Dieser Artikel dient zunächst als Sammeltopf für die umfangreichen Parodien von D. Süverkrüp, die gemäss Mehrheitsmeinung nicht in die Artikel einzelner Weihnachtslieder passen. Er soll mit weiteren Beispielen zu einem eigenständigen Artikel ausgebaut werden. Dazu lade ich ausdrücklich ein und gestatte hiermit Bearbeitungen dieses Artikels in meinem Benutzernamensraum. --Stefan Weil (Diskussion) 21:52, 3. Jul. 2014 (CEST)
Morgen kommt der Weihnachtsmann
BearbeitenVon manchen populären Liedern, vor allem von denen mit eingängigen Melodien, werden die Texte umgedichtet oder ergänzt; häufig werden sie parodiert. In einer Parodie dieses Liedes[1] macht Dieter Süverkrüp sich nicht nur über den weihnachtlichen Konsum lustig, sondern kritisiert auch die aus seiner Sicht unzulänglichen politischen Verhältnisse.
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Mit freundlicher schriftlicher Genehmigung von Dieter Süverkrüp vom 7. Dezember 2013.
Auf Grund der eingängigen Melodie, die wie andere Weihnachtslieder im christlich-kollektiven Bewusstsein von einem hohen, emotionalen Wiedererkennungseffekt begleitet ist, wird die textlose, musikalische Einspielung von „O du fröhliche“ in der Vorweihnachtszeit für wirtschaftliche Interessen genutzt. Diese Kommerzialisierung etwa in Warenhäusern und Einkaufszentren sowie auf Weihnachtsmärkten wurde von dem Schriftsteller Uwe Wandrey in seiner Fassung von „O du fröhliche“ ironisiert.[2]
O, du fröhliche, o, du selige,
Dollarbringende Weihnachtszeit...
Geld ward geboren
Welt ging verloren
Verloren, verloren die Christenheit.
O, du fröhliche, o, du selige
Dollarbringende Weihnachtszeit.
Geld ist erschienen,
Dass wir ihm dienen
Dienen, dienen der Marktfreiheit.
O, du fröhliche, o, du selige
Dollarbringende Weihnachtszeit.
Re- und Aktionäre
Jauchzen die Ehre
Jauchzen dir, jauchzen dir, Christenheit.
Mit freundlicher Genehmigung von Uwe Wandrey.
Beliebte Lieder, vor allem die mit eingängigen Melodien werden häufig umgedichtet oder parodiert (vgl. z. B. O du fröhliche oder Morgen kommt der Weihnachtsmann).
Der Deutsche Reichsanzeiger zitiert in der zweiten Beilage zu Ausgabe 284 von 2. Dezember 1904 einen Redebeitrag von Conrad von Studt mit vier Strophen einer Umdichtung aus angeblich sozialdemokratischer Quelle:
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Die folgende Umdichtung entstand 1969, als der später als Kabarettist und Maler tätige Dieter Süverkrüp als Texter in einer Werbefirma arbeitete und in den ersten beiden Versen eigenes Erleben beschreibt[3][4] (zu der Zeit war es in vielen Unternehmen üblich, dass das Weihnachtsgeld anlässlich einer Weihnachtsfeier in einem verschlossenen Umschlag jedem Mitarbeiter einzeln überreicht wurde):
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Abdruck des Liedtextes mit freundlicher Genehmigung von Dieter Süverkrüp vom 7. Dezember 2013.
Eine weitere Parodie schrieb 1969 der Kabarettist Dieter Süverkrüp:[5] [6]
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Abdruck mit freundlicher Genehmigung vom 7. Dezember 2013 von Dieter Süverkrüp.
Es war die Zeit des Kalten Krieges als der Maler, Musiker, Schriftsteller und Kabarettist Dieter Süverkrüp 1969 diese zehnstrophige Parodie des dreistrophigen Liedes verfasste. Nach dem Einmarsch der Warschauer Pakt-Staaten in die damalige Tschechoslowakische Sozialistische Republik (ČSSR) 1968 wäre aus dem "kalten" fast ein "heißer Krieg" geworden. In Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg weist er auf den Zusammenhang von Kriegstreiberei und Rüstungsgeschäften hin und befürchtet, dass es zu einem neuen Krieg kommen könnte. Deutlich wird die Zielrichtung seines Liedes in der letzten Strophe, die das parodierte Sprachmotiv der ersten Strophe aufnimmt.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Dieter Süverkrüp, Süverkrüps Liederjahre 1963 - 1985 ff., 1. Auflage 2002, S. 148 ff.,Grupello Verlag, Düsseldorf, ISBN 3-933749-88-3
- ↑ Zitiert nach Ingeborg Weber-Kellermann: Das Buch der Weihnachtslieder, S. 159, 11. Auflage. Schott, Mainz 2004, ISBN 3-254-08213-3. Zu Weihnachtsliedern siehe auch: Stille Nacht allerseits! Ein garstiges Allerlei. Hrsg. Uwe Wandrey, Reinbek bei Hamburg, 1975, Neuausgabe 1994
- ↑ Udo Achten (Hrsg.): Süverkrüps Liederjahre 1963–1985 ff. 1. Auflage. Grupello Verlag, Düsseldorf 2002, ISBN 3-933749-88-3, S. 144 ff.
- ↑ Zuerst in: Uwe Wandrey (Hrsg.): Stille Nacht allerseits! Ein garstiges Allerlei. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1972, ISBN 3-499-11561-1, S. 117 f.
- ↑ Dieter Süverkrüp, Süverkrüps Liederjahre 1963 - 1985 ff., 1. Auflage 2002, S. 148 ff., Grupello Verlag, Düsseldorf, ISBN 3-9333749-88-3
- ↑ Zuerst in: Uwe Wandrey (Hrsg.): Stille Nacht allerseits! Ein garstiges Allerlei. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1972, S. 113f.