Wolfgang Wüstefeld (* 4. Januar 1923 in Frankfurt (Oder); † 25. Januar 2014 in Frankfurt (Oder)) war ein deutscher Bauingenieur.

Wolfgang Wüstefelds Vater Theobald Wüstefeld betrieb ein zahntechnisches Labor. Seine Mutter war Hausfrau. Wolfgang hatte eine ältere Schwester und zwei jüngere Brüder. Die Familie wohnte zunächst am Hohenzollernplatz (heute Platz der Einheit), später in der Spremberger Straße 7 im Stadtteil Beresinchen in Frankfurt (Oder).[1] Sein Seine Eltern waren katholisch und Verfechter der Weimarer Republik. Wolfgang Wüstefeld besuchte zunächst die Katholische Volksschule in der Forststraße in Frankfurt (Oder).

Ende der 1920er Jahre erlebte er als Kind die Weltwirtschaftskrise. Auf einer Wiese neben dem elterlichen Haus lagerten tagelang Familienväter, die auf Gelegenheitsarbeiten hofften. Wolfgang Wüstefeld brachte ihnen mehrfach einen Eimer Suppe, die seine Mutter gekocht hatte. Ebenso erlebt er die politischen Kämpfe der Zeit mit. Anfang der 1930er Jahre sah er, wie sich keine 50 m von seinem Elternhaus entfernt Kommunisten und Faschisten eine blutige Straßenschlacht lieferten. Gegenüber der Einmündung der Spremberger Straße in die Großen Müllroser Straße befand sich am heutigen Standort der Hutten-Schule ein Stammlokal des Roten Frontkämpferbundes und nur wenig weiter östlich, vor einem Eisenbahntunnel, ein Lokal der SA.[1]

1933 wurde Wolfgang Wüstefeld in das Frankfurter Friedrichsgymnasium aufgenommen. Das Gymnasium wurde zu der Zeit vor allem von den Söhnen von Offizieren, hohen Beamten und Pfarrern besucht, die fast ausschließlich gegen den Nationalsozialismus eingestellt waren. Wolfgang Wüstefeld und ein jüdischer Junge waren die einzigen Nicht-Protestanten.

Als 1936 die katholischen Georgspfadfinder verboten wurden, trafen sich die Kinder und jugendlichen in kleinen Kreisen weiter, wobei ältere Jugendliche andere Heranwachsende im Sinne der christlich-humanistischen orientierten Pfadfinder erzogen. 1938 war Wolfgang Wüstefeld einer von sieben Schülern, die nicht der Hilterjugend (HJ) angehörten. Er wurde wegen seiner Weigerung, in die HJ einzutreten, vor ein HJ-„Gericht“ gestellt. Gegen den Widerstand des Gymnasiumsdirektors wurde Wolfgang Wüstefeld mit 15 Jahren der Schule verwiesen.

Er ging zum Bau und wurde Mauer. Nach der Gesellenprüfung an der Staatlichen Bauschule in Frankfurt (Oder) ging Wolfgang Wüstefeld nach Stettin, um zu studieren. Dort schloss er sich dem Stettiner Kreis an, ein oppositioneller Gesprächkreis, dem Professoren, hohe Offiziere der Marine und Geistliche angehörten. Die informelle Vereinigung wurde 1942 durch die Gestapo gesprengt. Mehrere Angehörige des Kreises wurden von den Nazis hingerichtet: Rudolf Mandrella, Carl Lampert, Friedrich Lorenz und Herbert Simoleit. Wolfgang Wüstefeld hatte jedoch vor Auflösung des Stettiner Kreises ein Notexamen abgelegt, war zum Wehrdienst eingezogen worden und kämpfte im Deutsch-Sowjetischen Krieg an der Ostfront.

Nach der Niederlage der Deutschen in der Schlacht von Stalingrad war Wolfgang Wüstefeld als Soldat der Wehrmacht einige Tage in Krasnodar stationiert. Er war drei Tage im Gefängnis und Verwaltungsgebäude der sowjetischen Geheimpolizei Tscheka einquartiert und sah dort stalinistische Folterkeller und Folterinstrumente.

„Da gab es enge Kammern mit Nagelspitzen, die aus den Wänden ragten. Oder einen Drehsessel, auf dem der Gefangene grellem Licht und tiefer Dunkelheit im schnellen Wechsel ausgesetzt werden konnte.“ (Wolfgang Wüstefeld: Widmann S. 56)

Leistungen

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  • Manchmal schlimm, immer schön: Lebensbericht eines Brückenbauers. Die Furt, Jacobsdorf bei Frankfurt (Oder) 2000, ISBN 3-933416-16-7.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b Jörg Kotterba: Wolfgang Wüstefeld mit 91 Jahren gestorben. In: moz.de. 29. Januar 2014, abgerufen am 18. Januar 2018.