Grafschaft Savoyen
BearbeitenWohl für seine Unterstützung des römisch-deutschen Kaisers Konrads II. bei dessen Übernahme der burgundischen Königsherrschaft 1033 erhielt der als comes belegte Umberto I.
1003-1043 unter dem Namen Humbertus bzw. Hubertus im Königreich Burgund als "comes" belegt ohne nähere Lokalisierung seiner Grafschaften. Er hatte Interessen und Besitzungen in den Grafschaften Viennois, Belley, Savoyen, Genevois (Genf) und Aosta. Humbert I. spielte eine bedeutsame Rolle am Hofe Rudolfs III. Nach dem Tod des Königs (1032) unterstützte er die Nachfolgeansprüche Kaiser KONRADS II. Er nahm in hoher militärischer Funktion an dem italienisch-deutschen Feldzug des Jahres 1034 teil, den KONRAD II. gegen Eudes II., Graf von Blois, um den burgundischen Thron führte. Wahrscheinlich erhielt Humbert I. Weißhand für seine Dienste die Grafschaft Maurienne (Morina), nach der sich seine Nachkommen ursprünglich nannten, bevor sie den Titel "Grafen von Savoyen" vorzogen.
Humbert I. Weißhand wurde Graf von Maurienne im Tal der Arc mit St. Jean, St.-Michel und Aiguebelle, Graf im oberen Iseretal (= Tarentaise) und Graf von Nyon. Er hatte großen Streubesitz im ganzen Königreich Burgund-Arelat, bei Lyon und Grenoble. Wie sein Vater war er ein bedeutender Vasall im Arelat, gewann durch die Schwäche des Königtums die Hoheit über die Bistümer seiner Region (Belley und Tarentaise) mit Spolien- und Regalienrecht. Er war die einzige weltliche Stütze König Rudolfs III. und wohl zeitweise Statthalter im Arelat, 1024 Graf von Aosta, um 1030 von Savoyen als Erbe des Cousins, ab 1035 Herr im Raum Chablais (Raum südlich des Genfer Sees mit Evian und Thonon) dazu im Rhonetal ab Genfer See bis zur Quelle (mit Sitten, Martigny, Aigle und St-Maurice). Er huldigte 1033 Kaiser KONRAD II., dem neuen König von Burgund, half ihm im Thronkrieg gegen Odo von Blois und wurde zeitweise von diesem verjagt. Er beherrschte die wichtigen Alpenpässe Großer und Kleiner Sankt-Bernhard.
bis 1025 der SAVOYER Humbert I. als Graf erscheint, ohne dass wir wüßten, wie Aosta an sein Haus gekommen. Möglich, dass sein Verwandter Burkhard, der 1022 als Bischof von Aosta urkundete, die Grafschaft daselbst eingeräumt hatte.
Vielleicht ist die Vermutung gerechtfertigt, dass Humbert I. das Tarentaise, das obere Iseretal mit dem Hauptort Moutiers-en-Tarentaise, von KONRAD II., in dessen Hände es nach dem Aussterben des burgundischen Hauses als Krongut gelangte sein mag, zur Belohnung für seine bei der Gewinnung des neuen Königreiches geleisteten Dienste erhalten hat.
