildstöcke und Kleindenkmäler

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Kreuzigungsgruppe hinter der Pfarrkirche

Als katholisch geprägte Gemeinde haben sich in Iphofen und seiner Gemarkung mehrere Bildstöcke oder Martern als Flurdenkmäler erhalten. Sie verweisen auf die Volksfrömmigkeit vergangener Jahrhunderte und wurden zur Ehre Gottes und als Wegzeichen gesetzt, oder hatten eine Mahnfunktion. Daneben befinden sich insbesondere in der Altstadt auch die typisch fränkischen Hausfiguren. Diese Kleindenkmäler wurden seit dem Mittelalter zu allen Zeiten geschaffen, ihr Bestand ist aber heute durch Abgase und Sachbeschädigung bedroht. Ältestes Kleindenkmal ist wohl das undatierte Steinkreuz, das sich im Torwinger des Einersheimer Tores erhalten hat. Steinkreuze wurden im Mittelalter als Sühneleistung für einen Totschlag aufgestellt.

Der älteste Bildstock in Iphofen befindet sich heute nicht mehr an seinem ursprünglichen Standort vor dem Mainbernheimer Tor, sondern wurde in der Geschichtsscheune der Stadt am Kirchplatz untergebracht. Auf dem Stock ist die Jahreszahl 1515 vermerkt, die wohl zugleich das Jahr der Aufstellung umreißt. Der Bildstock stammt wohl aus der Werkstatt bzw. dem Umfeld des Bildschnitzers Tilman Riemenschneider. So wurde der Stock mit dem Riemenschneider-Schüler Augustin Reuß in Verbindung gebracht. Eventuell stammt er auch aus der Werkstatt des unbekannten Bildhauers der Grauen Marter bei Sommerach. Der Anna-Selbdritt-Bildstock besitzt eine Höhe von 3,50 Metern. Er steht auf einem breiten Vierkantsockel, der von einer schlanken, runden Säule überragt wird. Darüber erhebt sich der Aufsatz, der in der Form eines langgestreckten Walmdachhauses geschaffen wurde, auf dem sogar die Ziegelplatten reliefiert wurden. → siehe auch: Anna-Selbdritt-Bildstock (Iphofen)

 
Hausfigur am Marktplatz 16

Die meisten Bildstöcke und Hausfiguren entstammen dem 18. Jahrhundert. In dieser Epoche differenzierten sich die Darstellungen aus und es entstanden eine Vielzahl verschiedener Heiligenbilder. So hat sich in der Oberen Gräbengasse 9 ein Bildstock mit der Darstellung des Blutwunders erhalten, das in der Heiligblutkirche stattgefunden haben soll. Oberhalb eines rechteckigen Sockels mit einem ausladenden Gesims befindet sich eine verjüngende, rechteckige Säule. Darüber ist der Bildstockaufsatz mit dem Relief des Blutwunders und einer Inschrift zu finden. Links und rechts haben sich Reliefs von zwei Heiligen erhalten, die zumeist als Namenspatrone der Stifter des Bildstocks anzusprechen sind. In diesem Fall entstanden Darstellung des heiligen Johannes des Täufers und der heiligen Anna.

Auf die gleiche Zeit datiert ein Bildstock am Julius-Echter-Platz im Iphöfer Gräbenviertel. Er thront wiederum auf einem rechteckigen Aufsatz, der um einen weiteren Sockel mit geschwungenem Aufbau ergänzt wurde. Er weist reiche Zierformen auf und schließt mit einer profilierten Abdeckplatte ab. Darin hat sich eine Inschrift erhalten. Sie lautet: „Vater nimm diesen Kelch von mir, aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe“. Der Bildstock schließt mit der vollplastischen Darstellung des leidenden Christus ab. Der betende Christus lehnt an einem liegenden Kreuz, das von Engeln gestützt wird. Der Bildstock wird mit zwei weiteren Kleindenkmälern in Verbindung gebracht, die sich heute nicht mehr erhalten haben. Eventuell dienten die drei Denkmäler als Kreuzwegstationen auf dem Weg zur Heiligblutkirche.

Besonders viele Denkmäler haben sich um die Pfarrkirche St. Veit erhalten. Besonders bedeutsam ist die Kreuzigungsgruppe, die am Kirchplatz 8 Aufstellung fand. Sie stellt eine monumentale Ausführung des Leidensmotivs Christi dar. Im Zentrum steht eine Ganzfigur des Gekreuzigten. Über einem rechteckigen Sockel erhebt sich ein rechteckiger Kreuzkorpus mit dem hängenden Christus. Er wurde mit drei Nägeln am Kreuz befestigt. Links und rechts befinden sich zwei weitere Einzelfiguren, deren Sockel ganz ähnlich wie die des Gekreuzigten gearbeitet wurden. Es handelt sich um Figuren der trauernden Maria und des Apostels Johannes, der die Hand auf der Brust hält. Die Figurengruppe wurde mit einem metallenen Zaun abgeschlossen.

