Nord-Süd-Achse (Berlin)

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Als Nord-Süd-Achse werden verschiedene stadtplanerische Projekte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für Berlin bezeichnet, die eine von Norden nach Süden verlaufende Straßenachse vorsahen, in der Regel vom Spreebogen über die Siegesallee und den heutigen Park am Gleisdreieck nach Schöneberg. Verbunden waren diese Projekte mit einer Vereinfachung des Berliner Eisenbahnverkehrs durch Verbindung oder Ersetzung der Kopfbahnhöfe Lehrter Bahnhof, Potsdamer Bahnhof und Anhalter Bahnhof. Bekanntestes Beispiel ist die Nord-Süd-Achse aus dem Generalbauplan für die Reichshauptstadt Berlin, den Albert Speer im Auftrag Adolf Hitlers erstellte.

Im 21. Jahrhundert bezeichnet der Begriff die unterirdische Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Südkreuz.[1][2]

Vorgeschichte

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Straßen und Eisenbahnen in Berlin 1896

Nach der Gründung des Deutschen Reichs 1871 entstand nördlich des Tiergartens auf dem Königsplatz das Reichstagsgebäude errichtet, während die meisten Reichsministerien ihren Sitz in der Wilhelmstraße oder in der Leipziger Straße hatten. Das politische Zentrum des Deutschen Reiches befand sich damit zwischen der historischen Mitte und Charlottenburg im Osten bzw. Westen, nördlich begrenzt durch den von Industrialisierung geprägten Stadtteil Moabit, südlich durch den Tiergarten von der Friedrichsvorstadt getrennt. Während es über die Charlottenburger Chaussee eine Verbindung in Ost-West-Richtung gab, waren der Norden und der Süden schwerer zu erschließen. Durch das enorme Wachstum des Stadtgebiets lagen bei der Bildung Groß-Berlins 1920 der Anhalter und der Potsdamer Güterbahnhof südlich des Landwehrkanals im Zentrum der neuen Großstadt, nördlich davon die wichtigen Kopfbahnhöfe Lehrter Bahnhof, Potsdamer Bahnhof und Anhalter Bahnhof, die untereinander nicht verbunden waren.

Wettbewerb Groß-Berlin

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Entwurf für eine Nord-Süd-Fernbahn 1910

Bereits 1910 wurden im Wettbewerb Groß-Berlin Entwürfe für eine Neuordnung der großteils ungeplanten Verkehrsentwicklung gesammelt. So hatten Josef Brix, Felix Genzmer und die Hochbahngesellschaft einen Entwurf über eine Nord-Süd-Fernbahn eingereicht, die vom Lehrter Bahnhof über den Potsdamer Bahnhof zur Yorckstraße führen sollte.[3]

Havestadt & Contag, Bruno Schmitz und Otto Blum hatten im selben Wettbewerb die Ersetzung der Kopfbahnhöfe durch zwei Zentralbahnhöfe, nördlich des Humboldthafens und am Gleisdreieck, vorgeschlagen. Eine direkte Straßenverbindung zwischen den Bahnhöfen war nicht vorgesehen.

Der angekaufte Entwurf Nord-Süd-Verbindung (NSV) von Albert Sprickerhof sah durch die Verlängerung der Siegesallee nach Süden eine neuen Prachtstraße mit Monumentalbauten vor, die von einem neuen Hauptbahnhof am Humboldthafen über die Siegesallee, den Kemperplatz, die Viktoriastraße und das aufzulassene Areal des Potsdamer und des Anhalter Güterbahnhofs zu einem Südbahnhof auf dem Gebiet des heutigen Bahnhofs Yorckstraße führen sollte.[4][5]

Martin Mächler

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Martin Mächlers Entwurf einer Nord-Süd-Achse