Der erste Angehörige des savoyischen Hauses ist Humbert, der Sohn jenes Amadeus, dem wir 977 mit seinem Bruder Humbert begegnet sind; während der letztere auf seine Nachkommen die Grafschaften Belley und Savoyen vererbte, überkam Humbert, mit welchem man am besten die Zählung seines Hauses beginnt, von seinem Vater die Maurienne, der er später vermutlich auch Aosta hinzufügte. König Rudolf III. von Burgund und dessen Gemahlin Irmengarde nahestehend, muß er eine bedeutende Stellung im burgundischen Reiche innegehabt haben. Dass er 1016 und 1018 den Verhandlungen anwohnte, welche Rudolf III. von Burgund mit Kaiser HEINRICH II. in Straßburg führte, und dass er 1027 seinen Herrn zur Krönung KONRADS II. nach Rom begleitete, ist eine Annahme Caruttis, welche wohl den Schein der Möglichkeit für sich hat, aber des Beweises ermangelt. Dagegen besitzen wir sichere Nachricht darüber, dass er tätig eingriff, als es galt, KONRAD II. nach dem Erlöschen des burgundischen Königshauses die von den letzten Vertretern desselben ererbte Krone zu sichern. Ein Verwandter der ausgestorbenen Dynastie, Graf Odo von Champagne, erhob Ansprüche auf Burgund und suchte dieselben mit Gewalt durchsetzen. Sein Unternehmen war anfangs von Erfolg begünstigt; mit der Unterstützung einer Anzahl burgundischer Großer, unter denen auch ein HUMBERTINER, Burkhard, der Erzbischof von Lyon erscheint, gelang es ihm, nicht nur am Neuenburger See, wo er Murten und Neuenburg besetzte, eine starke Stellung einzunehmen, sondern auch südlich davon Martigny im Rhonetal und, über den Großen St. Bernhard vordringend, Aosta zu okkupieren. KONRAD erschien Anfang 1033 in Burgund, nahm in Peterlingen die Huldigung seiner Anhänger entgegen, vermochte aber Murten nicht einzunehmen und ging deshalb nach Zürich zurück. Hier erschienen eine Anzahl burgundischer Großer, die, da Odo die westlichen Alpenpässe besetzt hielt, sich gezwungen gesehen hatten, den Umweg über Italien zu wählen, und huldigten ihm und seinem Sohne. Unter ihnen befand sich auch die Königin-Witwe Irmgard mit ihrem Vogt, dem Grafen Humbert, dessen Land vorübergehend in die Gewalt Odos geraten war.
Die Unterwerfung, zu welcher sich letzterer im Sommer infolge der über seine Stammlande verhängten Verheerung entschloß, war nicht aufrichtig gemeint. Im nächsten Jahre sah sich KONRAD zu einem abermaligen Zuge nach Burgund genötigt, während Humbertein italienisches Heer, bei welchem sich auch die Erzbischöfe von Mailand und Ravenna befanden, über den Großen St. Bernhard heranführte, wobei Aosta wieder in seine Gewalt gekommen sein muß. Allein Odo, als dessen Hauptanhänger neben Burkhard von Lyon noch der Graf Reinold von Genf erscheint, zog die Flucht dem Kampfe vor und überlieferte damit das Reich seinem Gegner. Burkhard von Lyon unterwarf sich, geriet aber einige Jahre später abermals in Konflikt mit KONRAD II., der ihn anläßlich eines Angriffes, den Burkhard auf einen Anhänger des Kaisers unternahm, in Fesseln legen und gefangen setzen ließ.
Ob und auf welche Weise Humbert von KONRAD für seine Hilfeleistung belohnt wurde, wissen wir nicht; möglich, dass er, wie schon bemerkt, das Chablais erhalten hat. Von seinem weiteren Schicksal ist nichts bekannt. Sein Sohn, Bischof Aimo von Sitten, und ein anderer Angehöriger seines Hauses, Bischof Aimo von Belley, waren mit Theobald von Maurienne 1036 auf einer Synode zu Romans zugegen, wo die deutsche Herrschaft anerkannt wurde. Zwischen 1042 und 1051, an einem 1. Juli, ist Humbert aus dem Leben geschieden.
Noch vor seinem Ableben hatte sein jüngster Sohn Otto - zwei ältere, Amadeus und Burkhard, scheinen dem Vater im Tode vorangegangen sein, ein dritter, Aimo, war der eben erwähnte Bischof von Sitten -, mit der Hand der reichsten Erbin Oberitaliens, Adelheids von Turin, deren ausgedehnte Besitzungen am Osthange der Alpen gewonnen und damit seinem Haus jene Stellung zu beiden Seiten des Gebirges geschaffen, welche für die Geschichte desselben bis zum 17. Jahrhundert und eigentlich noch bis in unsere Tage hinein bestimmend und charakteristisch geblieben ist.
Genf
Bugey
Bresse
Montferrat
Nizza
1003
1017
1024
um 1046: Durch Heirat mit der Erbtochter der Markgrafschaft Turin
1125:
- Thomas I. (1189-1233)
1220: Besetzung der freien Kommune Pinerolo.
1232: Erwerb der Grafschaft Chambéry.
1243
1268/69 Waadt
1272: Bresse
1313
1338: Erwerb von Gattières.
1347: Erwerb von Cherasco.
1348: Die Visconti übernehmen die Macht in Cherasco.
