Karolingisch-fränkische Sprache

Die deutsche Mundarten seit 1945 und das Ripuarisch-Limburgische Sprachgebiet

[1]

"Die Welt" schreibt: Im Jahr 2009 hatte die UN-Organisation das Idiom Limburgisch-Ripuarisch, von dem der Kölner Stadtdialekt eine Variante ist, als "unsicher" in ihren Atlas der gefährdeten Sprachen aufgenommen.[2]


Die meist westmitteldeutschen und rheinmaaßländischen Sprachen im Übergangsgebiet des (überwiegend) westlichen Rheinlands, zwischen der Luxemburgischen Sprache, der Wallonischen Sprache, dem Flämischen bzw. Niederländischen und dem Westfälischen sowie den wieder ans Luxemburgische angrenzenden moselfränkischen Mundarten werden gelegentlich als Ripuarisch-Limburgische Dialektgruppe oder Limburgisch-Ripuarisch zusammengefasst. Diese Zusammenfassung ist ungenau, unter anderem wegen teilweise fließender Übergänge zu Nachbardialekten im Rheinischen Sprachraum und außerhalb, als auch wegen sprachlicher Unterschiede innerhalb der Dialektgruppen des limburgischen und des ripuarischen Bereichs, aus denen sie sich im wesentlichen zusammensetzt.

Charakteristisch sind unter anderem die vom Niederländischen abweichende Verwendung des „sch“, der größere Chronemvorrat als im Deutschen, und die Tonakzente, die sie von allen umgebenden Sprachen unterscheiden. So kann das Wort „zie“ in vielen Limburgischen Sprachen, bei gleicher Lautfolge auf zwei unterschiedliche Weisen intoniert, „Frau“ oder „Seite“ bedeuten; in der Kölschen Sprache „Schläsh“ je nach Intonation „Schläge“ oder „Schlecht“; das „ou“ im Öcher Platt oder Völsj „alt“ bzw. „auch“; das Wort „kaal“ im Jömelejer Plat „Gerede“ oder „kahl“,[3] usw.

Weitere phonologische und prosodische Gemeinsamkeiten sind spezifische, ausgeprägte Sprachmelodien und Satzrhythmen, der sogenannte „Rheinische Singsang“, was sich weiter im Süden mit einigen seiner Eigenschaften über Luxemburg hinaus bis ins Elsaß hinein fortsetzt und beim Sprechen der jeweiligen Hochsprache als mehr oder weniger ausgeprägter Akzent durchscheint (in Deutschland z.B. bei Konrad Adenauer, Joseph Goebbels,Ulla Schmidt oder Gabi Köster; in Luxemburg etwa bei Jean-Claude Juncker).

Auffällig und gemeinsam ist auch die für Dialekte ungewöhnlich große Zahl an rein lokal vorhandenen Wörtern, oder von den Hochsprachen z.T. ganz erheblich in ihrer Bedeutung abweichender Wörter, von denen im übrigen nur ein eher kleiner Teil zwischen allen verschiedenen Dialekten geteilt wird, welcher aber wiederum als charakteristisch gelten kann. Ebenfalls gemeinsam sind einige grammatikalische Besonderheiten, wie etwa die unregelmäßige Konjugation bei Verben mit einsilbigem Infinitiv, wie „jon“ (gehen) oder die beiden rheinischen Verlaufsformen, u.a.m.

Für rund ein Gros der Dialekte des Ripuarisch-Limburgischen Sprachraums liegen Wörterbücher und/oder Grammatiken vor, darunter einige mehrbändige Werke mit zehntausenden Stichwörten, wie etwa für das Grefrather Platt.

  1. Jörg Manhold und Rolf Kleinfeld: Verliebt in Plüschprumm und Poppesköchekäppesje. In: Bonner Generalanzeiger. Bonn 24. April 2015 ([1] [abgerufen am 2. Mai 2015]).
  2. Stirbt die kölsche Sprache aus? In: Die Welt. Berlin 21. April 2015 ([2] [abgerufen am 2. Mai 2015]).
  3. Webseite http://users.telenet.be/sf15116/Platt/dictionary_technical_d.html am Ende des Abschnitts zur Rechtschreibung, zuletzt zugegriffen am 8. Dezember 2007

Christopher Moseley: Encyclopedia of the world's endangered languages, Routlegde, London 2007, ISBN 978-0-7007-1197-0, p. 226

Siehe auch

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