Insbesondere die Häuser der reicheren Bürger weisen in der Iphöfer Altstadt eine Vielzahl verschiedener Hausfiguren auf. Zumeist handelt es sich um voll- oder halbplastische Figuren von Heiligen oder Figurengruppen, die Ereignisse aus der Bibel zeigen. Als älteste Hausfigur kann das Ensemble am Marktplatz 16 gelten. Es handelt sich um ein Vesperbild, die Darstellung der trauernden Muttergottes, die den toten Jesus auf ihren Knien hält. Sie wurde im 17. Jahrhundert aus Holz geschnitzt und ruht auf einer aus Holz geschnitzten Konsole mit Putten- und Blumenreliefs. Die Figur ist polychrom gefasst und wird mit einem metallenen Baldachin vor den Einflüssen der Witterung geschützt.

Wüstung St. Martin

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Im Süden der Stadt Iphofen bestand im Früh- und Hochmittelalter eine Vorstadt, die nach der dort verorteten Kapelle St. Martin benannt war. Erstmals wurde die Kapelle im Jahr 1150 urkundlich erwähnt. Es gibt Hinweise darauf, dass die Martinskirche sogar als erste Pfarrkirche Iphofens fungierte. Die Kirche wurde im Deutschen Bauernkrieg des Jahres 1525 zerstört und in der Folge nicht mehr aufgebaut. Lange Zeit war nicht bekannt, wo die Kirche genau lag. Erst bei Ausheben von Gräbern auf dem städtischen Friedhof, der sich entlang der Birklinger Straße erstreckt, stieß man zwischen 1976 und 1981 immer wieder auf die Überreste von Grundmauern. Heute sind die untertägigen Reste der St. Martinskirche und der sie umgebenden Vorstadt als Bodendenkmäler eingetragen.

Landgraben

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Einen bedeutenden Überrest der historischen Grenzlage der Stadt Iphofen bildete noch im 19. Jahrhundert der sogenannte Landgraben. Entlang der Gemarkungsgrenze von Iphofen lief ein ca. eineinhalb Meter tiefer Graben. Noch 1818 soll es außerdem Türme entlang der Grenze gegeben haben. Die älteste Erwähnun des Landgrabens datiert auf das Jahr 1331. Wahrscheinlich diente der Graben vor allem dazu, die Zollgerechtigkeit der Stadt zu betonen. Eine Verteidigung der etwa acht Kilometer langen Grenze war dagegen kaum möglich. Die Grenze überdauerte das Ende des Feudalismus und den Übergang an Bayern, wurde allerdings im Zuge der Gemeindegebietsreform in den 1970er Jahren an vielen Stellen aufgelöst.

Die Landwehr zieht sich entlang des alten Wiesenbronner Weges und wird dann von den Rebstöcken der Weinlage „Burgweg“ abgelöst, die den historischen Rödelseer Weg begrenzen. An der Markungsgrenze Iphofen–Rödelsee haben sich mehrere Bildstöcke und Kleindenkmäler entlang des alten Landgrabens erhalten, darunter eine Pietà aus dem 18. Jahrhundert. In der Nähe befand sich ein Landturm, aus dessen Steinen die Weinbergsmauern gebrochen wurden. Die letzten Überreste des Grabens verschwanden an dieser Stelle im Jahr 1968. Der Landgraben verlief im rechten Winkel zum Sickersbach. Die Verkehrsbauten der Bundesstraße 8 und der Eisenbahnstrecke zerstörten weitere Abschnitte des Landgrabens. Im Südosten der Gemarkung erinnert außerdem der heutige Gemeindeteil Landthurm an den sogenannten Einersheimer Landturm, der hier noch im 18. Jahrhundert stand und erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt worden war.[8]

Obwohl Iphofen an zwei dauerhaft wasserführenden Bächen liegt, war die Mühlendichte um die Stadt in Mittelalter und Früher Neuzeit im Vergleich zu den umliegenden Gemeinden nicht besonders hoch. Die Anlagen nutzten die Wasserkraft des Wehrbachs bzw. des Sickersbachs und des südlich gelegenen Breitbachs. Als älteste Mühle geht die sogenannte Spitalmühle im Westen der Altstadt auf die Zeit der Stadterhebung im 14. Jahrhundert zurück. Lange Zeit war die Anlage in Besitz des Benediktinerinnenklosters Kitzingen, später war sie der Iphöfer Stadtpfarrkirche zugeordnet. Sie diente der Stadtbevölkerung bis ins 17. Jahrhundert zur Versorgung mit Mehl und wurde dann um die weiter westlich gelegene Gumpertsmühle ergänzt.

Die Mühlen versorgten die Menschen mit Mehl, daneben wurden mit den einzigen Maschinen des Mittelalters auch Holzstämme zerkleinert. Die Mühlen am Breitbach dienten allerdings vorwiegend der Zerkleinerung von Getreide. Sowohl die Domherrn- als auch die Vogtsmühle wurden im 15. Jahrhundert gegründet und waren einzelnen Personengruppen in Iphofen zugeordnet, die die Oberaufsicht über die Anlagen innehatten. Die Mühlen wurden zumeist im 20. Jahrhundert stillgelegt. Dabei haben sich die historischen Baulichkeiten vielerorts noch erhalten. Domherrnmühle, Gumpertsmühle und Vogtsmühle sind heute eigenständige Gemeindeteile in der Gemarkung Iphofen.