1353: Eroberung des Pays de Gex
5. Januar 1355: Da durch den Erbfall der Dauphine an Frankreich der Erwerb Im Vertrag von Paris legten Savoyen und Frankreich Valromey Als Teil der Dauphiné gelangte der Ort 1349 an Frankreich, wurde aber im Vertrag von Paris 1355 in einem Länderabtausch an die Grafen von Savoyen abgegeben. Danach teilte Faucigny
1356
1361: Der römisch-deutsche Kaiser Karl IV. löste Savoyen aus dem Königreich Arelat und integrierte es als reichsunmittelbare Grafschaft in das Heilige Römische Reich.
21. Juli 1365: Der römisch-deutsche Kaiser Karl IV. verlieh den Grafen den erblichen Titel des Reichsvikars für die zum Reich gehörenden Teile des Königreichs Arelat.
1388: Grafschaft Nizza
1401: Odo von Thoire und Villars verkaufte die erst im Vorjahr ererbte Grafschaft Genf für 45.000 Goldflorin an Savoyen.
Herzogtum Savoyen
Bearbeiten- Amadeo VIII. (1391/1416-1440)
19. Februar 1416: Der deutsche König Sigismund erhöhte die Grafschaft zum Herzogtum.
1418: Vereinigung des Fürstentums Piemont mit Savoyen.
1427: Die Visconti mussten Vercelli an Savoyen abtreten.
- Ludovico (1440-1465)
1446
1452
- Philibert I. (1472-1482)
25. Juli 1476: Im Frieden von Freiburg i. Ü., mit dem Savoyen aus den 1474 ausgebrochenen Burgunderkriegen ausschied, musste die für ihren unmündigen Sohn Philibert I. die Regentschaft führende Herzogin Jolanda abtreten:
- an Bern:
- Herrschaft Aigle
- Herrschaft Erlach
- an Freiburg:
- Herrschaft Illens
- an Freiburg und Bern (als Gemeine Herrschaften):
- Murten
- Grandson
- Échallens
- Orbe
Freiburg schied auch formell aus dem Herrschaftsbereich Savoyens aus und durfte ab September 1477 mit Zustimmung Kaiser Friedrichs III. als Freie Reichsstadt auftreten. Zudem verblieben die von Bern und Freiburg besetzten Teile der Waadt bis zur Zahlung von 50.000 Gulden ein Pfand der beiden Städte. Auch fiel das seit 1475 von den Wallisern besetzte Gouvernement St. Maurice im Unterwallis an das mit Bern verbündete Bistum Sitten.
- Carlo III. (1504-1553)
1526: Herzog Karl III. organisierte die terres neuves de Provence zur comté de Nice (Grafschaft Nizza), mit der als reine Verwaltungseinheit aber keine feudalen Rechte verbunden waren.
1529: Erwerb von Cherasco.
1536: Als sich Herzog Karl III. im 1535 ausgebrochenen Erbfolgekrieg um das Herzogtum Mailand auf die Seite des Habsburgers Karl V. stellte, besetzte Frankreich den größten Teil des Herzogtums, von dem lediglich das Aostatal, Turin, Nizza und Vercelli gehalten werden konnte.
1536: Die französische Besatzung Savoyens nutzte Bern zur Eroberung der Waadt und des Pays de Gex.
- Emanuele Philibert (1553-1580)
3. April 1559: Im Frieden von Cateau-Cambrésis, der die seit 1494 andauernden Italienischen Kriege zwischen Frankreich und Spanien beendete, restituierte Frankreich das Herzogtum Savoyen - mit Ausnahme von Genf und Pinerolo - an den Sohn Karls III., Emanuele Philibert.
30. Oktober 1564: Im Vertrag von Lausanne trat Savoyen offiziell die Waadt an Bern ab, das im Gegenzug Chablais, Genevois und das Pays de Gex zurückgab.
1565
1569: Vertrag von Thonon Evian und Abondance von Wallis
1574: Rückgewinnung von Pinerolo.
1575: Asti.
- Carlo Emanuele I. (1580-1630)
1581: Durch Heirat erlangte Savoyen die Grafschaft Tende.
1588
17. Januar 1601: Im Vertrag von Lyon erhielt Herzog Karl Emanuel I. die seit 1529 französische Markgrafschaft Saluzzo, musste im Gegenzug aber Valromey, Bugey, Bresse und das Pays de Gex abtreten.
11. Juli 1603: Nach einem im Dezember 1602 gescheiterten Eroberungsversuchs, erkannte Savoyen im Vertrag von St. Julien endgültig die Unabhängigkeit der Republik Genf an.