Der Architekt Martin Mächler hatte 1920 Pläne für eine gerade Nord-Süd-Achse mit einem republikanischen Regierungsforum auf dem Spreebogen und dem Platz der Republik präsentiert. Die Achse sollte als „verlängerte Siegesallee“ einen neuen Zentralbahnhof auf dem Gebiet des Humboldthafens (in der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs) mit dem neuen Sitz der Reichsbahndirektion Berlin und den Platz der Republik im Norden über den Kemperplatz, an dem der Landtag und das Staatsministerium Preußens angesiedelt werden sollten, mit der General-Pape-Straße im Süden verbinden. Die Zugverbindungen zwischen dem neuen Zentralbahnhof und Großgörschen- und Papestraße sollten unter die Erde verlegt und die Kopfbahnhöfe stillgelegt werden, um Bauplatz zu schaffen. Dafür sollte auf der Nord-Süd-Achse, auf der Höhe des Gleisdreiecks, ein neuer Bahnhof entstehen. Im Norden und Süden sollte die Achse in Chausseen übergehen, die heute Teil der Bundesstraße 96 sind.[6] Reichskunstwart Edwin Redslob unterstützte diese nie ausgeführten Pläne als republikanisches Gegenstück zur Ost-West-Achse, die vom Berliner Schloss über den Boulevard Unter den Linden und die Charlottenburger Chaussee (heute Straße des 17. Juni) verläuft.[7]

Ob und welche dieser Konzepte Hitler oder Speer bekannt waren, ist unbekannt. Speer selbst gibt an, Mächlers Entwurf erst 1964 kennengelernt zu haben, er habe Hitler jedoch „in den zwanziger Jahren gereizt [...], eigene Ideen zu entwickeln.“[8] Matthias Donath nimmt dagegen an, dass die GBI direkt von Mächler beeinflusst wurde.[9] Auch gilt es als wahrscheinlich, dass Hitler während der Berliner Kunstausstellung 1927 Planungen aus dem Wettbewerb Groß-Berlin kennenlernte und auch Mächlers Vorschlag kannte.[10]

„Welthauptstadt Germania“

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Modell von 1939 der geplanten Nord-Süd-Achse

Eine 40 Kilometer lange Nord-Süd-Achse war zentraler Bestandteil des geplanten Umbaus Berlins zur „Welthauptstadt Germania“. Ihr Kernstück sollte als 120 Meter breite und sechs Kilometer lange Prachtstraße sein. Dieses sollte von einem neuen Nordbahnhof im Südosten Moabits, nahe dem heutigen Bahnhof Berlin Perleberger Brücke bis zu einem ebenfalls neuen Südbahnhof in der Nähe des heutigen Bahnhofs Südkreuz in Tempelhof reichen. Neben dem Nordbahnhof, in direkter Nähe zur Großen Halle, war ein 1200 m × 400 m großes Wasserbecken vorgesehen, in dem sich die Große Halle spiegeln sollte. Wie die anderen geplanten Monumentalbauten waren die Bahnhöfe von ungekannter Dimension. Die Arbeiten zum Südbahnhof, für den die Reichsbahnbaudirektion Berlin bereits 1937 erste Entwürfe vorgelegt hatte, wurden ab 1940 von Speer persönlich geleitet und waren bei der generellen Einstellung der Umgestaltungsplanungen im März 1943 fast zur Baureife gediehen. Im August 1941 erteilte Speer die Anweisung, zu den geplanten 20 Parallelgleisen zwei weitere Gleise für die Einbindung der Breitspurbahn, eines anderen Lieblingsprojekts Hitlers, einzufügen.

Auf dem südlichen Teil der Prachtstraße war nahe dem Südbahnhof ein kolossaler Triumphbogen (in Form eines Tetrapylons) vorgesehen, der 117 m hoch und 170 m breit werden sollte, beschriftet mit den Namen aller im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten und geschmückt mit Reliefs von Arno Breker. Im Anschluss daran sollte die „Beutewaffenallee“ als Vorplatz des Südbahnhofs einen triumphalen Abschluss bilden. Entlang der Nord-Süd-Achse sollten alle wichtigen Reichs- und Parteibehörden sowie Firmenzentralen und kulturelle Einrichtungen angesiedelt werden.