Name Gewässer Zustand Eckdaten
Domherrnmühle Breitbach erhalten Ersterwähnung 1414, 17. Jahrhundert Iphöfer Stadtmühle, seit 1980 Teil des Würzburger Juliusspitals
Gumpertsmühle Sickersbach stark verändert Ersterwähnung 1603, 1835 Erwähnung als Mahl- und Schneidmühle
Spitalmühle Wehrbach erhalten Ersterwähnung 1376, 1835 als Mahl- und Gerbmühle erwähnt
Vogtsmühle Breitbach stark verändert Ersterwähnung 1471, Einstellung des Betriebs 1969

Knauf-Museum

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Mit dem Knauf-Museum Iphofen existiert in der Altstadt ein Privatmuseum der Knauf Gips KG. Die von den Gipsfabrikanten Alfons N. Knauf und Karl Knauf zusammengestellte Sammlung wurde 1983 als Dauerausstellung im ehemaligen fürstbischöflichen Amtshaus im Süden der Stadt eröffnet, wo sie seitdem untergebracht ist. Sie präsentiert in 250 Exponaten Kunst des Altertums von Mesopotamien über Ägypten, Griechenland, Rom und Altamerika bis nach Indien. Die originalgetreuen Gipsrepliken wurden in den großen Museen der Welt und in situ abgeformt. Zwischen 2008 und 2010 wurde das Museum um einen modernen Erweiterungsbau ergänzt, in dem der Teile der Dauerausstellung untergebracht sind.

Die permanente Ausstellung bietet auf 900 Quadratmetern einen Überblick über die Kunst alter Kulturen aus vier Erdteilen und fünf Jahrtausenden. Die rund 210 meisterlichen Gipsabformungen werden in 20 Räumen des Alten Rentamtes präsentiert. Dabei sind viele Repliken von Originalen, die sich noch an ihrem angestammten Ort befinden, so inszeniert, dass ihre Umgebung als Illusion im Museum entsteht und zu einem Stück erlebbarer Wirklichkeit wird. Zu den herausragenden Stücken der Ägyptenabteilung zählen etwa die Prunkpalette des König Narmer aus dem Ägyptischen Museum in Kairo, das Fischfang-Grabrelief aus Sakkara, die Grenzstele Sesostris’ III., Berlin, Ägyptisches Museum, oder aus dem Britischen Museum, London, den Stein von Rosette, der zur Entzifferung der Hieroglyphen beitrug.

Regelmäßige Sonderausstellungen greifen Themen der Dauerausstellung auf und bereichern sie durch originale Leihgaben. Daneben behandeln sie außergewöhnliche Themen wie die Geschichte der Schokolade, Möbel im Miniaturformat oder Blüten-Arrangements aus Gold und Edelsteinen. Immer wieder auch vor- und frühgeschichtliche Themen behandelt, die Ausstellungsstücke inszenieren, die in der Region um Iphofen gefunden wurden. Darunter sind die Sonderausstellungen „Frühe MAIN Geschichte. Archäologie am Fluss“ (2017) und „Als Franken fränkisch wurde. Archäologische Funde der Merowingerzeit“ (2021).

Geschichtsscheune

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Die Iphöfer Geschichtsscheune wurde in einem Nebengebäude des Rathauses im Norden der Stadt eingerichtet. Der kleine Raum behandelt in mehreren Stationen die Geschichte der Stadt Iphofen und ersetzt ein Stadtmuseum. Einzige echte Ausstellungsobjekte sind mehrere Bildstöcke, die aus der Stadt und ihrem Umland hierher loziert wurden.

Die Nachtglocke

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Einst verirrte sich eine Gräfin Castell während des Winters im Steigerwald. Als die Nacht einbrach, war sie in Angst, weil es sehr kalt war. Glücklicherweise ertönte da aus der Richtung der Stadt Iphofen eine Glocke. Als sie dem Geräusch der Glocke folgte, fand sie aus dem Wald heraus und kam zur Stadt. Aus Dankbarkeit für ihre Rettung schenkte die Gräfin daraufhin der Gemeinde den Wald, in dem sie sich verirrt hatte. Noch zu Beginn des 20. Jahrhundert wurde in Iphofen während der Winterzeit regelmäßig eine der Kirchenglocken geläutet. Alle, die sich verirrt haben, sollte sie als Rettung dienen.

Der nächtliche Pfarrer

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In der Iphöfer Veitskirche war ein Knabe während des Gottesdienstes eingeschlafen. Er erwachte in der Nacht und fand die Kirche verschlossen vor, weil der Kirchner ihn übersehen hatte. Da sah er, wie die Sakristeitür aufging und ein Geisterpfarrer heraustrat. Dieser fragte in das dunkle Kirchenschiff: „Ist niemand da, der mir dient?“ Der Knabe aber sagte nichts, weil er vor Furcht erstarrt war. Am nächsten Morgen ging der Knabe zum Iphöfer Pfarrer und erzählte ihm die Ereignisse. Der Pfarrer sagte: „Heute abend lässt du dich wieder in die Kirche sperren und wenn die Erscheinung wieder kommt, dann trittst du hin und dienst ihr.“ Als um Mitternacht sich die Tür wieder öffnete ging der Knabe hin und bot dem Geisterpfarrer seine Dienste an. So diente er als Ministrant während der heiligen Messe. Seit dieser Nacht war der Geisterpfarrer nie wieder gesehen worden.

