Madeleine Amstutz (*10. März 1979) ist eine Schweizer Politikerin (SVP/Bürgerliche Stadt- und Landliste).
Amstutz gehört seit 2014 dem Grossen Rat des Kantons Bern an. Von 2016 bis 2020 präsidierte sie dort die SVP-Fraktion. Zudem war sie Gemeindepräsidentin von Sigriswil.
Im Jahr 2020 entschied die SVP Sigriswil sie nach einem Streit innerhalb der Ortspartei über angeblich zu hohe Spesen nicht mehr als Mitglied der Gemeindeexekutive vorgeschlagen.[1] Sie gründete hierauf mit ihren Anhängern eine eigene Ortspartei (ursprünglich «SVP 2020 Sigriswil», dann «Neue Sigriswiler Volkspartei») und wurde auf deren Liste als Gemeinderätin wiedergewählt, verlor jedoch das Gemeindepräsidium.[2][3] Auch wenn sich diese Ortspartei bald wieder auflöste, versuchte die SVP Amstutz wegen parteischädigendem Verhalten auszuschliessen, der Antrag scheiterte jedoch an der hierfür nötigen Zweidrittelmehrheit. Hingegen wurde Amstutz nicht mehr für den Grossen Rat nominiert.[4][5] Sie kandidierte darauf bei den Grossratswaheln 2022 auf ihrer eigenen «Bürgerlichen Stadt- und Landliste» (BSL). Diese Liste erreichte im Wahlkreis Thun 5,1 % der Stimmen, was für Amstutz' Wiederwahl reichte. Die SVP-Fraktion (deren Präsidentin Amstutz einst gewesen war) verweigerte Amstutz in der Folge jedoch die Wiederaufnahme, weshalb sie seither fraktionslos ist.[6]
2023 lehnte es die SVP Kanton Bern ab, Amstutz die Nomination für die Nationalratswahlen 2023 zu nominieren.[7] Infolgedessen bildete Amstutz für National- und Ständeratswahlen vom 22 Oktober 2022 erneut eine «Bürgerliche Stadt- und Landliste».[8] Um ihre Wahlchancen zu erhöhen schloss sie dabei eine Listenverbindung mit der rechts-christlichen Eidgenössisch-Demokratischen Union sowie Listen von Corona-Massnahmengegnern (Aufrecht, Mass-Voll) ab.[9]
Weblinks
Bearbeiten- Madeleine Amstutz auf der Website des Grossen Rats des Kantons Bern.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ SVP-Grossrätin Amstutz gewinnt gemäss eigenen Aussagen Rechtsstreit. Abgerufen am 16. Oktober 2023.
- ↑ Keystone-SDA Regional: Genugtuung bei Madeleine Amstutz nach Spitzenresultat in Sigriswil. Abgerufen am 16. Oktober 2023.
- ↑ Umstrittene Wahl nach SVP-Spendenaffäre – Madeleine Amstutz scheitert als neue Gemeindepräsidentin. 29. November 2020, abgerufen am 16. Oktober 2023.
- ↑ Keystone-SDA Regional: Grossrätin Madeleine Amstutz darf in der SVP bleiben. Abgerufen am 16. Oktober 2023.
- ↑ Keystone-SDA Regional: Neue Sigriswiler Volkspartei löst sich auf. Abgerufen am 16. Oktober 2023.
- ↑ Fraktion bleibt stur – SVP sagt Nein zu Aufnahmegesuch von Madeleine Amstutz. 2. Juni 2022, abgerufen am 16. Oktober 2023.
- ↑ Jungfrau Zeitung: Jungfrau Zeitung - Berner SVP lässt Madeleine Amstutz abblitzen. Abgerufen am 16. Oktober 2023.
- ↑ Statt auf SVP-Liste – Madeleine Amstutz kandidiert auf eigener Liste. 8. August 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023.
- ↑ Madeleine Amstutz geht Listenverbindung mit Mass-Voll ein. 11. August 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023 (Schweizer Hochdeutsch).