Um die Bodenbelastbarkeit für den geplanten Triumphbogen zu ermitteln, wurde im Jahr 1941 ein Großbelastungsversuch in Form eines Betonzylinders in Tempelhof fertiggestellt. Der gewaltige Schwerbelastungskörper (21 m Durchmesser, 14 m Höhe, 12.650 t Masse) ist das einzige oberirdische Bauzeugnis der Nord-Süd-Achse und kann besichtigt werden.[11]

Die Nord-Süd-Achse sollte als Siegesallee des III. Reiches auf der Trasse der wilhelminischen Siegesallee des II. Reiches beginnen, deren Figuren dafür 1938 abgeräumt und in der Großen Sternallee im Tiergarten neu aufgestellt worden waren. Städtebaulicher Höhepunkt der Nord-Süd-Achse sollte der Große Platz mit dessen umgebenden Gebäuden werden. Der Große Platz, als Aufmarschplatz für bis zu einer Million Menschen gedacht, sollte umgeben werden von der Großen Halle, dem Führerpalast, dem Großdeutschen Reichstag, dem Reichstagsgebäude, dem Dienstgebäude für das Oberkommando der Wehrmacht und dem neuen Dienstgebäude der Reichskanzlei.

Um den Sieg über die Nationalsozialisten baulich zu dokumentieren, ließ die Rote Armee 1945 exakt auf der geplanten Nord-Süd-Achse, nördlich des Schnittpunktes der Ost-West- und Nord-Süd-Achse, in unmittelbarer Nähe zum Reichstagsgebäude und Brandenburger Tor, ein Ehrenmal errichten.[12]

Einzelnachweise

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  1. Berlin Hauptbahnhof: Markantes Eingangstor zur Stadt. In: Deutsche Bahn. Abgerufen am 15. Februar 2025 (deutsch).
  2. S21 Berlin. In: www.berlin-s21.de. Abgerufen am 15. Februar 2025.
  3. Norbert Krichler: Planungen und Bauten ... und die Fernbahn mittenmang? In: signalarchiv.de. Abgerufen am 9. Februar 2025 (aus SIGNAL 6/1990 (August 1990), Seite 11-23).
  4. Fritz Eiselen: Die Lösung der Verkehrsfragen im Wettbewerb Groß-Berlin. In: Deutsche Bauzeitung. Band 44, Nr. 55. Berlin 9. Juli 1910, S. 433.
  5. Theodor Goecke: Welche Erwartungen dürfen wir an das Ergebnis des Wettbewerbs „Groß-Berlin“ knüpfen? In: Der Städtebau. Band 8, Nr. 3. Berlin E. Wasmuth, Berlin 1911, S. 30 (archive.org [abgerufen am 19. Februar 2025]).
  6. Martin Mächler: Ein Detail aus dem Bebauungsplan Groß-Berlin. In: Heinrich de Fries (Hrsg.): Der Städtebau. Band 17. Ernst Wasmuth Verlag, Berlin 1920, S. 54–57.
  7. Edwin Redslob: Ein Haus der Republik, 1929. In: Christian Welzbacher (Hrsg.): Der Reichskunstwart. Kulturpolitik und Staatsinszenierung in der Weimarer Republik 1918-1933. 1. Auflage. wtv-Campus, Weimar 2010, ISBN 978-3-941830-04-2, S. 95–98.
  8. Albert Speer: Erinnerungen. Propyläen-Verlag, 1969, ISBN 978-3-548-33003-7, S. 87 (google.com [abgerufen am 16. Februar 2025]).
  9. Matthias Donath: Architektur in Berlin 1933-1945: ein Stadtführer. Lukas Verlag, 2004, ISBN 978-3-936872-26-2, S. 17 (google.de [abgerufen am 15. Februar 2025]).
  10. Sebastian Tesch: Albert Speer (1905-1981). Böhlau Verlag Wien, 2016, ISBN 978-3-205-79595-7, S. 118–121 (google.com [abgerufen am 15. Februar 2025]).
  11. Berliner Unterwelten
  12. Entwicklung des Kreuzungsbereichs Siegesallee/Charlottenburger Chaussee auf dem Plan 4233 aus den Jahren 1936/1937, 1939, 1950 und 1955.

Österreichischer Verdienstorden

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Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Stifter: Republik Österreich
Stiftungsjahr: 1922
Verleihungsstufen: 10 (ab 1923), 16 (ab 1924)
 
Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (1922)
 
Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (1922)
 
Generalmajor Camillo Bregant mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an der linken Brust an erster Stelle, Aufnahme von 1932
 
Wenzl Weis mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, Aufnahme von 1929

Der österreichische Verdienstorden wurde als Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich am 4. November 1922 als staatliche Auszeichnung der Ersten Republik Österreich gestiftet. Anfangs umfasste es zehn, später sechzehn Ordensstufen. Am 9. Oktober 1934 wurden es in den österreichischen Verdienstorden, die österreichischen Verdienstzeichen und die österreichischen Verdienstmedaillen des austrofaschistischen Ständestaats umgewandelt.