Der Schatz in der Scheuertenne

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In einer Scheuertenne in Iphofen wurde einst nach einem Schatz gegraben. Man wurde fündig und entdeckte einen Kochhafen voller Goldmünzen. Allerdings war es unmöglich ihn herauszuheben. Die Männer gruben und versuchten den Topf von unten zu erreichen – es blieb vergeblich. Dann nahm man eine Winde und ließ den Hafen daran befestigen. Es nützte alles nichts. Erst als man einen Geißbock aus dem nahegelegenen Stall über das Loch springen ließ, in dem sich der Schatz befand, ging die Arbeit plötzlich leichter von der Hand.

Das weiße Schweinchen

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Auf dem Iphöfer Markt sprang viele Jahre lang ein kleines weißes Schweinchen. Es tauchte gegen Abend außerdem immer in der Stöhrsgasse auf, andere hatten es entlang der Stadtmauer in der Nähe des dort fließenden Gässchens gesehen. Eines Tages entschloss sich ein Knabe, das Schwein zu verfolgen. Als es dunkel wurde verschwand das Schwein in einer Scheune. Als er am nächsten Tag zu dem Ort des Verschwindens zurückkehrte, sah er, dass der Spalt unter dem Tor eigentlich zu klein war, um ein echtes Schweinchen durchzulassen.

Das Rippchen

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In Iphofen lebte ein Mann, dessen Frau nichts lieber aß als schweinerne Rippchen. Sie mussten gut durchwachsen sein, nicht zu mager aber auch nicht zu fett. Ihrem Mann gab sie den Auftrag, ihr bei einem Gang aufs Land, bei dem er einen Bindebast für den Garten, ein Töpfchen Wundschmalz, einen Lauskamm und drei Lot Kümmelkern für das Brotbacken besorgen sollte, ein solches Rippchen mitzubringen. Der Mann erledigte die meisten Aufträge und begab sich dann in eine Gastwirtschaft. Über das Weintrinken vergaß er das Rippchen. Als er in der Nacht zurückkehrte und schon die Stadt Iphofen in der Ferne sah, fiel ihm sein Fehler auf. In seiner Not ging der Mann zum Galgen, an dem erst am vorherigen Tag ein Mann aufgeknüpft worden war. Er schnitt mit seinem Taschenmesser dem Toten ein Rippchen heraus.

Die Frau war mit dem Rippchen allerdings nicht zufrieden. Es war nicht mager und ganz zäh. Sie schmiss es in ihrem Zorn aus dem Fenster, sodass es auf dem Dunghaufen landete. Noch in der selben Nacht hörte man um das Haus Schritte und eine Stimme, die sagte: „Mei Rippla – wo is mei Rippla?“ Der Bauer erwachte und hörte die Stimme. Viele Nächte hindurch wiederholte sich das Schauspiel, die Stimme schien dabei um das Haus zu wandeln. Der Mann versuchte mit Gebeten den Gehenkten zu verscheuchen und sprengte Weihwasser um das Grundstück. Erst in der Freitagnacht veränderte sich der Ton der Stimme. Als der Geist im Dunghaufen das Rippchen gefunden hatte, lachte er laut auf und die Stimme war nie wieder zu hören.

Der Höttehött

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Auf einem strittigen Flurstreifen zwischen Iphofen und Rödelsee weidete einst ein Hirte seine Schafe und wurde vom Gericht als Schiedssprecher an das strittige Flurstück geladen, um unter Eid auszusagen. Die Bürger der Stadt Iphofen bestachen den Hirten, der den folgenden Meineid schwor: „So wahr der Schöpfer über meinem Haupte ist und Iphöfer Erde unter meinen Füßen ist, gehört diese Flur den Bürgern von Iphofen!“. Der Hirte trug beim Schwur eine Suppenschöpfkelle unter der Mütze und füllte sich vorher Iphöfer Erde in die Schuhe. Damit wurde der strittige Flurstreifen Iphofen zugesprochen. Der Hirte allerdings wurde nach diesem Meineid einen Kopf kürzer gemacht. Er war der Sage nach noch oft des Nachts spukend vor den Stadttoren Iphofens mit seinem Kopf unter dem Arm gesehen, seinen Namen Höttehött schaurig rufend.

Der Höttehött führte später immer wieder Leute im Steigerwald in die Irre, wobei er zwischen dem Flurstück Silbergrube oder dem Wascherlesgraben am Schwanberg bis zum Willanzheimer Hölzlein sein Unwesen trieb. Nachts tauchte er manchmal vor dem Einersheimer und dem Rödelseer Tor auf. Dort schellte er, als wollte er Einlass bekommen. Wenn aber einer der Wächter nach draußen schaute, ritt er lachend davon. Er ritt um den Herrnsgraben herum und verschwand dann, ohne eine Spur zu hinterlassen. Ein steinernes Denkmal Höttehött mit dem Kopf unter dem Arm in den Weinbergen von Iphofen erinnert an den Höttehött. Es ist Ausgangspunkt eines Wanderpfads hinauf zum Schloss Schwanberg. Diese Art des gedanklichen Vorbehalts beim Schwur, in der Rechtswissenschaft auch als Reservatio Mentalis bezeichnet, findet sich mancherorts in historischen Erzählungen oder Sagen wieder.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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In der Iphöfer Gemarkung liegt heute mit der Knauf Gips KG einer der weltweit bedeutendsten Betriebe der Baustoffindustrie. Der Standort profitiert von den geologischen Formationen unterhalb Iphofens und . Gips gilt als gelöstes Salz, das vor ca. 200 Millionen Jahren von den Wassermassen des Urmeers ausgewaschen wurde und sich in bis zu sechs Meter mächtigen Schichten anlagerte. Bereits in der Frühen Neuzeit gewann man um die Stadt den hier teilweise sogar als Oberflächenformation lagernden Gipskeuper. Für das 16. Jahrhundert können in der Stadt die ersten Bauwerke ausgemacht werden, bei denen Gips als Mauerstein ausgewählt wurde. Iphöfer Gips wurde vor allem im Barock auf vielen Baustellen für Stuckarbeiten eingesetzt.