- Vittorio Amadeo I. (1630-1637)
31. März 1631: In zwei Geheimverträgen trat Savoyen Pinerolo und Villar Perosa gegen eine Entschädigung an Frankreich ab.
6. April 1631: Im Frieden von Cherasco, der den Mantuanischen Erbfolgekrieg beendete, trat Carlo I. Gonzaga als neuer Herzog von Mantua und Montferrat die Hälfte Montferrats im Wert von 15.000 Écus an Savoyen ab, wofür er durch die einmalige Zahlung in Höhe der jährlichen Gesamteinnahmen des verlorenen Gebietes entschädigt wurde.
- Carlo Emanuele II. (1638-1675)
1659: Die Grafschaft Genf wurde endgültig mit Savoyen vereinigt.
- Vittorio Amedeo II. (1675-1730)
1690
29. August 1696: Vertrag von Turin, Pinerolo und Villar Perosa
7. Oktober 1696: Vertrag von Vigevano Pfälzischer Erbfolgekrieg
1708: Nachdem sich Ferdinando Carlo Gonzaga, der Herzog von Mantua und Montferrat, während des Spanischen Erbfolgekrieges auf die Seite Frankreichs gestellt hatte, entzog ihm Kaiser Joseph I. am 30. Juni 1708 vor dem Reichstag in Regensburg seine Länder. Während der Habsburger das Herzogtum Mantua als Reichsland unter seine Verwaltung stellte, fiel das Herzogtum Montferrat an Savoyen.
11. April 1713: Im Frieden von Utrecht, der den Spanischen Erbfolgekrieg beendete, musste Savoyen die Grafschaft Barcelonnette an Frankreich abtreten, erhielt aber neben kleineren Randgebieten des Herzogtum Mailands auch das bisherige spanische Vizekönigreich Sizilien. Obwohl nur ein Nebenland des Herzogtums, übernahm Vittorio Amedeo II. den höherrangigen Königstitel für seinen gesamten Herrschaftsbereich.
20. Februar 1720: Im Vertrag von Den Haag, der den Krieg der Quadruppel-Allianz beendete, tauschte Savoyen die Insel Sizilien gegen das nähergelegene österreichische Vizekönigreich Sardinien.
Königreich Sardinien
Bearbeiten- Carlo Emanuele III. (1730-1773)
1738 Novara und Tortona
1742
18. Oktober 1748: Im Frieden von Aachen, der den Österreichischen Erbfolgekrieg beendete, erhielt das Königreich Sardinien als Alliierter Österreichs die Städte Angera, Vigevano, Voghera und Bobbio aus dem Herzogtum Mailand.
1754: Im Vertrag von Turin einigten sich Sardinien und die Republik Genf auf die gemeinsame Grenze am Fluss Seymaz, wodurch der 1564 an Genf gelangte Weiler Chêne in das Genfer Chêne-Bougeries und das Savoyer Chêne-Bourg geteilt wurde.
1760: Im Vertrag von Turin erfolgte eine Grenzberichtigung zwischen der Grafschaft Nizza und der Provence, wobei Gattières und das rechte Ufer des Estéron an Frankreich fielen, während Guillaumes und La Penne zum Königreich Sardinien kamen. Zudem trat das Königreich Sardinien das im Pay de Gex gelegene Chézery ab.
1767: Masserano und Crevacuore
Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongress
Bearbeiten22. September 1792: Während des Ersten Koalitionskrieges rückte die 40.000 Mann umfassende französische Südarmee ohne Kriegserklärung in das Herzogtum Savoyen ein, das als Département du Mont-Blanc Frankreich angeschlossen wurde.
29. September 1792: Französische Truppen besetzten ebenfalls die Grafschaft Nizza.
31. Januar 1793: Auf Beschluss des französischen Nationalkonvents wurde die Grafschaft Nizza als Département Alpes-Maritimes mit Frankreich vereinigt.
26. April 1796: In Alba wird eine Republik ausgerufen.
15. Mai 1796: Im Vertrag von Paris akzeptierte König Vitorio Amedeo III., dessen Armee während des im März unter dem Befehl von Napoleon Bonaparte begonnenen französischen Italienfeldzuges mehrere Niederlagen erlitten hatte, die Abtretung von Savoyen und Nizza und schied aus der Koalition gegen die französische Republik aus.
1798: Im Vertrag von Cherasco musste König Carlo Emanuele IV. seinen Festlandsbesitz aufgeben, der französischer Militärverwaltung unterstellt wurde.
