Manheim
Stadt Kerpen
Wappen Manheim
Koordinaten: 50° 53′ N, 6° 36′ OKoordinaten: 50° 52′ 55″ N, 6° 35′ 59″ O
Höhe: ca. 90 m
Fläche: 11,74 km²
Einwohner: 1456 (31. Dez. 2012)
Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahlen: 50170, 50171
Vorwahl: 02275
Karte
Lage von Manheim und Manheim-neu im Rheinischen Braunkohlerevier
Manheim-alt
Koordinaten: 50° 53′ N, 6° 36′ O
Höhe: 89 m
Fläche: 11,74 km²
Einwohner: 1454 (31. Dez. 2012)
Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner/km²
Postleitzahl: 50170
Vorwahl: 02275
Manheim-neu
Koordinaten: 50° 52′ N, 6° 40′ O
Höhe: ca. 90 m
Fläche: 55 ha
Einwohner: (31. Dez. 2012)
Bevölkerungsdichte: 4 Einwohner/km²
Postleitzahl: 50171
Vorwahl: 02275

Manheim ist ein Stadtteil von Kerpen im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Der Ort besteht vorübergehend aus zwei Siedlungsflächen. Manheim-alt liegt in der Abbauzone des Tagebaus Hambach und muss diesem bis zum Jahr 2022 weichen. Der Umsiedlungsort Manheim-neu[1][2] entsteht gegenwärtig in 4,5 km Entfernung näher bei Kerpen.

Geschichte

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Katholische Pfarrkirche St. Albanus und St. Leonhardus
 
Hochkreuz im Ortskern (1875)
 
Kapelle
 
Wohnhaus im Ortskern
 
Anwesen im Ortskern
 
Gasthof im Ortskern
 
Gedenkstein - Beginn der Umsiedlung

Manheim wurde das erste Mal urkundlich im Jahre 898 erwähnt. Dabei handelt es sich um eine Schenkungsurkunde, mit der König Zwentibold dem Stift Essen Besitz unter anderem im Ort Manheim (damals Mannunhem) überträgt.

1027 ging die Grundherrschaft an das Erzbistum Köln über.

Ab 1954 bildeten die Gemeinden Buir und Manheim einen gemeinsamen Amtsbezirk.

Bis 1974 war Manheim eine eigenständige Gemeinde, bevor der Ort dann durch das Köln-Gesetz mit Wirkung vom 1. Januar 1975 der neuen Stadt Kerpen zugeordnet wurde.[3]

Bevölkerungsentwicklung

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Die Einwohnerzahl von Manheim hat sich seit 1974 nicht mehr merklich verändert, nimmt jedoch – wenn auch gering – seit 2001 stetig ab. Die Ursache für die immer mehr absinkende Einwohnerzahl ist der näherrückende Tagebau Hambach.

Jahr Einwohnerzahl
1816 517 Einwohner
1867 821 Einwohner
1910 952 Einwohner
1939 1.198 Einwohner
1956 1.598 Einwohner
1974 1.761 Einwohner
2001 1.754 Einwohner
2002 1.741 Einwohner
2003 1.711 Einwohner
2004 1.693 Einwohner
2005 1.647 Einwohner
2006 1.659 Einwohner
2007 1.648 Einwohner
2008 1.600 Einwohner
2009 1.586 Einwohner
2010 1.576 Einwohner
2011 1.563 Einwohner
2012 1.454 + 2 Einwohner

Manheim muss ab etwa 2013 dem Tagebau Hambach weichen und wird dann umgesiedelt. Dazu wurde 2007 der Antrag auf Aufstellung des Braunkohlenplans Hambach, sachlicher Teilabschnitt Umsiedlung Manheim erstellt und beim Bergamt eingereicht. Die Genehmigung wurde am 8.Juni 2011 von der Landesregierung NRW erteilt. Ab etwa 2022 wird die Ortsfläche dann bergbaulich in Anspruch genommen.

Für die Umsiedlung hatten die Manheimer Einwohner drei mögliche Standorte für (Neu-)Manheim zur Wahl; Kerpen-West, Kerpen-Dickbusch und den Südwestteil Buirs. Bei einer Abstimmung am 16. Dezember 2007 entschieden sie sich bei einer Wahlbeteiligung von 71,75 % und nur einer ungültigen Stimme mit 81,05 % für Kerpen-Dickbusch, nordwestlich von Langenich. Der Bebauungsplan sieht überwiegend freistehende Einfamilienhäuser vor. [4] Der Name Neu-Manheim soll nach aktuellen Planungen nicht verwendet werden.