Dabei wurden hier keine Minen oder Bergwerke von der Herrschaft betrieben. Bis ins 20. Jahrhundert erfolgte der Abbau des als „weißes Gold“ bezeichneten Gipses in kleinen und kleinsten Familienbetrieben. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine Veränderung ein. Da der Bedarf nach Baustoffen im zerstörten Deutschland nicht mehr aus den bisher genutzten Materialien zu decken war, griff man vermehrt auf Gips zurück. Heute bestehen drei Hauptnutzungsmöglichkeiten für den Stein. Gips und Anhydrit machen als Rohsteine 5 % des Zements aus.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren noch zwölf Brüche in wirtschaftlicher Nutzung. Die Kleinteiligkeit des Abbaus (pro Steinbruch nur etwa 2–3 Hektar) garantiert die schnelle Renaturierung und Rekultivierung der Abbauflächen.[9] Der Gipsabbau erfolgt durch Bohr- und Sprengarbeiten, wobei das gesamte Grundgipslager durch eine einzige Sohle gewonnen werden sollte. Der Abbau von Anhydritgestein macht die Anlage von Gruben notwendig, die teilweise eine Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern einnehmen können. Die Stollen werden durch Pfeiler-Kammer-Bau gesichert, deren Pfeiler je nach Ausbildung der Lagerstätte stark variiert. Größtes Bergwerk in der Iphöfer Gemarkung ist das Gipswerk Markt Einersheim.

 
Die Weinlage Kalbberg nahe der Stadt

Iphofen ist heute bedeutender Weinbauort im Anbaugebiet Franken, belegt mit seiner Rebfläche den dritten Platz nach Volkach und Nordheim am Main. Insgesamt vier Weinlagen existieren um den Ort, der Wein wird seit den 1970er Jahren unter den Namen Iphöfer Domherr, Iphöfer Julius-Echter-Berg, Iphöfer Kalb und Iphöfer Kronsberg vermarktet. Daneben ist die Stadt namensgebende Leitgemeinde der Großlage Iphöfer Burgweg. Iphofen ist Teil des Bereichs Schwanberger Land, bis 2017 waren die Winzer im Bereich Steigerwald zusammengefasst. Die Keuperböden mit hohem Gipsanteil um Iphofen eignen sich ebenso für den Anbau von Wein, wie die Lage in der Maingauklimazone, die zu den wärmsten Deutschlands gehört.

Bereits seit dem Frühmittelalter betreiben die Menschen um Iphofen Weinbau. Die fränkischen Siedler brachten wohl im 7. Jahrhundert die Rebe mit an den Main. Bereits 1158 tauchen in einer Urkunde „vineas in Ypphofen“ auf, die dem Kloster Münchaurach gehörten. Im Mittelalter gehörte die Region zum größten zusammenhängenden Weinbaugebiet im Heiligen Römischen Reich. Die Menschen betrieben zumeist Nebenerwerbsweinbau zur Selbstversorgung, gleichzeitig bildeten sich bereits Exportzentren insbesondere entlang des Maines heraus.

 
Vinothek in Iphofen

Im 15. Jahrhundert reichten die Weinberge bis vor die Stadt, die höher gelegenen Berghänge des Schwanberges, die heute das Hauptanbaugebiet für Wein um Iphofen bilden, waren allerdings noch kaum bestockt. Erst im 18. Jahrhundert entstanden die heutigen Lagen. Im Jahr 1582 befanden sich noch 320 ha Weinberge um die Stadt. Iphofen war wichtiger Weinhandelsplatz im Steigerwaldvorland, sodass die Stadtoberen mehrere Personen mit der Überwachung der Weinqualität und -menge einsetzten. Traubenstehlen im Weinberg wurde bei Wiederholung mit Verweis aus der städtischen Gemeinschaft bestraft.[10]

Der Weinbau erlebte nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen umfassenden Niedergang. Vor allem klimatisch weniger begünstige Lagen gab man vollständig auf. Zusätzlich erschwerte das Aufkommen von Schädlingen wie der Reblaus den Anbau. Ab dem 30. August 1905 galt die Iphöfer Gemarkung als von der Reblaus verseucht. Konsolidieren konnte sich die Weinbauregion Franken erst wieder in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Einsatz von Düngern und verbesserte Anbaumethoden hatten dazu ebenso beigetragen wie die Organisation in Genossenschaften und die Flurbereinigung der 1970er Jahre.[11]

Den Charakter als Weinstadt bestimmen heute mehr als 20 Winzer. Bekannte Weingüter sind das Weingut Hans Wirsching, das 2016 von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner mit dem Staatsehrenpreis ausgezeichnet wurde, der höchsten Auszeichnung für Wein in Bayern.[12], sowie der Winzer Johann Ruck. Er belieferte auch Papst Benedikt XVI. Neben den beiden vorgenannten gehört auch das Weingut Johann Arnold dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) an. Auch das Würzburger Juliusspital besitzt in Iphofen größere Flächen. Der Schauspieler Günter Strack aus dem nahegelegenen Münchsteinach vermarktete hier außerdem einst seine eigenen Weine.