Geschichte

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Nach dem Ende der Habsburgermonarchie mit ihren zahlreichen Orden und Ehrenzeichen

Das Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1922) war die wichtigste staatliche Ehrung, die in Österreich vergeben wurde. Ein gleichnamiges Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1952) wurde später von der Zweiten Republik Österreich mit Bundesgesetz vom 2. April 1952 eingeführt. Die entsprechenden Bestimmungen waren im Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich (BGBl.) verankert.

Die gesetzliche Grundlage für die neuen Orden und Ehrenzeichen wurden im Herbst 1934 gelegt. Am 24. September 1934 wurde ein Bundesgesetz erlassen, worin die Ablöse der bisherigen Ehrenzeichen durch die neuen Auszeichnungen beschlossen wurde. Der Bundespräsident wurde darin mit Tag seiner Wahl als Inhaber der höchsten Stufe des Verdienstordens bestimmt. Im Gegensatz zu den bisherigen Ehrenzeichen wurde festgelegt, dass die neuen Ehrenzeichen im Eigentum der Beliehenen und ihrer Erben bleiben. Die Bundesregierung wurde ermächtigt, die Statuen und näheren Bestimmungen zu den neuen Orden und Ehrenzeichen per Verordnung festzulegen.[1]

Die entsprechende Verordnung wurde am 9. Oktober 1934 erlassen. Darin wurden Abstufungen, Aussehen und Bestimmungen zum Tragen der Dekorationen der Ehrenzeichen beschrieben. Die Verleihung der Orden und Ehrenzeichen sollte auf Vorschlag der Bundesregierung durch den Bundespräsidenten erfolgen.

Die Orden und Ehrenzeichen waren für Personen des In- und Auslandes vorgesehen, die sich um den Bundesstaat Österreich Verdienste erworben haben. Es wurden zunächst zehn Grade des österreichischen Verdienstordens, zwei Grade des Verdienstzeichens und vier Grade der Verdienstmedaille festgelegt, sowie damit verbundene Bezeichnungen der Beliehenen.[2] Der Groß-Stern war als höchster Grad des Verdienstordens nur für Staatsoberhäupter und Souveräne vorgesehen.[3] Im August 1935 wurde der zusätzliche Grad Großkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens mit dem Adler geschaffen. Die neue Auszeichnung war nur für Regierungschefs vorgesehen und wurde erstmals im Juni 1936 verliehen.[4][5]

Orden bzw. Ehrenzeichen Grad Bezeichnung der Beliehenen
Verdienstorden Groß-Stern des österreichischen Verdienstordens Inhaber des Groß-Sterns des österreichischen Verdienstordens
Großkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens mit dem Adler Inhaber des Großkreuzes I. Klasse des österreichischen Verdienstordens mit dem Adler
Großkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens Inhaber des Großkreuzes I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
Großkreuz des österreichischen Verdienstordens Inhaber des Großkreuzes des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz I. Klasse mit dem Stern des österreichischen Verdienstordens Großoffizier des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz mit dem Stern des österreichischen Verdienstordens Großoffizier des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens Komtur des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz des österreichischen Verdienstordens Komtur des österreichischen Verdienstordens
Offizierskreuz des österreichischen Verdienstordens Offizier des österreichischen Verdienstordens
Ritterkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens Ritter des österreichischen Verdienstordens
Ritterkreuz des österreichischen Verdienstordens Ritter des österreichischen Verdienstordens
Verdienstzeichen österreichisches goldenes Verdienstzeichens Besitzer des österreichischen goldenen Verdienstzeichens
österreichisches silbernes Verdienstzeichens Besitzer des österreichischen silbernen Verdienstzeichens
Verdienstmedaillen österreichische goldene Verdienstmedaille Besitzer der österreichischen goldenen Verdienstmedaille
österreichische große silbernen Verdienstmedaille Besitzer der österreichischen großen silbernen Verdienstmedaille
österreichische silbernen Verdienstmedaille Besitzer der österreichischen silbernen Verdienstmedaille
österreichische bronzene Verdienstmedaille Besitzer der österreichischen bronzenen Verdienstmedaille

