Benutzer:Neleroosen/Demokratischer Frauenverbund Deutschland
Die Frauenbewegung hat ihren Hintergrund im 19. Jahrhundert. Sie entstand im Zusammenhang mit den sozialen und erzieherischen Lebensreformbewegungen in Westeuropa und in den USA, breitete sich jedoch schnell in andere Länder aus.[1]
Nach der Kapitulation Deutschlands und somit dem Ende des Zweiten Weltkriegs brauchte es kaum Zeit bis zahlreich verschiedene Frauenzusammenschlüsse in der DDR entstanden, die in der Nachkriegszeit eine verstärkte Teilnahme der Frauen am öffentlichen Leben und den Zusammenhalt fördern wollten.
Der Demokratische Frauenverbund Deutschland (DFD) entstand ebenfalls aus den antifaschistischen Frauenausschüssen und wurde im März 1947 während des Deutschen Frauenkongress für den Frieden als gesamtdeutsche Frauenorganisation gegründet. [2] Das Ziel der Frauen des DFD lag darin, „in schwesterlicher Verbundenheit über Weltanschauung, Konfession und Beruf hinweg helfen, Militarismus und Faschismus völlig auszumerzen und das Sehnen der Menschen nach dauerhaftem Frieden zu verwirklichen“. [3]
Nach der Übernahme bzw. Kontrolle der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) blieben die Männer das Zentrum der politischen Macht, die Frauen waren weiterhin im Partei-und Staatsapparat unterrepräsentiert. Zwar waren durchaus weibliche Mitglieder des DFD im Parlament vertreten, die Entscheidungen wurden ihnen jedoch genommen und sie standen weiterhin unter Rückbehalt.
Anders als in der Bundesrepublik (BRD) hatten die Frauen nach dem zweiten Weltkrieg zwar laut DDR-Verfassung dieselben Rechte wie die Männer, sie durften arbeiten und ihr eigenes Geld verdienen (Gleichberechtigung der Arbeitskraft), der DDR ging es aber trotz dieser Vorteile für die Frauen letztendlich nicht um ihre Emanzipation. Das Ziel war lediglich die Lösung wirtschaftlicher, politischer und sozialer Probleme.[4]
Die meisten jungen Frauen wendeten sich demnach vom DFD ab, da dieser kein Ort mehr für die Gleichberechtigung der Frau war, dennoch zeigen die eigentlichen Ziele der Frauenorganisation einen richtigen Schritt zur Frauenbewegung und zur Emanzipation. Hintergrund dessen konnte auch das „Gesetz über die Unterbrechung der Schwangerschaft“ vom 9. März 1972 erlassen werden, auch wenn dies nicht aus selbstlosen Gründen des DFD geschah. [5]
DFD in der DDR
BearbeitenAls die Deutsch Demokratische Republik (DDR) 1949 gegründet wurde, hatte diese bzw. die Staatspartei Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) schon bald einen beeinträchtigten Einfluss auf den DFD. Die Frauenorganisation bekam andere Aufgaben zugeteilt und bereits ab Anfang der 1950er Jahre wurde diese nicht mehr als „Frauenbewegung“ definiert, sondern als „Massenorganisation“, die den Führungsanspruch der SED anerkennen sollte. Dies führte schließlich dazu, dass der DFD seine eigentliche Bedeutung verlor und 1952 nicht mehr von der Verteidigung der Fraueninteressen gesprochen wurde, sondern um „Liebe, Treue und Stolz“ dem sozialistischen Staat gegenüber, der sich für die Frauenrechte bzw. die Gleichberechtigung der Frau einsetze.[6] Schließlich wurde die zuvor gesamtdeutsche Frauenorganisation DFD, 1957 in der ehemaligen BRD verboten, da die Frauenfrage deutlich untergeordnet zur Klassenfrage stand, das den deutlich vorangeschrittenen Klassenwiderspruchs widerspiegelte.
Anne-Marie Durand-Wever
BearbeitenSchon bevor sich die Ärztin Anne-Marie Durand-Wever für den DFD engagierte, zeigte sie sich bereits in der Politik. Sowohl im Bund Deutscher Frauenvereine (BDF) als auch im überparteilichen „Frauenverbund gegen den §218“ konnte man sie als Mitstreiterin und den Kampf um die Frauenrechte ausmachen. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie als Gynäkologin weiter und wurde schließlich von 1947 bis 1948 die erste DFD-Vorsitzende. Doch schon bald gab sie ihr Amt auf, da die ideologischen sowie politischen Differenzen zu der SED stiegen. Im April 1948 kam es dann schließlich dazu, dass sie nach West-Berlin zog, um ihrer eigenen Lebens- und Wirkungsstätte nachzugehen. Schon ein paar Jahre später, 1952, gründete sie zusammen mit anderen Mitstreiter innen die Deutsche Gesellschaft für Ehe und Familie- pro familia- und wurde die Vorsitzende. [7]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Frauenbewegung. In: Wikipedia. 8. Januar 2023 (wikipedia.org [abgerufen am 18. Januar 2023]).
- ↑ Dr. Ursula Schröter: Über Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD). In: Digitales Deutsches Frauenarchiv. Digitales Deutsches Frauenarchiv, 9. Oktober 2020, abgerufen am 18. Januar 2023 (dt).
- ↑ Dr. Ursula Schröter: Über Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD). In: Digitales Deutsches Frauenarchiv. Digitales Deutsches Frauenarchiv, 9. Oktober 2020, abgerufen am 18. Januar 2023 (dt).
- ↑ deutschlandfunk.de: Frauen in der DDR - Permanent am Limit. Abgerufen am 18. Januar 2023.
- ↑ Demokratischer Frauenbund Deutschlands. In: Wikipedia. 7. Dezember 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 18. Januar 2023]).
- ↑ Corinne Bouillot: bpb.de - Frauenbewegung. Abgerufen am 18. Januar 2023.
- ↑ Dr. Jessica Bock: MUTIGE ÄRZTIN: DR. ANNE-MARIE DURAND-WEVER. In: Digitales Deutsches Frauenarchiv. Digitales Deutsches Frauenarchiv, 17. Mai 2021, abgerufen am 18. Januar 2023 (dt).