Zwei Lagen, der Julius-Echter-Berg und der Kronsberg, sind vom VDP klassifiziert und liefern erstklassige Weine. Beide Lagen besitzen sehr steile Abschnitte und sind nach Süden bzw. Südwesten ausgerichtet. Seit den 2000er Jahren versucht die Stadt ihr Profil als Zentrum des fränkischen Weintourismus zu stärken. Hierzu etablierte man neue Feste und errichtete einen Weinlehrpfad am Schwanberg. Daneben entstand eine Vinothek in der Stadtmitte.[13] Mittelpunkt der Weinkultur ist das Winzerfest auf dem Marktplatz Mitte Juli.

Weinlage[14] Größe 1993[15] Größe 2019 Himmelsrichtung Hangneigung Hauptrebsorten Großlage
Domherr 21 ha unklar Süden 25–35 % Müller-Thurgau, Bacchus großlagenfrei
Julius-Echter-Berg 40 ha 163 ha Süden 35 % Silvaner Iphöfer Burgweg, Rödelseer Schloßberg
Kalb 90 ha 68 ha Süden 35 % Silvaner Iphöfer Burgweg
Kronsberg 160 ha 198 ha Süden 30 % Müller-Thurgau Iphöfer Burgweg

Tourismus

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Heute bildet der Kulturtourismus einen der wirtschaftlichen Grundpfeiler der Stadt Iphofen. Diese Ausrichtung auf den Fremdenverkehr geht bereits auf das 19. Jahrhundert zurück, als Ausflügler aus Würzburg und Nürnberg die kleinen fränkischen Städte entdeckten. Besondere Bedeutung für die Stadt hatte die Fertigstellung der Bahnstrecke Fürth-Würzburg im Jahr 1865. In der Folge war es für Tagestouristen ein Leichtes, Iphofen zu erreichen. In der Folge wurde die spätmittelalterliche Altstadt in Wert gesetzt. Insbesondere das Rödelseer Tor entwickelte sich zu einem beliebten Fotomotiv. Die Werbung für den Tourismus führte in der Zeit des Nationalsozialismus, ähnlich wie im Bäder-Antisemitismus, zu judenfeindlichen Kampagnen, so brachte man 1936 und 1938 zwei herabwürdigende Tafeln an den Stadttoren an, die Iphofen indirekt für judenfrei erklärten.[16]

Nach dem Zweiten Weltkrieg professionalisierte sich das Engagement für den Fremdenverkehr. Im Jahr 1949 gründete sich auf Initiative des Arztes Fritz Sturm ein Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein. Dieser hielt sich allerdings nur wenige Jahre, ehe er 1958 wieder aufgelöst wurde. Mit dem Ende des Vereinslebens ging die Organisation des Fremdenverkehrs wieder auf die Stadt über. Ein weiterer Anlauf zur Gründung eines Vereins scheiterte in den 1960er Jahren wiederum. Erst die Neugründung des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins im Jahr 1985 war von dauerhaftem Erfolg gekrönt. Der Verein löste sich schließlich im Jahr 2010 auf, weil die kommunale Tourist-Information Iphofen seine Arbeit weitgehend übernommen hatte.

Heute koordiniert die Tourist-Information alle Fremdenverkehrsveranstaltungen in der Stadt. Mit der Ausrichtung der Fränkischen Feinschmeckermesse im Jahr 2001 bezog die Tourist-Information die städtische Vinothek in der Altstadt. In den letzten 20 Jahren ist eine verstärkte Ausrichtung des Tourismus auf den Weinbau zu bemerken. Dabei bildet das seit dem Jahr 1948 als Winzerspiel und seit 1977 als Open-Air-Veranstaltung ausgerichtete Winzerfest einen der Hauptanlaufpunkte. Daneben werden typische Winzerveranstaltungen wie die Letzte Fuhre oder Weinverkostungen begangen. Mit der Einrichtung der Geschichtsscheune wurde das touristische Angebot um die historische Genese der Stadt erweitert.[17]

Mit 43.469 Übernachtungen im Jahr 2001, 49.866 Übernachtungen im Jahr 2010 und immer noch über 50.000 Übernachtungen im Corona-Jahr 2019 gehört Iphofen vor der Nachbargemeinde Rödelsee zu den größten Tourismusdestinationen des Steigerwaldvorlandes.[18] Dabei steigt das Gros der Gäste im Hauptort Iphofen selbst ab. Die Stadt wird im Landkreis Kitzingen nur noch von Volkach übertroffen. Die überregionale Vermarktung von Veranstaltungen wird durch die Dachorganisation „Die gastlichen Fünf“ gewährleistet, unter der sich die Städte Dettelbach, Gerolzhofen, Iphofen, Kitzingen und Volkach zusammengeschlossen haben.[19] Iphofen ist Teil der Tourismusregion Fränkisches Weinland.