In einer weiteren Befragung vom 11. Februar bis 16. März 2008 mussten die Manheimer Bürger angeben, wie groß der Bedarf an Grundstücken ist. Daraus wurde die Größe Manheims am neuen Standort in Kerpen-Dickbusch ermittelt. Am 18. März 2010 fand eine Informationsveranstaltung zur Grundstücksbefragung statt. [5]


24.01.2007: In der 2. Sitzung des Bürgerbeirates[6] beschließt dieser nach ausgiebiger Diskussion einstimmig zu den seitens der Verwaltung vorgestellten Flächen noch 6 weitere Standortvorschläge auf ihre Eignung zu überprüfen, darunter die Lokation "Kerpen-West/Dickbusch", benannt nach der abgesetzten Lage westlich von Kerpen und direkt südlich des Waldgebietes Dickbusch.
16.12.2007: Nach der Vorstellung der Standortalternativen[7] stimmen die Bürger Manheims bei einer Wahlbeteiligung von 71,75 % (993 Wähler von 1384 Wahlberechtigten) und nur einer ungültigen Stimme für "Kerpen-Dickbusch" (81,05 % | 804 Stimmen) und gegen die Alternativen "Buir-Süd" (15,72 % | 156 Stimmen) und "Kerpen-West"(3,22 % | 32 Stimmen).[8]
03.04.2008: In der 13. Sitzung des Bürgerbeirates[9] erscheint erstmals die Benamung "Manheim-Neu". Dem zugrunde liegt die Absicht und der Beschluß[10] die beiden Lokationen während der Umsiedlung mit "-alt" und "-neu" zu kennzeichnen und nach Abschluß der Umsiedlung nur noch "Manheim", ohne Zusatz, als Identität fort zu führen
Seit April 2008: Mit der Beauftragung des Stadtplaners Prof. Peter Jahnen (Büro Heinz Jahnen Pflüger, Aachen) durch die Stadt Kerpen und die Einbindung der Manheimer Bürger in Ortsbegehungen, Bereisungen, Informationsveranstaltungen und Workshops werden, parallel zur reinen Bedarfsermittlung, charakteristische Elemente von Manheim erarbeitet, nach einem kollektiven Entscheidungsprozess planerische Vorgaben definiert und vier städtebauliche Planentwürfe vorgestellt. In der Jurysitzung vom 25.05.2009 wird der Entwurf des Büros Post und Welters mit Brosk – Landschaftsarchitektur zur Grundlage der weiteren Planung.[11] Die stetige Weiterentwicklung des städtebaulichen Planes durch das Büro Heinz Jahnen Pflüger unter Beachtung verschiedenster Aspekte führt zum "Bebauungsplan MA 337 - Umsiedlungsort Manheim-neu", der zuletzt durch Satzungsbeschluß dem Ausschuß für Stadtplanung und Verkehr sowie der Stadt Kerpen durch den Bürgerbeirat empfohlen wird.[12]
November 2010 bis März 2011: Der Kampfmittelräumdienst untersucht das Gelände und findet 2 Bomben und sehr viel Munition.[13]
Seit Dezember 2010: Die Archäologen vermuteten im zukünftigen Gewerbegebiet eisenzeitliche Spuren und im nordwestlichen Bereich 10 bis 15 Gräberfelder. Bislang gibt es keine größeren Funde.[14]


Infrastruktur

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Manheim-alt liegt südlich der A4 in direkter Nähe der Autobahnabfahrt Buir (8), westlich der B 477 und nördlich der Bahnlinie Köln-Aachen. Manheim-neu liegt südlich der A4 in direkter Nähe zur im Bau befindlichen Autobahnabfahrt Elsdorf, südöstlich der B 477 und südlich der Bahnlinie Köln-Aachen.

Der Ort verfügt über folgende öffentliche Einrichtungen:

Ortsgemeinschaft

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Die Ortsgemeinschaft wird durch die Aktivitäten einer ganzen Reihe von Vereinen und Vereinigungen geprägt und belebt.

