Benutzer:Perrak/Wahlen in den Vereinigten Staaten 1790 und 1791

Zu den Wahlen in den Vereinigten Staaten 1790 gehören die Wahlen zum 2. Kongress, bestehend aus den Wahlen zum Senat und den Wahlen zum Repräsentantenhaus. Es handelte sich um die Halbzeitwahl (engl. midterm election) in der Mitte von George Washingtons erster Amtszeit, eine Präsidentschaftswahl fand daher nicht statt. Außerdem fanden in einigen Bundesstaaten Gouverneurswahlen und Wahlen zu den State Legislatures sowie auf lokaler Ebene statt.

Die Wahlen fanden zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt, erst seit 1845 finden die Präsidentschaftswahl und die Wahl zum Repräsentantenhaus sowie viele andere Wahlen einheitlich an einem Wahltag statt, nämlich dem Dienstag in der Woche 2. bis 8. November. Da es noch keine Parteien im modernen Sinne gab, werden die Politiker je nach ihrem Abstimmungsverhalten in Unterstützer (Pro-Administration Party, später Föderalistische Partei) und Gegner (Anti-Administration Party) der Regierung George Washingtons unterschieden.[1]

Frauen und Sklaven waren weder wahlberechtigt noch wählbar. In vielen Bundesstaaten waren auch freie Afroamerikaner von der Wahl ausgeschlossen. Das Wahlrecht für freie Männer war außerdem an einen gewissen Grundbesitz oder an ein bestimmtes Steueraufkommen gebunden.

Es fanden Wahlen zum Senat und zum Repräsentantenhaus statt. Im Senat standen die Sitze der Senatoren der Klasse I zur Wahl, das Repräsentantenhaus wurde komplett neu gewählt. Außerdem fanden Nachwahlen statt. Die Amtszeit des 2. Kongresses begann am 4. März 1791, die erste reguläre Sitzungsperiode begann am 24. Oktober 1791.[2] Bei leichten Verlusten im Senat und Gewinnen im Repräsentantenhaus konnten die Unterstützer der Regierung ihre Mehrheit in beiden Häusern behauptoen.

Rhode Island wählte als letzter der dreizehn Gründerstaaten seine ersten beiden Senatoren. Mit William Grayson war erstmals ein Senator im Amt verstorben, William Paterson war der erste Senator, der zurücktrat. Dadurch fanden in Virginia und New Jersey die ersten Nachwahlen zum Senat statt. Vor der Verabschiedung des 17. Zusatzartikels wurden die Senatoren nicht direkt gewählt, sondern von den Parlamenten der Bundesstaaten bestimmt. Die regulären Wahlen zu den neun Sitzen der Klasse I fanden zum Teil erst 1791 statt.

Die deutliche Mehrheit der Unterstützer der Regierung, die vor der Wahl bei 19 zu 7 gelegen hatte, sank zunächst auf 17 zu 8, nachdem Vermont seine beiden ersten Senatoren gewählt hatte, auf 17 zu 10.

Repräsentantenhaus

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Das Repräsentantenhaus umfasste 65 Abgeordnete aus den urspünglichen 13 Bundesstaaten. Da Rhode Island und North Carolina die Verfassung erst nach dem Zusammentritt des 1. Kongresses ratifiziert hatten, wählten sie ihre ersten Angeordenten erst 1790.

Die Wahlen zum 2. Kongress wurden in 12 Staaten 1790 bis Januar 1791 abgehalten, Pennsylvania wählte verspätet erst im Oktober 1791. Das neu in die Union aufgenommene Vermont wählte seine beiden Repräsentanten im Juli 1791, wodurch das Repräsentantenhaus auf 67 Abgeordnete anwuchs. In einigen Staaten war eine absolute Mehrheit nötig, wodurch teilweise Stichwahlen nötig wurden.

Im Ergebnis konnte die Regierung ihren Vorsprung im Repräsentantenhaus, der vor der Wahl bei 37 zu 28 gelegen hatte, auf 40 zu 27 ausbauen.


Einzelnachweise

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  1. Party Division. US-Senat, abgerufen am 10. September 2023 (englisch).
  2. Dates of Sessions of the Congress. US-Senat, abgerufen am 11. September 2023 (englisch).

Vereinigte Staaten #1790 Kategorie:Geschichte der Vereinigten Staaten (1789–1849)