Weitere Wirtschaftszweige

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Iphofen liegt verkehrsgünstig im Vorland des Steigerwaldes. Mit der Bundesstraße 8 führt eine bedeutende Nord-Süd-Verbindung am Rande der bebauten Fläche vorbei. Daneben besitzt die Bahnstrecke Würzburg-Fürth eine überregionale Bedeutung. Iphofen ist mit einem eigenen Bahnhof direkt mit der Strecke verbunden. Bereits seit dem Mittelalter war Iphofen an einer wichtigen Verbindung zu finden. Seit dem 14. Jahrhundert führte die Hohe Straße, die die Reichsstadt Nürnberg mit dem Krönungsort der Kaiser, Frankfurt am Main, verband, am Rande der Stadt vorbei. Obwohl König Wenzel von Luxemburg den benachbarten Mainbernheimern das Recht erteilte, die Straße entlang ihrer Herrnstraße zu leiten, gelang es den Iphöfern immer wieder, die Straße umzuleiten und entlang des eigenen Marktplatzes zu führen. Die Bezeichnung Alte Reichsstraße für eine Verbindung im Süden der Gemarkung weist auf die historische Position hin.

Die bedeutenden Verkehrsadern führen im Süden an der Stadt vorbei. Die Bundesstraße besitzt fünf Ausfahrten in der Iphöfer Gemarkung. So mündet im Westen der bebauten Fläche die Staatsstraße 2420 als regional bedeutende Verbindung in die nördlich der Stadt gelegenen Areale ein. Sie entstand als Umgehungsstraße und wird in Richtung Rödelsee weitergeführt. Von großer Bedeutung für das Industriegebiet Iphofens und damit für die Knauf Gips KG ist die Kreisstraße KT 16, die noch weiter westlich in Richtung Süden abzweigt. Sie durchquert die Industrieflächen und wird dann als Ortsverbindung nach Willanzheim weitergeführt. Von größerer Bedeutung für die Stadt selbst sind die Abzweigungen der Mainbernheimer Straße und der Bahnhofstraße, die beide in Richtung der Altstadt weitergeführt werden. Die Verbindung der Gipsabbauflächen im Bergwerk Einersheim wird durch die Abzweigung der Markt Einersheimer Straße gewährleistet.

Neben den überregional wichtigen Verkehrsverbindungen weist Iphofen zwei weitere Straßen auf, die die Stadt mit ihrem Umland verbinden. Da ist zum einen die als Rödelseer Straße durch die Gemarkung geführte Verbindung zur Staatsstraße 2420, die insbesondere die nördlichen Wohngebiete an den Stadtkern anschließt. Daneben führt außerdem die Kreisstraße KT 19 vom Iphöfer Gemeindeteil Birklingen von Nordosten kommend in die Stadt. Sie bildet die einzige Straßenverbindung der Stadt in Richtung des Steigerwaldes. Darüber hinaus werden die im südlichen Teil der Gemarkung verorteten Mühlen über eine unbenannte Ortsverbindungsstraße mit Willanzheim und dem Iphöfer Ortsteil Mönchsondheim verbunden.

Besondere Bedeutung für den Personen- und den Güterverkehr hat Iphofens Lage an der Bahnstrecke Würzburg-Fürth. Die Bahnstrecke Fürth–Würzburg ist eine zweigleisige elektrifizierte Hauptbahn in Bayern. Sie wurde am 19. Juni 1865 fertiggestellt und in den folgenden Jahrzehnten immer wieder ausgebaut. Die Strecke ist Teil des Kernnetzes der Transeuropäischen Verkehrsnetze. Sie hat eine große Bedeutung im deutschen Schienenverkehr. Neben stündlich verkehrenden Regional-Express-Zügen und zahlreichen Güterzügen besteht im ICE-Verkehr mittlerweile tagsüber, mit einzelnen Lücken, ein Halbstundentakt. Iphofen ist mit dem Bahnhof Iphofen an die Strecke angeschlossen. Er wird von Regionalbahn- und Regionalexpresszügen angefahren, die vor allem Pendler aus Kitzingen nach Iphofen bringen. Die Stadt liegt im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg.

In der Stadt Iphofen sind heute eine Grund- und eine Mittelschule angesiedelt. Daneben bestehen zwei Kindergärten. Erstmals urkundlich erwähnt wurde eine Schule in Iphofen bereits im Jahr 1436. Bis ins 16. Jahrhundert war hier lediglich eine deutsche oder „gemeine“ Schule zu finden. Erst mit der Nennung der Lateinschule im Jahr 1569 differenzierte sich das Schulwesen weiter aus. Die zum Universitätsstudium qualifizierende Lateinschule lag in der Nähe der Pfarrkirche und war mit der Institution Kirche eng verbunden. Sie wurde im Jahr 1639 aufgegeben. Im 19. Jahrhundert bestand die Iphöfer Schule aus vier Klassen. Mit dem Neubau neben dem Rathaus entstand bis 1879 das größte und modernste Schulhaus im Bezirksamt Scheinfeld.