10. Dezember 1798: In Turin wurde auf Druck Frankreichs das festländische Gebiet des Königreichs Sardinien zur Piemontesischen Republik erklärt.
20. Juni 1799: Nach mehreren erfolgreichen Schlachten des im März ausgebrochenen Zweiten Koalitionskrieges besetzten österreichisch-russische Truppen Turin und lösten die Piemontesische Repubik auf, deren Gebiet wieder mit dem Königreich Sardinien verbunden wurde.
20. Juni 1800: In einem Anfang Mai begonnenen Feldzug nach Italien besetzten die Franzosen erneut Turin und proklamierten die unter Militärverwaltung stehende Subalpinische Republik.
9. Februar 1801: Mit dem Frieden von Lunéville, der den Zweiten Koalitionskrieg beendete, erkannte der römisch-deutsche Kaiser Franz II. die französischen Eroberungen links des Rheins und in Italien an, wodurch Savoyen offiziell aus dem Reich ausschied.
19. April 1801: Die Republik Alba wird aufgelöst.
11. September 1802: Im Rahmen der Neuordnung Italiens annektierte Frankreich die Subalpinische Republik.
1814: Erster Pariser Frieden
8. Juni 1815: In Artikel 85 der Wiener Kongressakte erhielt Sardinien die Grenzen mit Stand vom 1. Januar 1792 zugestanden, ausnehmlich des 1814 an Frankreich abegtretenen Gebietes und der in Artikel 80 eingegangen Verpflichtung zur Abtretung eines Teil von Savoyen an den Kanton Genf:
Se. Maj. der König von Sardinien treten den Theil von Savoyen ab, welcher zwischen dem Flusse Arve, der Rhone, den Gränzen des an Frankreich abgetretenen Theils von Savoyen und dem Berge Saleve bis nach Veiry inclusive liegt; ferner den Theil, der zwischen der Heerstraße des Simplons, dem Genfer See und dem gegenwärtigen Gebiete des Cantons Genf, von Venezas bis zu dem Punct, wi der Fluß Hermance die genannte Heerstraße durchschneidet, und von da, dem Laufe dieses Flusses folgend, bis zum Ausfluß in den Genfer See, östlich vom Dorfe Hermance, sich befindet. (Die ganze Heerstraße des Simplons bleibt fernerhin Eigenthum des Königs von Sardinien.) Diese so begränzten Länder sollen mit dem Canton Genf vereinigt werden, wovon die Gränzen jedoch durch gegenseitige Commissarien genauer zu bestimmen sind, vorzüglich die Gränzen oberhalb Veiry und am Berge Saleve.
22. November 1815: Im Zweiten Pariser Frieden
16. März 1816: Im Vertrag von Turin fixierten Sardinien, die Schweiz und deren Kanton Genf die in der Wiener Kongressakte
Genua
Piemont
Lombardei
10. November 1859: Im Frieden von Zürich, der den Sardinischen Krieg beendete, musste Österreich das Kronland Lombardei - mit Ausnahme der Festungen Peschiera del Garda und Mantua - an Frankreich abtreten.
8. Dezember 1859: Im Zuge des Sardisch-Österreichischen Krieges in den
zu den Vereinigten Provinzen von Mittelitalien zusammengeschlossen, die vollständig der Kontrolle der sardischen Regierung unterstanden.
22. März 1860: Im Ergebnis eines am 11. und 12. März abgehaltenen Referendums annektierte Sardinien die Vereinigten Provinzen von Mittelitalien.
24. März 1860: Mit dem Vertrag von Turin setzten Frankreich und Sardinien die zuvor getroffene die sardische Regierung der Abtretung von Savoyen und Nizza an Frankreich zu. dafür die Lombardei
Zug der Tausend
Einmarsch Kirchenstaat
25. Oktober 1860: Sardinien annektierte die zum Kirchenstaat gehörende Enklave Benevent.
17. Dezember 1860: Sardinien annektiert das Königreich beider Sizilen und im Ergebnis eines am 4. und 5. November abgehaltenen Referendums den Nordwesten des Kirchenstaates (Umbrien und Marken).
26. Dezember 1860: Sardinien annektierte die zum Kirchenstaat gehörende Enklave Pontecorvo.
17. März 1861: Mit der in Turin erfolgten Proklamation des sardischen Königs Vittorio Emanuele II. zum König von Italien ging das Königreich Sardinien im italienischen Nationalstaat auf.