Sportvereine

  • Turnverein TV Germania Manheim 1887 e. V. – Turnen, Schwimmen, Judo
  • Fußballverein Viktoria Manheim – Fußball
  • Kartclub Rennsportfreunde Wolfgang Graf Berghe von Trips e.V., Kart-Club Kerpen-Manheim

Karnevalsvereine

Drei Karnevalsvereine beleben die rheinische Fünfte Jahreszeit und beteiligen sich am traditionellen Karnevalsdienstags-Umzug.

  • KG VereinigteVereine Manheim
  • KG Rote Husaren
  • Erftlandtanzcorps

Sonstige Vereine und Vereinigungen

  • St. Albanus & St. Leonhardus Schützenbruderschaft Manheim
  • Freiwillige Feuerwehr Kerpen, Löschgruppe Manheim
  • Tambour- und Fanfaren-Corps Blau-Weiß Manheim
  • Natur- und Gartenfreunde Manheim
  • Maigesellschaft Lustige Buben Manheim
  • Kinder Spiel- und Fördergruppe Manheimer Wibbelmäuse e. V.
  • x-treme Dance Company

Besondere Ereignisse

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In der Nacht vom 30. auf den 31. Juli 1943 stürzte eine Short Stirling, die EF 427 'A Apple', am Ortsrand von Manheim ab. Nur ein Bordschütze überlebte den Absturz und landete am Fallschirm im Garten eines Einwohners.

Am 1. August 1995 fand im Gemeindehaus des Ortes die standesamtliche Trauung von Michael Schumacher und Corinna Betsch statt. Ursprünglich war die Trauung im Standesamt Kerpen geplant. Wegen des unerwünschten großen Medienrummels wurde sie kurzfristig nach Manheim verlegt.

Persönlichkeiten

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In Manheim leben bzw. lebten folgende bekannte Persönlichkeiten:

  • Michael Schumacher (* 3. Januar 1969 in Hürth), deutscher Formel-1-Rennfahrer
  • Ralf Schumacher (* 30. Juni 1975 in Hürth-Hermülheim), ehemaliger deutscher Formel-1-Rennfahrer
  • Johannes F. Lambertz, Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG
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Commons: RHeuwes/Manheim-work – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gestaltungsplan von Manheim-neu = Kerpen-Dickbusch, Maßstab 1:2000, Stand 14. Januar 2010 2,568 MB, abgerufen am 22. April 2011
  2. Stadt Kerpen Gutachterverfahren Umsiedlung Manheim, Stand September 2009 2,804 MB, abgerufen am 22. April 2011
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  4. Gestaltungsplan von Manheim-neu = Kerpen-Dickbusch, Maßstab 1:2000, Stand 14. Januar 2010 2,51 MB, abgerufen am 18. April 2010
  5. Seite der Stadt Kerpen zur Umsiedlung Manheims, abgerufen am 18. April 2010
  6. Niederschrift der 2. Sitzung des Bürgerbeirat Manheim vom 24.01.2007 41 KB, abgerufen am 22. April 2011
  7. Manheimer Bürgerinfo, Ausgabe 3 vom Juli 2007 2,8501 MB, abgerufen am 22. April 2011
  8. Niederschrift der 11. Sitzung des Bürgerbeirat Manheim vom 10.01.2008 120 KB, abgerufen am 23. April 2011
  9. Niederschrift der 13. Sitzung des Bürgerbeirat Manheim vom 03.04.2008 5,016 MB, abgerufen am 23. April 2011
  10. Niederschrift der 14. Sitzung des Bürgerbeirat Manheim vom 08.05.2008 75 KB, abgerufen am 23. April 2011
  11. Stadt Kerpen Gutachterverfahren Umsiedlung Manheim, Stand September 2009 2,804 MB, abgerufen am 22. April 2011
  12. Niederschrift der 48. Sitzung des Bürgerbeirat Manheim vom 08.02.2011 171 KB, abgerufen am 23. April 2011
  13. Niederschrift der 49. Sitzung des Bürgerbeirat Manheim vom 10.03.2011 1,553 MB, abgerufen am 23. April 2011
  14. Niederschrift der 47. Sitzung des Bürgerbeirat Manheim vom 03.02.2011 1,270 MB, abgerufen am 23. April 2011

[[Kategorie:Ortsteil von Kerpen]] [[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Rhein-Erft-Kreis)]]