Beide Kindergärten sind heute nach Heiligen benannt und befinden sich in katholischer Trägerschaft. Die Dr.-Karlheinz-Spielmann-Grundschule in der Valentin-Arnold-Straße im Norden der Iphöfer Altstadt

Vereine und Verbände

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  • 1 Stunde Zeit
  • 1. FC Iphofen Fußball, Judo
  • 1. Fränkische Winzertanzgruppe e.V.
  • Arbeitskreis Gehwissen
  • Bauernverband Obmann Iphofen
  • Bündnis 90/Die Grünen – Ortsverband Iphofen
  • CSU Ortsverband
  • Feldgeschworene Iphofen
  • Förderkreis Hallenbad e.V.
  • Förderverein ABZ Iphofen
  • Förderverein Dr. Karlheinz-Spielmann-Schule
  • Förderverein Musikschule
  • Forstbetriebsgemeinschaft KT e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr Iphofen
  • FWI – Freie Wählergemeinschaft Iphofen
  • Gesangverein 1866 Iphofen
  • Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie - Ortsgruppe Iphofen
  • Iphöfer Stücht e.V.
  • Jagdgenossenschaft Iphofen
  • Jugendraum St. Veit e.V.
  • Junge Union
  • Kath. Erwachsenenbildung (KEB)
  • Kath. Frauenbund
  • KJ Zeltlager Iphofen
  • Knauf-Bergmannskapelle
  • Königlich Priv. Schützengesellschaft von 1420 Iphofen
  • Landfrauen Iphofen
  • Musikfreunde St. Veit e.V.
  • Seniorenclub St. Veit
  • SPD-Ortsverein Iphofen
  • Sportfischergemeinschaft Iphofen e. V.
  • Steigerwaldklub e.V. Zweigverein Iphofen
  • TC Iphofen e.V.
  • TSV 07 Iphofen
  • VdK Ortsverband Iphofen
  • Wanderfreunde Iphofen e.V.
  • Wasserwacht Ortsgruppe Iphofen
  • Weinbauverein Iphofen
  • Weinfreunde Iphofen eG

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Mit Iphofen verbunden

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Ehrenbürger

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  • Karlheinz Spielmann (1908–1980), Jurist, Leutnant der Luftwaffe, Wirtschaftsführer, Spielmann trieb die Ernennung Iphofens zur „Lazarettstadt“ voran, Verleihung der Ehrenbürgerwürde 1961
  • Karl Knauf (1909–1984), Unternehmer, Mitglied der Familie Knauf, Verleihung der Ehrenbürgerwürde 2008
  • Baldwin Knauf (* 1939), Unternehmer, Mitglied der Familie Knauf, Verleihung der Ehrenbürgerwürde 2008[20]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Andreas Brombierstäudl: Iphofen. Münsterschwarzach 1977. S. 46.
  2. Eintrag zum Wappen von Monandowitsch/Iphofen (Iphofen) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  3. Hans Bauer: Alte und neue Wappen im Landkreis Kitzingen. S. 59.
  4. Zitat Eintrag zum Wappen von Monandowitsch/Iphofen (Iphofen) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  5. Andreas Brombierstäudl: Kirchen der Stadt Iphofen (= Schnell Kunstführer Nr. 333). 11. Auflage, Regensburg 2012. S. 2–19.
  6. Andreas Brombierstäudl: Kirchen der Stadt Iphofen (= Schnell Kunstführer Nr. 333). 11. Auflage, Regensburg 2012. S. 21–26.
  7. Josef Endres: Hl. Blut in Iphofen. Mit einer Edition des Mirakelbuchs (= Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte. Reihe XIII. Heft 49). Würzburg 2007. S. 100.
  8. Andreas Brombierstäudl: Iphofen. Eine fränkische Kleinstadt im Wandel der Jahrhunderte. Iphofen 1983. S. 260–271.
  9. Matthias Reimann, Hermann Schmidt-Kaler: Wanderungen in die Erdgeschichte 13. Der Steigerwald und sein Vorland. München 2002. S. 59 f.
  10. Josef Endres: Zur Geschichte und Bedeutung des Weinbaus in Iphofen. S. 25.
  11. Hans Ambrosi (u. a.): Deutsche Vinothek: Franken. S. 50–52.
  12. Bayerische Staatsehrenpreise zur Fränkischen Weinprämierung 2016. Abgerufen am 23. November 2016.
  13. Endres, Josef: Zur Geschichte und Bedeutung des Weinbaus in Iphofen. S. 31.
  14. Regierung von Unterfranken: Weinbergslagen in Bayern gegliedert nach Bereichen (Memento des Originals vom 28. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regierung.unterfranken.bayern.de, PDF-Datei, abgerufen am 16. Mai 2019.
  15. Ambrosi, Hans (u. a.): Deutsche Vinothek: Franken. S. 237.
  16. Elmar Schwinger: Von Kitzingen nach Izbica. Aufstieg und Katastrophe der mainfränkischen Israelitischen Kultusgemeinde Kitzingen (= Schriften des Stadtarchivs Kitzingen. Band 9). Kitzingen 2009. S. 219.
  17. Corinna Petzold: Die Entwicklung des Tourismus im Landkreis Kitzingen nach 1945. In: Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Im Bannkreis des Schwanbergs 2012. Dettelbach 2012. S. 269–271.
  18. Statistik kommunal: Statistik Kommunal Iphofen, PDF-Datei, S. 16, abgerufen am 31. Juli 2021.
  19. Die Gastlichen Fünf: Übersicht, abgerufen am 21. September 2024.
  20. JMU Würzburg: Baldwin Knauf ist Ehrensenator, abgerufen am 18. September 2024.