Ordensstufen

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Ordensstufen nach dem Bundesgesetz vom 4. November 1922, BGBl. Nr. 16/1923

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  • Großstern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich
  • Große silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich
  • Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich

Abänderungen ab 1924

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Mit den Verordnungen vom 26. März 1924, BGBl. Nr. 95, vom 2. April 1925, BGBL Nr. 125, vom 9. Oktober 1925, BGBl. Nr. 403 und vom 7. Juli 1926, BGBl. Nr. 129 gab es eine Abänderung einiger unteren Stufen:

  • Die Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich wurde durch das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich ersetzt.
  • Die Große silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich wurde durch das Silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich ersetzt.

Ordensstufen nach der Verordnung vom 8. März 1930, BGBl. Nr. 73

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  • Großstern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich
  • Silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich
  • Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich
  • Große Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich
  • Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich
  • Bronzene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich

Es fielen laut Verordnung vom 4. Mai 1923, BGBl. Nr. 293/23 anfangs folgende Kosten für den Beliehenen an:

  • 6000 Kronen für den Großstern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
  • 5000 Kronen für das Große goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
  • 4000 Kronen für das Große goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
  • 3000 Kronen für das Große goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • 2000 Kronen für das Große silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • 500 Kronen für das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • 200 Kronen für das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • 50 Kronen für die Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich
  • 20 Kronen für die Große silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich
  • 10 Kronen für die Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich

Verleihungspraxis

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Anhand der militärischen Dienstgrade des Bundesheeres kann die Stufe und Wertigkeit der Ehrenzeichen annähernd zugeordnet werden:

  • General: Großes goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
  • Generalmajor: Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Oberst: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Oberstleutnant: Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Major: Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Hauptmann: Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich
  • Oberleutnant: Silbernes Verdienstzeichen der Republik Österreich
  • Leutnant: Silbernes Verdienstzeichen der Republik Österreich
  • Vizeleutnant: Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich
  • Offizierstellvertreter: Silbernes Verdienstzeichen der Republik Österreich
  • Stabswachtmeister: Silbernes Verdienstzeichen der Republik Österreich
  • Wachtmeister: Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich
  • Zugsführer: Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich
  • Korporal: Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich
  • Gefreiter: Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich

Eine Auflistung der Träger ist in der Kategorie:Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (1922) zu finden.

Siehe auch

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Museale Rezeption

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Im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum ist das Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich in allen Variationen in einer eigenen Vitrine (Bereich Republik und Diktatur) ausgestellt.[6]

Literatur

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  • Peter Diem: Die Symbole Österreichs. Kremayr & Scheriau, Wien 1995
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Commons: Decoration of Honour for Services to the Republic of Austria (1922) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bundesgesetz vom 24. September 1934 über die Umwandlung des Ehrenzeichens für Verdienste um den Bundesstaat Österreich in einen Verdienstorden. In: BGBl. II Nr. 267/1934. Wien 8. Oktober 1934 (Online auf ALEX).
  2. Verordnung der Bundesregierung vom 9. Oktober 1934, betreffend die Statuten für den österreichischen Verdienstorden, die österreichischen Verdienstzeichen und die österreichischen Verdienstmedaillen. In: BGBl. II Nr. 272/1934. Wien 9. Oktober 1934 (Online auf ALEX).
  3. Ereignisse der Woche. In: Neues Wiener Tagblatt (Wochen-Ausgabe), 31. August 1935, S. 14 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwt
  4. Hohe Auszeichnungen für Doktor Schuschnigg, Mussolini und Gömbös. In: Der Wiener Tag, 11. Juni 1936, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tag
  5. Verordnung der Bundesregierung, mit der die Verordnung, betreffend die Statuten für den österreichischen Verdienstorden, die österreichischen Verdienstzeichen und die österreichischen Verdienstmedaillen, B. G. Bl. II Nr. 272/34 abgeändert wird. In: BGBl. Nr. 351/1935. Wien 23. August 1935 (Online auf ALEX).
  6. Heeresgeschichtliches Museum / Militärhistorisches Institut (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal. Verlag Militaria, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-69-6, S. 135